Kaufberatung E-Geige zum leise Üben

  • Ersteller cailleach_oidhche
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Um "nur" leise zu spielen tut es einer der sauschweren Hoteldämpfer genauso gut.

Dabei habe ich etwas Sorge am Ende der Decke doch noch Schaden zuzufügen. Mir wurde da schon ein paar Mal von abgeraten. :confused:

Mit keiner der E-Geigen bist Du fertig, Du brauchst noch die Klangbearbeitungskette danach und Geduld mit der Einstellung.

Uns Geigern ist tief eingestanzt, dass der Klang aus den Fingern kommt, und Üben immer weiterhilft. Aber bei E-Geigen ist das nur die halbe Wahrheit. Der Klang kommt aus dem Lautsprecher und jedes Bauteil, was bis dahin irgendwie mit dem Signal zu tun hatte, hat Einfluss.

Das ist mir schon bewusst. Worum es mir geht ist einfach, dass ich ohne große Erfahrung einen annehmbaren Klang herausbekomme (vom eigenen spielerischen Können ganz abgesehen). Ich kenn mich mit der Technik halt gar nicht aus und wenn es dann darauf hinausläuft nur Krach zu erzeugen bringt mir das einfach nichts. Es geht mir gar nicht um Feinheiten an dieser Stelle. Ich möchte eben leise (mit Kopfhörern) üben können und das ganze soll nicht nach Nachbars Rasenmäher klingen.


Ich bin inzwischen auch soweit, daß ich die zwischenzeitlich gekaufte HBV 840 (kann ich sehr empfehlen, sie erfüllt auch durchaus Deine, Cailleach-oidhche, ganz oben genannten Bedürfnisse), die ich um 200 gr. verschlankt habe, fast nur noch zum Üben nehme.

Ich finde sie leise genug auch für nachts und mir persönlich gefällt der trockene Klang auch besser, als der einer gedämpften A-Geige. Der Kick, der sich beim Griff zur Akustischen danach wieder einstellt, ist auch nicht zu verachten.

Die HBV kam bei mir auf Grund des Review-Threads und des sehr geringen Preises in die engere Auswahl. Jetzt habe ich aber auch schon das ein oder andere Negative gelesen und tendiere im Moment eher zu Yamaha YEV.

Ich darf dann mal Vollzug vermelden!

Ich find es toll, dass du das gemacht hast :great: Vielen Dank

Harley Benton HBV Pro LW 4/4 Electric Violin
die Fiedel hatte offensichtlich Probleme mit dem Verstärker. Hörte sich nach Rückkopplung an, mit leisem fiepen auf der a-Saite. Soo schlecht hatte ich das Gerät nicht in Erinnerung.

Meinst du, dass das mit einem anderen Verstärker besser gehen würde? Oder ist das ein generelles Problem?

Kommen wir also zur eigentlichen Frage:
Yamaha YEV-104 TBL Electric Violin beziehungsweise Yamaha YEV-105 TBL Electric Violin

Hier gibt es viel gutes und wenig schlechtes zu berichten: Vorneweg gesagt: Das Ding kann sich hören lassen. Von allen neu getesteten, klang sie am meisten nach Violine. Sie spricht gut an, spielt sich gut. Sowohl mit 4, als auch mit 5 Saiten. Aktiv, wie auch passiv (wobei ich mich frage, ob das wirklich passiv ist).

Das klingt sehr vielversprechend. Ich bin sehr gespannt auf den Rest deines Berichts.
 
Worum es mir geht ist einfach, dass ich ohne große Erfahrung einen annehmbaren Klang herausbekomme (vom eigenen spielerischen Können ganz abgesehen). Ich kenn mich mit der Technik halt gar nicht aus und wenn es dann darauf hinausläuft nur Krach zu erzeugen bringt mir das einfach nichts.

Sorry, aber hier vermengst du verschiedene Dinge.
Wenn du still und leise üben möchtest, dann nimm einen Hoteldämpfer oder fast jede x-beliebige E-Violine.

Willst du die Geige verstärken, dann gibts keine Lösung "von der Stange", dann wirst du dich damit beschäftigen müssen.
Das hat mit Krach gar nix zu tun.
 
Verstärken möchte ich sie in dem Sinne (zumindest erstmal) nicht. Es geht mir darum, dass meine Umwelt möglicht wenig bis gar nichts mitbekommt. Ich würde aber gerne Kopfhörer verwenden, deshalb ist mir der Klang dann bis zu einem gewissen Grad schon wichtig. Dass ich da nicht den perfekten Klang bekomme ist mir ganz klar. Sollte halt nicht in die Kategorie Kaum/Nicht-erträglich fallen. Ich habe nicht vor mich damit auf eine Bühne zu stellen.
 
Hallo,
ich habe eine wunderschöne akkustik Geige, und eine (von meinem Mann) selbst gebaute "stumme" Geige, dh eine Geige ohne Resonanzkörper und ohne Tonabnehmer.
Wir sind fast jedes Wochenende beruflich unterwegs, und da habe ich die stumme Geige immer dabei, sonst könnte ich jede woche 2-3 tage nicht üben - und abends im Hotel habe ich ja ausreichend Zeit...
Ich würde niemals im Hotel mit Dämpfer üben, weil das definitiv zu laut ist!
Mit der stummen Geige ist das aber zu jeder beliebigen Uhrzeit überhaupt kein Problem!

Vom spielen und üben auf der akkustik Geige weiß ich genau, was ich jeweils mit der stummen üben kann bzw möchte.
Klar kann ich nicht am schönen Klang feilen mit der stummen Geige,aber ich kann die Intonation üben, Lagenwechsel, Vibrato,neue Stücke einstudieren....
Und freue mich dann wieder auf meine tolle"richtige" Geige - und merke dann sogar, dass das was ich konkret geübt habe besser geht.
:)
Ein Kopfhörer würde mich übrigens stören, ich finde es so trocken total ok.

Wichtig finde ich nur, dass man ausreichend "Abgleich" mit der akkustischen Geige hat!

So, noch einen schönen Abend,
Petra
 
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Dabei habe ich etwas Sorge am Ende der Decke doch noch Schaden zuzufügen. Mir wurde da schon ein paar Mal von abgeraten.
Das höre ich zum ersten Mal!
Ist das so @fiddle?

Du kannst Dir die Carlo Giordano ja mal bestellen.
Ich mag sie und sie klang mit Kopfhörer gut.
Ich denke dass das Übersteuern bei Doppelgriffen nur wegen dem Grat in der Tonabnehmer-Kunstoffschale unter dem Steg hervorgerufen wurde.
Du bekommst sie z.B. hier
Zum reinen Üben geht sie absolut, auch ohne Modifikation!
 
Also alles nochmal-
aber vorneweg noch eine Antwort:
Meinst du, dass das mit einem anderen Verstärker besser gehen würde? Oder ist das ein generelles Problem?
Der Verstärker kann laut Beschreibung heftige 200w, war aber auf Zimmerlautstärke gedimmt. Der Raum war sehr klein. Kann sein, daß sich einige Frequenzen nicht vertragen haben. An der Geige Klang&Vol zu ändern hat keine Besserung gebracht. Andere Geige (gleiches Modell) identisches Ergebnis.
Am Verstärker rumschrauben wollte ich nicht. - Wegen gleicher Testbedingungen für alle....
Zur Ehrenrettung der Fiedel: Bei uns im Dorf spielt ein Mädel die Geige in der Kirchenband. Daher weiß ich, das man mit ordentlich Hall und reichlich schrauben am Mischpult durchaus einen halbwegs brauchbaren Geigenklang hinbekommt. Allerdings ist das noch Kilometer weit weg von dem, was die Fidelius mit plug-n-play (Einstecken und losfiedeln) liefert.

So. Und jetzt haben wir wieder eine prima Überleitung zur Yamaha....
Zur Sicherheit tu ich mal zwischenveröffentlichen.....
 
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Beim Testen habe ich geglaubt, daß die Yamaha ein aktives System wie die SV hat, mit zwei unterschiedlichen Pegelausgängen. Gestern habe ich deswegen mal die Bedienungsanleitung konsultiert. Ergebnis: Die Fiedel ist komplett passiv!!! Schalter zwischen Lautstärkeregler oder reinem Tonabnehmersignal. Das nötigt erst einmal Respekt ab: Doppelte Lautstärke gegenüber der Fidelius. Und die beherrscht schon ein genügend sattes Signal, um passiv Line-Pegel zu erreichen.
Aber es rauscht! Wieso ein passives System rauscht, wissen nur die japanischen Götter. Leiser als bei der SV, aber deutlich vernehmbar das gleiche Rauschen. Für live egal (da rauschen noch ganz andere Dinge), fürs Studio tödlich.
In der Bedienungsanleitung stehen ein paar Frequenzen, die man am Mischpult herausfiltern soll, um unerwünschte Nebengeräusche zu dämpfen.....
Damit wären wir bei der einzigen Sache, bei der die YEV der Fidelius überlegen ist: Das Streichgeräusch des Bogens. Also nicht der Ton, sondern das mechanische Rauschen der Bogenhaare auf der Saite um den Ton zu erzeugen. Entsteht bei allen Streichinstrumenten. Bei den E-Instrumenten wird es dummerweise mitverstärkt. Da der Piezo bei der Fidelius näher an der Saite ist als bei der YEV ist auch dieses unerwünschte Nebengeräusch etwas lauter.

Kommen wir zu Design/Verarbeitung. Aber erst mal zwischenveröffentlichen......
 
Also Design/Verarbeitung: Das Design der Geige sieht auf den Fotos ja genial aus und hat mich super neugierig gemacht. In "echt" war ich dann doch etwas enttäuscht: Der "Bodybogen" der Geige mit seinem kühnen Schwung besteht aus einem etwa 1,5mm dicken Sperrholz (der Designer spricht hier wahrscheinlich von Formfournier aus edlem Holz...). Das soll sogar eine beliebige Schulterstütze aushalten.
Auf Dauer habe ich da massive Zweifel! Ich spiele meist ohne Schulterstütze, was bei der Geige übrigens angenehm funktioniert hat.
Stabilisiert wird der Korpusbogen nur durch die geschwungene Form. Diese endet unglücklicherweise in einem etwas zu massiven "Lagenhaken " auf der Halsseite, der unschön drangepappt wirkt. Insgesamt macht mir die Geige einen eher zerbrechlichen Eindruck (Das Wort "windig" mag ich hier nicht verwenden.)

So und jetzt ist es Zeit für das Bett, weil der Bühnenaufbau morgen früh um 7h beginnt, der Auftritt um 9h..... Augen auf bei der Berufswahl!:great:
Ergo müssen wir den finalen Klangtest auf morgen verschieben. :(

Zum Schluss noch ne Frage: Kann man hie Sounddateien hochladen? Ich habe bei der ganzen Aktion den Zoom h6 mitlaufen lassen. Keine Ahnung ob das Material was taugt, ich habe es noch nicht angehört. Aber falls ja, wäre das natürlich die Krönung von dem Test - da könnte sich jeder selbst ein Bild machen.....
 
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@puppeteer jetzt bin ich aber wirklich gespannt! Soundfiles einbinden geht entweder mit eigenem Server und dem Mp3 Button, oder Du machst Dir nen Konto bei Soundcloud auf, lädtst dort hoch, dann bekommste da für jede Datei nen Link, den Du hier wieder einbinden kannst.

Was Ausgangsstärke und Klang von Piezos angeht, da haben wir hier schon ausgiebig beraten. Ort des Einbaus, Piezo und vor allem Druck sind da wichtige Parameter. Vielleicht ja interessant für Dich :)
 
Danke für Deine Eindrücke!
Ich möchte nur an einer Stelle etwas korrigieren:
genügend sattes Signal, um passiv Line-Pegel zu erreichen.
Kein Tonabnehmer und kein Instrument mit Tonabnehmer liefert tatsächlich Line-Pegel.
Eine E-Gitarre, E-Geige, sowie A-Geige und A-Gitarre liefert um die 60mV Ausgangspegel, je nach Pickup und Einbaulage.
Das sortiere ich unter "Instrumentenpegel" ein.
Ein CD-Player liefert am Cinch-Ausgang um die 500mV "Line-Pegel", was auch in etwa dem Ausgangspegel eines Kopfhörerausgangs entspricht und ein Mischpult setzt mit etwa 750mV "Line-Pegel" aus den XLR-Ausgängen nochmal eins drauf.
 
cailleach_oidhche schrieb:
Ich bin, trotz technischem Beruf, handwerklich nicht so geschickt, dass ich da selbst irgendwas dran modifizieren könnte. Da muss dann ein Geigenbauer dran und da möchte ich zusätzliche Kosten so weit wie möglich in einem geringen Rahmen halten.

Ich habe einige individuelle Wünsche direkt bei der Bestellung angegeben (nicht nur die Farbe). Einflußmöglichkeiten sind ziemlich breit (also alles was technisch sinnvoll ist). Dazu gehört die Saitenlage (Höhe des Stegs), Größe des Instruments (mehr als nur Viola oder Violine), Saiten (sofern verfügbar), Anzahl Saiten, (geringes) Gewicht des Instruments (bis zu einem gewissen Grad), Platzierung des Ausgangs/Reglers (soweit technisch machbar), ggf. Aussehen, Ausrüstung (Kinnhalter, Feinstimmer etc.). Bei der Elektronik kann man sicher mehr beeinflussen als nur die Wahl des Batterietyps (große Batterien sind halt schwerer als kleine, halten aber länger...). Kreativität ist gefragt.

Falls tatsächlich ein Wunsch nicht machbar zu sein scheint, dann hier einfach nochmals nachfragen. Wir haben ja den versierten Fiddle hier und Geigenbauer können Dir (von der Elektronik evtl. mal abgesehen) auch bei einer E-Geige weiterhelfen.

robbert schrieb:
So individuell (wie @suamor es beschreibt) war die Fertigung der Reiter nicht. Bestellung abgegeben, Kontonummer für Paypal erhalten, Anzahlung gemacht... Zwei Fragen ob ich mal in die Werkstatt kommen könnte um Details abzuklären wurden ignoriert; dann kam die Mitteilung Instrument ist fertig, Restbetrag überwiesen und eine Woche später hielt ich das für mich noch nicht individuelle Instrument in den Händen.

Zum Werkstattbesuch: Hier hätte ich schlicht nach den Öffnungszeiten gefragt. Ich kann nachvollziehen, daß in diesem Bereich dieses Wort Herrn Reiter abschreckt (v.a. wenn gerade die Kunden einem die Bude einrennen ;). Details immer bei der Bestellung gleich angeben. Dann hast Du etwas handfestes als Diskussionsgrundlage. Das schlimmste, was passieren kann, ist die Ablehnung Deiner Bestellung. Dann die Gründe mit uns austauschen. Wenn ausgemachte Wünsche nicht erfüllt wurden kannst Du das Instrument zurückschicken zur Nachbesserung. Ist dann natürlich ärgerlich, weil es nochmals Zeit kostet (würde mich aber wundern, daß so etwas ohne Angabe von Gründen passiert). Das Hauptproblem bei Herrn Reiter ist die Sprachbarriere. Ich würde es dann wahrscheinlich mit einem Telefongespräch versuchen nach der Bestellung, falls Unklarheiten noch vorhanden sind.

suamor schrieb:
Sehr gut in der Klangqualität sind die Reiter-Violinen, ...

Stollenfidler hat Recht, daß aus der E-Geige nur der Saitenklang rauskommt - der Body spielt nur eine sehr geringe Rolle. Das Rauschverhalten beeinflußt die Elektronik. Daher meine Empfehlung der Reiter. Da kommt von vornherein ein (für E-Geigenverhältnisse) guter Sound raus. Bei der Viper (mit Barbera) ist das eine vollkommen andere Geschichte. Da kannst Du sehr lange an den (normalen) Effekten rumdrehen. Gute Sounds von Youtube Videos kommen dann gerne noch von "individuell gefertigten" (bspw. PC) Effektgeräten oder solche, die schon jahrelang nicht mehr auf dem Markt sind...
Einzige Ausnahme hiervon sind solche Geräte wie das Fishman Aura Spectrum, daß einen quasi beliebigen Sound draufmoduliert. Die Preise sind entsprechend teuer von solchen Geräten (ich kenne nur zwei auf dem Markt). Fishman ist das preiswertere... ein genialer Vorverstärker, obwohl er nicht direkt für Streicher konzipiert wurde. e zwei Diskussionen dazu:

https://www.musiker-board.de/threads/fishman-aura-erfahrungen.527415/
https://www.musiker-board.de/threads/vsound-von-signal-wizard-system-us.638412/

Und sorry, ich stecke gerade in ziemlich viel Arbeit fest, daher konnte ich solange nicht antworten. Bin jetzt die nächsten zwei Wochen kaum erreichbar, versuche aber die Diskussionen zu verfolgen. Viel Erfolg jedenfalls weiterhin.

P.S.
Ich schreibe größere Beiträge immer separat in einem Texteditor.
 
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Ich möchte nur an einer Stelle etwas korrigieren:
Danke für die fachlich vollkommen richtige Korrektur! :hail:
Was ich mit "line-pegel" meine ist: Das Signal ist stark genug, um ohne Vorverstärker oder DI-Box am Instrumenteneingang des Verstärkers ordentlich anzukommen. Also kein Gefummel mit Batterien, die immer leer sind, wenn man es gerade am wenigsten brauchen kann und keine Zusatzgeräte, die man mitschleppen muß. Das ist bei E-Geigen selten.

Sorry- ich bin gerade so eingespannt, daß ich im Augenblick nicht zu meinem ausführlichen Schlussbericht über den Geigentest komme.
Habe allerdings mal in die Aufnahme gehört und möchte Sie hier zur allgemeinen Verfügung stellen. (Auch wenn ich mir die Zeit zum Stimmen der Instrumente hätte nehmen sollen...)Daher versuche ich mich in meiner kleinen freien Zeit mit der Soundcloudgeschichte vertraut zu machen.

P.S.
Ich schreibe größere Beiträge immer separat in einem Texteditor
Jetzt weiß ich auch warum:bang:

Stollenfidler hat Recht, daß aus der E-Geige nur der Saitenklang rauskommt - der Body spielt nur eine sehr geringe Rolle.
Das ist, denke ich, eine Fehleinschätzung. Yamaha führen in ihrer Werbung genau das als Grund für den guten Klang der Geige an: Der Holzkörper schwingt mit und diese Resonanzen kommen auch wieder beim Piezo an.
Aus meiner Erfahrung mit den Fidelius - Geigen kann ich das nur bestätigen:
Meine 5-Saiter klingt unverstärkt zwar leise, aber wunderschön. Der "Außenrahmen" schwingt mit. Genau das bringt sie in die Verstärkung ein. Meine 4-Saiter ist eines der ersten Modelle, der Rahmen ist dicker und mit Querstegen zum Mittelteil. Hier habe ich das neue Tonabnehmersystem einbauen lassen. Aber trotz aller Bemühungen klingt sie nicht so gut, wie eine aktuelle Fidelius. Meine halbakustische Oktavgeige hat durch den Geigenkorpus ein "Cellonäseln" bekommen, das die Rahmenoktavgeigen nicht haben.

Und wieder Zwischenveröffentlichen.....
 
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Okay, jetzt ist eh schon spät.... Ich versuch mal ein Fazit:
von allen E-Geigen, die ich an diesem Tag bei Thomann angespielt habe, war die Yamaha eindeutig die beste. Hier bekommt man einen ordentlichen Geigenklang, eine brauchbare Dynamik (Ansprache bei laut/leise/Bogentechnik) und ein (bei aller Kritik) hübsches durchdachtes Design zu einem durchaus vertretbaren Preis.
Dennoch würde ich sie niemals gegen meine Fidelius eintauschen. Die klingt doch noch eine ganze Ecke mehr nach Geige, hat einen weicheren, "reicheren" Klang, der mehr Facetten hat. Was ich "Dynamik" genannt habe, ist bei der Fidelius deutlich organischer - hier fällt der Yamaha vermutlich das starke Signal und der dünne Body auf die Füße: cresc./decresc. ist bei der YEV deutlich schwieriger. Auch ein "piano" klingt wie ein leises "forte"(also ein wenig kratzig). Das Yamaha-Rauschen ist ärgerlich. Bei der Fidelius hört man nichts.
Aber nochmal: Alle diese Kritik an der YEV ist Jammern auf hohem Niveau.
Und wir vergleichen Äpfel mit Birnen: HB (Deutsch/China) für 290€, Höfner für 350€ (Deutsch/China), Yamaha YEV für 700€ (Japan/China), Fidelius für 1400€ (Custommade Deutsch).
Wir haben hier auch recht deutlich drei Preisklassen. Das bildet sich auch im Klang ab.
Ich hoffe, das hört man auch in der Aufnahme.


Zurück zur Ausgangsfrage: Geige zum leise Üben.
Den ultimativen Test konnte ich nicht machen: Wie klingen die Fiedeln unplugged? Dafür war es in der Abteilung zu laut (Da hat jemand eine Drehleier ausprobiert....)
Von meiner Fidelius kann ich da nach vielen ungestörten Nachtübungsstunden nur schwärmen.
Für Üben mit Kopfhörer bedenke folgendes: Der wichtigste Effekt für eine E-Geige ist der Reverb/Hall. Mit einem minimalen Halleinsatz wird der trockene Piezoklang "verschliffen" und der Geigenton "rund". Geigen mit Kopfhörerausgang liefern diesen Hall nicht (Ich glaube einige SV haben sowas, aber die stehen hier ja eh nicht zur Debatte). Daher holt man sich das Kopfhörersignal besser aus dem Amp (der ja ansonsten gemutet sein kann). In meinem Fall ist das ein kleiner Roland AC33, den ich auch im Studio als Monitor benutzt habe.
Deshalb empfehle ich Dir hier auch mit Deiner expliziten Frage nach "Geige zum leise üben" E-Geigen ohne eigenen Kopfhörerausgang.

Thats it.

P.S
Ich bewundere Blogger, die sowas in fünf Minuten schreiben können. Deshalb bin ich wahrscheinlich Bühnenkünstler geworden: Als Autor wäre ich bei meinem Schreibtempo bald verhungert........
 
...Aber es rauscht! Wieso ein passives System rauscht, wissen nur die japanischen Götter. Leiser als bei der SV, aber deutlich vernehmbar das gleiche Rauschen. Für live egal (da rauschen noch ganz andere Dinge), fürs Studio tödlich....


Ich kann das mit dem Rauschen überhaupt nicht nachvollziehen. Ich habe mir die Geige zukommen lassen und betreibe sie an meinem Boss GT-10. Alle Effekte sind ausgeschaltet - bis auf den EQ und ein bißchen Reverb. Und da ist NULL Rauschen zu hören. Auch kein Brumm o.ä. Kann sie nur empfehlen. Fast hätt ich sie mir aufgrund dieser "Rausch-Warnung" nicht gekauft. Im übrigen sieht die Geige meiner Meinung nach in echt noch besser aus als auf den Produktfotos (ich habe die NT-Version).

Was mir aufgefallen ist:
- Im Bypass-Betrieb (Überbrückung des Volume-Reglers) klingt sie noch ein bißchen lauter und voller als mit aktiviertem Lautstärkeregler, wenn dieser voll aufgedreht ist. Mir ist das egal, denn ich stelle die Lautstärke sowieso mit dem Fußpedal an meinem GT-10 ein.
- V.a. bei der tiefen G-Saite gerät das Instrument in eine ziemliche Eigenresonanz. Ich vermute, dass das so gewollt ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Banjogit! Schön auch eine andere Meinung zu lesen. Und schön, daß Du "Deine" Geige gefunden hast.

Nur zu meiner Ehrenrettung:
Das bei Dir nichts rauscht ist klar. Ich habe zwar keinen GT10, aber mit dem GX700 den Urururgroßvater von dem Teil. Der ist damals auch mal das Flaggschiff gewesen. Die Geräte sind für E-Gitarren gemacht. Und das sind ziemlich große Antennen. - Will sagen: Es ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, eine E-Gitarre so abzuschirmen, daß sie nicht rauscht. Ergo haben ALLE digitalen Multieffektboards fröhliche Filter gleich hinter der Eingangsbuchse. Da ist selbst bei bypass kein Rauschen mehr. Wenns so einfach geht, wunderbar!
Meinen Testaufbau war ja ein anderer: "nackige" Geige mit Kabel an brottrockenem Akustikamp. Wie klingt die Geige selbst - ohne Reverb und EQ undundund....?
Da war halt ein Rauschen bei der Yamaha.
Gut möglich, daß es im Musikhaus Thomann reichlich Elektrosmog gibt, der anderswo weniger ist. Aber damit muß manja auch auf jeder Bühne rechnen.
Zwischenzeitlich habe ich herausgefunden, daß die Fideliusgeigen von Hause aus soweit, wie möglich innen abgeschirmt sind.
Vielleicht kann man da bei Bedarf bei der Yamaha auch was "nachrüsten"? (Freiwillige vor!!!!;):)) Aber solange Du über den GT10 spielst, bist Du ohnehin auf der sicheren Seite.

Das mit der Eigenresonanz habe ich oben versucht zu beschreiben. Ich denke, das ist entscheidend für den guten Klang.

Viel Spaß mit dem Teil!!!!
 
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... Viel Spaß mit dem Teil!!!!

Ja -danke! :)

Ich hab die Geige grad nochmal an meinen Fender Twin Reverb angeschlossen, und der ist bekanntlich tierisch laut, aber selbst da konnte ich kein Rauschen oder irgendwelche Einstreuungen vernehmen. Es mag natürlich sein, dass der Akustik-Amp aufgrund der höheren Frequenzübertragung letztlich doch irgendwelche Störgeräusche zum Vorschein brachte - aber hey, es ist 'ne E-Geige. Wenn ich wirklich einen verstärkten, aber authentischen Klang will, dann denke ich wäre eine Akustik-Geige samt Mikrofonabnahme die bessere Wahl.
 

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