Hoss hat Recht.
Matchless gibt es wieder.
Matchless wurde von Mark Sampson (mit)begründet und lief ne ganze Zeit sehr gut. Leider gab es nach einer Zeit geschäftliche Diskrepanzen und Sampson stieg aus und gründete die Firma
Bad Cat. Das Ur-Matchless ging pleite.
Die Bad Cats sind praktisch baugleiche Aufbauten gewesen, teilweise trugen die Bauteile ( Kondensatoren ) sogar noch die Matchless-Aufschrift. Über die Jahre entwickelte Bad Cat eigene Konzepte und Ampserien.
Mark Sampson verkrachte sich aber anscheinend auch mit den Bad Cat Partnern und stieg wiederum aus. Er gründete darauf
Star Amplifiers.
Die Namensrechte von Matchless wurden von einer anderen Gruppe aufgekauft und die Amps neu aufgelegt.
Unter Sammlern werden die Matchless-Amps der Simpson-Ära mittlerweile hoch gehandelt und besitzen schon einen gewissen ideellen Wert. In der Frühphase wurden diese Amps auch serienmäßig mit NOS-Röhren ausgeliefert.
-Ende des Exkurses-
Ob man sich nun für einen (Neu-)Matchless oder einen Bad Cat entscheidet, ist eigentlich fast egal. Qualitativ macht man keine Abstriche. Die Amps klingen gut, haben Charakter und sind robust. Man erhält keinen aalglatten, perfekten Amp.
Preislich sicherlich happig, ein gesundes Preis/Leistungsverhältnis sollte man hier nie erwarten. Man erhält Amps, die eine oder zwei Sachen beherrschen, diese aber sehr gut. Das muß es einem Wert sein und nichts mehr.
Ich hab mir vor ein paar Jahren einen Bad Cat Hot Cat 30 zugelegt und heute immer noch sehr zufrieden damit.
Konstruktionstechnisch verfolgen sie halt die Philosophie einer klassischen PTP-Verdrahtung, also nichts mit Turretboard, sondern wirklich Direktverdrahtung. Ist stabil ausgeführt, sieht aber nicht besonders schön aus und wäre mit Board sicherlich optimaler.
Wie dem auch sei: der Amp verrichtet seine Arbeit tadellos.
Zum Thema Matchless, Bad Cat, Two Rock, Dr. Z usw.
Die Amps sind schön, die Amps sind gut. Aber mittlerweile schießen in Deutschland und Europa Ampfirmen aus den Boden, die mindestens gleichwertige Amps produzieren und mir das Preis/Leistungsverhältnis bzgl. der Bauteilverwendung und des deutschen Perfektionismus in der Umsetzung besser vorkommt. Außerdem kann durch die Nähe ein besserer Kundenkontakt stattfinden.
Ich denke da mal spontan an Realtone und THC anstatt Matchless und Bad Cat.
Larry, Müller, Gladius, anstatt Marshall-Clones aus den USA.
Anstatt die 7000 oder 8000 € für einen Two-Rock auszugeben, würde ich Van Weelden in den Niederlanden kontaktieren. Das hat uns schon Herr Bonamassa vorgemacht.
Fender Amp Clones der Tweed-Ära kann man bei Cornell in UK bekommen, auch wenn Victoria aus den USA wirklich klasse sind.
Für den schmaleren Geldbeutel bieten die Ceriatones in vielerlei Richtung die beste Alternative.