Kaufberatung Roland Juno Stage vs VR-760

[thilokles]

Hi,
nachdem ich aufmerksam den Austausch über den neuen Juno Stage verfolgt habe, möchte ich nun wissen, ob ich mir besser einen neuen Juno Stage zulegen soll oder einen gebrauchten VR-760.
Beide Geräte sind bekanntlich von Roland und dem entsprechend verfügen sie über srx-slots. Aber wo liegen die Unterschiede?
Was ich suche, ist folgendes:
- ein leicht transportierbares Gerät (viele Treppen!)
- gute Klavier- und EP-Sounds (Richtung 70er Rock), das srx-board ultimate keys würde ich mir sogar noch zusätzlich kaufen
- die Tastatur sollte also schon klaviertauglich sein, 76 Tasten sind o.k.
- Orgel sollte schon dabei sein für den Proberaum und für kleinere Gigs, ansonsten bevorzuge ich zusätzlich meine alte CX3 mit Leslie
- Synthies, Streicher usw. benutze ich selten, aber wenn z.B. Jump oder Won't get fooled again gespielt werden sollen, brauche ich halt auch entsprechende Sounds
- Soundtypische Effekte möchte ich gern sofort "griffbereit" haben, ohne viel Fummelei am PC bzw. SoundEditor, z.B. Wurlie-Sound auswählen, dann je nach Laune Chorus, Tremolo, Phaser oder ähnliches dazu mischen

So, jetzt seid ihr dran! Welchen Tipp könnt ihr mir geben oder gibt es gar noch andere Alternativen?

 

[Martman]

Ich kenn jemanden, der die V-Combo mit der Ultimate-Keys-Karte spielt und total begeistert davon ist. Der spielt auch mal als Gastmusiker für Blood, Sweat & Tears oder die Temptations. Ich hab sie im Laden auch mal angespielt, obwohl ich nur vage Erinnerungen habe.

Orgelmäßig geht sie meines Erachtens voll in Ordnung. Dicker Pluspunkt: Drawbars. Richtige. Vielleicht steht deine CX3 alsbald in einer Kleinanzeige.

Pianomäßig hat sie auch einiges drauf, sowohl akustisch als auch elektrisch. Im Grunde braucht man die Ultimate Keys-Karte gar nicht wirklich...

Gut, Won't Get Fooled Again wird sie nicht können, weil man meines Wissens nicht die Orgelsektion mit der Synthsektion gaten und filtern kann. Und ob man eigene Synthi-Kreationen speichern kann, entzieht sich meiner Kenntnis, denn das wirst du für Jump mit Sicherheit müssen.

Jede Sektion hat eigene Effekte, also entfällt romplermäßiges Rumwühlen in Menüs. Haken: Im Gegensatz zum Nord Electro kann die V-Combo keinen Overdrive auf die Pianos legen. Dafür hat man spezialisierte COSM-Effekte und keine 08/15-Alleskönner-Multieffektsektion à la JV/XP. Ach ja, Amps modellieren kann sie auch.

Wiegen tut sie 17 Kilo, ist also merklich schwerer als die 9,8 Kilo des Juno Stage.

Gut, die Klaviatur ist keine Schwergewichtete mit Hammermechanik. Das könnten evtl. Waterfalltasten auf der Mechanik aus der Urfantom sein, auf jeden Fall hat sie, soweit ich noch weiß, den Roland-76er-typisch harten Anschlag und keinen langen weichen Aftertouch-Regelweg à la Kurzweil, Yamaha oder CME. Meines Erachtens ist Hammermechanik beim Rumorgeln außerdem eh hinderlich und paßt auch nicht zu E-Pianos.

Wenn möglich, solltest du versuchen, irgendwo eine VR-760 anzuspielen.


Martman

 

[SAMM]

Halle thilokle!
Ich hab ein VR-760 incl. Vintage-Board und kann ´bestätigen, was Martman dazu sagt: klingt geil (besonders die Orgel), ist easy live zu bedienen usw.
Die Tastatur ist so zwischen Synth und Klavier, eigentlich für alles sehr gut zu spielen, ausser du gibst ständig Klassigkonzerte und brauchst das Klavier-Feeling.
Die SRX-Cards gehören zur Synth-Sektion und daher können auch Klaviersounds von der Card mit allen Synth-Effekten belegt werden! (Dann rödelt man bei umfangreicher Programmierung aber wieder in Menüs rum, eigentlich reichen die Sounds auf dem Board für alles aus den 70ern aus).
Speicherplätze beinhalten immer die Einstellung ALLER Sektionen, wenn du also nur Cutoff und Attack eines Synth-Sounds änderst gibt es für die Synth-Sektion keinen separaten Speicher, die Änderungen werden mit den aktuellen Einstellungen der Organ/Piano-Sektion als Komplett-Preset abgespeichert. Ist aber eigentlich kein Nachteil, 64 Speicherungen und Live-Eingriffsmöglichkeiten in die wichtigsten Parameter sollten reichen...
Zum Juno: klingt auch gut, aber lange nicht so druckvoll. Und dann versuch bei dem Teil mal live in einem Orgel+Piano+Synth-Programm mal eben andere Streicher einzuschalten oder Zugrieel-EInstellungen der Orgel zu ändern...!
Live ist das VR einfach superklasse!!!!
Allerdings: ich wohne im 4. Stock und hab das Teil nur sehr selten bewegt, aber die 17 Kilo werden nach jeder Stufe gefühlte 2 Kilo mehr. Doch dafür ist das Ganze auch sehr stabil und nicht so ein Plastikteil wie die meisten Key´s zur Zeit!
P.S.: Was sollst du denn für ein gebrauchtes VR zahlen? Meins steht eventuell zu Verfügung (Zeitmangel)
Woher kommst du, wenn nicht zu weit weg kannst du das Teil bei mir ja mal anspielen.

Gruß
SAMM