Kawai CA 63 + Software für Samples und Sheet-Recording

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MainzerKaiser
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Hallo zusammen,

ich habe mir vor einem halben Jahr das CA 63 von Kawai gekauft und bin auch sehr zufrieden damit. Da ich schon beim Layern von verschiedenen Kawai Klavieren gemerkt habe, dass ich über das Concert Grand andere Klaviertöne ausprobieren möchte (Bsp: StudioGrand+RockPiano 4:6) habe ich bei youtube Werbevideos von z.B. Giant Piano von Native Instruments angeschaut.
Neben solchen neuen Samples würde ich gerne eine Software benutzen mit der ich on the fly beim Spielen Noten auf dem Laptop aufnehmen kann, die auch im Takt auf Anhieb richtig interpretiert werden. Ist das so überhaupt möglich? Meine letzte Erfahrung so Mitte der 90er war, dass man immer Stakkato spielen musste, weil sonst ein ganzer Takt als ein Akkord aufgefasst wurde. Sind die Zeiten vorbei? Kennt ihr gute Software?
Und zu guter letzt würde ich gerne wissen ob folgende Verkabelung richtig gedacht ist:
Midi In/Out zu USB von CA63 zum Laptop, ergo
Tastendruck am Klavier zum Laptop > Ton zum Klavier über Boxen oder Kopfhöhrer?

Gruß und Dank,
MK
 
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Hallo MainzerKaiser -

Ich habe deinen Beitrag mal ins Notations-Forum rübergeholt, weil deine konkret gestellten Fragen sich auf Notation beziehen. Falls du Empfehlungen zu Samples/virtuellen Instrumenten/VSTis suchst, ist das hier das richtige Forum, wo du beschreiben kannst, was du suchst.

Neben solchen neuen Samples würde ich gerne eine Software benutzen mit der ich on the fly beim Spielen Noten auf dem Laptop aufnehmen kann,

Das ist kein Problem. Es gibt viele Notationssoftware, die dir dein Spiel auf Zweiundreißigsteltriolen genau notiert...

die auch im Takt auf Anhieb richtig interpretiert werden.

...aber vermutlich willst du nicht immer Zweiunddreißigsteltriolen notiert haben. Da liegt das Problem: eine Software kann immer nur vermuten, wie die Zeitinformationen bei Tastendruck/Tastenloslassen wohl gemeint sind - und Software kann nicht musikalisch inhaltlich sinnvoll urteilen. Daher ist das, was du wünschst, eine auf Anhieb richtige Interpretation, nicht allgemein erreichbar.

Man kann die Genauigkeit der Transkription bei allen Programmen einschränken, sodass z.B. nur Achtel als kleinster Notenwert trankribiert werden: diese Genauigkeitseinstellung nennt sich Quantisierung. Dann kannst du aber auch keine Sechzehntel einspielen, die müssten dann durch Nachbearbeitung in den Notentext hineinkommen. Ausserdem musst du immer extrem genau spielen, um z.B. auch lange Töne nicht aus Versehen ein Achtel zu kurz zu halten.

Es gibt gegenüber dem Einspielen zu einem fixen Metronom (bei dem genau die genannten Probleme entstehen können) Alternativen: bei Finales Hyperscribe-Funktion gibt man selbst das Metrum an, z.B. durch ein Pedal oder eine einzelne Taste am Keyboard. Dann kann man schneller und langsamer werden wie man will, und Finale richtet die Transkription nach den gleichzeitig eingespielten Metrumschlägen aus. Aber auch das muss man üben.

In jedem Fall ist eine automatische Transkription i.d.R. nicht zu gebrauchen, weil sie entweder unvollständig (kurze Noten fehlen) oder zu kompliziert ist (statt einer ganzen Noten stehen mit Haltebogen: Halbe/Viertel/Achtel/Sechzehntel, weil die Taste ein Sechzehntel zu früh losgelassen wurde). Denn gute Notenschrift ist immer eine Abstraktion - die Ausführung aber folgt anderen Gesetzmäßigkeiten. Von einer Ausführung auf den vollständigen zugrunde liegenden Plan zu schließen, gelingt nur selten und in Ausnahmefällen.

Meine letzte Erfahrung so Mitte der 90er war, dass man immer Stakkato spielen musste, weil sonst ein ganzer Takt als ein Akkord aufgefasst wurde. Sind die Zeiten vorbei? Kennt ihr gute Software?

Wenn ein ganzer Takt als Akkord aufgefasst wurde, war die Quantisierung auf Ganze Noten gestellt. Das konnte man auch Mitte der 90er schon besser machen. Grundsätzlich aber ist Notationssoftware ist seit Mitte der 90er Jahre in Sachen Transkriptionsgenauigkeit nicht besser geworden, und vermutlich wird sie es nie. Das liegt eben daran, dass ein Computer keine musikalischen Sinnstrukturen erkennen kann.

Der schnellste Weg, lesbare und gute Noten zu bekommen ist die Step-Eingabe (genaugenommen hängt es an der Komplexität und Art des Stücks, ich verallgemeinere das jetzt mal über alle Musikstile und Einzelsituationen hinweg). Bei der Step-Eingabe z.B. in Finale gibst du auf dem Keyboard/dem Digitalpiano die Tonhöhe(n) an, auf der Computertastatur den Notenwert. Nur damit hast du alle Parameter voll unter Kontrolle - wenn du die Interpretation eines oder mehrerer Parameter dagegen dem Rechner überlässt, hast du mehr Arbeit mit der Korrektur als mit einer Neueingabe.

Als Programme kommen Finale, Sibelius, Primus, NoteWorthyComposer, Rosegarden und viele andere in Betracht - abhängig von deinem Betriebssystem, was du so schreiben willst und deinem Budget.

Und zu guter letzt würde ich gerne wissen ob folgende Verkabelung richtig gedacht ist:
Midi In/Out zu USB von CA63 zum Laptop, ergo
Tastendruck am Klavier zum Laptop > Ton zum Klavier über Boxen oder Kopfhöhrer?

So geht's. So kann man es machen, muss es aber nicht, was den letzten Schritt angeht: ob der Laptop auch Klänge erzeugt, kannst du im jeweiligen Programm einstellen. Für Notensatz ist das nicht unbedingt notwendig, denn dabei arbeitet man ja vor allem an einem optischen Ergebnis, und nur als Nebenprodukt vielleicht an einem hörbaren.

Harald
 
Vielen, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich denke, ich werde das mal mit einer dieser Softwarepakete ausprobieren.
 

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