Keyboard lernen und Klavier lernen?

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Immer wieder lese ich gerade in diesem Bereich, dass User schon Keyboard gelernt hätten und jetzt Klavier lernen wollen. Mir ist nicht klar, wo da der Unterschied liegen soll? Klar, bei einem Klavier gibt es viel mehr Möglichkeiten, Dynamik zu erzeugen, da man durch den Umgang mit der Klaviatur verschiedenen Formen der Klänge erreichen kann, was bei einem Keyboard alles nicht geht, aber darüber hinaus ist mir nicht klar, wo da der Unterschied liegt? IN den ersten Jahren muß man doch zwangsweise das gleiche lernen, Grifftechniken, Noten lesen ect oder nicht?
 
Eigenschaft
 
Salopp gesagt wohl: Ausbildung/Stärkung der Finger-Muskulatur...


...eine (straff oder weniger straff gewichtete) Hammermechanik bietet dem Spieler ein simuliertes Spielgefühl, wie er beim echten Klavier durch das Gewicht des Filzhammers auftritt, und durch diesen Wiederstand erst nuaciertes Spiel zustandekommt.

Eine Keyboard-Tastatur ist i.d.R. ungewichtet und leichtgängig,
was einem pianisstischem Spielgefühl überhaupt nicht entsprechen kann...



Deshalb:
Unbedingt Hammermechanik für's Klavier-Spiel. :)



HTH
:hat:
 
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Ja, das meinte ich oben. Dieser Unterschied ist klar, dynamisch ist ein Keyboard ja gleich Null, aber wenn jemand hier schreibt, er hätte zb 2 Jahre Keyboard Unterricht gehabt, dann ist das Thema Dynamik und Ausdruck doch der einzige Unterschied, bzw das einzige, was man auf einem Keyboard nicht lernen kann.
 
Hallo Nebelparder!

Ich hatte nie Keyboardunterricht, aber ich denke, dass der Hautunterschied in der zu bewältigenden Notenliteratur liegt. Während sich das klassische Keyboardspiel ja viel mit Akkorden beschäftigt, muss man beim klassischen Klavierspiel eine Menge unterschiedlicher Stile, Figuren, Verzierungen etc. erlernen. Ich vermute, dass sich deshalb einige ehemalige Keyboarder beraten lassen. Ich hoffe, nicht all zu falsch zu liegen.

Andreas :hat:
 
dann ist das Thema Dynamik und Ausdruck doch der einzige Unterschied, bzw das einzige, was man auf einem Keyboard nicht lernen kann.
etwas überspitzt kann man sagen, dass für den Pianisten dann erst die Arbeit, also die Gestaltung anfängt. Es geht ja nur teilweise darum, wann man welche Taste mit welchem Fingerr runterdrückt. Allein in Bezug auf die Dynamik ist der Unterscheid zum Klavier wie Zweidimensionalität zu Dreidimensionalität.
Und damit meine ich nicht nur das horizontale Ereignis der Dynamik. Auch vertikal - also im gleichzeitigem Anschlag - muss immer zwischen Vordergrund und Hintergrund unterschieden werden. Es gibt kaum ein nachbarockes Klavierstück, bei dem nicht ein dynamischer Unterschied zwischen Melodie und Begleitung, zwischen Vordergrund und Hintergrund gestaltend eine Rolle spielt. Die meisten Stücke sind ohne diese Gestaltung kaum verständlich oder klingen dementsprechend leer und flach.
Darüber hinaus ist Klang einfach alles. Als Pianist formst Du mit dem Anschlag Klang. Das ist so vielfältig und subtil wie ein menschlicher Charakter. Mit ein wenig lauter und leiser ist es noch lange nicht getan. Du kannst Töne in hunderten Abstufungen in Bezug auf Charakter wie Härte, Weichheit, Zweifel, Sicherheit, Wärme, Kälte.....anschlagen. Und das manchmal nur für einen Ton, während die anderen gleichzeitig angeschlagenen Töne anders angeschlagen werden. Das ist auch für langjäjhrige und gute Pianisten immer eine Herausforderung.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
und überhaupt: Das Klavier ist nicht ein Keyboard plus Dynamik. Das Keyboard ist ein komplett anderes Instrument, dass nur ebenfalls die Tastenstruktur zur Tonerzeugung benutzt.
 
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Wieso wird hier dem Keyboard quasi jegliche Dynamik abgesprochen? Heutzutage haben doch selbst fast alle Einsteigerkeyboards ab 200 Euro zumindest eine rudimentäre Anschlagdynamik.
 
Hallo

Immer wieder lese ich gerade in diesem Bereich, dass User schon Keyboard gelernt hätten und jetzt Klavier lernen wollen. Mir ist nicht klar, wo da der Unterschied liegen soll? Klar, bei einem Klavier gibt es viel mehr Möglichkeiten, Dynamik zu erzeugen, da man durch den Umgang mit der Klaviatur verschiedenen Formen der Klänge erreichen kann, was bei einem Keyboard alles nicht geht, aber darüber hinaus ist mir nicht klar, wo da der Unterschied liegt? IN den ersten Jahren muß man doch zwangsweise das gleiche lernen, Grifftechniken, Noten lesen ect oder nicht?

also ich denke der große unterschied ist das ein Klavier ein instrunent ist bei dem Saiten mittels
Hammer angeschlagen werden, und diese dann im ungedemften fall langsam ausklingen, Bei einem
Keyboard/Orgel hat man quasi einen Dauerhaften ton. Ton an oder Ton aus. Jedes Instrument
hat seine eigenarten, Bei einem Klavier muss man jede kombination von Tönen selbst erzeuege,
bei einem Keyboard kann ich via Zugriegel aka Register kombinationen voreinstellen. Jedes Instrument hat seine Eigenarten, die jeweils eine andere Handhabung erfordert. Eine der
wenigen gemeisamkeiten sind die verschiedenfarbigen Tasten, und deren Anordnung.


Michael
 
DonMias, also komplett würde ich dem das nicht absprechen. Sogar das Keyboard meiner Schwester, das schon über 15 Jahre alt ist hatte schon den Grundstein an Dynamik und konnte zumindest erkennen, wie hart ein Ton gespielt wurde und die Lautstärke entsprechend angepaßt.

Lernt man im Keyboardunterricht dann eigentlich auch sowas wie Arrangements? Man kann mit fast allen Keyboards heutzutage ja ganze Stücke komponieren. FLießt das in Keyboardunterricht mit ein? Oder könnte man sagen das ist lediglich Klavierunterricht auf einem Keyboard indem man lernt, letztendlich Stücke wie auf einem Klavier zu spielen?
 
Die Unterrichtskonzepte von "Klavierunterricht" und "Keyboardunterricht" unterscheiden sich recht deutlich. Selbst wenn man mal davon ausgeht, dass es sehr verschiedene Klavierschulen gibt und wahrscheinlich noch mehr verschiedene Arten, Keyboard zu lernen.

Beim Klavierunterricht steht - unabhängig von der gespielten Literatur - die Beherrschung des Instruments im Vordergrund, wobei eben dem richtigen Anschlag, Dynamik, Ausdruck recht viel Platz eingeräumt wird, ebenso der Unabhängigkeit der Hände und eben der Tatsache, dass man bekm Klavier alles selbst machen muss.
Keyboardunterricht ist am ehesten vergleichbar mit "Heimorgelunterricht" früher. Das muss nicht heißen, dass das weniger anspruchsvoll ist: bei der Heimorgel gab es zwar keine Anschlagsdynamik, aber dafür mehrere Manuale, ggf. Pedalbass und einen Schweller. Beim Keyboard gibt es auch nur ein Manual, dafür muss man sich aber mit den Möglichkeiten der Klanggestaltung auseinandersetzen. Und man hat oft eine Begleitautomatik, die zwar einerseits vieles einfacher macht (speziell für die linke Hand), die aber andererseits auch rhythmisch noch unbestechlicher ist als ein Metronom.

Je nachdem, wie tief man einsteigen will, ist demjenigen, der "Keyboard" lernt, vielfach ein schnellerer erster Lernerfolg beschieden - das ja.

Wer Klavier gelernt hat, tut sich meist später leichter beim Umstieg aufs Keyboard. Das muss umgekehrt nicht so sein. Je nachdem, bei wem man vorher gelernt hat, muss man u.U. den grundlegenden Anschlag und die Fingertechnik komplett neu lernen - und dabei auch falsch eingeübtes mühsam abtrainieren. Das muss nicht so sein, aber ein Keyboard verzeiht einen falschen Anschlag deutlich mehr - wenn der Lehrer da nicht sehr pingelig ist, hat man später viel Arbeit...
 
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Ich stand ja damals auch vor dem Dilemma, welcher Unterricht und welches Instrument denn jetzt das richtige sei. Akustisches Klavier, ein tolles Instrument! Rock-Orgeln und E-Pianos der 60-80iger, auch haben will! Und dazu noch die ein oder andere sinnvolle Klangspielerei für den Techie-Freak. Ja, das geht alles zusammen. Mit einem aktuellen Stage-Piano und einem flexiblen Klavierlehrer der eine klassische und moderne Ausbildung hat, kann man schon ein recht weites Spektrum rund um das Tasteninstrument abdecken. Mit meinem ersten Keyboard damals fühlte ich mich trotz Anschlagsdynamik und vieler "Spielereien" nicht wohl. Es war immer so, als würde hier ein Ton aus der Konserve erklingen - nichts was man selbst irgendwie geformt oder zumindest beeinflusst hat. Beim D-Piano ist es technisch ja nicht viel anders. Aber die gewichtete Tastatur und das "lebendigere" Spielgefühl unterscheidet sich hier dann doch recht deutlich.
 

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