Hallo,
per Zufall stieß ich auf dieses Forum hier, als ich nach Organ Explosion suchte, und fand verblüffenderweise meinen Namen :shock: :shock: :shock: !
Nun denn, zu Hansi Enzenspergers A-100, in der Tat eine US-Version: Ich hatte den TG aus der Orgel genommen, da mir bereits beim Kauf aufgefallen war, dass alle Töne, die mit Kondensatoren gefiltert sind, deutlich leiser als die tieferen klangen. Die Orgel wirkte matt, ja geradezu leblos. Die Wachspapier-Filterkondensatoren baute ich aus und stellte beim Messen fest, dass ihre Kapazitäten durchschnittlich auf das Zwei- bis Dreifache ihres Nennwerts gewachsen waren. Kein Wunder also. Dann ermittelte ich mit Hilfe einer variablen 3-Bit-BCD-Kapazitätsanordnung, die Kapazitätswerte zwischen 1 nF und 399 nF in 1 nF-Stufen einzustellen gestattet, denjenigen Kapazitätswert pro Filter, der die Filter in Resonanz beim jeweiligen Ton bringt. Entsprechende Werte baute ich ein, nötigenfalls durch Konbination zweier Kondensatoren. Die Töne 1 bis 12 versah ich, entsprechend einer Empfehlung aus einem Hammond-Servicebulletin, mit Hochpässen aus je einem Elko 47 µF und einem Widerstand 15 Ohm. Das haben alle Orgeln mit den roten Filterkondensatoren ab Werk. Anschließend stellte ich die Pegel der Töne mit den Magnetstäben auf folgende Werte ein, gemessen Spitze-zu-Spitze (mVss):
Töne 1 - 12 60 mV
Töne 13 - 24 15 mV
Töne 25 - 36 14 mV
Töne 37 - 48 13 mV
Töne 49 - 60 14 mV
Töne 61 - 72 15 mV
Töne 73 - 78 16 mV
Töne 79 - 84 17 mV
Töne 85 - 88 18 mV
Töne 89 - 91 19 mV
Mir schwebte dabei ein bewusst höhenbetonter Klang vor, wie ich ihn von den Keyboard-Heroen meiner Jugend, Keith Emerson und Rick Wakeman,
kenne. Ich denke, das habe ich ganz gut hinbekommen
. Ist aber sehr wohl Geschmackssache.
Im AO-28 tauschte ich alle im Signalweg liegenden keramischen Scheibenkondensatoren gegen axiale PP-Folienkondensatoren und modifizierte den Percussion-Signalweg so, dass er den späteren AO-28-Versionen aus B-3 und C-3 entspricht. Die Röhren und Siebelkos waren noch in Ordnung, da musste ich nicht bei.
Heute würde ich jedoch bei einer AO-28-Überarbeitung sehr wohl sämtliche passiven Komponenten und auch die Röhren, ungeachtet ihres
Funktionszustandes, ersetzen.
Schließlich baute ich ein Hallgerät Trek II RV-1D ein, da Hansi den Hall unbedingt übers Leslie haben wollte, was mit der serienmäßigen Endverstärker/Lautsprecher-Anordnung bekanntlich nicht möglich ist. Die Lautsprecher und beide Endverstärker baute ich aus, um das Gewicht ein wenig zu senken.
@Udo: Soo schlecht klingt Deine A-100 doch gar nicht! Man muss sich vor Augen führen, dass Organ Explosion bei ihren YT-Videos stets von einem professionellen Team gemiked werden. Die Art und Qualität der Aufnahme spielen eine gewaltige Rolle für den wiedergegebenen Klang!
Beste Grüße, Uwe