(Klassik) Korrepetition - Geht ihr zum Korrepetitor?

  • Ersteller Silvieann
  • Erstellt am

Wie oft geht ihr zur Korrepetition?

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Rubato, Ritardando, weiß ich leider auch nicht wie das geht. Vielleicht ist es aber auch eine ganz gute Disziplin, mal ohne auszukommen? Sänger und Organisten neigen ja gern mal dazu, es mit dem Tempo nicht so ganz genau zu nehmen. ;)
Nein, geht gar nicht.
Wenn es zum Stück dazu gehört, gehört es dazu.
 
Nenn doch mal ein Beispiel, das würde mich interessieren.
 
So, Beispiele für heftige Temposchwankungen sind gefragt.
Zuletzt hatte ich das bei Mahler - Um Mitternacht, und bei Printems, qui commence sind auch einige Temposchwankungen drin.
 
Interessante Beispiele, ganz schön heftiges Zeug, was Du da so singst. Respekt!

Printemps qui commence habe ich mir angesehen. Laut Klavierauszug sind die ersten zwei Drittel des Stücks in konstantem Tempo, dann kommt ein Takt accelerando, dann ein Takt ralentando und dann geht es in langsamerem Tempo weiter bis kurz vor Schluss, wo es dann nochmal langsamer wird. Vor "A la nuit tombante" macht die Begleitung meist eine kleine "Kiste", die nicht so explizit in den Noten steht, aber musikalisch Sinn macht.

Das Problem was ich wahrscheinlich hätte, ist überhaupt ein konstantes Tempo zu halten, denn der Puls ist am Anfang ganztaktig bei ca. 30 bpm. Das kann man praktisch nicht mehr zählen und das Klavier ist auch keine große Hilfe. Das ist ja das tolle, dass diese Arie so frei klingt und untendrunter pulst der Frühling ;)

Die schlechteren Aufnahmen in die ich reingehört habe, haben allerdings in der Tat große Temposchwankungen, dass man davon fast seekrank wird. Dass man ab "En vain je suis belle" schneller wird, steht zumindest nicht in den Noten, da steht nur cresc, was nicht das gleiche ist.
 
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Rubato, Ritardando, weiß ich leider auch nicht wie das geht. Vielleicht ist es aber auch eine ganz gute Disziplin, mal ohne auszukommen? Sänger und Organisten neigen ja gern mal dazu, es mit dem Tempo nicht so ganz genau zu nehmen. ;)

Ich mache das jeweils so, dass ich in einer ersten Übeversion das Stück komplett ohne Temposchwankungen singe, und zwar egal, ob Tempoangaben bereits in den Noten drin stehen oder ob ich dann von mir aus später variiere. Und erst wenn es so 100%ig sitzt, beginne ich mit den Tempi zu spielen.
Das Extrembeispiel für freies Tempo- (und Rhythmus) sind ja wohl die Rezitative, und gerade hier finde ich für ein seriöses erarbeiten total gut, wenn man sich zuerst mal ganz streng an die geschriebenen Noten hält, bevor man dann in Tempo und Rhythmus alles macht, nur nicht mehr das was in den Noten steht :)
 
So, Beispiele für (heftige) Temposchwankungen sind gefragt.
Zum Beispiel das, was die Romantiker geschrieben haben. Steht zwar nicht explizit drin, weiß man aber (die GL sagen es einem schon :D)

Temposchwankungen in ein Midi notieren geht schon, nur ist das dann auch wieder fest. Und wenn ich dann anderer Stimmung bin? Musik mit dem Computer machen finde ich auch nur eine Notlösung, das ist mehr etwas für Menschen.
 
Setzt voraus, dass der GL einen guten Geschmack hat (Ok, ich weiß, ich sollte mich hier zurückhalten, aber was ich selbst von studierten Musikern schon an schwülstigen Rubati und kitschtriefenden Ritardandi gehört habe... das ist immer wieder ein spannendes Thema)

Also, wenn der Korrepetitor nach 4 Takten rausfliegt, dann KÖNNTE es an fehlender Tempotreue liegen.
 
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Habe übrigens gerade wieder in einem Projekt mit professionellen Sängern (!) erlebt, wie unglaublich schwer es selbst guten Sängern fällt, ein konstantes Tempo zu halten. Und das trotz vorher verschickter Midis und Aufnahmen. Es ging hier nicht nur etwa um ein mehr oder weniger großes Ritardando am Phrasenende, sondern es war kaum möglich, überhaupt zusammenzuspielen. Das Stück war für einen Sänger und drei Bläser.
 
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Habe übrigens gerade wieder in einem Projekt mit professionellen Sängern (!) erlebt, wie unglaublich schwer es selbst guten Sängern fällt, ein konstantes Tempo zu halten. Und das trotz vorher verschickter Midis und Aufnahmen. Es ging hier nicht nur etwa um ein mehr oder weniger großes Ritardando am Phrasenende, sondern es war kaum möglich, überhaupt zusammenzuspielen. Das Stück war für einen Sänger und drei Bläser.

Hm, das kann natürlich an vielem liegen. War das etwas zeitgenössisches bzw. neue Musik? Drei Bläser sind auch nicht gerade Instrumente von denen man das Tempo abgreifen kann. Wenn ein Sänger etwas auf der Bühne zu tun hat, kann es auch schonmal passieren, dass er schleppt.

Generell mal ein Tipp an die Sänger die Schwierigkeiten mit Tempo haben: Zählzeiten über die Noten schreiben, mitzählen, Pausen mitlernen und Zwischenspiele vorstellen.
 
Nein, es ist alte Musik (Renaissance) und ja, die Sänger haben offensichtlich Schwierigkeiten, Tempo und Intonation von den Bläsern zu übernehmen.
 
Das finde ich bei professionellen Sängern seltsam. Die sollten wenigstens so tempotreu sein, dass ein Zusammenspiel möglich ist. Das schafft eigentlich jede/r bessere Semi-Professionelle auch.
 
Das finde ich bei professionellen Sängern seltsam. Die sollten wenigstens so tempotreu sein, dass ein Zusammenspiel möglich ist. Das schafft eigentlich jede/r bessere Semi-Professionelle auch.
Das meine ich auch, aber
es ist alte Musik (Renaissance)
bei 'alter' Musik gibt es derweilen seltsame Praktiken, da kann es wirklich schwierig sein.
Ich erinnere mich, dass ich mal zusammen mit einem Blockflötenensemble musiziert habe, und von den Blockflöten hatte jede ihre eigene Stimmung. ... da nimm dann mal nen Ton ab ...
 
Hallo,

bei 'alter' Musik gibt es derweilen seltsame Praktiken,

...die beziehen sich aber meines Wissens nach eher auf die Intonation... unterschiediche Stimmungen kommen nicht vor. Es gibt verschiedene "alte" Stimmungen, da solte man sich natürlich einigen.
Die Intonation der Intervalle kann bei alter Musik schon mal gefühlt kräftig von der gewohnten "temperieren" Praxis abweichen, wenn man's ernst nimmt...

Viele Grüße
Klaus
 

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