Klavierkauf, bräuchte einen Rat…

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finkicat
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… hey ich spiele jetzt schon seit einiger Zeit auf einem Digitalen Klavier (Classic Cantabile DP-400). Inzwischen sind aber ein paar Tasten nicht mehr ganz heile und mir kam die Idee ein neues, diesmal akkustisches Klavier zu kaufen. Da aber mein Budget nicht sehr hoch ist (unter 1000€ wäre ein Traum) und ich nicht viel über Markenware weiß, würde ich mich um eine Empfehlung freuen. Bei gebrauchten Klavieren bin ich auch offen aber da bin ich mir auch nicht ganz sicher worauf man da achten muss.
Mit freundlichen Grüßen
 
Grund: Digitalpianomarke ergänzt
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Hallo finkicat,

neue akustische Klaviere für unter EUR 1.000,- gibt es nicht.

Bei gebrauchten Klavieren kannst Du schon etwas finden, z.B. in den Kleinanzeigen. Dem Klaviermarkt geht es nicht besonders gut, Gebrauchte sind oft günstig zu kriegen. Ein Klavier hat mit 80-100 Jahren sein Ende erreicht. D.h. keine Zwischenkriegsklavier kaufen, auch nicht geschenkt. Da will nur jemand die Entsorgungskosten sparen. Ab 70er/80er Jahre sollte in diesem Preisrahmen machbar sein. Gar nicht so selten sind gebrauchte Klaviere, die verschenkt werden.

Ansonsten achten auf: Resonanzbodenrisse, Stimmhaltung (mit Handystimmgerät kontrollieren), a' muß ca. 440-443 Hz haben, sind einzelne Töne extrem nach unten verstimmt? Dann hält der Stimmnagel nicht mehr. Wenn das Klavier insgesamt ca. einen Halbton zu tief ist, ist es nicht mehr richtig stimmbar (oder gehört einem Anthroposophen :whistle:). Stimmstock gerissen? Saiten verrostet? Welchen Zustand haben die Hämmer und Dämpfer? Sind alle(!) Tasten leichtgängig spielbar? Bleiben Tasten hängen, klingen Töne nach, wenn man die Taste loslässt? Fehlen Saiten? Mottenfraß? Rennermechanik ist sinnvoll.

Das wären mal ein paar Tipps, auf die man achten kann. Im Idealfall nimmst Du einen Klavierbauer mit, der dafür etwas Geld bekommt. Aber der wird Dir bei einem Klavier unter EUR 1.000,- wahrscheinlich sowieso abraten. Noch besser kaufst Du ein Gebrauchtes beim Klavierbauer, das von ihm schon überprüft, reguliert und ggf. repariert wurde. Aber da werden EUR 1.000,- auch nicht reichen.

Stimm- und Wartungskosten pro Jahr: irgendwo zwischen EUR 80,- und EUR 200,-.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Erst mal Willkommen im Forum!

Ein neues akustisches Klavier für unter 1000,- € existiert nicht, selbst das billigste was ich gerade finden kann (thomann.de) kostet schon 3000,- €
Auch gebraucht wird es schwer sein, für unter bzw. bis 1000,- € etwas vernünftiges zu bekommen. Vor allem gute Markenklaviere haben auch gebraucht noch ihren Preis.
Und an einer alten abgeranzten "Sperrholzkiste" die du vielleicht ganz billig bekommst, wirst du keine Freude haben.

Sorry, wenn ich da nichts hoffnungsvolleres zu sagen kann, aber bei dem Budget würde ich eher in ein ordentliches neues E-Piano investieren.

Vielleicht findest du ja irgendwo in deiner Nähe ein altes Klavier das verschenkt wird (z.B. Entrümpelung). Aber auch da sollte der Transport nur von EG zu EG gehen, denn richtig teuer werden beim Klaviertransport die Etagen.
 
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Damit die Statistik richtig gewichtet ist und ich trotzdem nicht einfach Wiederholungen schreibe, stimme ich @LoboMix auf ganzer Linie zu und ergänze, dass
Bei gebrauchten Klavieren bin ich auch offen aber da bin ich mir auch nicht ganz sicher worauf man da achten muss.
alleine schon ausschließt, gebraucht zu kaufen. Man kann hier nicht 2, 5 oder 15 Stellen und deren erforderliches Aussehen "rüberschieben" und die werden abgearbeitet. Wer keine Ahnung hat kann das nicht mal eben aus ein Bisschen Literatur anwendbar lernen. Die Leute hier, die sich auskennen, haben jahr(zehnt)elange Erfahrung und zig bis hunderte Klaviere gesehen und gehört.

Da aber in dem genannten Preisbereich eh nicht zum Gebrauchtkauf geraten wird, macht das Prüfungsunwissen auch nichts mehr aus.

Daher auch von mir:
bei dem Budget würde ich eher in ein ordentliches neues E-Piano investieren.
 
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Auch gebraucht wird es schwer sein, für unter bzw. bis 1000,- € etwas vernünftiges zu bekommen. Vor allem gute Markenklaviere haben auch gebraucht noch ihren Preis.
Und an einer alten abgeranzten "Sperrholzkiste" die du vielleicht ganz billig bekommst, wirst du keine Freude haben.

Da aber in dem genannten Preisbereich eh nicht zum Gebrauchtkauf geraten wird, macht das Prüfungsunwissen auch nichts mehr aus.
Ich bin da ja komplett anderer Meinung. Ich habe schon manchen Studenten, die bei mir Unterricht hatten, zu einem brauchbaren Klavier für umme verholfen, bei dem sie mehr Spaß hatten, als mit einem Digitalpiano der unteren und mittleren Klasse. Wenn es ebenerdig steht, helfen die studentischen Kollegen beim Transport im gemieteten Anhänger.

Meistens ist das ein gebrauchtes, wenig gespieltes Klavier aus der Wohnung der verstorbenen Oma, das weg muß, weil die Wohnung geräumt werden muß und die Kinder und Enkelkinder nicht spielen. Baujahr 70er und 80er Jahre, evtl. auch 60er, das berühmte "kleine englische" z.B. Allerdings ist es tatsächlich von Vorteil, wenn man schon einige Klaviere unter den Fingern hatte und das einigermaßen beurteilen kann. Und man muß Zeit und Geduld mitbringen. Aber meistens ist es ja so, daß man mehr Zeit hat, wenn man wenig Geld hat, und wenig Zeit hat, wenn man mehr Geld hat ... :D

Für € 800,- bis EUR 1000,- kriegt man in den Kleinanzeigen auch schon Markenklaviere z.B. von Steingräber, Sauter, Grotrian, Feurich, Schimmel, Yamaha oder Kawai.

Viele Grüße,
McCoy
 
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@McCoy, ich muss neidlos anerkennen, dass du als Pianist und Klavierlehrer bei diesem Thema viel mehr Erfahrung als ich. Bei den Gebrauchtpreisen habe ich mich mehr an den Preisvorstellungen orientiert, die ich bei Verkauf-Aushängen am schwarzen Brett unserer Musikschule stets so lese. Vor mittlerweile rund 15 Jahren konnte ich mein Seiler-Kleinklavier aus den 70-ern noch für knapp 2000,- € verkaufen (sehr guter Zustand natürlich - ich hatte damals die Gelegenheit, sehr günstig an ein gutes gebrauchtes Pfeiffer-Klavier zu kommen.

Ich würde es aber auch so sehen, dass reichlich Geduld vonnöten ist, bis sich für den TE eine Möglichkeit auftut, für bis zu 1000,- € sein gewünschtes gutes Gebrauchtes zu finden. Und ohne eine sachkundige Begutachtung würde ich da nichts investieren. Dazu hast du ja in deinem ersten Post etliche detaillierte Tipps gegeben.
 
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Erstmal vielen Dank für eurer Antworten, es sieht wohl so aus als müsste ich mir dann noch einige Zeit etwas zurücklegen. Ich habe schon einige Digital Klaviere ausprobiert möchte mir dann aber doch kein neues kaufen sondern auf ein akustisches sparen - dann werd ich mich an euren Tips orientieren sollte es dazu kommen :D vielen Dank
Grüße
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Wer keine Ahnung hat kann das nicht mal eben aus ein Bisschen Literatur anwendbar lernen.
Doch
 
Vor mittlerweile rund 15 Jahren konnte ich mein Seiler-Kleinklavier aus den 70-ern noch für knapp 2000,- € verkaufen
... und dann kam das Musiker-Board und hat allen empfohlen, Digitalpianos zu kaufen. Seitdem gehen die Preise für gebrauchte Klaviere in den Keller. :engel: ;) :D

Viele Grüße,
McCoy
 
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Soll mir nur recht sein hehehe
 
Für kleines Geld kann man durchaus solide deutsche Markenklaviere aus den Siebzigern erwerben. Und mit etwas Glück sind die so wie sie sind zumindest spielbar, wenn auch nicht unbedingt optimiert. Und so eine Optimierung mittels "großer Inspektion" kostet schnell mal an die Tausend Euro, mindestens aber 700. Ob man das Geld sofort spürt und hört, liegt einerseits am Zustand des Klaviers, andererseits an dem Anspruch des Spielers. Meist sind diese Siebziger Jahre Kisten nicht kaputt, sondern haben einfach nur Wartungsstau. Sind aber wie gesagt oft spielbar. Und meiner Meinung nach machen die in jedem Fall viel mehr Spaß als irgendein Digitalpiano.

@finkicat sag doch mal ein welchem PLZ Bereich du wohnst, dann können die Profis hier mal nach was brauchbarem für dich Ausschau halten
 
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Ja stimmt schon, mir bereitet es so viel mehr Spaß zu spielen wenn es nicht gerade ein Digitales ist. Ich wohne in MV nähe Rostock - hab mich selbst auch schoneine Weile umgehört aber war noch nicht erfolgreich. Wenn die Profis mir helfen können wäre mir wirklich sehr geholfen 🙏
 
Aus Sicht eines Großstadtbewohners (HH): Hier kommt man aktuell recht günstig / geschenkt an Klaviere, die nicht besonders gut, aber noch brauchbar sind. Hintergrund sind Wohnungs- und demografische Situation, wie es @McCoy oben beschrieb. Neulich war hier ein augenscheinlich gutes Yamaha (nein, kein Clavinova..., ein akustisches) für ein kleinen 3stelligen Betrag wg. Umzug im Angebot. Klar, das gibt es nicht immer, aber wenn man schnell zugreifen kann, dann sind gute Schnäppchen drin (aus Verkäufersicht: Jeder Monat, den man eine Wohnung schneller abgeben kann, ist +/- ein gesparter Tausender). Vielleicht gibt's auch noch 'ne Kiste Noten mit dazu.
 
100 km Umkreis von Rostock, Suche in den Kleinanzeigen im Preisrahmen von EUR 500,- bis EUR 1200,- ergibt:


Seriennummer abfragen und im Internet Baujahr eruieren, z.B. hier: https://merz-klaviere.de/wie-alt-ist-mein-instrument/
Je spießiger das Wohnzimmer aussieht, desto besser wurde das Klavier gewartet. :biggrinB::ugly:

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich danke euch wirklich vielmals - ich werde mich gleich genauer damit beschäftigen und danke @McCoy für die links :)
 
100 km Umkreis von Rostock, Suche in den Kleinanzeigen im Preisrahmen von EUR 500,- bis EUR 1200,- ergibt:

DDR Gurke mit zäher Pianic Mechanik. Schtonk!
Vom Innenleben sieht man nicht viel, aber auf Bild 7 sieht man die Hammerköpfe und kann erkennen, dass da mal die Motten dran waren. Modell 108 eigentlich ok, aber von 1967 und die Hämmer sehen abgesehen von den Motten auch recht viel gespielt aus. Würde ich links liegen lassen.
Bingo! Das ist es! Baujahr 1980, also eher jung. Die Hammerköpfe sehen quasi ungespielt aus. Was angesichts des Alters unwahrscheinlich ist. Wahrscheinlicher ist, dass ein Klavierbauer mal den Hammerkopffilz abgezogen hat und die Mechanik reguliert hat. Also große Inspektion gemacht hat. Seitdem kaum gespielt. Falls der Zollstock auf Bild 9 wirklich bis unten auf den Fussboden reicht, dann wäre es 122 cm hoch. Glaube ich aber nicht wirklich, das wirkt auf den Fotos gar nicht so hoch. Außerdem hat es keine Konsolen, was für ein Ibach dieser Größe eher unwahrscheinlich wäre. Aber falls doch: Doppel-Bingo. Einziger Nachteil: die Zierleiste fehlt, man kann direkt auf das nackte Holz der Tasten schauen. Tut der Funktionalität keinen Abbruch. Man kann insgesamt einen fetten Bass und vermutlich auch eine eher festere Spielart erwarten. Sehr guter Hersteller.
Auch ok. Ist zwar nur 104 cm hoch und damit sehr klein, aber wenn einer Kleinklaviere zum klingen gebracht hat, dann Schimmel. Baujahr 1974 und die Hämmer sehen auch hier quasi ungespielt aus. Sind aber aus einer blöden Perspektive aufgenommen, bin da also nicht ganz so sicher. Oder auch hier: Kollege hat mal eine große Inspektion gemacht und seitdem kaum gespielt worden.
Leider keine Fotos vom Innenleben und auch die Höhe und Baujahr sind unbekannt. Von daher keine Ferndiagnose möglich. Aber der Hersteller war gut. Dürfte aus der legendären Fabrik in Langlau stammen und aus den Siebzigern sein. Hat anstelle des mittleren Pedals für den Moderator einen Drehknauf links neben der Tastatur.
Kann man ohne Innenfotos nicht viel zu sagen. Immerhin 113 cm hoch. Dürfte aus den Siebzigern stammen. Was mich etwas verwirrt: im Hintergrund auf Foto 2 sieht man einen Kippbock für Klaviere. So etwas haben nur Profis. Lieferung sei auch möglich, deutet evtl. auch auf einen Profi im Hintergrund hin. Wenn das aber trotzdem nur 650 € kostet, dann ist das komisch. Hat anstelle des mittleren Pedals für den Moderator einen Drehknauf links neben der Tastatur.
May war jetzt kein super Hersteller, aber auch irgendwie grundsolide. Ist aber recht klein mit 105 cm. Und erscheint mir deutlich zu teuer. Baujahr Siebziger, evtl. sogar Achtziger Jahre.

Ich würde als erste Wahl das Ibach nehmen. Wie gesagt haben die oft eine etwas schwerere Spielart, da muss man schon etwas arbeiten. Gewöhnt man sich aber schnell dran. Und ist ja auch nicht immer so. Die fehlende Leiste würde mich nicht stören.
 
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Oh wow nochmal so vielen Dank das hätte ich jetzt nicht erwartet das noch eine Analyse durchgeführt wird :), ich werde dort mal vorbeischauen und das Klavier austesten. Wirklich, wirklich vielen Dank 🙏
Jetzt muss ich nur noch irgendwie mein DP-400 loswerden hahaha das wird wahrscheinlich schwierig zumal 3 Tasten einen mechanischen Fehler haben…
 
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Stifte das DP 400 doch einer Einrichtung :)

Vllt erfreut es noch jemanden (auch wenn ich von cc nichts halte). Und wenn es in einer Notenbibliothek steht damit man Noten anspielen kann.
 
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Ja ich werd mich mal umschauen :)
 
Stifte das DP 400 doch einer Einrichtung
Bei kaputten Tasten wüsste ich eigentlich nur eine Einrichtung, wie z.B. :D
Wertstoffhof.jpg

Gruß Claus
 
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das wird wahrscheinlich schwierig zumal 3 Tasten einen mechanischen Fehler haben…
Kommt auf den Fehler an. Du beschreibst ja nicht, was es genau ist.
Bei einem E-Piano eines bekannten haben wir zwei mechanisch kaputte Tasten in der Mitte einfach mit Tasten ganz oben getauscht.

Wenn es mit dem Ibach klappt, hast Du sicher einen guten Kauf getan.
Der Versand ist ja auch günstig ;)
del.jpg
 
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