Klavierspielen lernen mit Bach und Co.

  • Ersteller Pianoteq
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ABRSM funktioniert so, dass ein "Piano Grade" den Abschluss des jeweiligen Ausbildungsstands abbilden soll.
Das Syllabus genannte Curriculum informiert dazu detailliert. Leider verschwinden ältere Syllabi von der Homepage des ABRSM und sind nur teilweise sowie aus "nicht offiziellen" bis dubiosen Quellen verfügbar.
ABRSM überarbeitet die Auswahl alle zwei Jahre, verschiedene populäre Stücke waren deshalb längst in Prüfungsplänen enthalten und wurden z.B. für die Jahrgänge 2021 bis 2024 nicht erneut berücksichtigt.
https://gb.abrsm.org/media/65206/piano-2021-2022-syllabus-rev-sep-2020-final.pdf
https://gb.abrsm.org/media/66595/piano-2023-2024-practical-grades-syllabus-may-2022.pdf
Der Syllabus umfasst die Unterstufe und Mittelstufe der Ausbildung im klassischen Klavierspiel und berücksichtigt zunehmend sowohl Komponistinnen wie auch zeitgenössische (tonale) Musik und auch Stücke, die zur Rock und Pop Musik zu rechnen wären. Für Jazz Piano gibt es einen eigenen Syllabus mit den Graden 1-5, der Vorbildung am Instrument erfordert und nicht gut vergleichbar ist.

Bei Julian Lambert kann man mehrere Jahrgänge der ABRSM Stücke verschiedenster Grade hören wie sehen und auch technische Übungen bis zum Grad 8. Für den vorigen und den aktuellen Syllabus gibt es auch Einspielungen der Hampstead Piano Academy.
Diese beiden YT-Kanäle bieten auch Einspielungen des konservativer gestrickten Trinity College London, es gibt natürlich Überschneidungen der Spielstücke aus dem klassischen Repertoire.

Die Elemantarstufe als erster Abschnitt "unserer" Unterstufe wird mit Initial Grade bis Grade 2 abgehandelt, die Unterstufe insgesamt mit Grade 5 und die Anforderungen der Mittelstufe mit Grad 8. Die ABRSM Prüfungen führen mit weiteren Examina zur Studien- und ggf. Unterrichtsqualifikation. Neben der praktischen Prüfung wird auch Musiktheorie und Gehörbildung geprüft, einschließlich Grad 5 allerdings eher elementar.

Vergleicht man Spielstücke anhand der Henle-Graduierung, Henle Grade entsprechen den ABRSM Graden oft plus/minus 1 bis 2, es gibt aber auch Ausnahmen.
https://www.henle.de/de/der-verlag/schwierigkeitsgrade-klaviermusik/

Beispiele:
Petzold, Menuett aus dem Notenbüchlein AMB, Anhang 116: Henle Grad 2 - ABRSM Grade 3
Grieg, Arietta, Lyrische Stücke op. 12 Nr. 1, Henle Grad 4,- ABRSM Grad 4
Schumann, Von fremden Ländern und Menschen, Kinderseznen op. 15 Nr 1 Henle Grad 4 - ABRSM Grade 5
Schumann, Erinnerung, Album für die Jugend op. 68 Nr. 28 - Henle Grad 5, ABRSM Grad 5
Chopin, Mazurka g-moll op 67 Nr. 2, Henle Grad 5 - ABRSM Grade 6
Chopin Nocturne g-moll op. 37 Nr 1 Henle Grad 5 - ABRSM Grade 8
Clementi, Klaviersonate f-moll op. 13 Nr. 6, Henle Grad 7 - ABRSM Grade 8
Bartók, Tanz im bulgarischen Rhythmus Nr. 6, Mikrokosmos Band VI, Henle Grad 7 - ABRSM Grad 8

Das Notenbüchlein AMB enthält Stücke der Henle Grade 1 bis 4, die Kleinen Präludien und Fughetten Stücke der Henle Grade 2 bis 5, die Inventionen und Sinfonien Stücke der Henle Grade 3 bis 5, die Französischen Suiten Stücke mit Henle Grad 5 und ein Stück Grad 6,, die Englischen Suiten ein Stück mit Henle Grad 6, die anderen Henle Grad 7, das WKT I das C-dur Präludium mit Henle Grad 2, die weiteren Stücke mit Henle Grad 4 bis 7, das WKT II Stücke mit Henle Grad 5 bis 7.

Gruß Claus
 
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Sehr umfangreiche Informationen, @Claus, wie immer von Dir. :) Es gibt auch noch mehr "Ausbildungspläne", bei denen man Prüfungen machen kann, in Kanada beispielsweise, habe ich gesehen. Da ist etwas aus Grade 5 ABRSM dann eventuell Level 7, weil die eine andere Unterteilung haben, ich glaube 10 Stufen, nicht nur 8. Ich finde solche Pläne sehr praktisch, um sich selbst einzuschätzen. Auch um Stücke zu finden, die nicht ganz so üblich sind wie beispielsweise das von der irischen Cellistin, das ich sonst sicher nie gefunden hätte. Bei älterer Musik gibt es vieles, wie z.B. Henle, aber für moderne Musik gibt es das nicht unbedingt immer. Vor allem, wenn die KomponistInnen nicht superbekannt sind. Und meine Klavierlehrerin war sich da auch mit mir einig, dass wir es beide gern haben, ein bisschen zwischen alt und modern zu wechseln. Wir lieben beide klassische Musik, aber modernere Stücke hat sie mir auch schon gegeben. Nur dass meine Fähigkeiten noch relativ beschränkt sind, um da anspruchsvollere Sachen spielen zu können. Wie auch bei der älteren Musik natürlich.

Was ich aber heute ganz extrem gemerkt habe, das ist meine Beschäftigung mit den Tonleitern und Akkorden. Die zahlt sich aus. Und selbstverständlich auch meine intensiven Übezeiten mit der Invention. Vieles, was noch vor ein paar Wochen schwer war, erscheint mir jetzt wesentlich leichter. Zudem haben wir auch heute wieder Transponieren geübt. Da das Stück in fis-moll war, habe ich eine technische Übung, die in C-Dur stand, nach fis-moll transponiert beim Spielen. Sehr langsam, Ton für Ton, aber vor ein paar Wochen hätte ich das glaube ich noch nicht gekonnt. Die vielen Tonleitern und Akkorde haben etwas in meinem Kopf verändert, sodass ich mich da jetzt viel mehr zwischen den Tonarten bewegen kann. Ich habe das Gefühl, in den letzten ca. 3 Monaten hat sich einiges getan, und ich habe tatsächlich Fortschritte gemacht. Während ich vorher schon ein bisschen dachte, ich komme nicht voran.
 
Korrekt, aber nur ABRSM kenne ich seit Jahren und ganz gut.
Bezüglich der Tonleiter und Arpeggien finde ich die Demo-Videos von Julian Lambert wirklich interessant, auch da habe ich noch einige Luft nach oben. Die graduelle Entwicklung der Tonleitern und Arpeggios ist wie die Bewertung der ABRSM Grade für Spielstücke für mich ganz gut nachvollziehbar und wesentlich detaillierter als im Lehrplan der öffentlichen deutschen Musikschulen.
Ich hatte die Namen schon ewähnt, außerhalb des Jazz fielen mir in den letzten Jahren Elisse Milne (Pepperbox) und Pamela Wedgwood (After Hours) mit tonaler zeitgenössischer Musik positiv auf, im (begrifflich weiter gefassten) Jazz vor allem Nikki Iles (Nikki iles & Friends, 3 Bde und Jazz in/on... 5 Bde) besonders gut, ich kann von ihr aber bishe nur leichtere Stücke üben, sie geht bis ABRSM 8.
Bei Christopher Norton müsste ich mehr Spreu und Weizen trennen, er hat tolle Stücke geschrieben oder auch "nur" arrangiert und so einige für mich nichtssagende Langweiler.
Selbstverständlich kann ich nach wie vor William Gillock nur empfehlen, er hat für die Anforderungen von praktisch ganz am Anfang bis Ende Unterstufe meist leicht verstehbare Stücke geschrieben, die sehr oft Freude am Spielen/Musizieren vermitteln.
Alle Dur- und Molltonarten in eine rund halbe Stunde schöner Musik gepackt: William Gillock 24 Preludes in Romantic Style

Gruß Claus
 
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Ich war wirklich ziemlich blöd, dass ich Tonleitern am Anfang so ablehnend gegenübergestanden habe. Die C-Dur-Tonleiter habe ich zwar sehr intensiv geübt und auch die chromatische Tonleiter, aber mehr dann nicht. Und ich habe auch nur die Tonleiter und die Kadenz geübt, weil meine Klavierlehrerin das in jeder Klavierstunde sehen und hören wollte. Einmal hat sie mich auch alle tonleitereigenen Akkorde von C-Dur spielen lassen, und da ich weiß, wie man Akkorde aufbaut, fand ich das auch nicht schwierig. Sie fand das dann auch in Ordnung, weil das anscheinend nicht jeder so kann am Anfang und hat mich das dann gar nicht mehr machen lassen. Also dachte ich, das reicht. Ich spiele jetzt eben einfach Stücke, die aufeinander aufbauend immer schwieriger werden, da kann ich ja dann die entsprechende Tonleiter jeweils passend zum Stück üben.

Die Stücke, die ich dann gespielt habe, waren aber oft in C-Dur oder vielleicht mal in G-Dur oder F-Dur. Anscheinend will man Anfängern nicht zu viele Vorzeichen oder schwarze Tasten zumuten. Also habe ich die anderen Tonleitern dann nicht geübt. Und G-Dur und F-Dur auch nicht sehr intensiv, vor allem nicht die tonleitereigenen Akkorde. Obwohl ich die Stücke geübt habe, die meine Klavierlehrerin mir aufgegeben hat, hatte ich aber irgendwie immer Schwierigkeiten, mich auf der Klaviatur rauf und runter zu bewegen. Weil die Stücke für Anfänger eben auch alle ziemlich in der Mitte der Klaviatur angesiedelt sind. Es gibt zwar mal Menuette, wo man dann mit der linken Hand von dem mittleren C über G zu dem unteren C hinuntergeht oder auch mal eine Oktave tiefer von dem tieferen C aus, aber das war so ungefähr der tiefste Ton, den ich gespielt habe. Und oben ging es auch nicht sehr viel weiter als so in dem Bereich, der noch auf den Notenlinien des Violinschlüssels abgebildet werden kann.

Erst als ich angefangen habe, die Tonleitern und Akkorde systematisch zu üben, habe ich dann ein Gefühl für die Klaviatur bekommen, das darüber hinausgeht. Und auch ein Gefühl für die Beziehungen zwischen den Umkehrungen, wenn man eine Akkordfolge möglichst eng spielen will. Ich hatte das alles schon mal gespielt in C-Dur, aber es ist etwas anderes, wenn man dasselbe in H-Dur oder Fis-Dur spielt mit ganz vielen schwarzen Tasten. Dadurch gehe ich jetzt auch viel mehr in die schwarzen Tasten hinein, während ich vorher eigentlich immer sehr weit vorn auf den weißen Tasten gespielt habe. Sobald eine schwarze Taste kam, musste ich umgreifen. Meine Klavierlehrerin hat mich zwar immer wieder darauf hingewiesen, und dann bin ich auch tiefer in die Tastatur reingegangen, aber bei den Stücken, die ich gespielt habe, war es ja meistens nicht nötig, und so blieb ich vorn.

Aufgrund der Tonleitern, die ich in den letzten drei Monaten durchgegangen bin und bei denen ich jeweils alle tonleitereigenen Akkorde gespielt habe, fühle ich mich jetzt zwischen den schwarzen Tasten viel wohler. Es sind manchmal solche Kleinigkeiten, die eine große Bedeutung haben. Die Tonleitern, die in der Russischen Klavierschule aufgeführt sind, sind ein guter Anfang, aber gerade die tonleitereigenen Akkorde sind dort nicht speziell aufgeführt, weshalb ich mit dem „Chords, Scales and Arpeggios“-Buch von Alfred gearbeitet habe. Da ist alles drin. Natürlich kann man sich die ganzen Sachen selbst erschließen, aber ich fand es sehr angenehm, so eine vorgegebene Reihenfolge zu haben, in der ich das abarbeite.

Weil mir das eine Stück von Ailbhe McDonagh so gut gefallen hat, würde ich eventuell das ganze Buch kaufen, aus dem das ist: McDonagh, Ailbhe - It's A Piano Thing - Book 2 (Grades 3-5) Das ist für Grade 3-5, also das wäre dann für mich von der Schwierigkeit her aufbauend.

Sie hat auch einen YouTube-Kanal https://www.youtube.com/@AilbheMcDonagh, auf dem sie einige der Stücke, aber auch andere ihrer Kompositionen und auch klassische Werke auf dem Cello vorstellt. Ihr Schwerpunkt ist das Cello, aber wegen der vermutlich größeren Nachfrage hat sie auch einige Stücke für Klavier geschrieben.
 
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Weil mir das eine Stück von Ailbhe McDonagh so gut gefallen hat, würde ich eventuell das ganze Buch kaufen, aus dem das ist: McDonagh, Ailbhe - It's A Piano Thing - Book 2 (Grades 3-5) Das ist für Grade 3-5, also das wäre dann für mich von der Schwierigkeit her aufbauend.
Man kann sich die Stücke vorab anhören: https://www.boosey.com/shop/dept/100247
Ich habe mir gerade Schumanns Album für die Jugend aus dem Regal geholt. Das wird zwar nur in kleiner Auswahl bearbeitet, mich aber trotzdem neben den anderen Sachen noch eine Weile beschäftigen.

Gruß Claus
 
Ich habe mir gerade Schumanns Album für die Jugend aus dem Regal geholt. Das wird zwar nur in kleiner Auswahl bearbeitet, mich aber trotzdem neben den anderen Sachen noch eine Weile beschäftigen.
Schön! Das ist tolle Musik. Zum Teil gar nicht so einfach.

Zu dem Album für die Jugend gehören ja als Anhang auch die "Musikalischen Haus- und Lebensregeln".

u.a. passend zu unserem Thread ;)

"Du sollst Tonleitern und andere Fingerübungen fleißig spielen. Es giebt aber viele Leute, die meinen, damit Alles zu erreichen, die bis in ihr hohes Alter täglich viele Stunden mit mechanischem Ueben hinbringen. Das ist ungefähr ebenso, als bemühe man sich täglich, das A-B-C möglichst schnell und immer schneller auszusprechen. Wende die Zeit besser an."
 
Eins ist auf jeden Fall schön: Wenn etwas „graded“ ist. :) Das gibt es praktischerweise auch von Gillock, und Julian Lambert stellt das hier ein bisschen vor:


View: https://youtu.be/BAuc2c-SNwc?si=cnOa_mqBK-aEGVse

Ebenso gefallen mir die „It’s a piano thing“-Bücher deshalb sehr gut. Da weiß man ganz genau, was für welche Stufe gedacht ist, zumindest ungefähr. Insbesondere ist das sicherlich für Autodidakten nützlich, aber auch für KlavierlehrerInnen, um einen Anhaltspunkt zu haben. Auch damit sie mit ihren SchülerInnen nicht immer dieselben Stücke spielen und sich dabei zu Tode langweilen. ;) Gerade mit modernen Stücken ist es manchmal schwierig, sie einzuschätzen, finde ich. Bei älteren Sachen wie beispielsweise dem Album für die Jugend gibt es da ja schon ewig lange Erfahrungen.

Ich persönlich suche vor allem immer nach Stücken, die nicht schon alle hunderttausendmal gespielt haben, die noch ein bisschen frisch und neu sind. Wie das von McDonagh. Da stolpert man immer mal wieder über so etwas beim ABRSM. Das gefällt mir.
 
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Und noch eine Komponistin, die ich nicht kannte: Angeline Bell. Erneut ist es Julian Lambert, der mich darauf aufmerksam gemacht hat. Er ist wirklich ein sehr sympathischer Mensch, dessen Kanal ich immer wieder gern besuche.


View: https://youtu.be/rPzBwbjbKR0?si=Xxm1noRaFo3p9X7C

Die Stücke von Angeline Bell sind ganz neu, erst seit Ende 2022 erschienen, wenn ich das richtig sehe, und so hatte ich noch nie etwas davon gehört. Sie bedient unterschiedliche Genres, so z.B. hat sie auch etwas Jazziges, das mir sehr gut gefällt:


View: https://youtu.be/Ty3o-W4G_8g?si=1Ch51DFvtWQiXPbb

Interessant ist, dass man hier sogar einen Backingtrack haben kann, was bei Klavier ja nicht so üblich ist wie beispielsweise bei Nicht-Akkord-Instrumenten.
 
Anscheinend will man Anfängern nicht zu viele Vorzeichen oder schwarze Tasten zumuten.
Finde ich persönlich komisch. Ja klar, man sollte einem Anfänger vielleicht keine Reger Romanze in Es-moll geben (ich bereue den Tag an dem ich es angefangen habe 😅), aber die Anzahl der Vorzeichen sagt meiner Erfahrung wenig über die Schwierigkeit aus. Ich finde ein F-Dur zum Beispiel schwerer zu spielen als ein Des-Dur.
 
Das kannst Du wohl laut sagen! :biggrinB: Ich kämpfe jedes Mal mit F-Dur. Mit Des-Dur hatte ich überhaupt keine Schwierigkeiten. Und Fis-Dur und H-Dur liegen so toll in den Fingern, dass das fast von selbst geht. Aber F-Dur ... Ich habe keine Ahnung, was das Problem ist, aber das kriege ich oft nicht richtig hin.
 
Ich finde ein F-Dur zum Beispiel schwerer zu spielen als ein Des-Dur.
Wirklich? Dazu müsstest Du eine hinreichende Anzahl Stücke in F-Dur UND in Des-Dur spielen und das direkt vergleichen.

Es gibt Stücke, die sind so geschrieben, dass sie technisch gut für Ges gehen. Spiel mal Chopin op 10/5 in F, das wird wahrscheinlich schwerer werden als in Ges. Anderes dagegen funktioniert in F wunderbar. Davon gibt es nun x Beispiele. Schumann Novellette F, oder die Mozart Klaviersonate Nr. 12 in F-Dur KV 332, Beethovens Sonate Nr. 6 F-Dur op. 10 Nr. 2, ... die stelle ich mir zB alle schwieriger in Des vor.

Warum der fröhliche Landmann in Des einfacher sein sollte als in F, kann ich mir auch nicht erklären.

Zudem ist die Hürde fürs Lernen / Blattspiel für viele Leute bei F deutlich geringer.`

Aber F-Dur ... Ich habe keine Ahnung, was das Problem ist, aber das kriege ich oft nicht richtig hin.
Dann solltest Du das mal analysieren. Ich kann mir auch nicht vorstellen, was du da für ein Problem hast.
Findest Du die Noten nicht? Verspielst Du dich? WAS kriegst du nicht hin? Nichts davon liegt höchstwahrscheinlich "an der Tonart".
 
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Ich kann nur von mir und meinen Erfahrungen sprechen, aber das b in F/d liegt eben oft ganz doof und lässt sich teilweise sehr schlecht greifen. g-Moll ist genau so eine Hasstonart von mir. Spiele ich gerne, aber das b/des ist eben immer ganz mies zu greifen.
 
Das lässt sich umlernen. Ich würde mit den Tonleitern, Blockakkorden und Akkordbrechungen anfangen und zunächst im Schneckentempo spielen. Dabei lässt sich prima prüfen, ob Fingersatz und Bewegungsablauf wirklich optimal sind. Erst wenn das "neue" Spielen fehlerfrei und entspannt-füssig gespielt klappt und "rund" klingt, würde ich auch wieder die musikalischen Stellen einbeziehen.

Gruß Claus
 
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Ich kann nur von mir und meinen Erfahrungen sprechen, aber das b in F/d liegt eben oft ganz doof und lässt sich teilweise sehr schlecht greifen. g-Moll ist genau so eine Hasstonart von mir. Spiele ich gerne, aber das b/des ist eben immer ganz mies zu greifen.
Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Was unterscheidet das b von fis, as, dis oder cis?

Ich würde da eher technische Unzulänglichkeiten vermuten.
Auf deinem Level ist es ja nicht mal so, dass immer der 4. Finger die schwarze Taste greift ...

Evtl könnte es daran liegen, dass nicht bewusst ist, dass das b etwas rechts der Mitte zwischen den Tasten a und h liegt, genauso wie fis eine Kleinigkeit links zwischen f und g liegt. Ist mir selbst erst nach vielen Jahren Klavierspiel aufgefallen (obwohl ich nie Probleme damit hatte). Vielleicht greift Ihr deshalb etwas neben die Mitte der Taste ... ?

Dann müsste es aber eigentlich auch Probleme mit dem fis in der linken Hand geben.
das b in F/d liegt eben oft ganz doof
Also ich würde mich mit sowas nicht zufrieden geben. Solche Probleme kann man analysieren und in den Griff kriegen. Was heißt "doof" - das ist überhaupt keine Problembeschreibung. Wie fühlt es sich an, wann klappt es, wann nicht?
 
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@opa_albin ich suche die Tage mal ein schönes Beispiel raus. Es kann durchaus auch an der Literatur liegen, wo man streng binden muss und dann auch mal mit dem Daumen auf dem b ist, während der kleine Finger das darunterliegende c greift und man dann ständig zwischen fis, g und a noch herumspielen muss... Am Klavier fällt es mir tatsächlich leichter als an der Orgel oder den Harmonium.
 
Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Was unterscheidet das b von fis, as, dis oder cis?
Wie gesagt habe ich auch das Gefühl, F-Dur ist irgendwie schwierig. Vielleicht liegt es daran, dass das B rechts außen und oben von den weißen Tasten betrachtet liegt, wenn man die Tonleiter spielt. Wobei das ja in einem Stück in F-Dur nicht so sein muss, dass es rechts immer mit dem 4. Finger gespielt wird. Merkwürdigerweise empfinde ich das Fis, das links außen von den drei schwarzen Tasten liegt, als mehr mit der Tonleiter verbunden als das B. Damit habe ich eigentlich überhaupt keine Probleme. Und wenn das B als Ais in Fis-Dur eingebunden ist, ist es auch kein Problem, weil es eben nicht der einzige Ton auf einer schwarzen Taste ist.

Ich würde da eher technische Unzulänglichkeiten vermuten.
Bei mir auf jeden Fall. Ich arbeite ja nun daran, nicht mehr vorn auf den weißen Tasten zu spielen, sodass ich meinen Ringfinger zum B strecken muss. Aber wenn man schon sehr lange spielt, müsste sich diese Unzulänglichkeit doch eigentlich auflösen, weil man alle Töne gleich gut und mit der richtigen Hand- und Fingerhaltung spielen kann.

Evtl könnte es daran liegen, dass nicht bewusst ist, dass das b etwas rechts der Mitte zwischen den Tasten a und h liegt, genauso wie fis eine Kleinigkeit links zwischen f und g liegt. Ist mir selbst erst nach vielen Jahren Klavierspiel aufgefallen (obwohl ich nie Probleme damit hatte). Vielleicht greift Ihr deshalb etwas neben die Mitte der Taste ... ?
Gute Erklärung. Muss ich mal drauf achten. Aber ich empfinde das Fis eben als viel weniger merkwürdig als das B. Obwohl der Abstand dann ja gleich ist. Ist es das Links oder Rechts? Dann müssten Linkshänder das fast etwas anders empfinden als Rechtshänder. Interessantes Thema.

Also ich würde mich mit sowas nicht zufrieden geben. Solche Probleme kann man analysieren und in den Griff kriegen.
Das denke ich auch. Aber gut ist, sich mal darüber Gedanken zu machen. Was ist das Problem? Bei mir sicherlich mangelnde Technik, aber wird es besser, wenn meine Technik besser wird? Die Frage könnte ich dann allerdings erst in Jahren beantworten.
 
Was ist das Problem? Bei mir sicherlich mangelnde Technik,
"mangelnde Technik" ist schon wieder keine ordentliche Problembeschreibung. Das ist wie "Auto fährt nicht".
Oder du schreibst "empfinde es als merkwürdig" - meine Güte, was heißt denn das nun?

Deshalb könntest du die Frage wahrscheinlich auch schon jetzt beantworten. Selbstbeobachtung und Analyse.
Was genau hast Du denn für Probleme in F-Dur? Greifst Du daneben, musst du immer überlegen, welcher Ton kommt, schmerzt der Finger, ... beschreib doch erstmal genau, was überhaupt los ist!
 
😂 Ja sicher. Auto fährt nicht. Aber was ist der Grund? Es hat kein Benzin. An dem Auto ist nichts kaputt, ich habe nur keine Ahnung, wie man Benzin einfüllt, das ist das Problem. Das wäre so ungefähr die Analogie. Ich muss noch viel mehr Tonleitern spielen, auch in F-Dur, und das Gefühl dafür bekommen, wie ich meine Finger positionieren muss. Dann wird sich das Problem wahrscheinlich von selbst erledigen. Denn dass ich so furchtbar schwierige Sachen in F-Dur spielen muss wie Christian, mit dem Daumen auf dem B und dem fünften Finger auf dem C, und dann noch weiter drumherum, wie er das beschreibt, immer wieder hin und her, das glaube ich eher nicht. Das Niveau müsste ich ja erstmal erreichen, und das würde eine Weile dauern.

Die Tonarten mit vielen schwarzen Tasten sind in der Hinsicht für Anfänger einfacher. Bei Fortgeschrittenen kann ich das nicht beurteilen.
 
Die Tonarten mit vielen schwarzen Tasten sind in der Hinsicht für Anfänger einfacher.
Das hat bis jetzt jeder Anfänger, den ich kenne, genau andersrum empfunden.

Die weißen Tasten sind breiter, es sind weniger Vorzeichen zu beachten, es spielt sich einfacher.
 
Nicht wirklich. Wenn man nur schwarze Tasten spielt, ist das die Pentatonik und hört sich sofort gut an. Das ist mit den weißen Tasten nicht so einfach. Da muss man darauf achten, welche Töne man spielt und welche man weglässt.
 
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