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wary
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Das stimmt leider m.W. genau nicht: Zwar konnte Leo kaum selbst Gitarre spielen, er war aber immer überzeugt, das man durch handwerkliches Geschick das Instrument optimieren kann. Sein Fokus war dabei viel weniger wissenschaftlich als vielmehr kundenzentriert: Viele Musiker gingen in seiner Werkstatt ein und aus und hatten sehr grossen Einfluss auf die Produktion indem sie Leo, Bill Carson und Freddie Tavares genau schilderten, was sie an dem Instrument mochten und was nicht.
Ich denke beides ist wahr und wiederspricht sich auch nicht gegenseitig.
Leo Fender ging es sicherlich nicht um eine spezialisierte Custom-Anfertigung für ein par ausgewählte Musiker, sondern mehr oder weniger um die realisierung einer preisgünstigen "Massenproduktion".
Das er dabei nicht einfach irgendein Modell zusammengeschustert hat, sondern sich auch von den praktischen Anforderungen der Musiker hat inspirieren und leiten lassen ist doch nur folgerichtig.
Er hat sich aber mit Sicherheit nicht Gedanken darüber gemacht, welche Metall-Legierung am Steg jetzt die Höhen besondern weich auflöst
Eine E-Gitarre zu bauen ist kein Vodoo... will man aber ein reproduzierbares Ergebnis erreich wird es immerhin zu einem anspruchsvollen Handwerk mit wissenschaftlichem Einschlag.
Heute wird halt oft versucht akribisch ein Ergebnis zu reproduzieren, über dessen Entstehung sich beim Original nicht im entferntesten vergleichbare Gedanken gemacht wurden.
Mal ein Vergleich... man schnappe sich eine Gitarre, und fange an über eine Harmonie zu improvisieren. Natürlich hat man theorethische Grundlagen, und setzt diese auch ein. Man weis also schon was man tut, sonst wäre das Ergebnis auch kaum brauchbar. Vielleicht verhaut man sich aber auch manchmal einfach, teils mit guten, teils mit unbrauchbaren Ergebnissen.
Trotzdem geschieht vieles eben auch aus dem Moment, der Laune, und den Gegebenheiten.
Und jetzt versucht ein anderer genau zu analysieren was man da gemacht hat... und unterstellt jeder harmonischen und rhythmischen Alternierung gleich ein komplexes Gedankenkonstrukt