[...]Dabei geh ich jetzt davon aus, dass ne X*Y-Combo mit nem X*Y Halfstack verglichen wird. Also gleiche Boxengröße.
Dann ist das aber ne seltsame Annahme, weil selten. In angenommenem Fall muss ich Dir zustimmen. Allerdings ist die Regel doch die, daß Combos als Charakteristik nicht nur die Kombination des Lautsprechers und der Amplifikationsmodule in einer Kiste haben, sondern vor allem bei minimalem Gewicht (Masse) und Volumen die größtmögliche Leistung bringen sollen.
Das wäre wie einen Flatscreen mit einem Röhrenmonitor zu vergleichen, unter der Vorraussetzung, dass der Flatscreen genauso tief ist wie die Röhre.
Ich kann nur aus Erfahrung sprechen: In der Theorie ist es natürlich am besten man hat so viele Amps wie Proberäume und lässt da ein Halfstack, zumindest aber eine Box stehen (dann muss man das eine Topteil hin und her tragen). In der Praxis spielt man aber mal hier, mal da, man teilt sich Proberäume mit nicht vertrauenswürdigen anderen Musikern, und möchte sein Equipment nicht deren Benutzung aussetzen.
Mein Halfstack, welches ich selten mal zu Sessions schleppe (höchsten wenn ich als Session-Opener spiele) ist eine Peavy 4*10" im Flightcase, sehr gut und laut aber sackschwer, und irgendein Warwick 300W Topteil.
Viel leichter, aber genauso funktionell ist mein Combo, ein ROLAND DB-500 mit 160 Watt und einem 12" mit Horn.
Dieses kleine Teil ist ein Leistungswunder und gibt mir noch genug Reserven, die ich mit meinem "Anschlag runter/Amp hoch"-Spielstil brauche. Bis jetzt hat sich noch keiner beschwert, weder bei kleinen Konzerten (Club Gigs, Veranstaltungen mit musikalischer Untermalung, Sessions etc), die ich auch schonmal mit dem Combo komplett beschalle, noch bei Rock-Proben, bei denen man sich gegen full-tilt Schlagzeuger und dergleichen Gitarristen durchsetzen muss.
Und: Ich bin als Fretlessbassist wirklich abhängig davon mich stets und ständig gut hören zu können.
Mein Fazit: Die beste Lösung ist natürlich, wenn man beides hat. Für sich gesehen, kann man mit jeder der beiden Varianten auch alleine gut klarkommen. Fest steht aber: Wenn Combo, dann muss es ein höherwertiges Gerät sein, da billige Fabrikate mindestens in einem der Bereiche Klang, Lautstärke oder Gewicht zu starke Defizite haben.