Kurztestberichte en masse

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Moin Moin,

ich wollte mich mal eben aus dem Urlaub zurückmelden. Und da ich ausnahmsweise mal ein bisschen Zeit habe, bin ich mit unserem Gitaristen zu Musik Produktiv gefahren und habe mich da mal durch die Bassabteilung getestet. Wahrscheinlich hassen mich da jetzt alle, aber das war es wert :D Ich konnte dort sehr viele meiner bisher gewonnen Eindrucke bestätigen oder aber auch meine bisherige Meinung grundlegend überdenken. Im Folgenden habe ich für euch einen kleinen Testbericht von den Sachen, die ich angetestet habe, angefertigt.

So, jetzt noch ein paar Sachen vorneweg und dann geht’s los:

- alles folgende ist rein subjektiv, weil wie wir schön mehrfach hier festgestellt haben, sind Geschmack und akustische Wahrnehmung sehr verschieden.
- Da ich natürlich nicht jeden Amp eine Stunde lang ausgiebig mit meiner Band im Proberaum getestet habe, kann ich meine Eindrucke nur auf die örtlichen und zeitlichen Gegebenheiten beziehen und werde daher meine Eindrücke vom Antesten nur in Kurzform wiedergeben können.
- Der Testbass war ein Sandberg California 5-Saiter mit neutralem EQ.

Ok ok, jetzt gehts los ;)

Roland D-Bass 210er

Ein Wort vorneweg: geil! Der Amp hat mich sehr überzeugt. Exzellentes realistisches Ampmodelling, präziser und ausreichender 3-Band-EQ und sehr gute Verarbeitung. Sehr laut und erzeugt dabei Subbässe, die ich einer 210er Combo so nicht zugetraut hätte. Sehr gefallen hat mir auch der Kompressor. Bisher habe ich Kompressoren eher als negativ empfunden, bei dem Roland fand ich ihn durchweg positiv. Allerdings muss man wohl sehr viel Zeit mitbringen, wenn man alle Funktionen und Einstellungen des Amps ausprobieren, nutzen und einstellen möchte. Darüber hinaus sollte man keine Rückenprobleme haben, weil das Gewicht recht ordentlich ist.


MarkBass CMD151P

Mein bisher hier im Forum gewonnener Eindruck von MarkBass war nicht so toll, wie ich gestehen muss. Aber da ich schon mal da war, wollte ich auch diesem Hersteller eine Chance geben – und ich muss meine Meinung ändern. Was aus diesem kleinen Ding raus kommt, ist phänomenal. Bei leicht angehobenen Bässen und ca 1/2 der Lautstärke erzittert die Halle. Ich war beeindruckt. Soundmäßig ist der Amp recht variabel. Von Hifi bis funkig zu rockig und ein bisschen dreckig geht damit eigentlich alles (nur richtig rotziger Sound ist nicht sein Ding). Auch slappen klingt sahnemäßig. Der Klang ist sehr ausgewogen und bleibt das auch bei höheren Lautstärken.
Der Combo ist mit ca 18 Kilo und der kompakten Größe gut zu transportieren.
Verarbeitung ist auch hier sehr gut. Sound und Optik sind aber nicht unbedingt mein Ding.


Peavey Tour 450 mit Peavey TVX 410er

Endlich werde ich herausfinden, wie das Peavey Tour 450 klingt! Strom dran, Boxen angestöpselt, Bass rein, Amp eingeschaltet und neutral eingestellt. Erwartungsvoll schlage ich die Basssaiten an und vernehme........rein gar nichts. Unglaubig geguckt, alles geprüft, probiert, geflucht – nichts. Also gut, nach einigem Überwinden den Verkäufer gefragt, der mich natürlich mit einem entsprechenden Blick maß und zur Tat schritt. Mit dem Ergebnis: „Hä? Warum geht das nicht?“. Also gut, muss ich mich wohl weiter gedulden, um herauszufinden, wie das Ding klingt :(


Warwick Profet 5.1 + Warwick WCA 811

Okay, meine Meinung über Warwick sollte glaub ich bekannt sein, aber das habe ich wirklich nicht erwartet. Ich war geradezu schockiert. Die Kombination war derart saft und kraftlos, dass ich es nicht fassen konnte. Ich habe bestimmt 20 min an dem Profet rumgefingert und versucht, aus dem Ding so was wie ein Bassfundament zu bekommen, aber das ging nicht. Ich hoffe, dass ich etwas falsch gemacht habe, weil aus der 810er kam nicht die erwartet Wand raus, sondern ein äußerst magerer Basssound, bei dem ich Angst hatte die Speaker zu schrotten, wenn ich die H-saite Anschlug, so war die Box am kotzen – und das bei 1/3 der Leistung des Profets und einer neutralen Einstellung nur mit leicht angehobenen Bässen.
Obwohl ich den Warwick Sound nicht mag, war ich maßlos enttäuscht, weil ich so was nicht erwartet hätte.


Warwick 25.1

Na also, es geht doch! Typischer Warwick Sound und die Idee mit dem eingebauten 8er macht sich auch recht gut, vor allem, wenn es ums slappen geht. Das er groß lauter ist als der Sweet 15 konnte ich so zwar nicht feststellen, mag aber an den Testbedingungen gelegen haben. Lautstärkemäßig für Proben und kleine Auftritte ausreichend. Begeistert hat er mich jetzt nicht, aber ein grundsolider Combo.


Ashdown Mag 300 + Mag410Deep

Hola. Schönes Ding. Sehr mittiger rockiger Sound und auch wie die Box verspricht ein ordentliches Tiefbassfundament. Die Versprechung, das die Box auch bei hohen Lautstärken das Bassfundament beibehält konnte Sie nicht unter Beweis stellen – bei ca 2/3 gingen die Speaker auf und der Sound wurde sehr schwammig. Wirklich Variabel ist der Sound nicht, aber rocken kann die Kombination sehr gut.
Verarbeitungsmäßig waren die Sachen der MAG Serie befriedigend. Teilweise etwas lieblos zusammengezimmert und das dort stehende Topteil machte einen etwas wackeligen Eindruck in der Bedienung.


Ashdown Mag 600 + Mag810

Soundmäßig wie die vorher getestete Kombination, aber logischer Weise wesentlich Druckvoller.


Ashdown ABM 500Evo II + ABM 210Compact + ABM 115

Dieser Sound ist anders als bei der MAG Serie. Die MAG Serie klingt rockiger und vor allem dreckiger. Die ABM Serie ist cleaner, weniger mittenbetont und wesentlich Variabler im Sound. Mit der angeschlossenen Boxenkombination ließ sich wunderbar slappen und das Tiefbassfundament hielt auch hohen Lautstärken stand – da flatterten einem doch schon die Hosenbeine.
Sehr gut verarbeitet.


Hartke 5500 + VX 410er ( + VX115 | 2x 410XL)

Hartke war für mich immer so ein 0815er Kandidat. Preiswert, recht Variabel, aber Charakterlos – weit gefehlt: Sehr bassiger knurrender Sound, der auch richtig knackig klingt. Ich war sehr positiv überrascht. Das zumischen der Vorstufenröhre hatte für mich jetzt keinen wahrnehmbaren Effekt, aber der graphische 10 Band-EQ sowie die Contour Regler ermöglichen einen sehr variablen Sound. Der Kompressor hingegen gefiel mir überhaupt nicht – der Sound wirkte irgendwie „zahnlos“.
Jetzt wollte ich es wissen und habe die VX115 mit dran gehängt – ich muss sagen, dass das eine ganz schöne Wand war! Das habe ich auch nur einmal kurz aufgedreht, weil das einfach zu laut war.
Da direkt daneben zwei 410XL standen, habe ich diese auch noch mal zusammen an das Top das Top gehangen. Der Sound war immer noch gut, aber mir gefiel der Klang der VX besser. Die Aluspeaker haben dem Sound einen Stempel ausgedruckt, der mir nicht gefiel. Es fällt mir schwer, das in Worte zu fassen, aber irgendwie wurde der Klang für meinen Geschmack zu „hell“.
Insgesamt hat Hartke bei mir sehr viele Sympathie-Punkte gesammelt, weil ich das Preis-Leistungs als sehr gut einstufen würde.


TecAmp Tiger S-212 Combo

Ok, nun ist TecAmp an der Reihe. Bass rein, Bässe leicht angehoben, tiefmitten rein und was passiert? Es brennt der Boden. Mächtig. Aber der Sound an sich, sagt mit nichts. Den finde ich irgendwie charakterlos. Klingt nicht schlecht, aber auch nicht so hervorragend/außergewöhnlich, wie ich es erwartet hätte. Davon abgesehen ist das Teil zweifelsohne absolut hochwertig und für die Leistung ein Fliegengewicht.


Ampeg BA500

Hmmm....tja, mit welcher Erwartung bin ich da dran gegangen. Ampeg (Tief-)Mittensound. Und richtig, so war es dann auch. Allerdings sorgt hier der 9-Band-EQ dafür, dass der BA500 durchaus Variabel einsetzbar ist. Für eine reine Transe kam der Ampeg Sound recht gut zur Geltung und das Bassreflexsystem ermöglicht auch ein gewisses Bassfundament. Sehr gut gefallen hat mir die Möglichkeit, das Teil nach hinten zu kippen. Es wurde oft bemängelt, dass der BA210 zu leise ist – das kann man vom BA500 nicht mehr behaupten. Das Bassfundament schwindet auch bei hohen Lautstärken nicht, aber bei hohen Lautstärken bekommt der Amp Probleme mit der H-Saite. Die Wiedergabe ist dann mehr sauber.
Ansonsten ist das Teil stabil und gut verarbeitet und die Optik muss man wie bei allen Sachen der Classic Serie mögen – allerdings fand ich bei dieser Combo sah das Bedienelemet sehr billig aus.


Ampeg Diamond Blue B15R Portaflex

…naja, ich dachte, wenn ich schon mal da bin…..
Das ist für mich der Inbegriff von Ampeg Vintage Sound. Ein wahrer Traum. Mehr sage ich dazu jetzt nicht, sonst kriege ich noch einen GAS-Koller.


So, das wars.

Gruss
 
Eigenschaft
 
Das ist mal cool, ich habe mal ein Hartke 3500 an einer 410BXL und einer Hartke 4.1Xl gespielt, das ist wirklich eine Mörder komniation, was da an druck rauskommt ist wirklich der Hammer. Danke für die "Berichte".
 
Coole Sache dein Kurztest!

So ne Möglichkeit zu testen kenn ich in München und Umgebung quasi nicht. Höchstens mal 2 oder 3 verschieden Hersteller, aber nicht mehr.
 


Roland D-Bass 210er

Ein Wort vorneweg: geil! Der Amp hat mich sehr überzeugt. Exzellentes realistisches Ampmodelling, präziser und ausreichender 3-Band-EQ und sehr gute Verarbeitung. Sehr laut und erzeugt dabei Subbässe, die ich einer 210er Combo so nicht zugetraut hätte. Sehr gefallen hat mir auch der Kompressor. Bisher habe ich Kompressoren eher als negativ empfunden, bei dem Roland fand ich ihn durchweg positiv. Allerdings muss man wohl sehr viel Zeit mitbringen, wenn man alle Funktionen und Einstellungen des Amps ausprobieren, nutzen und einstellen möchte. Darüber hinaus sollte man keine Rückenprobleme haben, weil das Gewicht recht ordentlich ist.

hihi weiß ja net wann du da warst aber ich vermute ich hab den letzten mitgenommen ;) sehr nett zu lesen
 
Super das du dir so viel zeit genommen hast.:great: :great:
Könntest du mir vielleicht den Sound dee Ashdown sets genauer erklären (mag300+410)?
Wie meinst du zu schwammig? in den oberen Lautstärken ganr nicht geeignet oder wie oder was?:confused:
 
Der Sound dieser Kombination ist als rockig zu bezeichnen. Also sehr stark ausgeprägt im Mitten und Tiefmittenbereich, der mit einem ordentlichen Bassfundament (runter bis 60Hz) unterlegt ist. Mit dem richtigen Bass lässt sich da ein schönes tiefes Knurren entlocken. Slappen geht zwar auch, aber der "Pop" ist nicht so präsent, da die Höhen weniger stark ausgeprägt sind und das slappen so nicht wirklich knackig klingt.
Im unteren und mittleren Lautstärke Bereich liefert die Box einen dem oben angesprochenen Klang entsprechenden ausgewogegen Sound. Aber wenn man in hohe Lautstärke-Regionen kommt, dann (um mal anderes als oben auszudrücken) sind die Speaker nicht mehr in der Lage, die tiefen Bassfrequenzen sauber wiederzugeben und die Höheren Frequenzen fangen an zu übersteuern. Da hat zur Folge, dass der Sound unausgewogen klingt, weil es zwar immer lauter wird, aber der Klang undefiniert ist und in den tiefen verzerrt, was das Bassfundament raubt.
Am Besten zu vergleichen ist das mit einer kleinen Combo, die du aufreisst (z.B. behringer): Da kommt dann auch nur noch lauter Matsch raus.
Das lässt sich zwar durch entsprechendes rausdrehen der Bässe, aber auf Kosten des Sounds, ein bisschen kompensieren.
Aber ich denke mal für den normalen Gebrauch in einer Band mit keiner extremen Probelautstärke sollte das Ding auf jeden Fall reichen. Gleiches gilt für kleine Gigs.

(Da ich dort jetzt keine normale MAG 410 zum Vergleich hatte, weiss ich nicht, ob die 410Deep im Vergleich zur normalen MAG 410 lauter ist und auch die tiefen Bassfrequezen bis in höhere Lautstärkeregionen halten kann.)

Ich hoffe, das hilft dir weiter. Wenn du mehr fragen hast, dann mal los - hier oder PN.

Gruss
 
Perfekt danke! Ich bin nämlich schon lange auf der suche bach n neuem TOP + BOx und hatte so di0eses Ashdown set.. aber naja wenn du sagst das das ding matsct wenns lauter wird wie n behringer (ich hab selbst n behringer, ich weiß wie das klnigt) muss ich mich doch wohl noch ma umschaune nach alternativen :(.

MFG
HEnne
 
Cool, is schön zu lesen und zusammen mit den Links auch noch ziemlich übersichtlich. Ich find ja persönlich den Mark Bass und den Roland am Interessantesten. Hatten die eigentlich noch den Mark Bass Turm? Das Teil war der Hammer, da konnte man selbst 6 m weg gehen und hat den Dampf trotzdem noch gespürt.
 
Zu dem Roland werd ich noch ein Bericht schreiben keine Angst.
 

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