Leid klagen: Probleme mit dem Nachbarn beim Üben

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Anmerkung an die Redaktion:

ich moechte lieber gern, dass mein Beitrag bitte im Akkordeonforum unter Plaudern bleibt,
weil ich mich hier damit einfach wohler fuehle, auch weil ich viele Leute (vom Lesen her)
bisschen "kenne" und ich denke, dass man mit Instrumenten wie Akkordeon mit der
Umwelt mehr Reibereien hat als mit anderen.

Hallo Mitakkordeonisten,

Ich moechte mal aus aktuellen Anlass mein Leid klagen :-(

Lerne seit ca Jan 2012 Akkordeonspielen. Uebe taeglich im Schnitt eine Stunde.
Anfangs war das kein Problem. Dann ist unter mir ein neuer Mieter eingezogen.
(der vorherige ist aber nicht wegen meinem Akkordeon ausgezogen, sondern wegen
Umzug in andere Stadt, neuer Beruf, etc) Dann kam irgendwann die erste Beschwerde
vom neuen Nachbarn ueber meinen Vermieter. Letzterer bat mich, beim Nachbarn zu
klingeln und zu reden. Bin ich hin, haben wir geredet und ausgemacht, dass ich
versuche bis 19Uhr mit Ueben fertig zu sein. habe auch erfahren, dass er jahrelang
Geigespielen gelernt hat und jetzt Gitarr spielt (mit Kopfhoerer). Mein Vermieter
hat von anfang an mehr zu mir gestanden, weil er Musizieren als normale Wohnungs-
nutzung einstuft und es auch keine Hausordnung gibt, die es einschraenkt und er
tolerant, freundlich und hilfsbereit ist. Aber natuerlich versucht er, in dem
dreiparteien Haus (wieder) fuer Ruhe zu sorgen (in dem Sinn, dass er keine Anrufe
von Mietern bekommt)
Dann habe ich mich wochen/monatelang
angestrengt, das einzuhalten und ca 80% geschafft. Nach acht Uhr abends hab ich
fast nie mehr gespielt. Dann hat der Nachbar sich wieder ueber meinen Vermieter
beschwert, ich sei so "uneinsichtig". Da war ich dann auch sauer, weil der ja
mit mir selbst reden koennte und weil ich mich bishin zu hohen Stress wirklich
bemueht habe, das einzuhalten: nach der Arbeit Heim rennen, kurz verschnaufen,
ueben.... (wer ist schon taeglich so frueh daheim?!)

Unmut hin, Unmut her: wir haben uns nachher darauf geeinigt, dass ich beim Ver-
mieter im Keller spielen kann, damit der Nachbar ab 19Uhr abends seine Ruhe hat.
Das ging soweit ganz gut. Mit der Einschraenkung, dass mein Nachbar wollte, dass
ich IMMER im Keller spiele. Hat mit Auszug gedroht und staendig meinen Vermieter
genervt. Und der hat mich wiederum gebeten, das so zu machen. Ich hatte das spontan
zugesagt (alles muendlich, klar) und hab mich seitdem viele Wochen lang geaergert
und immer weniger gespielt. Vorallem der Aerger kochte schlimm in mir.

Der Keller ist soweitr okay. Er ist orgendlich eingerichtet, wenn es kalt ist,
kann ich vorher die Heizung einschalten und ich kann dort auch bis 23 Uhr oder sonst
wann ueben. Also ein super Angebot vom Vermieter und ich bin sehr dankbar. Allerdings
ist der Keller nicht meine Wohnung. In meiner Wohnung fuehle ich mich natuerlich
viel wohler. Ich notiere oft neue Melodien oder probiere herum und improvisiere.
Das alles geht im Keller nicht (weil ich dort mental nicht zu Hause bin und mich
nicht so wohlfuehle wie in der Wohnung und auch kein PC da ist) Also beschraenkt sich das Kellerspielen
nur auf stures Ueben der Uebungen, ab und an laeuft im Nachbarraum eine Schleuder
(Waschmaschine) Und es ist "dunkel". Ich bekomme sofort Depris, wenn es draussen hell
ist und ich im Dunkeln bei kuenstlichen Licht rumhocken muss. Ich habe mich dann an
den Mieterschutzvereinsanwalt gewandt und alles zusammengetragen was ich brauche,
um zu verteidigen, dass ich mir in der Wohnung das Ueben nicht verbieten lassen muss.
Und dem Vermieter gegenueber schriftlich per Email das Thema mit der Feststellung
abgeschlossen, dass ich wie urspruenglich vereinbart nach 19Uhr nicht mehr in der
Wohung spiele; tagsueber oder am Wochenende spiele ich also grundsaetzlich in der
Wohnung (aber nie bis 19Uhr und die Nacht- und Mittagsruhe einhaltend) - und ansonsten
im Keller. Das hat mein Vermieter akzeptiert. Er wollte nochmal mit dem Nachbarn reden.
Ob er das tut/tat ist mir letztlich egal, weil ich meinen Standpunkt so durchsetze, egal
was der Nachbar weiterhin davon haelt. Vermieter meinte auch, wenn dem Nachbarn das nicht passt,
dann muss er eben wirklich ausziehen, wenn er ausziehen will.

Das war nun Stand ca Pfingsten rum. Ich bin ganz zufrieden. Aber mein Nachbar nicht.
Leider kann ich auch kaum mehr Rucksicht auf meinen Nachbar nehmen, weil er nie vor
dem Haus parkt und ich somit nie sagen kann, ob er da ist oder nicht. Ich wuerde dann
unter der Woche auch einmal mehr in den Keller gehen. Mein Nachbar teilt mir auch nicht
mit, ob er zum Beispiel im Urlaub ist und ich ohnehin in der Wohnung spielen koennte
(was ich ja dann dankbar bevorzugen wuerde). Ich muss noch dazu sagen, dass ich wochenends
aller meistens gar nicht da bin (an mindestens drei von vier Wochenenden)

Vorhin habe ich ab 10:30Uhr bis 11:30 mit einer Pause geuebt. Und ploetzlich klopft
und schliesslich drischt der Nachbar 15 Minuten lang an meine Wohnungstuer. Da bin ich
natuerlich NICHT hingegangen, sondern habe extra weitergespielt :-( Ich wohne hier alleine
und will mich nicht unterdruecken oder gar einschuechtern lassen... Ich hab dann
noch bisschen geuebt, aber jeder kann sich vorstellen was das fuer ein Ueben ist!
Meinem Vermieter habe ich geschrieben, was da war und dass ich mich nicht einschuechtern lasse
und dass ich beim naechsten mal die Pozilei anrufen muss...(komme mir vor wie eine bloede
Petze)
Gegen fuenfzehn Uhr packe ich mein Auto und bin dann mal bisschen im Ulaub... aber ich weiss nich
nicht, ob ich mich raus traue :-/ oder ob mein Auto noch heil ist...etc

Viele Gruesse,
Sylvia

p.s. fuer den anderen Beitrag werde ich Min/Max Werte vom Auto sammeln und im August posten
 
Eigenschaft
 
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Hallo, leidgeplagte Sylvia,

da kann einem schon die Lust vergehen, wenn man mit so einem Nachbarn leben muss. Aber es ist noch nocht aller Tage Abend. Ein Glück, dass Dein Vermieter ein umgänglicher Mensch zu sein scheint.

Vielleicht kannst Du ein 3er-Gespräch (Du-Vermieter-Nachbar) erreichen, in dem die vereinbarte Regelung nochmal einvernehmlich besprochen wird. Bei so einem Gespräch kannst Du bei aller Sachlichkeit mit Nachdruck darauf hinweisen, dass Du das beschriebene Verhalten des Nachbarn als Nötigung empfindest und dass Du das keinesfalls hinzunehmen bereit bist, solange Du selbst Dich an die Regelung hältst. Drohungen mit Polizei etc. würde ich nicht aussprechen, das bringt unnötige Spannung in ein Gespräch/ in Briefe. Die Polizei würde ich ohne weitere Vorankündigung rufen, wenn es denn sein muss.

Weitere Briefe, direkt oder über den Vermieter, scheinen mir nicht zielführend. Das lohnt sich erst in der nächsten Stufe, einer förmlichen Abmahnung durch einen Anwalt, wieder.

Das Musizieren im Keller wegen eines unverträglichen Nachbarn halte ich für unzumutbar. Auch das Umsteigen auf ein V-Akkordeon musst Du nicht akzeptieren, meint

morino47
 
Vielleicht kann man ja feste Probetage einführen mit fester Zeit
das sich jeder drauf einstellen kann.......so als Idee
 
Hallo Sylvia!
Oh, das kann ich ja sooooo gut nachfühlen!!! Ich habe hier im Haus eine Gift-Oma! Nach diversem Theater mit dieser, kam eine Hausordnung, die beinhaltet auch den Punkt Musizieren. Ich darf von 8.00-19.00 spielen ausser in der Mittagszeit 13.00-15.00. Maximal 2 Stunden täglich. Mir ist 19.00 auch zu früh, ich spiele selten länger und dann auch nur wenn ich noch deutlich unter 2 Stunden liege.
In dem Haus sind 4 Parteien und die Oma wohnt schräg über uns.
Dann steht sie öfters mit einer Nachbarin am Eingang und raucht, da hört sie mich natürlich deutlicher als in ihrer Wohnung. Die pöbelt oftmals soooo schlimm, dass ich das hinter geschlossener Tür beim Übern hören. Mir geht das, ehrlich gesagt, am Popo vorbei. Ich legen dann einen drauf und schmettere richtig los, irgendwas, was ich gut kann.
Reden kann man mit der nicht, die pöbelt immer gleich los.

Ich denke Du musst Dir das nicht so zu Herzen nehmen, stehe einfach drüber. Ich sage mir immer "meine" Gift-Oma kann nichts dafür, die ist Alkoholikerin und pöbelt grundsätzlich nur abends, dann ist sie schon dicht.
Ich bin vorher nie auf die Idee gekommen morgens zu üben, mache ich jetzt aber. Jeden Montag und Donnerstag, da fange ich erst um 9.00 an zu arbeiten und übe von 8.00-8.30.
Ich habe es auch schon Sonntags morgens gemacht, nur um die zu ärgern. Da muss sie durch!

Ich wäre glücklich, wenn ich einen Keller zum Ausweichen hätte, jedoch nur dazu und nicht für immer. Ich habe nur die Natur, das geht aber nur im Sommer. Ich bin dabei auch schon öfters von Spaziergängern bewundert worden. Dann übe ich auch keine Lieder, die ich so gar nicht kann, aber die einigermaßen gehen mit Ecken und Kanten, die ja.

Es gibt übrigens eine gesetzlich festgelegte Zeit über Musizieren, ich weiß aber nicht genau wie die aussieht. Kannst Du Dich da nicht irgendwo erkundigen?

Gruß grollimolli
 
Hallo Sylvia,

ich glaube nicht, das man mit Akkordeon mehr Reiberein mit den Nachbarn hat, als mit anderen Instrumenten - auch wenn die Rechstlage hier einem mit Akkordeon eine halbe Stunde weniger Zeit zugesteht, wie z.B. einem Geiger oder Pianisten...Aber du scheinst mir mittlerweile doch durch deinen Nachbarn schon sehr stark eingeschüchtert zu sein, so dass ich deinen Beitrag zunächst erstmal hier in der Akko-Plauderecke lasse. Ich schaue aber trotzdem, ob wir einen Bereich habe, wo dein Leid besser aufgehoben ist und wo du außer Seelentrost auch noch fachkräftige Unterstützung und Hilfen zur Lösung deines Konfliktes erhältst.

Das Thema Akkordeon und Nachbarn hat wohl schon einiges an Brisanz, zeigen ja auch andere ähnliche Beitrage. Und du bist deinem Nachbarn auch schon sehr weit entgegengekommen - auch durch die freundliche Unsterstützung deines Vermieters, der natürlich dies nicht ganz uneigennützig macht, denn er geht so ja dem eigentlichen Problem aus dem Weg.

Denn es ist sehr wohl so, dass du auch Rechte hast, die du nutzen und auch einfordern kannst. So. z.B. ist es dir sehr wohl erlaubt, täglich für eine bestimmte Zeit Musik zu machen und zu üben - da haben wir auch schon einchlägige Diskussionen hierüber an andere Stelle geführt. Da mal reinzulesen empfehle ich dir sehr!

Ein 3-er Gespräch zu führen zusammen mit deinem Vermieter und deinem Nachbarn, so wie es Morino47 empfiehlt, halte ich für sehr sinnvoll und auch in deinem Interesse für sehr sinnvoll. Denn so wie du deinen "unangenehmen" Nachbarn beschreibst, geht er offenen Diskussionen lieber aus dem Weg und beschwert sich über dich lieber bei deinem Vermieter, als dass er dir das selber sagt. Das ist für ihn sehr gefahrlos, denn da kann er ohne deine Gegenargumente fürchten zu müssen voll vom Leder ziehen.

Das wird gleich sehr viel schwieriger, wenn man sein eigenes Verhalten in Frage stellen lassen muss und sozusamgen mit einem "unabhängigen" Vermittler ein direktes Gespräch führen muss. Das ist deine starke Chance und die soltlest du nutzen.

Deine eigene Position solltest du aber auf keinen Fall dadurch schwächen, indem du auf die gleiche Art entgegenhältst, indem du dann Dinge "mit Fleiß" tust - da kannst du nur verlieren. Du solltest dir zuerst mal Klarheit verschaffen, welche gesetzlich zugesicherten Rechte du hast und dann mal schauen, ob du den Rahmen schon überschreitest, oder noch nicht mal ausnutzt. Und mit dem Wissen solltest du dann als nächsten Schritt zusammen mit deinem Vermieter ein 3-er Gespräch mit dem schwierigen Nachbarn suchen. Das solltest du aber nicht einfach spontan tun, sondern sich auf dieses Gespräch gut vorbereiten - insbesondere unter dem Gesichtspunkt: Welche Reaktionen bringen mich auf die Palme und wie kann ich dies vermeiden .. Und wie bleibe ich ruhig. Und sich insbesondere darauf vorbereiten, welche Reaktionen zu erwarten sind und sich darauf vorbereiten, wie man dann trotzdem ruhig bleibt und sachlich dagegen argumentiert.
Es gilt in solchen Fällen immer noch die alte Grundregel: Wer schreit hat auf jeden Fall verloren!

Zweite Grundregel: Wer fragt führt!
Versuch nicht dich zu verteidigen - Stelle mit maximal zwei kurzen Sätzen klar, um was es dir geht und dann frag nach, stelle Fragen. Was denn deinen Nachbarn genau stört?.. warum und wann er sich durch dein Akkordeonspiel belästigt fühlt?.. Wann es ihn den nicht stört?.. was er denn für Vorschläge seinerseits hat, wie er dir die Sache erleichtern kann, zu spielen, wenn es ihn nicht /weniger stört?...Und wenn er dann ausweicht: nachhaken, nachfragen...

Du wirst sehen, deine Position ist dann gar nicht mehr sooo schwach. Und wenn du deinen Nachbarn noch dazu bringst mal genau zu sagen,was ihn denn genau stört und warum, dann hast du schon so gut wie gewonnen und die Chancen, ein einigermaßen gesittetes und friedliches miteinander (zumindest nebeneinander) zu erreichen stehen dann gar nicht schlecht.

Aber wie gesagt, das geht nur solange, solange du deinem innreren Schweinehund nicht nachgibtst mit gleichen Mitteln dagegen zu halten - dann hast du schon verloren.

Drum Kopf hoch!
Informiere dich zunächst über deine Rechte, und plane dann die nächsten Schritte und warte nicht, bis dein Nachbar den nächsten Schritt tut - sei selber aktiv, dann hast du das Heft in der Hand und dann wirst du sehen - wenn man erstmal geschafft hat alle dazu zu bringen miteinander zu reden, dann lässt sich normalerweise auch was erreichen.

hier findeste z.B. auch schon weiteres über das Thema Musik, Nachbarn und Rechtslage:
https://www.musiker-board.de/gesangspraxis-voc/216442-wenn-die-nachbar-sich-beschweren.html



Gruß, maxito
 
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Ich kann die Weh-Klagen nicht so ganz nachvollziehen - ganz ganz viele Musiker würden sich die Finger danach lecken, im Haus in dem sie wohnen NUR in den Keller gehen zu müssen zum Üben, das noch im Warmen.

Wie viele fahren zig km, hocken dann in einem kahlen kalten Raum, und nebenan in den anderen 20 Räumen proben Metal-Bands am oberen Lautstärke-Limit - und müssen dafür noch einen Haufen Geld bezahlen.

Einfach mal einen kleinen Blick über den Tellerrand, dann wird der Keller vom Vermieter richtig sympathisch...!
 
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Hallo SyIvia.

ich moechte lieber gern, dass mein Beitrag bitte im Akkordeonforum unter Plaudern bleibt,
weil ich mich hier damit einfach wohler fuehle, auch weil ich viele Leute (vom Lesen her)
bisschen "kenne"

Da es sich um kein Akkordeon-spezifisches Thema handelt, habe ich den Thread in den passende Musik-Praxis-Abteilung verschoben. Ein permanenter Link bleibt im Akkordeon-Forum stehen.

ich denke, dass man mit Instrumenten wie Akkordeon mit der
Umwelt mehr Reibereien hat als mit anderen.

Das denke ich nicht. Die Probleme kennen auch Spieler anderer Instrumente.
 
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Wie viele fahren zig km, hocken dann in einem kahlen kalten Raum, und nebenan in den anderen 20 Räumen proben Metal-Bands am oberen Lautstärke-Limit - und müssen dafür noch einen Haufen Geld bezahlen.
Als Einzelspieler zum Üben? Das weiß ich von Bands, die zum Proberaum fahren. Aber dass jemand, um auf seinem Instrument (sei es Akkordeon, Flöte, Gitarre, Schlagzeug, Klavier, Stimme oder ...) zu üben, zig Kilometer fahren muss, ist mir neu. Und um letzteres geht es in diesem Thread.

Gruß,
INge
 
Als Einzelspieler zum Üben? Das weiß ich von Bands, die zum Proberaum fahren. Aber dass jemand, um auf seinem Instrument (sei es Akkordeon, Flöte, Gitarre, Schlagzeug, Klavier, Stimme oder ...) zu üben, zig Kilometer fahren muss, ist mir neu. Und um letzteres geht es in diesem Thread.
Frag mal Saxophonisten. ;)
 
...Als Einzelspieler zum Üben? ...
gibt halt auch jede Menge Musiker, die 4-6-8 und mehr Stunden pro Tag üben (müssen), die sind alle auf irgendeinen Proberaum angewiesen, nicht wenige haben in fremden Räumen irgendwo in der Pampa einen eigenen Flügel/ein eigenes Klavier stehen - das sehr wohl auch hübsch in eine Wohnung passen würde.

Von Schlagwerkern wollen wir jetzt mal gar nicht reden...:D


Edit:
Ich behaupte mal, wenn man gegen eine Hausgemeinschaft oder gegen einen Vermieter per Vorschrift, im Zweifel per Gericht eine Übezeit auf einem Instrument durchsetzt, daß das in Zukunft kein Schönes Wohnen mehr ist - da kannst Du Recht haben bis ans Ende der Welt, die Menschen machen Dir das Leben schwer. Und willst Du dann jedes Mal zum Anwalt/Gericht laufen?


Edit 2:
ich kenne zwei Trompeter, die fahren regelmäßig zum Üben auf einen Park+Ride bei der Autobahn und üben im Auto bei geschlossenem Fenster mit einem Silencer.
 
hey ho!

Das ist ja mal ne blöde Situation :(

Ich würde prinzipiell mal die rechtliche Situation Checken. Gehört habe ich, dass täglich 2 Stunden zumutbar sind, wenn das so stimmt, dann würde ich darauf bestehen. Wenn er während deinen Akkordeonübungen an die Tür klopft würde ich ihn freundlich darauf hinweisen, dass du das Recht auf entsprechende Übungszeit hast.

Die oben genannte Diskussion zu dritt (Du/Vermieter/Nachbar) würde ich auch vorschlagen. Prinzipiell solltest du dem Nachbarn nicht nachgeben, weil er in das Haus gezogen ist und somit er die bisherige Ordnung stört, wenn er neue Regeln haben möchte.

sollte er Trotzdem weiter Stress machen (Türklopfen oder sonstiges) würde ich mich bei der Polizei beraten lassen, was du weiter machen sollst, da ab diesen moment Er eine Störung der häuslichen Ruhe hervorruft.
 
Ich behaupte mal, wenn man gegen eine Hausgemeinschaft oder gegen einen Vermieter per Vorschrift, im Zweifel per Gericht eine Übezeit auf einem Instrument durchsetzt, daß das in Zukunft kein Schönes Wohnen mehr ist

Das ist schon klar! - soll ja auch nicht das Ziel sein!

Das trifft aber auf die Threaderstellerin alles nicht zu. Wir reden von Hobbymusik!

Auch das ist klar! - ändert aber nichts an der Faktenlage und das was WiliamBasie schrieb, gilt auch bei Hobbymusikern!

...drum schrieb ich ja auch:

Du solltest dir zuerst mal Klarheit verschaffen, welche gesetzlich zugesicherten Rechte du hast und dann mal schauen, ob du den Rahmen schon überschreitest, oder noch nicht mal ausnutzt. Und mit dem Wissen solltest du dann als nächsten Schritt zusammen mit deinem Vermieter ein 3-er Gespräch mit dem schwierigen Nachbarn suchen

Dass man sein verbrieftes Recht ohne Federlesen durchsetzen soll, hab ich so ja drum nicht geschrieben - sondern, dass man dann miteinander reden soll. ... das das mitunter nicht leicht ist, ist aber deswegen noch nicht ausgeschlossen!

Deswegen gehts darum zu klären, ob man sich noch im gesetzlich zugesicherten Rahmen bewegt - das muss zunächst die wichtigste Basis, die mal geklärt sein muss.

- ist das der Fall, wovon ich mal der Einfachheit halber ausgehe, dann geht es im nächsten Schritt darum, dem Nachbarn klar zu machen, wie sie Sachlage aussieht. Das soll und muss ruhig, sachlich, freundlich, aber doch klar und unmissverständlich formuliert werden.

... Dann ist zumindest der Sachverhalt für alle klargestellt und somit auch die rechtliche Basis geklärt. ... und dann kommt der eigentlich schwierigste Teil - das miteinander reden! Ich sage ausdrücklich reden! Nicht streiten! und Beschuldigungen austauschen!

Im Menschlichen miteinander, geht es in der Regel nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Toleranz - und das bedeutet, dass keiner das maximale für sich einfordert, sondern dass man den andern toleriert, soweit es einem erträglich ist und der andere sich so verhält, dass er den anderen nicht über Gebühr strapaziert.

Im Klartext: man verhandelt miteinander und sucht den für alle noch tragbaren maximalen Kompromiss! Hier gehts doch drum, dass beide mit ihrer Situarion klarkommen. Der eine weil er gerne Musik machen möchte, weil ihm das Lebensglück beschert und der andere ,weil er sich genau dadurch gestört fühlt. Und das "Warum" gilt es genauer zu besprechen. Also: sachliche Diskussion ist angesagt, keine emotionale oder persönliche. Erst wenn man wirklich verstanden hat, warum der andere sich so verhält, was ihn wirklch so auf die Palme bringt, kann man auch Lösungen finden, die für beide tragbar sind.

Und das ist auch klar - für Berufsmusiker geht das nicht ohne weitees, denn die brauchen schlichtweg ein bestimmtes Übungspensum, sonst können Sie ihre Qualität nicht halten und davon hängt ihr Lebensunterhalt ab. Für Hobbymusiker ist die Sachlage etwas anderes die leben nicht davon, dass sie musikalisch besser werden und drum sind deren Wünsche und Bedürfnisse auch anders, als die der Profis. Und da ist dann schon ein Speilraum da, deres einem erlaubt auch die Wünsche und Bedürfnisse der Nachbarn mit zu berücksichtigen, ohne dass für einen selbst alles zusammenbricht.

... Aber dazu muss man erstmal miteinander reden, offen , sachlich und ehrlich. Denn nur dann kann man verstehen, was den anderen so auf die Palme bringt und das erst ermöglicht es erst einen Weg zu suchen, der genau dies vermeidet und trotzdem einem den eigenen Spaß ermöglicht.

Da kann es z.B. rauskommen, dass der eine sich gestört fühlt, dass er tage-, wochenlang immer die selben Skalen und Fingerübungen hört und sich nicht so gestört fühlen würde, wenn mehr Abwechslung im Spiel wäre. Und es kann auch z.B. dabei herauskommen, dass er andere sich auch auf einen Kompromiss einlässt, dass man nicht so lange am Stück übt und evtl auch abspricht, wenn der andere nicht zu Hause ist, dass man die Übungszeit dann da hin legt. Das sind dann für einen Hobbymusiker in aller Regel auch tragbare Kompromisse. was das ist und wie das genau aussieht, kann man erst sagen, wenn man beide Seiten kennt!

... und die lassen sich viel leichter erreichen, wenn man dabei einen freundlichen Ton und ein freundliches Gesicht aufsetzt und genauso freundlich noch darauf hinweisen kann, das es hierzu gesetzliche Regelungen gibt, die man noch nicht einmal auzsgereizt hat (.. und somit sich noch völlig auf legalem Gebiet bewegt...)

Aber wie gesagt, durchboxen kann man so was nicht, denn erst wenn beide Seiten die vorgeschlagene Lösung verstehen und akzeptieren, dann hat man für seinen Fall die Situation auf Dauer beruhigt - aber klar, es kann eben auch sein, das man dazu dann halt n bissl von den maximal möglichen Rechten was zurückstecken muss.... wieviel - das ist dann eben das Verhandlungsgeschick. Und drum schrieb ich ja auch , dass man dazu seinen inneren Schweinehund auch mal im Griff halten und sich beherrschen muss und sich auf diese Gespräch vorbereiten soll (Also Argumente suchen , nicht Vorwürfe!!!). Dann geht oft erstaunlich viel!

Gruß, maxito
 
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Gerhard Eichberger


Die Nachtruhe geht von 22 bis 6 Uhr. Heißt also, Du darfst bis 22 Uhr Lärm machen. Sag' das mal dem Typen.

Wenn sich der Nachbar beim Vermieter beschwert, sollte er schlechte Karten haben. Und auf der Polizei wird man den Nachbarn wohl auslachen, wenn er mit so einer Beschwerde ankommt.

Aber ich verstehe schon: Du willst es Dir mit dem Nachbarn nicht vermiesen. Vielleicht wäre es günstig, mal wirklich mit ihm zu reden. Erkläre ihm, wie wichtig es für Dich ist zu proben. Notfalls sagst Du halt, daß Du in einer Band spielts und zuhause üben mußt, weil es nur selten Proben gibt, da der Probekeller so teuer ist und daher alle Musiker die Stücke schon können, wenn sie miteinander proben. Wahrscheinlich weiß Dein Nachbar nicht, daß man üben muß. An Deiner Stelle würde ich versuchen, ihm das alles klarzumachen. Denn es blockiert Dich offenbar, wenn Du nicht in Deiner gewohnten Umgebung üben kannst.

Das mit dem Keller ist zwar nett gemeint, aber wohl auch nicht das Gelbe vom Ei. Klar könnte man es sich ein bißchen gemütlicher dort machen. Jetzt im Sommer, wo es recht heiß ist, wäre ein kühler Keller zum Proben jedenfalls recht günstig. Und bezüglich "dort ist kein PC": Man bekommt schon um wenige hundert Euro einen Laptop, den man dann auch im Keller nutzen kann (Tisch obligatorisch).

An den Poster mit der "Gift-Oma":
Du schreibst, daß man mit dieser Frau nicht reden kann. Naja, vielleicht kennst Du ein paar Musiker, sodaß Ihr zusammen mit dieser Frau mal reden könnt. Was meinst Du eigentlich damit, daß sie herumpöbelt? Welche Argumente bringt sie denn?


Gerhard
 
Als Kind hatte ich die Probleme auch und bin immer geflüchtet. Dafür habe ich alles in Kauf genommen. Ich war Sommer wie Winter in einer Reihegarage mit einem Heizlüfter. Dort stank es nach Benzin und andere Jugendliche warfen manchmal Steine an die Blechtür.
Das hat mich wohl geprägt und für die Zukunft kam also nur ein eigenes Haus in Frage.
In Berlin gab es auch nur Übe(L)keller. Sie rochen einfach muffig und nebenan spielten Flöten, Klaviere und Co. Trotzdem war mir das alles egal weil ich sowieso geistig abgetaucht bin. Sogar heute noch brauche ich nicht das helle Wohnzimmer.
Wichtig ist einzig das man ungestört bleibt. Allein das Telefon und der Rechner mit dem Mailprogramm sind nicht förderlich. Der Hund und die Post ... alle stören ;-)

Es geht darum, sich nicht mit Paragraphen und Schimpftiraden zuzuwerfen. Ein "klärendes" Gespräch wird wohl auch nichts bringen, die Dinge sind doch bereits klar. Selbst wenn der Typ dann scheinbar einsieht, sein Gefühl ist wie es ist, läßt sich nicht ändern und schon einige Zeit später wird er wieder so reagieren. Gespräch oder Gesetz hin oder her. Es sei denn, Du holst ihn so ins Boot, dass er nicht mehr anders kann - z.B. wenn er mitspielt oder ihr oft auch zusammen freundschaftlich etwas unternehmen würdet.

Das tut mir sehr leid für Dich, aber so ist meine Erfahrung und deshalb ging die Bemühung für eine passende Übeumgebung immer von mir aus, sprich ich habe niemanden vertrieben oder zurechtgewiesen, sondern bin geflüchtet.
 
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Notfalls sagst Du halt, daß Du in einer Band spielts und zuhause üben mußt, weil es nur selten Proben gibt, da der Probekeller so teuer ist und daher alle Musiker die Stücke schon können, wenn sie miteinander proben.

Lügenmärchen erzählen ist derfinitv daneben, das würde ich nicht tun.

Wahrscheinlich weiß Dein Nachbar nicht, daß man üben muß.
In Sylvias Post steht, dass der Nachbar Jahrelang Geige gespielt hat und jetzt Gitarre spielt. d.H. er weiß das.

Und bezüglich "dort ist kein PC": Man bekommt schon um wenige hundert Euro einen Laptop, den man dann auch im Keller nutzen kann (Tisch obligatorisch).

Das ist ja lustig... wenn man dir sagt, kauf dir ein Mikrofon, oder nehm Gesangsstunden, dann ist dir das viel zu Teuer, anderen Leuten empfielst du aber Investitionen.

An den Poster mit der "Gift-Oma":
Du schreibst, daß man mit dieser Frau nicht reden kann. Naja, vielleicht kennst Du ein paar Musiker, sodaß Ihr zusammen mit dieser Frau mal reden könnt. Was meinst Du eigentlich damit, daß sie herumpöbelt? Welche Argumente bringt sie denn?

Am besten kommts, wenn alle Musiker einen Schwarzen Anzug und ein Weißes Hemd an haben, und alle einen Unauffälligen Geigenkoffer.
Derjenige der das Sagen hat, sollte allerdings einen weißen Anzug anhaben und eine Rose in der Sacco-Brusttasche. Kommt am besten In luxoriösen Limosinen vorgefahren und seid mindestens 10 Leute je mehr desto besser. das schindet eindruck bei der Oma :D
 
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Sorry für OT, aber da fällt mir der Film "Ladykillers" ein: Vermeintlich vornehme Herren (Gangster) tarnen sich als Musiker bei schrulliger Oma, die durch Vermietung ihre Rente aufbessert. (Tolle Bandprobe: ab ca. 0:50 Min.)

http://www.youtube.com/watch?v=EoPaqgKWWv0
 
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