Les Paulas Blondes

  • Ersteller Ben zen Berg
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Eine völlig andere Gitarre, und trotzdem irgendwie ne Paula.
Mit deinem Tailpiece im gleichen Arrow-Design wie die Kopfplatte und der Floating-Bridge sieht das klasse aus.
Meine Augen suchen da fast ein Bisschen nach einem F-Loch, aber das ist meine persönliche Spinnerei...
 
Eine gefakete (denglisch) Holowbody habe ich hier schon rumstegen. 😇

hartwood.jpg
 
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Nun, gestern habe ich mal wieder Lehrgeld gezahlt. Ich habe eine Ausbildung zum Maschinenschlosser und zum Steinmetz. Holzbearbeitung habe ich aber nicht gelernt, und so habe ich gestern eine böse Bekanntschaft mit den Eigenschaften von Holz an der Stirnseite gemacht.
Mit meiner Baby-CNC habe ich mir eine Fräs-Schablone erstellt und auf die Kopfplatte geschraubt.

before.jpg


Leider warten wir z.Zt. auf ein Ersatzblatt für die Bandsäge. Deswegen musste ich die Kontur mit der Stichsäge grob vorsägen. Das habe ich mit einem größeren Abstand gemacht als ich es mit der Bandsäge machen würde.
Und dann habe ich mit einem Bündigfräser an der Unterfräse die Form ausgearbeitet. Ich bin da gar nicht so brutal vorgegangen, aber da fehlt mir dann doch die Erfahrung. 😢

andAfterExident.jpg


Die fehlende Ecke ist leider irgendwo hingeflogen und wurde als Vermisst gemeldet.
 
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Ups.

Tipp: An den Ecken bis auf einen Millimeter vorarbeiten, an einer Schleifeinrichtung oder von Hand mit Raspel/Feile.

Gegenlauf-Fräsen ist klar, oder?
 
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In meinem Kopf war das mal eben zack/zack erledigt. Warum habe ich eigentlich nicht mit dem Bausatz-Hals angefangen? 🤬
 
Du hast ja noch genug vom Abschnitt. Sauber gerade sägen und ein neues Stück dann anleimen.
DU wirst es immer wissen und sehen. Also damit anfreunden, oder neuen Hals schnitzen ;)
Ansonsten: schönes Design mit dem Tailpiece! :claphands:
Gruß Dirk
 
Vor
Warum habe ich eigentlich nicht mit dem Bausatz-Hals angefangen
Und warum habe ich dazu nicht meine Baby-CNC benutzt? Rampa Muffen in die Opferplatte und den Hals einfach aufschrauben.

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Da hat die kleine CNC gar keine Probleme.

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Und die gefräste Kante ist richtig sauber.

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Ein neuer Hals soll zwischen dem 3.und 10. Juli geliefert werden.
 
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Die Idee, das Binding abzukleben, ging auch nach hinten los. Der Kleber vom Tape wurde vom Öl angelöst und hat sich als Schmodder-Film auf dem Griffbrett verteilt.
Dafür habe ich eine Bonusrunde Schleifen bekommen.
 
Das nennt man wohl positive chronologische Lernkurvenentwicklung (hinterher ist man immer schlauer).
Aber der Hals ist deshalb ja nicht verloren. Die Kopfplatte kann mit Abschnitten immer noch gerettet werden, oder für ein anderes Projekt ein Shape im Flying-V Stil erhalten
 
Die Lücke zwischen Binding und Ahorn-Kappe habe mit Reparaturwachs in entsprechender Farbe gefüllt.

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Ein wenig Schmutz ist in die Fasern an der offenen Stelle eingedrungen, so dass nach dem Schließen ein dunkler Schatten sichtbar bleiben wird.
 
Hier geht es schon die ganze Zeit weiter - mit Trial & Error auf der Suche nach dem richtigen Material und dessen Handhabung.
Für das Mahagoniholz viel meine Wahl auf reines Tungöl.

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Ich habe den Bausatz-Body mit den Tung Öl genauso behandelt, wie ich es mit der Handhabung von Leinöl-Firnis kenne. Ich verwende zum Ölen Schleifpapier, die ersten Gänge mit 240er, die folgenden mit 320er. Das Öl verhält sich aber ganz anders auf dem Holz, es zieht viel schneller, viel tiefer ein.

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Abhängig von der Stellung der Faser saugt das Holz das Öl auch unterschiedlich auf. Das Kopfholz ist ein wahrer Säufer. Da das Schleifpapier selbst kaum Öl aufnimmt, hatte ich mit dieser Methode aber viel weniger Möglichkeiten zur Steuerung. Spätere Versuche mit einem Ballen führten zu besseren Ergebnissen.
Manche Fasern haben sich erst nach Tagen aufgestellt und an einigen stellen harzte das Öl wieder aus. Der Body muss noch mal abgeschliffen werden, aber bei dem ausgeharzten Öl ist nach nur einer Woche erst die oberste Schicht ausgehärtet. Ich habe es dann mit einer Ziehklinge entfernt und lass den Korpus erst mal ruhen um dessen Entwicklung zu beobachten. Zur Zeit sieht er erstmal richtig shyce aus.

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Bei dem Yinfente-Halz habe das Öl dann mit dem Ballen eingerieben und erst dann mit Schleifpapier nachgearbeitet. Das funktioniert besser, doch die unterschiedliche Öl-Aufnahme ist immer noch leicht vorhanden. Es wirkt jedenfalls deutlich harmonischer. Der hellere Streifen zwischen Halsfuss und Halsmitte habe ich vorab einmal mit Bianco Öl (Rohholzeffekt) behandelt. Das hätte ich besser auch noch hoch bis zur Anschlagsfläche ziehen sollen, um den farbgebenden Einfluss des unterschiedlich intensiv einziehenen Öls beurteilen zu können. Auf der normalen Fläche ist der Effekt zu vernachlässigen.

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Aber mehrfach - und ohne Tung Öl - auf Ahorn angewendet, Funktioniert die Rohholzoptik sehr gut. Es ist auf dem Foto nicht zu erkennen, aber Griffbrett und Versuchsmuster wurden schon aus poliert und der Farbton ist nur minimal dunkler als das Rohholz. Auf dem Versuchsmuster habe ich auf der linken Seite Bianco Öl und auf der Rechten H2 Rohoptik verwendet.
H2 Rohoptik wirkt eher wie eine Lasur und färbt die Poren leicht grau, was zu einer teilweise gräulichen Maserung führt.
Das schwarz gebeizte Ahorn überzeugt mich auch noch nicht. Dieses Muster habe ich jetzt sieben mal mit Schleifpapier einge(Tung)ölt aber die Poren füllen sich nicht wirklich. Vielleicht macht Hampshire Sheen gloss finishing wax ja diesen Job. Ich habe mit Surfin x-fine noch eine weitere Polierpaste getestet, die mich aber nicht überzeugt hat. Bei diesem Produkt wird ein sich abnutzendes Schleifmitten verwendet, das mit zunehmender Abnutzung zu immer feiner werdenden Körnung führt. Ich habe damit aber nur einen variablen Glanz erzeugen können, der an manchen Stellen dann wie nicht richtig aus poliert wirkt.

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Ach und noch was, das negativ auffällt. Ich habe bisher kein Klebeband gefunden, dessen Kleber nicht vom Öl an gelöst wird. Ich Starte einen neuen Versuch mit einem weiteren Malerband...
Und während ich das hier schreibe wurde der nachbestellte Hals geliefert. :)
 
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Nein, das Bianco Öl funktioniert auf dem Kopfholz gar nicht gut.

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Links mit und rechts ohne Bianco Öl. Die weißen Farbpigmente sammeln sich in den größeren Poren oder Kapillaren. Die dunklere Maserung wird nicht aufgehellt, sondern angefeuert. Sieht irgendwie ein wenig nach Schimmelbefall oder Schleifschlamm aus. :confused:
 
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Mit welchen Eigenschaften wurden die Klebebänder beworben,
die du schon getestet hattest?
Kurz gesucht: das "Kip 3508 SMOOTH-TEC" wird als wasser- und ölbeständig beschrieben.
Gibt bestimmt auch von 3M, Scotch etc. was identisches.
 
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Die dunklere Maserung wird nicht aufgehellt
Du kannst kein Holz mit Öl, Wachs oder Lasur aufhellen. Bei bestimmten Hölzern, wie zum Beispiel Eiche kann man aufgrund ihres hohen Gerbsäureanteils durch Laugen einen entsprechenden Effekt erzielen, wo das Holz im Laufe der Zeit durch Lichteinwirkung heller wird statt dunkler. Das ist aber ein langwieriger Prozess und ob das für Instrumente geeignet ist, entzieht sich meiner Kenntnis
 
Das Bianco Öl mit Rohholzeffekt enthält weiße Farbpigmente, die das abdunkeln/anfeuern der Maserung "verschleiern" sollen. Bei Ahorn funktioniert das mit diesem Produkt erstaunlich gut. Bei Mahagoni aber nicht.
 
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Ich habe einen Göldo HW150 Floating Bridge Sockel geordert und jetzt ist ein wenig Einschlief-Meditation angesagt.

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Ich bin im Moment ein wenig genervt/verunsichert/ratlos. Das, was ich für's Finish geplant habe, funktioniert irgendwie nicht. Nur das Bianco Öl (Rohholzeffekt) funktioniert gut auf Ahorn Natur. Mit der Verwendung von Gloss Finish Wax bekomme ich darauf eine anhaltend glänzende Oberfläche. Auf dem schwarz gebeiztem Ahornfurnier kann ich mit der gleichen Technik (jedoch mit Tungöl) nur einen sehr matten Glanz erzielen. Das Material ist Schälfurnier und wirkt unaufgeleimt wie ein mit Wasserfarben beträufeltes Papier.
Den Pfeil wollte ich eigentlich als Intarsie in die schwarz furnierte Kopfplatte einsetzen. Meine Idee war, das Furnier für die Kopfplatte mit dem Lasercutter vor zu schneiden. Dazu ist das - aufgrund des Beizens - gewellte Material aber nicht geeignet.
Außerdem müssen die Poren gefüllt werden. Am liebsten würde ich dazu das Furnier mit Schleifpapier ölen, damit der Abrieb als Füller funktioniert. Das geht aber nicht mit einer hellen Intarsie. Ich könnte Bimsmehl verwenden, befürchte aber, dass es das Schwarz aufhellt.
Alternativ könnte ich Sägefurnier benutzen, da habe ich aber noch nichts geeignetes gefunden. Optisch passendes Ebenholz war immer zu dick, 5-6 mm war das Dünnste. Schwarz gebeiztes Sägefurnier habe ich noch nicht gefunden. Und ich befürchte, dass ein 'selber beizen' auch nicht funktioniert. Das nicht aufgeleimte Furnier wird sich sicherlich verziehen und wenn ich es schon aufgeleimt beize, würde die Beize auch in das Trägermaterial bluten.
SaRaiFo wäre eine weitere Alternative, so ganz bin ich von der Optik aber nicht überzeugt. Das bekomme ich aber auch als Massiv-'Holz', um daraus ein Tailpiece zu erstellen.
Als Finish für alle nicht-Ahorn-Oberflächen viel meine Wahl auf Tungöl, und das funktioniert gar nicht so wie erwartet. Auf das schwarze Schälfurnier habe ich 12 Ölungen mit Schleifpapier bis zur 600er Körnung aufgetragen, von einer polierfähige Oberfläche war das aber noch weit entfernt. Verwende ich Leinölfirnis, erhalte ich schon mit 340er Körnung einen schönen seidenmatten Glanz.
Auch auf Mahagoni habe ich nur unbrauchbare Ergebnisse erzielt. Das Öl zieht abhängig von der Stellung der Fasern unterschiedlich intensiv in das Holz ein. Wenn ich mit Schleifpapier gearbeitet habe, hat sich das Stirnholz teilweise bis zu einer schwarz-braunen Tönung vollgesogen, während auf Flächen mit parallel verlaufender Maserung das Öl nur mäßig aufgenommen wurde. Am Stirnholz harzt das Öl auch wieder aus - teilweise recht stark, so dass ich es mit der Ziehklinge wieder abtragen musste. Die Oberfläche selbst ist damit aber noch nicht versiegelt. Wasser dringt zwar nicht mehr ins Holz ein, aber nach über vier Wochen dünstet das Öl immer noch aus. Das Holz hellt dabei auch wieder auf.
Damit sich das Holz nicht so vollsaugen kann, habe ich versucht, es nur mit einem Ballen zu ölen. Das Stirnholz saugt aber auch hier immer noch deutlich mehr Öl als die Flächen mit anderen Faserverläufen. Die Oberfläche mit 12 Ölaufträgen fühlt sich nach einer Woche Trockenzeit aber fast wie unbehandelt an. Eine Wachs-Öl-Mischung verbessert es, Wachs allein lässt sich auf dieser Oberfläche nur schlecht verarbeiten.
Das ist alles nicht zufriedenstellend. :(
 
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Deine Erfahrungen sind sehr informativ. Danke für den ausführlichen Bericht
 
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Nope, SaRaiFo Black ist auch nicht der Bringer.

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Die dunklen Stellen wurden mit Tungöl eingerieben. Das sieht eher textilig aus - aber nicht nach Holz.
Ich mach' noch mal einen Test mit dem Beizen von Ahorn Sägefurnier.
 

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