Lieder Objektiv beurteilen

  • Ersteller hank123
  • Erstellt am
Es geht ja draum Musiker so zu bewerten ob sie über ein Musikportal vermarktet werden könnten.

Wie machen das denn wohl die Majors.
Schätze mal die haben ja uch ihre Methoden oder sitzt da überrall ein Boss der sagt den Song nehmen wir und den nicht.

Es muss doch eine Möglichkeit geben kostengünstig zu bewerten wie gut oder schlecht ein Künstler ist und ob es sich lohnt ihn aufzunehemen und auf Itunes z.b. bereitzustellen.
Wenn du ein sicheres System findest, mit dem sich der zukünftige Erfolg eines Künstlers oder einer Band vorhersagen lässt, sprich bitte zuerst mit mir und sonst niemandem. Und ich verspreche dir, wir werden reich, reich, reich! Reicher als du es dir auch nur vorstellen kannst! :D

Natürlich versuchen sämtliche Labels genau das jeden Tag aufs Neue. Und genauso natürlich hauen sämtliche Labels sehr viel öfter daneben, als dass sie tatsächlich jemanden entdecken.

Das ähnelt ein wenig der Vorhersage von Lottozahlen: Im Nachhinein lässt sich statistisch hervorragend einordnen, warum welche Zahlen gefallen sind. Nur schade, dass einem das für die Zukunft überhaupt gar nichts nutzt. Kugeln haben kein Gedächtnis...

An der Börse das Gleiche: Der Kurs einer Aktie bestimmt sich durch ALLE darüber bekannten Informationen, also auch die Einschätzungen der Analysten. Das Ausnutzen von entscheidenden, aber nur wenigen Personen verfügbaren Informationen ist nicht ohne Grund strengstens verboten. Und daher sind alle Analysten noch immer in irgendeiner Firma angestellt, statt sich mit dem an der Börse verdienten eigenen Geld ein nettes Leben in der Karibik zu machen. :D

Kurz und gut: Es ist leider UNMÖGLICH, die Erfolgsaussichten einer Band im Voraus zuverlässig zu beurteilen, auch wenn dir eine Menge Leute erzählen wollen, dass sie das können. Könnten sie es zuverlässig, wären sie stinkreich.

Der einzige, dem ich das in gewisser Weise für eine Zeit lang zugebilligt habe, ist Dieter Bohlen, der folgerichtig auch mehr Geld hat, als er ausgeben kann. Aber auch er hat jede Menge Mist produziert. Und den Erfolg von Modern Talking hat auch er nicht vorhergesehen.

Genau das macht auch Topos Anspruch, Lieder objektiv beurteilen zu können, unhaltbar. Sorry Topo, aber das mag ich denn doch nicht glauben. Auch du kannst nicht aus deiner Haut, und auch du kannst per se gar nicht wissen, welche "Filter" über deiner "objektiven" Wahrnehmung liegen. Ein Problem, mit dem auch alle noch so ernsthaften Wissenschaftler kämpfen.

Und wie x-Riff schon richtig bemerkte: Gerade das Neue, das die bekannten Schubladen aufbricht, ist oft genug das Erfolgreiche. Noch öfter aber verschwindet es wieder in der Versenkung, ohne von jemandem bemerkt zu werden.

Und eben die von dir angesprochenen erfolgreichen Produzenten haben erstens eine große Menge Flops in der Schublade und zweitens keine Ahnung, was genau sie eigentlich so erfolgreich macht. In Interviews o.ä. wird dann gerne auf das "gewisse Etwas" verwiesen, das halt nicht greifbar sei.

Tragisch ist dann, wenn das "gewisse Etwas" verschwindet, oder (meine Interpretation) der Zeitgeist sich weiterentwickelt hat, so dass diese Produzenten die Massen nicht mehr mit dem versorgen können, was sie hören wollen. Hier zeigt sich dann, dass es eher Zufall war, dass die von ihnen produzierten Songs den Geschmack der Massen getroffen haben. Wiederholen können sie ihre einstigen Erfolge dann nicht mehr.

Prominente Beispiele: Stax, Motown, Michael Jackson, sämtliche "One Hit Wonder" ...

Die dahinter stehenden Musiker/Produzenten haben ihre musikalischen Fähigkeiten ja nicht verloren, nur wollen weniger Leute als früher ihre Erzeugnisse kaufen. Sie würden diesen Zustand sofort ändern, wenn sie könnten!

Oh mann, schon wieder so ein langer Post ... sorry!

LeGato
 
Das erinnert mich an ein Zitat von Henry Ford: "Ich weiß genau, dass 50% meiner Ausgaben für Werbung zum Fenster rausgeschmissen sind. Ich weiß nur nicht, welche 50%."

Also gehen die Majors nach einer Mischkalkulation vor: Stars, Standards und eine Reihe von Newcomern, von denen sie hoffen, dass es ein paar zum Star-Status schaffen.

Und Legato - eine Bemerkung dann doch noch: Ich denke schon, dass es Bereiche gibt, wo sich der Erfolg einigermaßen sicher berechnen läßt. Aber da ist auch die Konkurrenz am größten und die Preise (der Stars beispielsweise) steigen. Es ist da wie im Fußball: Bayern München und Real Madrid habens managementmäßig einfach raus. Aber verlieren können sie trotzdem. Und Mainz, Nürnberg und Werder Bremen haben ein vergleichsweise bescheidenes Budget, aber punkten dennoch.

Es gibt halt beides: Berechenbarkeit und Unberechenbarkeit in der Musik.

x-Riff
 
Ist atonale Musik dann objektiv schlecht?

Objektivität gibt es nicht...natürlich basiert die Harmonik auf der Obertonreihe, aber gerade die offensichtlichen Möglichkeiten zu erweitern klingt interessant. Was als "gut" angesehen wird, ist sowieso vom kulturellen Hintergrund abhängig.

Jo, was den kulturellen Hintergrund angeht, haste recht. Allerdings wäre das dann auch nicht mehr objektiv wenn man den berücksichtigte.

Mein ehemaliger Gitarrenlehrer hat mal gesagt, dass atonale Musik keinen interessiert. Von Randgruppen mal abgesehen........Er hat`s nicht wörtlich gesagt aber sinngemäß.

EDIT : Atonale Mucke wird doch eh meist als Krach wahrgenommen.
 

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