Massenproduktion Prozess für Akustikgitarren. 50 Jahre alte koreanische Musikinstrumentenfabrik

Myxin
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Schaut euch das mal an! :geek:

 
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Die Effizienz ist beeindruckend, die „Menschmaschine“ erschreckend...
 
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@Telefunky

Das habe ich mir auch gedacht.
Ich hoffe nur, dass die Leute dort gegenseitig auch mal die Posten wechseln und nicht wirklich immer nur das Gleiche machen müssen.
 
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🤖⚒️ Faszinierend.
Wie die Sendung mit der Maus
 
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Wirklich faszinierend. Wie das durchoptimiert wurde. Und die vielen Schablonen und Vorlagen, damit niemand mehr mitdenken muss. Erschreckend wie auch toll zugleich.
 
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Wenn das ein aktueller Film ist, dann finde ich schon erstaunlich, wie viele Arbeitsschritte, die man theoretisch weiter automatisieren könnte, dort noch von menschlichen Arbeitskräften erledigt werden. Anders ausgedrückt, ist die Qualität und das Finish eines einzelnen Instruments ja sehr von der Übung, der Präzision und auch der Tagesform eines Arbeiters / einer Arbeiterin abhängig. Wenn da mal jemand krank wird, ob dann den betreffenden Arbeitsschritt jemand anders an dem Tag auch so gut und mit der gleichen Routine hinbekommt?

Man vergisst leicht, dass derlei Fabrikarbeit vor wenigen Jahrzehnten auch noch bei uns in Deutschland wesentlich häufiger war. Dass es auch bei uns vor nicht allzu langer Zeit sehr viel angelernte Arbeiter(innen) gab, die in vergleichbarer Produktion tätig waren. Einerseits nichts, was ich persönlich meinen Lebtag lang machen wollte; andererseits ist nach Feierabend auch bis zum nächsten Tag Schluss, keine Meetings, keine Anrufe. Trotzdem sollten wir darüber nachdenken, ob wir die menschliche Arbeit, die in unseren Musikinstrumenten steckt, immer ausreichend würdigen. Zumal der geringe Automatisierungsgrad befürchten lässt, dass die Bezahlung der Arbeiter dort nicht sehr gut sein kann.

Was mir aufgefallen ist: Die überquellenden Reste von Holzleim werden nur in wenigen Fällen weggewischt / entfernt. Ich habe es so gelernt, dass man überschüssigen PVAC-Leim gleich mit einem feuchten Lappen entfernt, weil man ihn trocken kaum mehr wegbekommt, da er glashart wird.

Bei der Fräsung der Hälse fehlt ein Schritt. Man sieht, wie die grobe Form stufig gefräst wird, aber wie das Ganze verrundet wird, erfährt man nicht.

Außerdem fällt mir auch bei diesem Film auf, wie (nach-) lässig Bundstäbe teilweise eingeklopft werden. Aber vielleicht täuscht das. Beim Verrunden der Enden scheinen sie sich mehr Mühe zu geben.

Insgesamt ein sehr sehenswerter Film.
 
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Interessanter Film. Und ja, ein paar Schmankerl haben sie wohl ausgelassen. Vielleicht wollten sie sich dann doch nicht soooo intensiv in die Karten schauen lassen? Who knows...
 
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Außerdem fällt mir auch bei diesem Film auf, wie (nach-) lässig Bundstäbe teilweise eingeklopft werden. Aber vielleicht täuscht das.

Ich schätze mal, dass die noch per Bundierpresse richtig reingedrückt werden, so wie die teilweise in der Mitte noch hochstehen.
Glaube kaum, dass die das so lassen und gleich zum Abrichten übergehen.
 
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Wirklich faszinierend. Wie das durchoptimiert wurde. Und die vielen Schablonen und Vorlagen, damit niemand mehr mitdenken muss. Erschreckend wie auch toll zugleich.
Ein bisschen Einspruch, euer Ehren: "Nicht mitdenken" ist vielleicht eine Folge, aber die Ursache ist Fehlervermeidung bei konstanter Qualität und geringem Aufwand. Auch alleine arbeitende Instrumentenbauer arbeiten ja mit Schablonen und Vorlagen. Es möchte wohl auch kein Gitarrenbaumeister bei einer Standardmensur jedesmal die Bundstäbchenabstände neu errechnen und anzeichnen müssen oder für jeden Korpus eine neue Form gestalten müssen.
Wenn das ein aktueller Film ist, dann finde ich schon erstaunlich, wie viele Arbeitsschritte, die man theoretisch weiter automatisieren könnte, dort noch von menschlichen Arbeitskräften erledigt werden.
Und anders herum: Wie wenig sich die Arbeitsschritte als solche von denen eines "handgefertigten Meisterinstruments" unterscheiden. Der Aufwand liegt dann im Feintuning, nicht in den grundsätzlichen Prozessen.
Anders ausgedrückt, ist die Qualität und das Finish eines einzelnen Instruments ja sehr von der Übung, der Präzision und auch der Tagesform eines Arbeiters / einer Arbeiterin abhängig. Wenn da mal jemand krank wird, ob dann den betreffenden Arbeitsschritt jemand anders an dem Tag auch so gut und mit der gleichen Routine hinbekommt?
So schnell vermutlich nicht, so gut vermutlich schon. Die Präzision wird grundlegend ja schon durch die Vorrichtungen erreicht. Und von der Tagesform ist auch die Qualität eines Meisterinstruments abhängig. (Einmal die Brille nicht geputzt...)
Man vergisst leicht, dass derlei Fabrikarbeit vor wenigen Jahrzehnten auch noch bei uns in Deutschland wesentlich häufiger war. Dass es auch bei uns vor nicht allzu langer Zeit sehr viel angelernte Arbeiter(innen) gab, die in vergleichbarer Produktion tätig waren. <...> Zumal der geringe Automatisierungsgrad befürchten lässt, dass die Bezahlung der Arbeiter dort nicht sehr gut sein kann.
Gerade in der Musikinstrumentenindustrie waren Auslagerungen in Heimarbeit schon immer üblich. Und von irgendeinem deutschen Gitarrenbaumeister gibt es die Story, dass die Halsfertigung das war, was ihm am wenigsten Spaß bereitete. So hat er sich irgendwann überlegt, wie viele Hälse er noch bis zum Ruhestand bauen wird, hat das irgendwann mal durchgezogen und die Dinger auf Halde gehängt. Ähnlich zur guten alten Zeit in deutschen Manufakturen: https://www.klassikgitarre-forum.de/viewtopic.php?f=50&t=5677
"Auch" Handwerker versuchen, effizient zu arbeiten, ist auch Gegenstand der Meisterprüfung. Serienarbeit ist ja nicht per se schlimm, im Gegenteil, sondern nur, wenn sie zur Entfremdung führt. Das gilt dann aber auch für andere Tätigkeiten. Ich stehe auch stundenlang am Fotokopierer, schleife einen alten Tisch oder grabe den Garten um, wenn ich weiß, wozu. Und, klar: Job rotation und enrichment haben schon was.
 
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Lieber rw,
Genauso sehe ich das auch, dass es durchaus sinnvoll ist, dort mit Schablonen zu arbeiten, auch als individueller Gitarrenbaumeister. Eben um Fehler zu vermeiden. Ich gehe aber davon aus, dass ein Gitarrenbaumeister da immer mitdenken muss, da er
A) individuellere Instrumente auf speziellen Kundenwunsch erzeugt und gegebenenfalls auch sogar für einen Kunden individuelle Schablonen herstellt.
B) viele unterschiedliche Schritte von einer Person durchgeführt werden und es da nicht so schnell zum "Tunnelblick" kommt und kommen darf.

Das hier bei der Serienproduktion hat aber einen anderen Charakter, wenn man Tag ein tagaus die exakt gleiche Schablone und nichts anderes bedient. Das ist erstens dann sehr einfach anzulernen, da die anwendende Person Gitarrenbautechnisch nicht verstehen muss, warum das so erfolgt. Und zweitens braucht auch nicht kompliziert abgemessen und durchgemessen werden, um da eine Leiste oder ähnliches anzuleiten. Und wenn man die gleichen 5 kleinen Arbeitsschritte immer und immer wieder macht, dann denkt man nicht mehr mit.
 
@KingKiller - klar, da sind wir uns einig. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass nicht die Schablonen an sich "das Problem" sind, sondern die Organisation drum herum.

Aber auch bei "klassischer" Handwerksarbeit verlagert sich die Arbeit zunehmend in die Fertigungsvorbereitung: Inlays per CNC, ggf. (wenngleich mir im Instrumentenbau noch nicht untergekommen) 3D-Druck für Formen, die "vernünftig" nur in additiver Fertigung erstellt werden können. Gerade bei der Individualisierung von Instrumenten bietet sich dies an: Einmal einen Hals für eine Person optimiert, kann dieser 3D-gescannt werden; der nächste kann dann automatisch gefräst werden etc. (Ok, offen bleibt, ob der nächste Hals dann wieder genau so sein soll.)
 
Wenn das ein aktueller Film ist, dann finde ich schon erstaunlich, wie viele Arbeitsschritte, die man theoretisch weiter automatisieren könnte, dort noch von menschlichen Arbeitskräften erledigt werden. Anders ausgedrückt, ist die Qualität und das Finish eines einzelnen Instruments ja sehr von der Übung, der Präzision und auch der Tagesform eines Arbeiters / einer Arbeiterin abhängig.

Ja, finde ich auch. Auch die Effizienz bei den Tätigkeiten. Einfach 2 sehr alte Rentner, die das Kreppapier vom Binding entfernen.

Ich glaube, der Titel ist auch ein wenig verwirrend. Es scheint eine 50 Jahre alte Fabrik zu sein - oder es wird die 50 Jahre Jubiläumsgitarre hergestellt. Jedenfalls scheint mir das eine Fabrik zu sein, wo höherwertige Instrumente hergestellt werden, wie halt diese 50 Jahre Jubiläums Crafter Gitarre. Das sind schon viele kleine Einzelschritte, die zwar effizient hintereinander gestellt werden.
 
1912 + 50 = 1962;
Der Film könnte aus dem Jahr 1962 stammen. Die Maschinen sehen auch nicht sehr viel jünger aus.
 
Ich habe leider überhaupt keine Ahnung von solchen Produktionsprozessen. Ich nehme an, dass in dieser Fabrik nicht nur ein einziges Gitarrenmodell hergestellt wird. Geschieht das dann in Chargen, für die dann jeweils die Schablonen ausgetauscht und Maschinen umgerüstet werden?
 
Mag die Firmengründung sein ... die Firma baut vllt. auch noch Anderes ... s. z.B. Yamaha ...
 
Ich habe leider überhaupt keine Ahnung von solchen Produktionsprozessen. Ich nehme an, dass in dieser Fabrik nicht nur ein einziges Gitarrenmodell hergestellt wird. Geschieht das dann in Chargen, für die dann jeweils die Schablonen ausgetauscht und Maschinen umgerüstet werden?
Das ist eine ökonomische, keine technische Frage; wie's in dieser Fabrik ist, weiß ich nicht. Grundsätzlich kann es so sein, wie du schreibst; es kann aber auch sein, dass eine Form so häufig genutzt wird, dass eine Maschine durchgängig auf ein Modell eingestellt ist.
 

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