Mehrere Keyboards gleichzeiting umschalten... Gibz ein bestimmtes Geraet?

Ich bin mir gerade nicht ganz sicher, was Du mit zusätzlicher Hardware meinst.
Vermutlich entweder ein MIDI-Interface, das mehr als 1 In und 1 Out hat, oder wahlweise ein PMM, das vom Rechner aus per Program Change ferngesteuert wird und dann das Routing übernimmt. (Hätte den Vorteil, daß man zum Gig die kostbare Fernbedienung nicht mitnehmen muß...)

Noch eine kleine Zwischenfrage, rein interessehalber: Kann man bei der PMM eigentlich während des Spielens umschalten? Also, wenn ich auf ein anderes Routing umschalte während ich Tasten oder Sustain-Pedal gedrückt habe, bleiben die Töne dann hängen, oder kann das Gerät damit umgehen?
Wenn du Tasten gedrückt hältst, die vorher einen Note On durchs PMM geschickt haben, und das PMM dann so umschaltest, daß dem dazugehörigen Note Off der Weg verbaut wird, gibt's AFAIK Hänger, ja. Jedenfalls glaub ich nicht, daß das PMM mit jedem selbsterzeugten Program Change auch Note Offs rausjagt, obwohl es zumindest eine manuell abgefeuerte Panic-Funktion hat. Definitiv gibt's Hänger, wenn man eine Taste gedrückt hält, während man im Routing-Menü rumhantiert und ein In-Out- oder Kanalrouting abschaltet. Aber da muß man sich schon richtig danebenbenehmen, um da Hänger zu provozieren, denn man stellt beim PMM für jeden Eingangskanal nicht 1 Ausgangskanal ein, den man durchwählen kann, sondern man kann jede Verbindung von Eingangs- und Ausgangskanal einzeln und unabhängig voneinander schalten und muß dann schon boshafterweise genau die Verbindung, die man gerade spielt, wieder ausschalten.


Martman
 
Ich glaube nicht, daß eine weitere PMM oder ein ähnliches Hardwareteil gebaut wird.

Ich glaube schon, dass es wieder sowas geben wird, nur nicht von einem großen Hersteller, sondern eher Spezial-Produkte von ehemaligen Bastlern, die auf billigen Microcontrollern oder embedded Linux aufgebaut sind. MIDI-/OSC-Controller in allen möglichen Formen sind gerade stark im Kommen (siehe Continuum, Eigenharp, monome, iPad usw.) und je mehr die genutzt werden, desto mehr braucht man auch MIDI-Routing/-Processingfähigkeiten.

IIch hoffe aber, daß es freie Software geben wird, die exzessives MIDI-Routing in anwählbaren Presets erlaubt

Gibt's schon: mididings (Der Autor treibt sich übrigens auch hier auf dem Board rum.)

EDIT: Ups, sehe gerade dass er sich ja schon weiter oben im Thread zu Wort gemeldet aht.

und gleichzeitig ein VST-Host ist.

Wozu? Wenn das Betriebsystem ordentliches MIDI-Routing hat*, reicht ein Standalone-Program völlig aus. Und wenn ich live keinen Sequenzer im Computer verwende, wäre der Overhead eines VST-Hosts auch unnötig.

* bei Linux und Mac OS X von Haus aus vorhanden, bei Windows mit MIDI Yoke nachrüstbar.

Jedenfalls glaub ich nicht, daß das PMM mit jedem selbsterzeugten Program Change auch Note Offs rausjagt, obwohl es zumindest eine manuell abgefeuerte Panic-Funktion hat.

Standardmäßig schickt das PMM-88 einen All Notes Off Befehl an einen Ausgang raus, wenn man ihn abschaltet. Man kann das allerdings global abstellen.

Chris
 
Ich glaube schon, dass es wieder sowas geben wird, nur nicht von einem großen Hersteller, sondern eher Spezial-Produkte von ehemaligen Bastlern, die auf billigen Microcontrollern oder embedded Linux aufgebaut sind. MIDI-/OSC-Controller in allen möglichen Formen sind gerade stark im Kommen (siehe Continuum, Eigenharp, monome, iPad usw.) und je mehr die genutzt werden, desto mehr braucht man auch MIDI-Routing/-Processingfähigkeiten.

Ja gut, aber Lösungen von großen Herstellern sind i.d.R. Eigenbauten vorzuziehen, weil mit einem längerfristigen Support und einer größeren User-Base gerechnet werden kann. Einzelne Bastler (wieso "ehemalige"?) können sicher auch funktionierende Lösungen entwickeln, aber die sind genau wie das mididings und meine eigene C++-Masterkeyboardsoftware hochgradig von einem Individualisten geprägt und daher für andere nicht notwendigerweise sofort verständlich. Einzelne Entwickler kümmern sich oft nicht so sehr um das, was dem Einsteiger den Einstieg leicht macht: ein selbsterklärendes User-Interface und eine didaktisch ausgereifte Bedienung. Kommerzielle Entwicklungen hinken da auch manchmal hinterher, zugegeben, aber grundsätzlich sind das wichtige Faktoren, wenn eine Software populär werden soll bzw. sich verkaufen soll.

Wozu [VST-Host-Fähigkeiten]? Wenn das Betriebsystem ordentliches MIDI-Routing hat*, reicht ein Standalone-Program völlig aus. Und wenn ich live keinen Sequenzer im Computer verwende, wäre der Overhead eines VST-Hosts auch unnötig.

Wünschenswert wäre, eine genaue Kontrolle über das Laden von VSTis zu haben, damit in Live-Situationen das jeweils richtige VSTi zum richtigen Zeitpunkt geladen ist. Immerhin dauert das Laden von VSTis manchmal mehrere Sekunden, was live oft nicht tolerierbar ist. Daher müßten alle VSTis vor der Show oder dynamisch zum richtigen Zeitpunkt mittendrin geladen werden. Das wird kontrollierbarer, wenn die Masterkeyboard-Software sich selbst drum kümmert. Mit einem Sequenzer hat das erst mal nix zu tun. Soweit zumindest meine theoretischen Überlegungen...das Programmieren eines VST-Hosts übersteigt aber bei weitem meinen Horizont. Mit MIDI komme ich in C++ noch gut klar, aber Audioprogrammierung ist des Teufels :).

Harald
 
Ich glaube, du hast mich ein wenig missverstanden. Ich sprach im ersten Absatz von Hardware. Genauso wie es zur Zeit immer mehr spezielle (MIDI) Hardware-Controller von kleinen Firmen (die oft aus ein-Mann-Bastelprojekten entstanden sind, daher "ehemalig") gibt, wird es sicher auch irgendwann eine Hardwarebox geben, die MIDI-Processing mit MIDI und USB-Anschluss und OSC-Unterstützung verbindet. Und zwar nicht mit einer Oberfläche für Programmierer sondern mit ganz normalen Knöpfen und Presets etc. Das schließt ja nicht aus, dass man bei einer solchen Box spezielle Setups wie bei mididings programmieren und uploaden kann. Ich hätte große Lust mal sowas zu entwickeln, bin aber nicht so der Hardware-Freak...
 
Ich glaube, du hast mich ein wenig missverstanden. Ich sprach im ersten Absatz von Hardware. Genauso wie es zur Zeit immer mehr spezielle (MIDI) Hardware-Controller von kleinen Firmen (die oft aus ein-Mann-Bastelprojekten entstanden sind, daher "ehemalig") gibt, wird es sicher auch irgendwann eine Hardwarebox geben, die MIDI-Processing mit MIDI und USB-Anschluss und OSC-Unterstützung verbindet.

Wenn es das als Hardware gibt, bin ich sofort dabei. Allerdings kommt ja bei MIDI keine Hardware ohne Software aus, weil ja die Datenverarbeitung nur durch Algorithmen geschehen kann. Daher ist die Software-Funktionalität der eigentlich entscheidende Punkt, denn MIDI-Interfaces, die die nötige Input/Output-Hardware zur Verfügung stellen, gibt es ja schon. Ich sehe deswegen die Möglichkeiten für einen Fortschritt im MIDI-Routing eher im Software-Bereich. Diese Software kann ja unter Umständen (und vermutlich in einem späteren Schritt) dann vielleicht auf spezialisierter Hardware statt auf einem PC laufen, aber die Entwicklung auf einem PC ist schlichtweg einfacher.

Außerdem geht der Trend bei vielen Live-Keyboardern ja auch zur Klangerzeugung im PC mit VSTis, da wäre es naheliegend, erst mal eine allgemeine MIDI-Routing-Software zu haben, statt dezidierter Hardware. Aber wie gesagt, ich wäre über jeden Entwicklungsschritt in dieser Richtung froh, nur bin ich etwas pessimistisch, ob eine Firma sowas in Angriff nimmt.

Harald
 
Allerdings kommt ja bei MIDI keine Hardware ohne Software aus, weil ja die Datenverarbeitung nur durch Algorithmen geschehen kann. Daher ist die Software-Funktionalität der eigentlich entscheidende Punkt, denn MIDI-Interfaces, die die nötige Input/Output-Hardware zur Verfügung stellen, gibt es ja schon.

Eben. Man müsste einfach "nur" so eine Software wie mididings auf einen kleinen (embedded) Linux-PC mit USB und Netzwerkanschluss packen, ein USB-MIDI Interface mit ein paar Ein- und Ausgängen dran hängen, das ganze in ein (halbes) 19" Gehäuse mit LCD packen und dann zwei Userinterfaces programmieren: ein rudimentäres für das Display zur Auswahl von Presets und Anzeige von Laufzeitinformationen und ein Webinterface zum Upload oder zur Programmierung neuer Presets.

VST-Unterstützung würde ich dann über ein extra Software auf dem PC realisieren, die mit der Box über UDP/OSC kommuniziert (ggf. auch über die USB-Schnittstelle). Diese könnte dann auch als VST-Host ausgelegt sein.

Wie gesagt, wenn ich mal viel Zeit hätte... :rolleyes:

Chris

Ergänzung: die Benutzerfreundlichkeit der Oberfläche ergibt sich zu einem großen Teil auch daraus, wieviel Voreinstellungen für marktübliche Keyboards/Software so ein Gerät schon mitbringen würde. So dass der Benutzer z.B. nicht erst mühsam einstellen muss, wie das Bank Select-Schema bei Hersteller X aussieht, sondern dass er einfach auswählen kann, an Ausgang A Channel X hängt ein Yamaha Motif, an Ausgang B ein Computer mit Kontakt usw. und das Gerät lässt einen dann das Programm für ein bestimmtes Setup mit der Nomenklatur des angesprochenen Geräts auswählen, anstatt dass man mühsam Bank und Programmnummer ausrechnen muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vermutlich entweder ein MIDI-Interface, das mehr als 1 In und 1 Out hat, oder wahlweise ein PMM, das vom Rechner aus per Program Change ferngesteuert wird und dann das Routing übernimmt.
Ok, ohne entsprechende MIDI-Anschlüsse geht das Ganze natürlich nicht. Allerdings kann man, je nachdem, was man so an Hardware benutzt, auch ohne extra MIDI-Interface schon ziemlich weit kommen. Bei meinem kleinen Schlafzimmer-Setup z.B. gehen die Keyboards i.d.R. direkt per USB in den Rechner, und an dem (einzigen) MIDI-Ausgang des Firewire-Audiointerfaces hängen gleich mehrere 19"-Geräte, per Daisy-Chain verkabelt.

Wenn du Tasten gedrückt hältst, die vorher einen Note On durchs PMM geschickt haben, und das PMM dann so umschaltest, daß dem dazugehörigen Note Off der Weg verbaut wird, gibt's AFAIK Hänger, ja. Jedenfalls glaub ich nicht, daß das PMM mit jedem selbsterzeugten Program Change auch Note Offs rausjagt, obwohl es zumindest eine manuell abgefeuerte Panic-Funktion hat.
Danke für die Info! Ich schalte ganz gerne auch mal mitten im Song meine Sounds um, während der vorige Sound noch klingt. In mididings habe ich das daher so gelöst, daß Note-Offs immer genauso geroutet werden, wie das vorangegangene Note-On, auch wenn zwischendurch schon umgeschaltet wurde. Auf die Weise kann ich nahtlos den Sound / das Routing wechseln und auf dem selben Keyboard weiterspielen :)

Einzelne Entwickler kümmern sich oft nicht so sehr um das, was dem Einsteiger den Einstieg leicht macht: ein selbsterklärendes User-Interface und eine didaktisch ausgereifte Bedienung. Kommerzielle Entwicklungen hinken da auch manchmal hinterher, zugegeben, aber grundsätzlich sind das wichtige Faktoren, wenn eine Software populär werden soll bzw. sich verkaufen soll.
Da kann ich dir nicht wirklich widersprechen. mididings z.B. ist sicherlich nicht für jedermann, und würde völlig anders aussehen, wenn ich das Ding verkaufen müßte. Deswegen tue ich mich u.a. auch schwer damit, das Programm in einem Forum wie diesem als Lösung für den unbedarften Musiker vorzuschlagen. Eine Kommandozeile wäre ja schon schlimm genug, aber eine Programmiersprache als "User-Interface" dürfte für die meisten einfach zu "krass" sein. Dafür gibt es dann aber wiederum Features, gegen die sowohl eine PMM-88 als auch beispielsweise Mainstage ziemlich alt aussehen ;)

Eben. Man müsste einfach "nur" so eine Software wie mididings auf einen kleinen (embedded) Linux-PC mit USB und Netzwerkanschluss packen, ein USB-MIDI Interface mit ein paar Ein- und Ausgängen dran hängen, das ganze in ein (halbes) 19" Gehäuse mit LCD packen und dann zwei Userinterfaces programmieren: ein rudimentäres für das Display zur Auswahl von Presets und Anzeige von Laufzeitinformationen und ein Webinterface zum Upload oder zur Programmierung neuer Presets.
Da wäre ich auch sofort dabei... Ich kümmere mich freiwillig um die Software, wenn ihr die Hardware macht :D

Leider scheinen die Hürden für die Entwicklung eigener Hardware um einiges höher zu sein als im Software-Bereich. Ein bißchen Code läßt sich mal eben schreiben, aber bei der Hardware wüßte ich schon gar nicht, wo ich überhaupt anfangen sollte. Und offensichtlich geht das ja nicht nur mir so...
 

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