Mein Plan zum Lernen - Vollständig? Sinnvoll?

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LUF
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Nach einem Jahr alleine lernen mit der Gitarre versuche ich Struktur in das Lernen zu bekommen und wäre dankbar für Tipps.


Manche werden auf einen Lehrer verweisen aber ich habe das Gefühl ich bin noch nicht reif dafür und ich will die Zeit von einem Lehrer nicht verschwenden solange ich noch so viele Dinge zu lernen habe.


Weil ich weiss, dass Ich auf Anpassungsreize am besten reagiere versuche ich diese so breitgefächert wie möglich zu setzen statt mich an einem Thema festzubeissen. Bei Defiziten auf allen Gebieten scheint es sich kaum zu lohnen eine Sache zu vertiefen und dabei den Rest zu vernachlässigen.

Mein Ziel ist mit anderen zusammen spielen zu können. Keine Eile. Kein Problem wenn es Jahre dauert oder ich das Ziel nie erreiche.

Folgende Punkte versuche ich regelmäßig abzuarbeiten.

Dauerthema das immer zu üben sein wird:

- Motorik
Koordination, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Reichweite, Technik der Finger/Hand

- Repertoire aufbauen
Pool an Songs aufbauen als Ausgangsmaterial für weiteres Lernen.

- Songs spielen
Als Belohung? Aufwärmübung?

- Metronom
Nie damit geübt. Irgendwann mein Spiel mit Metronom kontrolliert. Rhythmus sticht nicht als das am meisten verbesserungswürdiges Element beim Spiel heraus. Was hat es zu bedeuten?

- Spielen mit Video, später hoffentlich mit anderen Musikern
Einige male probiert. Zufällige Playlist mit mir unbekannten Songs. Meist sind die Songs vorbei wenn ich die Tonart gefunden habe. Aber bei einigen finde ich bereits den einen oder anderen Akkord.



Hoffentlich einmal lernen und abhaken:

- Notenlesen vertiefen
Finde es bei unklaren Stellen einfacher Noten vor mir zu haben als Tabs die relativ vage sein können.

- Tonleiter
Wozu braucht man sie außer für Musiktheorie? Reicht es wenn man sie singen kann?

- Griffbrett lernen
Erstaunlich, dass das nach Monaten immer noch nicht perfekt sitzt.

- Gehör
Dreiklänge in der Grundposition scheinen machbar. Muss ich Inversionen und Vier-, Fünf-, Sechsklänge samt Inversionen hören können? Die deutliche Verbesserung der Fähigkeit Akkorde zu hören bedeutete keine Offenbarung als ich versuchte mit einem Video mitzuspielen.

- Theorie
Soweit es beim Spielen von Songs hilft.

- Akkordgriffe lernen
Werde wohl einige lernen wenn ich sie bei Songs finde. Auch wo extreme Fingerakrobatik vorhersehbar ist. Sonst hoffe ich irgendwann genug Wissen vom Griffbrett und Theorie zusammen zu haben, um die Akkordgriffe on the fly zu finden.


Liege ich mit dieser Liste vollkommen falsch?
Fehlt da etwas?
Kann man etwas weglassen weil man das sowieso nebenbei lernt?

Danke.
 
Liege ich mit dieser Liste vollkommen falsch?
ich sehe da keine struktur, ich würde es so organisieren:

- spieltechnik und tonleitern
- musiktheorie
- songs lernen (und schreiben)
- improvisieren, jammen über backing tracks oder ähnliches

- Songs spielen
Als Belohung? Aufwärmübung?
da stehe ich auf dem schlauch. ist das spielen nicht der grund, warum man die gitarre in die hand nimmt?
wenn du auf alles andere verzichten kannst, auf das spielen von songs doch sicher nicht.

Manche werden auf einen Lehrer verweisen aber ich habe das Gefühl ich bin noch nicht reif dafür und ich will die Zeit von einem Lehrer nicht verschwenden ...
da bin ich komplett anderer meinung
am anfang bringt ein lehrer imho am meisten.
 
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Hi,
ich finde den Plan auch etwas wirr.
Ich würde tatsächlich versuchen spielerisch, anhand von Liedern lernen.
Such dir einfache Songs aus, die Du gerne in dein Repertoire nehmen willst.
Lerne anhand von diesen die Akkorde, deren Wechsel und die Begleitung. Sobald der Akkordwechsel einigermaßen hinhaut kontrolliere die Begleitung mit Hilfe des Metronoms.
Wenn Du auch Ambitionen auf Solospiel hast, würde ich die Melodie der einfachen Songs raushören und nachspielen versuchen. Am besten die schon gelernte Begleitung aufnehmen (mit Looper oder Handy geht auch) und die Melodie dazuspielen.
 
Manche werden auf einen Lehrer verweisen aber ich habe das Gefühl ich bin noch nicht reif dafür und ich will die Zeit von einem Lehrer nicht verschwenden
Hab ich noch nie gehört das Argument.
Das ist ein bisschen wie "Ich will mein einsturzgefährdetes Dach nicht vom Dachdecker reparieren lassen, ich will seine Zeit nicht verschwenden"...

Dir das Gitarre spielen beizubringen, ist doch ganz genau exakt der Job eines Gitarrenlehrers. (sagt ein ehemaliger Gitarrenlehrer)

Zu deinem Plan:
Das erscheint mir alles vollkommen durcheinander und mehr wie eine Liste von "Könnte ich gerne", "Hab ich mal ausprobiert" und "Hab ich mal von gehört".
Von pädagogischen Konzepten, einem Ziel oder einem Lernplan bist du da noch sehr weit entfernt.

Wenn du dir selbst einen Plan machen möchtest:
Überlege dir wie viel Übezeit du hast und wie du sie einsetzen möchtest.
Überlege dir realistische Ziele und Zwischenziele auf die du gezielt hin übst.
Überlege dir Schwerpunkte: Was ist dir wichtig und was eher nicht?
Überlege was dir Spaß macht, was deine Motivation stärkt und welche Dinge für dich essentiell wichtig sind, so dass es sich lohnt sich da ein wenig durchzubeißen.
Überlege dir Lernstrategien die dich schnell ans Ziel führen. Wenn ich sowas lese, stellen sich mir die Haare auf:
Einige male probiert. Zufällige Playlist mit mir unbekannten Songs. Meist sind die Songs vorbei wenn ich die Tonart gefunden habe.
Überlege dir an welchen Stellen technische Unterstützung sinnvoll ist und wo vielleicht ein Lehrbuch hilft.
Überlege dir Wege, wie du deinen Fortschritt kontrollieren kannst.

Wenn dir das schwer fällt: Wäre vielleicht doch ein vernünftiger Lehrer kein schlecht investiertes Geld.
 
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Seh ich genauso. Einem Lehrer fallen Fehler auf, die dir nicht auffallen. Die festigst du dann fleissig. Nicht gut.

Tonleiter und Musiktheorie wirst du dann benötigen, um u.a. gezielt Musik zu schreiben. Gehörbildung dauert auch seine Zeit. Mittlerweile habe ich viel schneller die Tonart raus und gerade durch die Theorie kommt man an so manche Ecken ran.
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Kleiner Nachtrag:
Vieles, was du da geschrieben hast, sind langfristige Ziele. Auch würde ich das nicht streng als Liste sehen, die du abhakst.

Du musst deine Ziele klar vor Augen halten und das lernen, was du dafür brauchst. Nimm dir nicht breitgefächert zu viele Dinge vor!

Lerne nicht "Griffe", sondern schau dir die Griffmuster an: von wo ausgehend welche Töne auf den jeweiligen Saiten liegen. Das prägt sich effizienter ein und du kannst dir selbst Griffe zusammenbauen. Du wirst Muster erkennen und lernst nicht stupide E-moll und F#moll, sondern 1 Pattern, welches du verschiebst. Das setzt natürlich die Notenkenntnis und ein bisschen Griffbrettorientierung voraus.

Ich habe es immer mit der Theorie und dazugehöriger Praxis probiert.
 
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@dubbel

Ist improvisieren etwas worauf es bei der Gitarre immer hinausläuft?

Wenn man keine Interesse an Improvisation hat, sind dann Tonleiter immer noch ein Thema? Ich bin mit ihnen soweit vertraut um Dur, Modes, harmonisches Moll, Pentatonik singen zu können. Reicht das in meinem Fall?

Ich habe versucht die Themen abzugrenzen, um unterschiedliche Skillsets gleichzeitig zu entwickeln. Mir bringen 10 Tage lang 30 Minuten ein Thema zu üben deutlich mehr als dasselbe 300 Minuten am Stück. Noch scheint meine Aufnahmefähigkeit nicht soweit entwickelt zu sein, dass länger üben mehr bringt. Nach ca. 1h mit einem Thema wird es zum Zeittotschlagen als lernen. Daher versuche ich getrennte Bereiche zu finden für die ich für weitere 30 Minuten voll aufnahmefähig bin weil es etwas ganz anderes ist.

So jedenfalls der Plan bestimmte Übungsgebiete zu schaffen wo man nicht eine Sache jenseits der Aufnahmefähigkeit übt aber andere Dinge wegen Zeitmangel gar nicht.
 
Was @Disgracer schreibt erscheint auch mir sinnvoll.
Ansonsten finde ich das ein bisschen "verkopft".

Ich würde mir wohl einfach etwas aussuchen, dass mit etwas Übung für mich machbar erscheint und das dann wirklich konsequent üben.
Allerdings würde ich das wohl auch eher mit einem Gitarrenlehrer abstimmen und mich da auch anleiten und korrigeren lassen.

Da kannst Du dann ja immer einige Punkte von deiner Listen mit einfließen lassen?
Ich selbst spiele/übe heute fast immer mit Drums, Metronom, etc..
Habe ich früher sträflich vernachlässigt und später entsprechend bereut. ;-)

Kostet ja nix. Sollte man machen. Machen übrigens auch Profis.
Mir kann auch niemand erzählen, dass man da nach einem Jahr auf der Gitarre auch nur ansatzweise fit ist.
 
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Hab ich noch nie gehört das Argument.
Das ist ein bisschen wie "Ich will mein einsturzgefährdetes Dach nicht vom Dachdecker reparieren lassen, ich will seine Zeit nicht verschwenden"...

Naja, für mich klingt das eher wie man bestellt einen Dachdecker und der soll erst mal das ganze Gerümpel im Dachgeschoss zum Müll fahren.

Letztendlich ist es wohl auch eine Typsache.

Ich habe einige male gestaunt, dass jemand mit einem Tennislehrer auf dem Platz stand und eine Stunde lang keinen einzigen Ball traf. Für einen raffinierten Schmetterball hätte ich mir den letzten Schliff beim Trainer geholt aber für eine Stunde lang Löcher in die Luft wedeln? Warum nicht zumindest eine halbe Stunde gegen das Garagentor spielen bis man ein Gefühl entwickelt wo der Schläger ist?

Zu deinem Plan:
Das erscheint mir alles vollkommen durcheinander und mehr wie eine Liste von "Könnte ich gerne", "Hab ich mal ausprobiert" und "Hab ich mal von gehört".

Das trifft es ja auch. Ich fand nichts frustrierender als nicht zu wissen was ich nicht weiss. Jetzt habe ich eine gewisse Ahnung was mich ein Stück weiter bringen könnte und das kam sofort auf die Liste.
Das erreichen der Ziele ist mir eigentlich egal. Darauf hinarbeiten macht macht mir Spaß.

Die Frage für mich ist, bringen diese Dinge mich weiter?
 
Ohmann, @LUF , es ist zwar naheliegend, planen zu wollen, aber genau dafür brauchst du ja auch wieder einen Lehrer.

Was sollen wir dir hier aus unserer Perspektive sagen?
Keiner von uns weiß, ob wenn du bei deiner Liste mal soweit bist etwa mal Gehörbildung betreibst einer bist, der nach 2 Wochen zielsicher einen Dur- und einen Mollakkord erkennt oder du nach 1 Jahr eher vergeblichen Bemühungen in die Richtung die Entourage des Theoriesubs mit dem allmonatlichen "Ist C-Dur und Amoll nicht dasselbe"-Thread zur Verzweiflung bringen wirst.
Keiner von uns weiß, wo deine Schwächen (aka "Hauptbaustellen") liegen. Manche habens mehr mit dem Strecken der Finger, andere mit der Kraftdosierung. Ich bin nicht sonderlich talentiert was die Beugung meines (Greif-)Handgelenks betrifft. Zu meiner großen Enttäuschung konnte mein Teenie-Ich seine E-Gitarre nicht supercool bis untern Gürtel hängen lassen, sondern mein Lehrer bestand von Anfang an darauf, dass die Gitarre viel, viel weiter rauf muss, "das ist eine Gitarre und kein BH" hab ich mal zu ihm gesagt. Was ich womöglich an grundfalscher Technik mir angelernt hätte wäre diese Korrektur nicht von Anfang an gekommen? Wer weiß - oder womöglich würde ich einfach seit Jahren stagnieren und meinen "jo, für mehr reichts bei mir halt nicht".
(Uswusw, denke aber es ist klar, worauf ich hinaus will)

Ich hab einen ganz simplen, ganz großen Plan über Jahre für dich:
Lerne 100 Stücke, die dir gefallen.
Steckst du wo zu lange fest, lass es derweil liegen.
Hast du Probleme, wende dich an einen Lehrer oder das MB oder was auch immer und die meisten Probleme beim Üben lassen sich gut mit 10% langsamer (und ggf. nochmal und nochmal 10%) angehen.

Sobald du die 100 Stücke kannst schau deine jetzige Liste nochmal an und du wirst feststellen, dass sich die eine Hälfte von selbst erledigt hat und die andere dir viel klarer ist.
Auch im Bezug auf Musiktheorie! Die 100 Stücke musiktheoretisch zu analysieren, dabei lernt man was, weil das sind Klänge, die du schon im Kopf hast und so lernst du ja eigentlich nur noch, ihnen Namen zu geben. Musiktheorie "nur einfach so" zu lernen - da kannst du dich auch mit japanischer Grammatik beschäftigen, ist etwa gleich zielführend.

LG
 
Manche werden auf einen Lehrer verweisen aber ich habe das Gefühl ich bin noch nicht reif dafür und ich will die Zeit von einem Lehrer nicht verschwenden solange ich noch so viele Dinge zu lernen habe.
Vielleicht eine Lösung dazwischen:
https://gitarre-von-anfang-an.de/e-gitarre-profi-basics/

Der Ernst macht das schon ganz gut, vor allem gibt er dir sehr gute Tips und wiederholt sehr gute Anleitungen wie du es vermeidest, dir z.B. Fehlhaltungen einzuüben. Mit dem 12 Wochenkurs hast du gut zu tun, bekommst jeden Woche ein Video und Material zugeschickt und speicherst alles auf deiner Festplatte. D.h. du kannst dein eigenes Lern-Tempo definieren und musst kein Abo weiterzahlen um an die Info ranzukommen. Ein privates Forum gibt es auch noch dazu um konkrete Fragen zu stellen.

Mit diesem Kurs kannst du dir erstmal eine gute Basis bilden, ohne Fehler einzuüben (oft problematisch bei Leute die selbst lernen ohne Lehrer vor Ort). Ernesto hat seinen Kurs didaktisch aufgebaut und profitiert hier insbesondere von seiner klassischen Ausbildung. Das ist schon ein anders Level wie sonst der Lehrer um die Ecke bietet. Auf jedem Fall kannst du dich hier voll auf das Üben konzentrieren und musst dir erstmal keine Gedanken um die Didaktik machen. Mit dieser Basis kannst du dann später, gezielter einen Lehrer vor Ort ansteuern und in Anspruch nehmen, ohne das Gefühl zu haben ihm seine Zeit zu stehlen bzw. für 08/15-Dinge jede Stunde zu bezahlen.

Ernesto seine Videos sind manchmal etwas "altbacken" von der (Video-Technik), auch wiederholt er gerne Inhalte und Dinge die ihm wichtig sind rüberzubringen. Das hat System bei ihm, schließlich lernt man auch durch Wiederholung. Kann allerdings manchmal nerven, gerade wenn man später das Video ein drittes Mal anschauen will um etwas gezielt zu wiederholen (aber es gibt ja auch eine >>-Taste... :D ). Kommst du damit klar, sind die Inhalte für einen zuhause lernenden top! Es sind ja auch genug freie Videos von ihn im Umlauf, kannst dir also auch ein eigenes Bild machen.
 
Ist improvisieren etwas worauf es bei der Gitarre immer hinausläuft?
Nein.
Wenn man keine Interesse an Improvisation hat, sind dann Tonleiter immer noch ein Thema?
Kommt darauf an, was Du musikalisch anstellen willst.
Für Komponisten/Arrangeure sind sie auf die eine oder andere Weise ein Thema. Für alle anderen wohl nicht.

Thomas
 
Ist improvisieren etwas worauf es bei der Gitarre immer hinausläuft?
nein.
wobei mit "improvisieren, jammen über backing tracks oder ähnliches" gemeint ist: frei spielen, ausprobieren, nicht etwas wiederholen sondern wortwörtlich "spielen" etc.
also nicht nur nachmachen, sondern kreativ sein.
und jammen über backing tracks beinhaltet viel aus deiner liste: Repertoire aufbauen, Songs spielen (halt nicht werksgetreu, sondern mit eigener note), Metronom im Sine von: einem gegebenen Takt / Rhythmus folgen, Spielen mit Video = mit unbekannten Songs...

...sind dann Tonleiter immer noch ein Thema? Ich bin mit ihnen soweit vertraut um Dur, Modes, harmonisches Moll, Pentatonik singen zu können. Reicht das in meinem Fall?
finde ich nicht. wichtiger ist ja, die töne beim spielen (schnell) zu finden.

Mir bringen 10 Tage lang 30 Minuten ein Thema zu üben deutlich mehr als dasselbe 300 Minuten am Stück.
da wird niemand widersprechen, aber das hat mit der Struktur der Inhalte imho nichts zu tun.


Ich hab einen ganz simplen, ganz großen Plan über Jahre für dich:
Lerne 100 Stücke, die dir gefallen.
damit ist eigentlich alles gesagt.
beim spielen lernt man alles an Techniken, Skalen, Stilrichtungen kennen, man merkt zweitens schnell, wo die Baustellen sind (mehr als einem lieb ist), und man kann drittens mit so einem konkreten song alle bestimmten skills lernen, üben, verbessern.

um nämlich nochmal einen bogen zu schlagen:
ja. ich vermisse das Musik machen in deiner langen liste.
 
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Was @Disgracer schreibt erscheint auch mir sinnvoll.
Ansonsten finde ich das ein bisschen "verkopft".

Ich denke verkopft trifft es genau.

Ich ertappe mich immer wie ich bei allem was längere Zeit benötigt anfange den Ablauf im Kopf durchzuoptimieren. So auch bei der Gitarre.

Manchmal denke ich zurück und kann nicht glauben wie ich früher als Kind alles ohne jeden Plan gelernt und wie viel Zeit ich so verschwendet habe. Da wünschte ich mir mein jetziges Ich hätte ihm über die Schulter geschaut und Effizienz eingebläut.

Ist es nicht respektlos gegenüber einem Musiklehrer für den Musik nicht nur Beruf sein wird sondern eine Passion und der sagen wir mal mehr 30.000 Stunden mit der Gitarre geübt hat zu verlangen einem den C Dur Griff zu zeigen? Ich höre von vielen asiatischen Musikstudenten die mit viel Hoffnung in mehreren Ländern studieren und mit Glück als Klavierlehrer im Kindergarten enden. Da komme ich mir blöd vor noch mehr Salz in die Wunde unerfüllter Träume zu streuen indem ich als Anfänger bei ihnen vorspreche.

Mir kann auch niemand erzählen, dass man da nach einem Jahr auf der Gitarre auch nur ansatzweise fit ist.

Ich bin ehrlich gesagt überrascht wie viel ich in einem Jahr gelernt habe. Normalerweise wird das was man mit viel Mühe gelernt hat sofort selbstverständlich und damit wertlos. Um dem vorzubeugen habe ich Tagebuch geführt was ich geübt habe weil ich hörte ich solle das tun. Das Hilft mir jetzt, um Perspektive zu wahren. Bin froh das getan zu haben und freue mich über das was ich in nur einem Jahr gelernt habe.

am/G. Was habe ich gekämpft bis ich herausbekam, dass man die Finger durchknicken muss, um die A Saite klingen zu lassen. :)
Oder als ich entdeckte, dass ich einfache Lieder mit diatonischen Akkordfolgen einfach so spielen konnte. Gleich alle Weihnachtslieder durchgespielt. :)
Oder als ich anfing mich von meiner C-Dur Sucht zu lösen. :)

Jetzt nur noch 20 Jahre und dann bin ich hoffentlich so weit, dass etwas aus der Gitarre rauskommt wo man sich nicht die Ohren zuhalten muss. :)
 
Manchmal denke ich zurück und kann nicht glauben wie ich früher als Kind alles ohne jeden Plan gelernt und wie viel Zeit ich so verschwendet habe. Da wünschte ich mir mein jetziges Ich hätte ihm über die Schulter geschaut und Effizienz eingebläut.
Dein jetziges Ich weiß auch nicht alles, z.B. was schon früher fast alle wußten: Gelernt wird bei einem Meister! :opa: :D

Natürlich hat es auch seinen eigenen Reiz, sich selber Dinge draufzuschaffen. Mache ich oft auch selber so. Ich erwähnte das nur, weil du hier etwas von "Zeit verschwendet" schreibst. Rede also lieber mal mit deinem zukünftigen Ich, der weiß mehr. :D
 
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Das erreichen der Ziele ist mir eigentlich egal. Darauf hinarbeiten macht macht mir Spaß.

Die Frage für mich ist, bringen diese Dinge mich weiter?
Wenn es dir egal ist, ob du hinterher bei deinem Ziel ankommst, dann bringt dich auch alles irgendwie weiter. Oder nichts bringt dich weiter. Kann man halt nicht wirklich sagen...

Ist improvisieren etwas worauf es bei der Gitarre immer hinausläuft?
Ich hab ja Musik (auf Lehramt) studiert und ich würde schätzen, dass 80% meiner Mitstudenten noch nie irgendwas improvisiert hatten.
Alles ausgebildete Orchestermusiker. Da wird halt nicht improvisiert bei Beethoven..

Wenn man keine Interesse an Improvisation hat, sind dann Tonleiter immer noch ein Thema?
Kann man halt überhaupt nicht sagen. Tendenziell basieren die meisten Stücke auf irgendeiner Tonleiter. Wenn man mal von Neuer Musik und exotischen Dingen absieht.
Wenn man Verständnis von Tonleitern und Akkorden und ihren Tönen hat, fällt es einem meist einfacher und schneller Stücke zu verstehen und entsprechend auch musikalisch umzusetzen.
Man erkennt Stellen an denen gezielt Töne eingebracht werden, die gegen die Tonleiter gehen und kann denen entsprechende Aufmerksamkeit widmen, wenn nötig.
Man erkennt Fingersätze und Abläufe wieder (im Grunde so, wie wir Wörter erfassen und nicht jeden einzelnen Buchstaben lesen müssen), kann vielleicht bei manchen Stücken direkt die richtige Lage finden um Fingersätze einfacher zu haben etc.
Man kann aber auch einfach stur die Noten nachspielen, das muss hinterher nicht schlechter klingen. Geht halt mehr um das Verstehen an sich.
Meine persönliche Meinung: Je mehr man von der Musik und ihrem Kontext versteht, desto besser kann man sie interpretieren. So wie vielleicht jemand ein Gedicht schöner vortragen kann, wenn er den Inhalt tiefgreifend versteht anstatt einfach nur die Wörter vorzulesen. (ich finde auch extrem viele Interpretationen auf z.B. Youtube richtig schlecht. Gerade was "klassische" Gitarrenmusik angeht.

Ich habe einige male gestaunt, dass jemand mit einem Tennislehrer auf dem Platz stand und eine Stunde lang keinen einzigen Ball traf. Für einen raffinierten Schmetterball hätte ich mir den letzten Schliff beim Trainer geholt aber für eine Stunde lang Löcher in die Luft wedeln? Warum nicht zumindest eine halbe Stunde gegen das Garagentor spielen bis man ein Gefühl entwickelt wo der Schläger ist?
Kommt halt auf das Lernziel an. Vielleicht hat der Trainer mit den Leuten an der Beinarbeit gearbeitet und das Treffen des Balls war gerade eher Nebensache, Hauptsache die Fußarbeit war gut.
Vielleicht ging es eben darum sich von einem Sektor zum anderen zu bewegen, wenn der Ball eine bestimmte Richtung hat, oder oder oder.
Jeder Unterricht hat ein Lernziel (oder sollte es zumindest) und nicht immer sind die "coolen" Sachen (aka Schmetterball) das "Problem", sondern eben die Basics (aka Beinarbeit, Handhaltung etc).
Ich hatte zig Leute, die nach Jahren des Autodidaktentums zu mir gekommen sind und nach einem Monat gesagt haben, dass sie da mehr Fortschritte gemacht haben, als im Jahr zuvor. Einfach weil ich als Lehrer ganz viele grundlegende Probleme viel schneller erkennen kann. Von Handhaltung (meist das größte Problem) über Übetechniken hin zum Verständnis der Stücke.
Unterricht ist ja auch ein Prozess. In seltensten Fällen nimmt man eine Stunde und kann danach das was man wollte.

Oder sowas z.B.
Was habe ich gekämpft bis ich herausbekam, dass man die Finger durchknicken muss, um die A Saite klingen zu lassen. :)
Hätte dir ein Lehrer halt sofort gezeigt. Fünf Sekunden, statt.. mehrerer Stunden/Tage? Letztlich ist es einfach Zeitersparnis. (Meiner Meinung nach)

Ansonsten schreibst du oben, dass es dein Ziel sei mit anderen zusammenzuspielen.
Mach es einfach. Man muss dazu nichts können. Du kannst jetzt in diesem Augenblick Leute suchen und mit denen Musik machen. Da gibt es keine Aufnahmeprüfung, keine Grundvoraussetzung oder sonst was.
Du hast ne Gitarre. Mach Musik. Hab Spaß. Tonleiter oder nicht. Lehrer oder nicht.
 
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man übt, um etwas zu lernen,
lernen heisst, etwas zu verbessern, das (noch) nicht optimal ist.

dabei hilft ein vergleich zwischen dem, was man macht und dem, was man erreichen will.
diesen unterschied will man verringern, und gleichzeitig will ich vermeiden, mir etwas falsches anzugewöhnen.

ein lehrer zeigt dir nicht nur, wie es geht (da kann ich auch videos schauen), sondern er zeigt dir auch den unterscheid zwischen dem, was du machst (fehler) und dem, wie es sein soll.
und diese korrektur ist der grosse vorteil und erspart ewiges rumprobieren bzw. "falsch lernen".
 
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Nein.

Kommt darauf an, was Du musikalisch anstellen willst.
Für Komponisten/Arrangeure sind sie auf die eine oder andere Weise ein Thema. Für alle anderen wohl nicht.

Thomas
Ah, vielen Dank.

Gefühlt ein Großteil der Gitarrenvideos ist über Tonleiter.

Als ich in meiner Kindheit mit der Geige anfing war Dur Tonleiter die ersten paar Wochen ein Thema bis ich die Töne halbwegs traf. Danach nie wieder. Deshalb habe ich mich immer über diesen Schwerpunkt bei der Gitarre gewundert. Ich ahnte, dass das mit Improvisation zu tun haben könnte aber bei der Häufigkeit dachte ich es könnte auch ein Mittel sein etwas anderes zu lehren das nur bei der Gitarre so wichtig ist wovon ich aber ich noch gar nichts weiss.

Ansonsten fällt es mir leichter die Töne "zu sehen" statt Tonleiter Muster auswendig zu lernen. Natürlich ist es noch unbrauchbar für Musizieren da Fehlerrate noch zu hoch aber ich "sehe" welche Bünde erlaubt sind und welche nicht. Dennoch werde ich mir die Mühe wohl machen alle Muster auswendig zu lernen weil das die Fehlerquote schneller senken wird als das "sehen".

Damit kann Tonleiter weiter nach unten in der Prioriätenliste.

Hilft mir sehr. Vielen Dank.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

beim spielen lernt man alles an Techniken, Skalen, Stilrichtungen kennen, man merkt zweitens schnell, wo die Baustellen sind (mehr als einem lieb ist), und man kann drittens mit so einem konkreten song alle bestimmten skills lernen, üben, verbessern.

Naja, ich freue mich wenn ich einen neuen Song angehe und merke, dass ich alle Teile bereits zusammen habe weil ich sie in Erwartung sie könnten gebraucht werden schon geübt habe. Dann klopfe ich mir auf die Schulter und sage, richtig geraten und das Üben hat sich gelohnt. :)

ja. ich vermisse das Musik machen in deiner langen liste.

Ahem, Nummer 3 der Dauerliste und auch Nummer 5?
 
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Manche werden auf einen Lehrer verweisen aber ich habe das Gefühl ich bin noch nicht reif dafür und ich will die Zeit von einem Lehrer nicht verschwenden solange ich noch so viele Dinge zu lernen habe.
Ich weiß es geht dir um strukturierte selbst lernen.

Jedoch ein Paar Worte hierzu von mir als ehemaligem Autodidakt.

„Du willst die Zeit des Lehrers nicht verschwenden“

- Lehrer:innen welche diesen Eindruck vermitteln oder bewusst als Haltung mit sich führen taugen nichts.

- du bezahlst diese „verschwendete Zeit“ in der Regel


- du trainierst dir jetzt zu Beginn kleine Fehler an die dir jetzt nicht auffallen werden. Später jedoch zu enormen Barrieren werden.
( spreche aus Erfahrung )

- ist dies der Fall, werden Du, Mitmusiker:innen, Lehrer:innen und Andere später viel Zeit, Geduld, Ausdauer und u.U. auch Geld aufwenden müssen um diese Fehler zu korrigieren.


Ich spreche hier nichtmal davon dass du dir den Weg zum SoloShredder oder Gitarren Gott verbaust. Wollte ich auch nie sein.

Diese Fehler werden dein Timing, deinen Spielfluß, die Natürlichkeit, die Möglichkeit on the fly Emotion umzusetzen und zu erzeugen behindern.
Wenn man keine Interesse an Improvisation hat, sind dann Tonleiter immer noch ein Thema? Ich bin mit ihnen soweit vertraut um Dur, Modes, harmonisches Moll, Pentatonik singen zu können. Reicht das in meinem Fall?
Wenn du nicht improvisieren oder komponieren möchtest dann kannst du den Punkt vollständig aussparen.
Aber: da du ohnehin deine Motorik trainieren willst und solltest warum nicht mit Tonleitern

Ich ertappe mich immer wie ich bei allem was längere Zeit benötigt anfange den Ablauf im Kopf durchzuoptimieren. So auch bei der Gitarre.
Du verschwendest einfach nur deine Zeit

Die meisten Anfängerbücher oder Tutorals sind sinnvoll strukturiert- musst du nicht neu erfinden

Lehrer strukturieren für und mit die dein individuelles Lernen.

Warum möchtest du ein Instrument lernen ?
 
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Hallo LUF,

zu der konkreten Liste können die didaktisch gebildeteren hier im Forum bestimmt mehr sagen als ich. Aber 1-2 Sachen würde ich gerne unverbindlich in den Ring werfen, weil ich glaube, mich in dem, was du schreibst, ein wenig wiederzuerkennen.

Manche werden auf einen Lehrer verweisen aber ich habe das Gefühl ich bin noch nicht reif dafür und ich will die Zeit von einem Lehrer nicht verschwenden solange ich noch so viele Dinge zu lernen habe.
Das war 1:1 meine Haltung, bevor ich mir einen Lehrer gesucht habe. Im Nachinein kommt mir die seltsam vor. Ich weiß ja nicht, ob du so wie ich ein "Spätberufener" bist, aber das war bei mir vermutlich einer der Gründe, warum ich Hemmung hatte, mich in eine Situation zu begeben, wo jemand über mich urteilt. (Und im Nachhinein glaube ich, dass das bei mir der eigentliche Grund für die Hemmung war und nicht die vorgebliche Sorge um die Zeitökonomie meines Lehrers.)

Obwohl ich allein viel geübt habe und auch (für einen Autodidakten) vermutlich recht strukturiert geübt zu haben dachte, habe ich zu keinem Zeitpunkt so große Fortschritte gemacht wie in den letzten 1 1/2 Jahren, seit ich einen Lehrer habe (wofür ich dem Feedback hier im Forum dankbar sein muss). Jemanden zu haben, der dir auf die Finger guckt und konkret Ratschläge gibt, die für dich gemacht sind, ist kaum zu schlagen und auch nur schwer selber zu ersetzen. (Zu wissen, was man technisch mit seiner Hand machen muss und zu erkennen, ob das auch wirklich das ist, was man da gerade macht, sind eben zwei Paar Schuhe.)

Mein Ziel ist mit anderen zusammen spielen zu können. Keine Eile. Kein Problem wenn es Jahre dauert oder ich das Ziel nie erreiche.
Auch hier in der Formulierung finde ich mich gut wieder und würde nur kurz sagen wollen, dass ich es sinnvoll finde, wenn man sagt "Ich habe ein Fernziel, wo es mir reicht, mich dem immer weiter anzunähern und auf dem Weg dahin genieße ich die Erfahrung.", aber es besteht eben ein wenig die Gefahr, dass das eine Krücke wird, mit der man sich vorweg gegen "Scheitern" immunisieren will. Ich glaube, dass man (selbst wenn man spät zur Gitarre gekommen ist - entschuldige die Unterstellung, ich meine mich nur wirklich sehr stark darin wiederzuerkennen) oft viel mehr schafft, als man anfangs für möglich hält. "Ich will spielen wie John Williams." ist vielleicht ein gutes Fernziel im Sinne von "da komme ich nie hin, aber die Annäherung kann reizvoll sein und Spaß machen", aber so ein Ziel wie bei dir sollte eines sein, dass man wirklich für erreichbar hält und entsprechend auch versucht zu erreichen. (Bei mir war es "Ich will Recuerdos de la Alhambra spielen können." und ich dachte auch, dass das eines ist, wo ich vielleicht nie wirklich hinkomme und erst das Lernen mit Lehrer hat mich einsehen lassen, dass das ein absolut erreichbares Ziel ist, an dem ich bereits jetzt soweit aktiv arbeite, dass ich mit ihm einzelne Passagen daraus übe und er mir passende Etüden als ergänzende Übung aussucht.

Vielleicht sind deine Gründe ja auch ganz andere als bei mir damals und wenn du sagst "Lehrer will ich nicht und um die Empfehlung habe ich nicht gebeten", dann ist das in Ordnung und ich bin dann auch still. Aber vielleicht willst du das ja doch nochmal überdenken. Ich bin sehr froh darüber, dass ich im Forum damals nicht nur die Antwort auf die Frage bekommen habe, die ich gestellt hatte, sondern auch die Empfehlung die ich brauchte (und eigentlich nicht wollte).

In jedem Fall dir viel Erfolg und Freude
MG
 
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