Micarta Griffbrett

  • Ersteller realrasta
  • Erstellt am
realrasta
realrasta
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
15.02.16
Registriert
22.04.09
Beiträge
141
Kekse
569
Ort
berlin
Mahlzeit,
mich würde mal interessieren, ob jemand schonmal ein Micarta Griffbrett gespielt hat. Soweit ich weiss, verwendet Martin Guitars das Material bei der DX1 RGT. Angespielt hab ich die leider noch nicht. Aber ich bin irgendwie neugierig wie ein´sythetischer Stoff sich anfühlen soll.

Die DX1 RGT hat auch einen Hals aus irgendeinem Verbundstoff (Stratabond), von dem ich aber noch nie was gehört hab.

Was haltet ihr von solchen Materialien?
 
Eigenschaft
 
Was haltet ihr von solchen Materialien?

Zumindest nichts negatives. Ist wie bei allen "neuen" Materialien, müssen sich beweisen im Dauereinsatz.

Micarta wird u. a. schon lange eingesetzt zum herstellen von Messergriffen und hat gegenüber Holz folgende Vorteile: Nimmt keine Feuchtigkeit und Schmutz auf und kann bei Trockenheit nicht reißen. Nachteile: sieht und fühlt sich etwas anders an als Holz.

Stratabond ist ebenfalls sehr unempfindlich für Feuchtigkeit. Keine verziehen des Materials in feuchten Umgebungen, finde ich gar nicht mal schlecht. Für eine Bühnengitarre sogar optimal.
 
...und hat gegenüber Holz folgende Vorteile: Nimmt keine Feuchtigkeit auf...

Und genau da sehe ich eine gewisse Problematik.

Wer "Schwitzhände" hat (und die bekommen die Meisten spätestens beim 1-sten GIG)
kennt die Unterschiede zwischen Palisander- und Ahorngriffbrettern.
Bei "feuchten" Fingern kommt einem das Palisander bzw. Ebenholzgriffbrett schon
entgegen.
Wie wird das wohl bei Micarta sein?

Persönlich bin ich da etwas skeptisch (...oder vielleicht auch nur zu konservativ) ;)

Seid gegrüßt, Mati
 
hi!

ich hab mal eine Martin D-16GT mit micarta griffbrett gespielt.
fühlt sich nicht unbedingt anders an als holz - zumindest, wenn man an die bei manchen gits verbauten billigen palisander griffbretter denkt. somit ergibt sich ein gutes spielgefühl - zumindest kein negatives.
an der D-16GT wird micarta auch für die brücke benutzt.

das stratabond angeht, so kenn ich den von den alten Framus gits (wenn ich da etz nichts durcheinander bringe...) die hatten schon in den 70er und 80ern hälse die aus "streifenmaterial" gefertigt wurden und angeblich verwindungssteifer sein sollen.

achja, mir persönlich ist bei der D-16GT nichts negatives im klang aufgefallen (hab aber auch net besonders drauf geachtet) was auf das micarta griffbrett zurück zuführen sein könnte.
 
Wer "Schwitzhände" hat (und die bekommen die Meisten spätestens beim 1-sten GIG)
kennt die Unterschiede zwischen Palisander- und Ahorngriffbrettern.
Bei "feuchten" Fingern kommt einem das Palisander bzw. Ebenholzgriffbrett schon
entgegen.

Uups, da muss ich schnell meine eGitte mit Ahornhals/-griffbrett verkaufen und Fender darauf hinweisen. Nicht das die deswegen einen Wettbewerbsnachteil haben, sonst müssen die wie General Motors von der US-Regierung gestützt werden. ;) :D

Also mir sind da nie Unterschiede "schwitziger Natur" untergekommen. Liegt aber auch vielleicht daran, ich schwitze überall wie ein Oink-Oink, aber meine Hände sind cool. :D

Ist stehe, wie bereits geschrieben, neuen Materialien ziemlich offen gegenüber. Wenn Preis/Leistung passt, warum nicht. :)
 
Uups, da muss ich schnell meine eGitte mit Ahornhals/-griffbrett verkaufen und Fender darauf hinweisen.

:) Meine (Haupt-)Bühnengitarre die letzten Jahre [nun nicht mehr...] war eine
American Tele mit Ahornhals.
Ahorn fühlt sich meiner Meinung nach völlig anders an als Palisander - besonders
merkt man das bei "ganzen" Bendings, das geht für mich auf einem Ahornhals einfach
besser. Allerdings hatte ich an Tagen mit "Schwitzfingern" teilweise echte Probleme
mit der Präzision.

Anyway - ich sollte es beim nächsten Besuch im Gitarrenladen einfach mal checken!

Keep on, Mati
 
Was die Griffbretter betrifft hab ich bisher auf ner Lagerfeuergitarre (nicht zum spielen sondern zum heizen) ein lackiertes Sperrholzgriffbrett gehabt. Das hat sich extrem Kacke angefühlt (logisch oder). An sonsten neben dem Standard-Palisander hatte ich noch einmal Ebenholz unter den Fingern und einmal Morado Palisander. Die beiden letzten fand ich blöd. Fühlte sich irgendwie nicht "zu Hause" meine Hand.
Ich kann mir echt nicht vorstellen wie sich ein "künstliches Holz" wie Micarta anfühlen soll.

Und nebenbei, macht die Feuchtigkeit, wenn man in nem kleinen Club spielt, bei dem alles schwitzt wie Tier und man die Luft fast trinken kann, wirklich einen Klanunterschied?
(just asking)
 
Und nebenbei, macht die Feuchtigkeit, wenn man in nem kleinen Club spielt, bei dem alles schwitzt wie Tier und man die Luft fast trinken kann, wirklich einen Klanunterschied?
(just asking)

Das mit Sicherheit nicht - ist mehr eine haptische Angelegenheit ;)

Keep on, Mati
 
Und nebenbei, macht die Feuchtigkeit, wenn man in nem kleinen Club spielt, bei dem alles schwitzt wie Tier und man die Luft fast trinken kann, wirklich einen Klanunterschied?

Global denken! ;)

Es gibt Regionen der Erde wo es dauerhaft sehr feucht oder sehr trocken ist. Auch die Leute die dort wohnen möchten sicher mal eine akustische Gitarre haben. Je weniger massives Holz, desto besser ist es für diese Leute. Gerade in den USA sind all diese für Gitarren problematischen Regionen vorhanden. USA, mit einer der Hauptabnehmer für Martin Gitarren. Also hat Martin sich eine neue Käuferschicht erschlossen, mit gut klingenden aber robusten Gitarren.

Kurzfristige "feuchte" Gigs sind kein Problem. Eher zu starke und lang anhaltende Trockenheit. Da bekommt das Holz Risse und das war es dann mit dem guten Stück, wo hingegen eine gewisse dauerhafte Feuchtigkeit weniger problematisch ist, nur der Klang kann "pappiger" sein oder die Saitenlage verändert sich. Quellungen wegen Feuchtigkeit bilden sich aber meist in normaler Umgebung zurück.

@Mati Hightree
Jau, Ahorn Griffbretter sind natürlich "glitschiger" als Palisander, insbesondere wenn sie fecht sind. Dem stimme ich voll und ganz zu. Aber liegt es nicht einfach daran, das Palisander Griffbretter meist rauher sind?
 
Es gibt Regionen der Erde wo es dauerhaft sehr feucht oder sehr trocken ist. Auch die Leute die dort wohnen möchten sicher mal eine akustische Gitarre haben. Je weniger massives Holz, desto besser ist es für diese Leute. Gerade in den USA sind all diese für Gitarren problematischen Regionen vorhanden. USA, mit einer der Hauptabnehmer für Martin Gitarren. Also hat Martin sich eine neue Käuferschicht erschlossen, mit gut klingenden aber robusten Gitarren.

;) das klingt zwar logisch, ist aber schmarrn. :rolleyes:
oder was denkst du, hat Martin von 1833 bis jetzt getan?
in diese regionen keine gits verkauft? :)

nein, ich denke der grund für alternative materialien ist eher im neuen managment bei Martin zu suchen. C.F. Martin IV (also der heutige firmeninhaber) hat sich schon von beginn an auf die fahne geschrieben, neue wege zu gehen und alternative materiealien für den gitarrenbau zu suchen, schon alleine der umwelt wegen. und es sind ja nicht nur griffbretter und brücken, die unter der jetzigen leiteung Martins auf den markt kamen. es ist auch die "Road-Serie" sowie die "DX-Serie" etc.
 
@Mati Hightree
Jau, Ahorn Griffbretter sind natürlich "glitschiger" als Palisander, insbesondere wenn sie fecht sind. Dem stimme ich voll und ganz zu. Aber liegt es nicht einfach daran, das Palisander Griffbretter meist rauher sind?

Ich denke, sie fühlen sich für Dich deswegen "rauher" an, weil sie
offenporiger sind als zum Beispiel Ahorn.
Ich glaube, sie nehmen aus diesem Grund den Schweiß einfach besser auf.

Ich mag alle drei Arten von Griffbrettholz, Palisander genauso wie Ebenholz und
Ahorn, wähle aber je nach Einsatz das Material.
(Mag sein, dass auch das Vodoo ist...) :)

Stay tuned, Mati
 
Ahorn geht für mich gar nicht. Das Zeug ist mir viel zu weich.

Für E-Gitarren mag das ja noch akzeptabel sein. Aber für Steelstrings, bei denen das Griffbrett wegen der dickeren Saiten mehr Fingerdruck bekommt, ist Ahorn in meinen Augen keine Alternative.
 
Ahorn geht für mich gar nicht. Das Zeug ist mir viel zu weich.

Für E-Gitarren mag das ja noch akzeptabel sein. Aber für Steelstrings, bei denen das Griffbrett wegen der dickeren Saiten mehr Fingerdruck bekommt, ist Ahorn in meinen Augen keine Alternative.

...seh ich auch so. ;)
Gibt es überhaupt Akustikgitarren mit Ahorngriffbrett?

Stay tuned, Mati
 
Gibt es überhaupt Akustikgitarren mit Ahorngriffbrett?

keinen schimmer - aber wenn, dann sind das die dinger mit dem aufkleber:

WARNING!
USE ULTRA LIGHT STRINGS ONLY!

oder so ähnlich :rolleyes:
 
Hatte Ibanez in den 70ern (evtl. auch Terada, hier bin ich mir nicht sicher).
 
Die Ibanez NW40 war ne "all maple" Steelstring. Und ich meine, Martin hatte auch mal so ein Teil.
 
Hat denn mal abgesehen von den Bewertungen zwischen den einzelnen Griffbrettmaterialien Jemand einen Pflegetipp für Micarta? Ich habe bisher nur Ebenholz und Rosewood Griffbretter, die habe ich immer mal schön mit feuchtem Tuch gereinigt und dann mit passendem Öl behandelt. Braucht Micarta überhaupt Pflege? Oder schadet es dem Material vielleicht sogar wenn es geölt wird oä?

Danke
 
Habe mir vor gut 3 Jahren eine Martin DC 160 zugelegt, die ich wegen des tollen Roland A1 Preamp gerne als Arbeitstier bei strumming-betonten Titeln oder zum Flatpicking nutze.
Die Klampfe hat so ein Micarta-Griffbrett (und Steg). Ich kann nichts negatives darüber sagen. Ist vom Griffgefühl her vielleicht ein wenig "stumpfer" als gutes Holzmaterial, aber dennoch homogen und "sanft" (ist immer schwierig, Empfindungen in die richtigen Worte zu kleiden).

Micarta ist äußerst robust uns absolut pflegeleicht. Kann mit jedem Reinigungsmittel für Gitarren behandelt werden (auch z.B. Zitronenöl - zieht wegen der Materialbeschaffenheit kaum ein, aber feiner "Look"). Vom Spielgefühl geht nichts verloren.
Bei Griffbrettern aus Holz bilden sich nach längerer Zeit in den bevorzugten Bünden (vor allem bei den offenen Standardakkorden) mitunter leichte Dellen an den fingerspezifischen Positionen. Dies kann ich bislang beim Micarta nicht einmals andeutungsweise erkennen und ist vielleicht der Härte des Materials geschuldet.
Der Hals selbst ist bei der DC-160 allerdings aus Mahagoni, nicht aus Stratabond. Hinsichtlich der Klangentfaltung vermag ich nicht zu sagen, welchen Einfluß das Micarta hat. Mutmasslich hat der Micartasteg da eher eine Auswirkung.
Was mir bei der DC-160 allerdings missfällt, ist die Tatsache, dass die ersten fünf Bundstäbchen relativ schnell deutliche Abnutzung zeigten und schon gefeilt werden mussten. Noch vielleicht 1 Jahr, dann ist ein Wechsel dieser Stäbchen erforderlich. Aber das lässt sich kaum mit dem Micarta-Griffbrett in Verbindung bringen. Eher hat Martin da wohl ein wenig beim Material "gepfuscht"...
Habe noch eine alte Klira-Jumbo (Ende der 60er Jahre), selbst da sind die Bundstäbe (bei höherer Spielbelastung und einmal ~ 1990 nachgearbeitet) noch immer o.k.!

Unplugged klingt die DC 160 auch ausgewogen und satt, kann allerdings vom Volumen und den feinen Nuancen her mit meiner Lakewood M 31 oder einer Martin D-28 nicht ganz Schritt halten. Diese beiden haben Griffbretter und Stege aus Ebenholz uns sind (vor allem die Lakewood) bestens für Fingerstyle-Techniken geeignet.
All in all kann ich mich einigen Schimpftiraden über den Werkstoff (Wirkstoff :)) Micarta (oder Black Ritchlite) nicht anschließen. Es ist wie immer: Einen gangbaren persönlichen Kompromiss zwischen Zweck und Gefühl finden...

Mibo
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben