Bei Lautsprecherkabeln ist primär nur der ohmsche Widerstand wichtig.
Bei einem Kabel mit 1-2m Länge kann man ruhig ein Dünnes nehmen.
Wichtig für die Betriebssicherheit ist allerdings, dass der Querschnitt nicht zu klein ist. Dazu muss man nur die Leistung betrachten, die drüber geschickt werden soll und die Impedanz der der Box. Dann ist absehbar, ob es Probleme gibt. Ist die Leistung zu groß und der Querschnitt zu klein, erwärmt sich das Kabel und es besteht Brandgefahr. Das passiert aber nur bei sehr kleinen Querschnitten und leistungsfähigen Verstärkern.
Mein Instrumentenkabel hat innen einen Querschnitt von 0,75mm², das könnte ich bedenkenlos als Kabel für eine Gitarrenbox einsetzen.
Willst du dich damit nicht auseinandersetzen, kauf einfach ein Boxenkabel, es kostet weniger als 4€.
Ein zu dünnes Boxenkabel kann kein rauschen verursachen.
Quatsch
Das gilt für Gitarrenkabel und passive Tonabnehmer, aber nicht für Lautsprecherkabeln. Da ist die Kapazität egal, weil an dem niedrigen Lastwiderstand erst sehr große Kapazitäten überhaupt eine Wirkung zeigen. Dafür müsste man eine sehr, sehr lange Leitung haben.
Ich mache einfach mal ein Rechenbeispiel.
Ungünstig ist eine hohe Leistung, ein kleiner Querschnitt und eine niedrige Impedanz der Box.
Das billigste KInstrumentenkabel bei Thomann hat einen Innenleiter mit 0,22mm² Querschnitt. Der Außenleiter ist wesentlich größer, aber da für diesen kein Querschnitt angegeben ist, gehe ich mal vom schlimmsten Fall aus, einem genau so kleinen Querschnitt.
Die Impedanz der Box nehme ichl mit 4 Ohm an. Das ist schon sehr wenig für eine Gitarrenbox, üblich sind 8 oder 16 Ohm.
Ich nehme auch an, dass 100 Watt über das Kabel geschickt werden sollen, größere Amps sind sehr selten.
Die Länge nehme ich mal mit 2 Meter an .
Da der Saft zur Box und zurück muss, hat man effektiv eine 4m lange Leitung mit einem Widerstand von gut 0,3 Ohm. Der Widerstand des Kabels beträgt also etwa 7% des Widerstands der Box. Folglich fallen 7% der Spannung an dem Kabel ab.
Um bei einem Widerstand von 4,3 Ohm (Box + Kabel) auf 100 Watt Leistung zu kommen braucht man etwa 21V Spannung, wobei knapp 5 Ampere fließen.
Da der Widerstand des Kabels etwa 7% des Gesamtwiderstands beträgt, fallen von den 21V knapp 1,5 V allein am Kabel ab. Mit den 5 Ampere Strom hat man in diesem Beispiel also 7,5 Watt, die in dem Kabel bei 100 Watt Gesamtleistung in Wärme umgewandelt werden. Das dürfte zu einer ordentlichen Erwärmung führen, das Kabel wäre in diesem Beispiel ungeeignet.
Allerdings hat der Außenleiter einen wesentlich größeren Querschnitt, so dass viel weniger Leistung in Wärme umgewandelt wird. Der Verstärker gibt außerdem nicht permanent seine 100 Watt ab, wenn man spielt. Die Impedanz eines Lautsprechers unterliegt auch großen Schwankungen über die Frequenz. Nur unter und knapp über der Resonanzfrequenz hat man die niedrigen Werte im Bereich der Nennimpedanz.
In der Praxis dürfte die Heiztleistung des Kabels also weit geringer sein.
An einer 8 Ohm Box fällt ist die Spannung, die am Kabel abfällt nur halb so groß wie bei einer 4 Ohm Box, bei einer 16 Ohm Box ist es nur ein Viertel. entsprechend kleiner ist auch die im Kabel in Wärme umgesetzte elektrische Leistung.
Ich würde so ein Kabel jedenfalls nur in größter Not als Boxenkabel einsetzen und auch dann gut im Auge behalten. Eine Dauerlösung ist es jedenfalls nicht, zumal geeignete Kabel billig sind.
Zum leisen Üben bei Zimmerklautstärke halte ich es allerdings vollkommen unbedenklich, ein Instrumentenkabel als Boxenkabel zu verwenden.
Wenn es zu lang wird, beeinflusst der Widerstand des Kabels den Frequenmzgang der Box, der Klang kann sich dann etwas verändern. Bässe und Höhen werden dann im Vergleich etwas ausgeprägter, dafür braucht man aber schon eine ziemlich lange Leitung mit sehr kleinem Querschnitt.