Microtech Gefell M 990

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Ich hatte für eine Besprechung des Microtech Gefell M 990 ein Exemplar mit der Seriennummer 505 zum Testen zu Hause und im Studio. Ich kannte schon Files von ihm aus verschiedenen Anwendungen. Mich hat das Mikro vollkommen geflasht. Die Röhre EF86, die auch im U 67 steckt, gibt diesen feinen Schmelz , den man/frau bei Röhrenmikros liebt. Für einen Preis von 2.599,00 Euro bekommt man/frau ein absolutes Hammermikro. Für Frauenstimmen kann ich mir nichts besseres mehr vorstellen, aber auch für Männerstimmen sehr gut. Es ist nicht ganz so weich wie ein Mikro mit M7-Kapsel, aber auch nicht hart, sondern konturiert und körperlich. Es hat diese seidigen Höhen, die man beim C 12 oder anderen CK-12-Klassikern wie dem Manley Gold so schätzt, für einen Bruchteil der Anschaffungskosten. Das Mikro spielt in der Toppliga mit Klassikern wie U 47, C 12 oder U 67! Wenn die Performance davor und der Raum stimmt, braucht das Signal keine große Nachbearbeitung, sondern sitzt fantastisch. Die Verarbeitung ist höchstwertig.

IMG_2186.JPG
 
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Da lag ich mit meiner Einschätzung bzgl. des M990 wohl richtig :)

Im übrigen ergänzen sich die beiden Mikrofone UM92.1s und M990 hervorragend.
Beide decken alle Stimmtypen bei Männers wie Frauen ab.

Beide Mikros sind bei mir im Vocalraum fest an den Mikrofongalgen installiert.
Da kommt selten was anderes dran.
 
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Ich bin immer wieder über den hohen Output erstaunt. Bei Sprache komme ich mit der Einstellung 32 dB beim ToolMod 101 aus.
 
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Das Modell ist mit 28mV/PA angegeben, was schon mal ne Hausnummer ist, aber immer noch klein gegenüber manchen BRauner-Mikros oder den AT5040/47, die mit zum Teil über 50mV/PA auf Signalreise gehen :eek:

Mein M990 Exemplar hat 31mV/PA, und bei lautem Gesang ist der kleinste einstellbare Gain beim TM101 bei 25dB noch etwas zu laut für den Wandler, sprich übersteuert.
Wichtig zu wissen, der TM101 übersteuert nicht, weil der einen wahnsinnig hohen Headroom hat, aber der Wandler danach.

Herr Jüngling von ADT hätte mir die Eingangsstufe etwas abgesenkt, aber da ich eh einen Kompressor beim ADT hintendran habe, fängt der halt die Spitze ab.
Meistens gehe ich aber eh über den Tellie V672a, BAE oder STAM 1073, da geht das dann weil die bei 20dB anfangen.

Klasse finde ich, dass das Mikrofon auch sehr rauscharm ist.

Zudem noch ein paar Eindrücke zu Sprache (Frau) und zu männlichem Gesang.

Ich kenne ja von @Astronautenkost sehr viele Aufnahmen von einer professionellen Sprecherin, die in der Lage ist, im Rahmen was menschlich möglich ist ;), identisch einzusprechen.
Interessant fand ich bei den schon sehr guten transformatorlosen MIkros, dass die Stimme quellrein und sehr sauber klingt. Man konnte eigentlich nix bemängeln.
Bei anderen nicht so guten oder für die Stimme nicht geeigneten Mikros, hat man sofort gehört, irgendwie klingt das jetzt nicht mehr optimal.
Bei dem Besprechen des M990 fiel uns auf, dass die Stimme sich im Vergleich zu den Röhrenlosen-Mikros natürlicher und echter anhört.
Das hat mich ehrlicherweise ein bißchen überrascht, weil ich bis dahin dachte, die Wahrheit oder die reine Quelle ist das transformatorlose Mikro. Nein ist es nicht.

Bei männlichem Gesang klingt das Mikro "verjüngend", das fiel bei meiner Stimme und bei @mjmueller Stimme sofort. Die Stimme bekommt was leichtes, aber ohne an Druck zu verlieren.
Zudem muss man nie bei Lead Vocals einen Hishelf ansetzen. Das passte immer.
Nur bei hellen Background Vocals, weil es der Song brauchte, hatte ich mal noch was dazugegeben.
Es klingt aber nie scharf, und im besten Sinne der C12-Klangtradition.
 
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Das Mikro ist auch in nicht so günstigen Räumen wie bei mir zu Hause vorteilhaft, weil es die Niere doch sehr gut einhält. Das ist bei der Straße vor meinem Raum von Vorteil. Die 930er Kapsel hält die Niere und läuft nur oben rum zur Hyperniere zu. Die M7-Kapsel ist dagegen ungünstiger und wird in manchen Frequenzbereichen zur recht breiten Niere. Ich habe da bei bisheriger Verwendung von Gefell-Mikrofonen noch nicht so drauf geachtet, werde das bei meinen zukünftigen Empfehlungen aber berücksichtigen. Man lernt nie aus. :engel:
 
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... Die M7-Kapsel ist dagegen ungünstiger und wird in manchen Frequenzbereichen zur recht breiten Niere. Ich habe da bei bisheriger Verwendung von Gefell-Mikrofonen noch nicht so drauf geachtet, werde das bei meinen zukünftigen Empfehlungen aber berücksichtigen. Man lernt nie aus. :engel:
Ist Dir das schon in der Realität nachteilig aufgefallen?
 
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Das ist mir jetzt positv beim M 990 aufgefallen. Ich habe ja bei meinem Wohnarbeitsschlafbibliotheksstudio mit Außengeräuschen zu kämpfen. Da ist mir der positive Unterschied zum UMT 70 S schon aufgefallen. Deshalb habe ich mir auch noch mal die Polardiagramme der unterschiedlichen Mikros angeguckt.
 
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Sorry für das Wiederbeleben eines alten Threads, aber mich interessiert eine Sache. MG hat mir angeboten, das Mikrofon bei mir zu Hause zu testen (super Service auf jeden Fall).

Ich frage mich nur wie das Mikrofon bei lauten Rocksängern funktioniert bezogen auf die „nur“ 119db Spl.
Das Mikrofon hat ja keinen Pad Schalter oder ?

Habt ihr Erfahrungen diesbezüglich ?

vielen Dank :great:
 
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Sorry für das Wiederbeleben eines alten Threads, aber mich interessiert eine Sache. MG hat mir angeboten, das Mikrofon bei mir zu Hause zu testen (super Service auf jeden Fall).

Ja so ist es, MGT bietet Dir auch an, dass Du mehrere Mikrofone in einem Rutsch testen kannst.
Je nach Deiner klanglichen Zielvorstellung, wäre das M92.1s auch einen Test wert.

Das M990 klingt luftig und offen, in den Mitten ausgeglichen, mit guten, satten Tiefen (aber nicht überproportional) mit eher ausgeprägten, aber sehr sauberen und leicht weichen Höhen.
Das M990 hat mit der M930-Kapsel die beste mir bekannte Auflösung bei GMKs.
Das M990 ist mit 30mV Empfindlichkeit laut, sprich der Preamp hat wenig zu tun.

Das M92.1s klingt durch die M7-Kapsel in den Mitten griffiger und betonter, die Höhen sind ausgeglichen, die Tiefen sind schlanker als beim M990. S-/Sch-laute werden angenehem wiedergegeben, und eher defensiv.
Bei Nahbesingung 20cm hat das M92.1s Vorteile, da der Nahbesprechungseffekt geringer ist (schlanker in den Tiefen und in den Tiefen wird die Niere eine Breitniere)
DAs M92.1s ist mit 19mV Empfindlichkeit eher mittellaut, damit kommen aber auch alle Preamps zu recht.

Ich frage mich nur wie das Mikrofon bei lauten Rocksängern funktioniert bezogen auf die „nur“ 119db Spl.
Das Mikrofon hat ja keinen Pad Schalter oder ?

Habt ihr Erfahrungen diesbezüglich ?
Das M990 hat keinen Pad-Schalter.

Diesen Wert 119dB SPL muss man immer gemeinsam mit dieser Angabe: Grenzschalldruckpegel bei 0,5% Klirrfaktor gemeinsam sehen!

0,5% Klirrfaktor ist gar nix, hört man auch nicht.

Der Vorteil bei Röhrenmikrofonen dieser Art ist dass je lauter es wird, umso mehr angenehme Sättigungstöne kommen dazu.

Allerdings 119dB muss man auch erstmal erreichen, also, wenn man bei 20cm oder 30 cm laut singt, kommt man auf 113dB.
Laute Rockröhren, also richtig laute Rockröhren kommen bei diesem Abstand auf 125dB.

Das ist aber überhaupt kein Problem, denn es kommt bei dieser Lautstärke kein Klirren raus, sondern leichte Sättigung, die sehr angenehm klingt.

Ich habe mit dem M990 mehrere Takes laut eingesungen, oberste Tenorlage, und richtig laut.
Da ist kein hörbarere Unterschied zum röhrenlosen M930 (was 142 dB bei 0,5% Klirr hat) betreffend des Klirrens.
Das M990 klingt halt runder.

Das U47 vertrug 120dB bei <0,8% Klirr ;-) und das U67 mit Pad 124dB bei <0,5%

Das U47 wurde in den 60er Jahren vor alles gestellt, auch vor Amps :-D

ALso, da mache Dir mal keine Sorgen!
 
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Sorry für das Wiederbeleben eines alten Thema, aber mich interessiert eine Sache und zwar, wo liegt der Unterschied zwischen M990 und M990 Art Mikrofonen dar?
 
Herzlichen Dank, für Ihre schnelle Antwort!
Ich habe diese Titel schon gelesen aber nicht richtig und ganz verstanden habe, welche Klangunterschiede, zwieschen den beiden Mikrofonen, diese Übertrager macht?
 
Da ich das M 990 art nie unterhatte, kann ich dir nichts dazu sagen. Einige wenige besitzen hier das normale M 990. Ich glaube aber, das art ist hier im Forum nicht vertreten. Frage doch mal bei Microtech Gefell direkt nach. Die sind sehr auskunftsfreudig.
 
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Das M990 Art hat einen anderen Übertrager und die Membran der Kapsel besteht aus PVC statt Mylar wie beim "normalen" M990.

Änderungen bei Kapsel und Übertrager haben immer Auswirkungen auf den Klang.
Vergleicht man Frequenzgänge gibt es auch da leichte Unterschiede.

welche Klangunterschiede, zwieschen den beiden Mikrofonen, diese Übertrager macht?

Ich kenne leider keinen Test, der beide Mikros klanglich getestet hat.
Auch hier gibt es niemanden, ich eingeschlossen, der dies testen konnte.

Verwirrend wird es bei Harald Wittig's Test (siehe Link oben), ein Kollege den ich schätze, er beschreibt eine Anhebung oberhalb von 2 Kilohertz, die man in Sachen bessere Präsenz auch hört.
Allerdings wird diese Frequenzgangerhöhung im ursprünglichen Datenblatt von Microtech Gefell gar nicht angezeigt (siehe recordinghacks.com), und würde mich auch wundern.
Denn das M990 gehört zu den Mikros mit den ausgeglichensten und neutralsten Mitten die ich kenne (das M990 gehört zu meinem Mikrofonfuhrpark).

Wenn man nun die Frequenzgänge von M990 und M990 art analysiert, dann beginnt die Höhenanhebung beim M990 art früher (ab ca. 4,5khz), und flacht eher ab als beim M990.
Das schließt beim M990 art auf eine etwas präsentere Höhendarstellung.
Was der Übertrager dem Klang noch hinzugibt, da bin ich überfragt.

Genauere klangliche Unterschiede kann Dir eigentlich nur MGT mitteilen.

Woher kommt das Interesse?
Wäre das M990 was für Dich?
 
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Stimmt. Die unterschiedliche Membran habe ich vergessen.
 
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Vielen Dank für Ihre Antwort super ausführliche und korrekte Erklärunge. Bitte entschuldigen Sie mein Deutsch. Lerne immer noch dazu. Ich bin geburdige Ukrainer.

Ihre Frage:
Woher kommt das Interesse?
Wäre das M990 was für Dich?
Antwort:
Ich bin gelernte Musiker und Sänger.
Habe paar Albumen schon aufgenommenen vor paar Jahre her, und eigene Homme Tonstudio gehabt.
Jetzt bin ich wieder bereit neue Tonstudio zu gründen, um meine eigene Lieder und von meinen Freunden aus Deutschland sowohl aus der Ukraine, produzieren.
Ich bin ein Tenor. Ich schätze meine Stimme als warm und klein bisschen dunkel.
Beispiele sind unten.
Ich suche nach hochwertige Mikrofon mit warmen und offenen Charakter.
Über die Mikrofone von die Firma Microtech Gefell habe ich sehr viel gelesen und glaube, dass diese Mikrofone sehr hochwertig sind und excellente Qualität haben.
Ich werde Ihnen sehr dankbar wenn ich irgendwo bei Ihnen in Studio diese und andere Mikrofone testen konnte. Für die Beratung bin ich bereit auch zu bezahlen.
Danke Ihnen im Voraus!!!
Herzlichen Gruß aus Augustdorf
 

Anhänge

  • 3. Новый год.mp3
    10,3 MB
  • 6. Две души.mp3
    15,4 MB
  • Журавли.mp3
    10,6 MB
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Kleine Ergänzung zu meine Suche, und zwar, hat ein Freund mir folgende Gesangsaufnahme Kette angeboten.
Microtech Gefell UMT 70 S zusammen mit dem Preamp von Universal Audio 6176.
Ich persönlich habe geplant einen Röhren Mikrofon, M990 oder M990 Art, zusammen mit den Rupert Neve Designs Portico II Master Buss Processor zu kaufen und ihn auch, bei der Vokal -Aufnahmen benutzen.
Beide Geräte, (6176 und Portico II), gleichzeitig zu kaufen, wird für mich bisschen materiell problematisch.
Das ist jede Menge Geld...
Ich werde Ihnen sehr Dankbar für Ihre Professionelle Ratschläge...
Herzlichen Gruß,
Valerij
 
Für Deine Stimme empfehle ich dir das M 990 und einen ADT-Vorverstärker TM 151.
https://www.pro-audio-store.de/product_info.php?info=p6_tm151---mic-pre-mit-uebertrager.html
Auch eventuell gebraucht. Den 6176 hatte ich auch mal, habe Neve überlegt bin aber nach vielen Testst bei ADT gelandet.
Es gibt von ADT inzwischen auch einen Preamp für 500er Rahmen. Ich würde mich von denen mal beraten lassen, was gerade lieferbar ist.
ADT war die Firma von Gerd Jüngling, dem Rupert Neve des Ruhrgebietes.
 
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Vielen Dank für Ihre Super Beratung, Erklärung und Tipps.
Werde ich mich unbedingt mit ADT in Verbindung setzen.
 
Hallo Valerij,
Ein gutes Röhrenmikrofon ist bei Gesang eigentlich immer vorzuziehen, weil es die Stimme natürlich darstellt und angenehm klingen lässt.
D.h., ein Röhrenmikrofon auszusuchen ist schonmal richtig.

Deine Stimme klingt klar und ist im Bariton angesiedelt.
Dein Stimmtyp ist somit offen für viele unterschiedliche Röhrenmikro-Klangtypen.
Ich kann mir bei Dir viele Modelle vorstellen:
Preislich aufsteigend: von Vanguard V13, AT4060a, M990 und M92.1s

Wenn Geld keine große Rolle spielt würde ich an Deiner Stelle das M990 und das M92.1s bei Microtechgefell ausleihen.
Weil sie trotz Röhrentouch, immer sehr klar klingen.

Aktuell ist die Leihe bei MGT nicht immer gegeben, aber du kannst das versuchen, somit kannst Du bei Dir zu Hause testen.
Kontakt auf der microtechgefell.de-Seite ist aufgeführt.
Die beiden Mikrofone habe ich selbst, und ich kann sagen, das M990 klingt bei Männer etwas leichter und offener.
Das M92.1s klingt "männlicher" und im Mix etwas mehr vorne, durch das tolle Mittenband.
Fehler macht man bei beiden nicht.


Preamp empfehle ich ein Great River ME-1NV, der hat einen großen Gainrage, und man kann das Signal von fast neutral bis etwas mehr färbend ändern.
Das M990 hat einen hohen Output, sprich es ist gut einen Preamp zu haben, der auch wenig Gain kann.
Wenn ich lauter singe beim M990, muss ich unter 20dB Gain starten.
Die tollen ADT PReamps starten alle bei 25dB, was schon etwas zu viel sein kann.
 
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