@Astronautenkost,
es ist ja schön, dass Dir (Gefell-)Mikrofone so am Herzen liegen, aber ob das der Weisheit letzter Schluß als Empfehlung, auf der Basis von relativ wenig Informationen ist, wage ich zu bezweifeln.
Ich halte einen Teil der von Dir vertretenen Thesen im vorliegenden Fall für nicht haltbar.
Neben dem Raum und der Performance hat das Mikro den meisten Einfluss auf das Signal. Ausprobieren geht über Forentipps. Dynamische Mikros werden näher besprochen, weshalb das Verhältnis von Nutzsignal und Störschall günstiger ist. Das von mir empfohlene M 930 hält allerdings die Niere sehr gut ein, weshalb es auch in nicht so guten Räumen funktioniert. Wobei ein Raum mit vielen Büchern schon von Natur aus gut ist. Meine Empfehlung der sehr guten Microtech Gefell Mikros hat den Vorteil, dass die beiden Mikros gegen das Vorhandene EV kostenlos getestet werden können. Da der Fragesteller schon ein dynamisches EV hat, bringt ihn ein SM 7b nicht weiter. Auch einen Preamp oder Channelstrip sehe ich bei einem Fireface nicht relevante, als ein anderes Mikrofon.
1. Der TE sagt nichts über seine Aufnahme-Umgebung/Situation.
2. Wir haben kein Beispiel für seine Stimmfärbung bzw. den -charakter oder die Aussprache (Sprecherfahrung).
3. "Latenzfreies" Streamen bzw. Streamen mit Minimallatenz braucht, wenn es darauf ankommt, analoge Geräte oder so etwas wie die Unison Technology der UAD Interfaces. Es gibt auch Channelstrips, die einen eigenen AD-Wandler haben. Hier als Beispiele: Joemeek One2 oder Geräte von SPL, die mittels Wandlerkarte aufgerüstet werden können.
4. Wenn das Mikrofon zum Sprecher passt, geht ein 85 Euro Beyerdynamic oder das EV des TE oder ein SM 57/58 oder eines der heute verbreiteten USB-Broadcast Mikrofone. Mit entsprechenden sauberen/passenden Einstellungen (Preamp-Gain, EQ, Compressor De-Esser, evtl. sogar Gate) relativieren sich die Anforderungen an das Mikrofon, meiner Meinung nach beträchtlich.
Soweit ich weiß, unser Drummer verwendet das EV-RE320 als Bassdrum-Mikrofon, hat es einen Umschalter für eine Flat-Einstellung. Vielleicht hilft das schon...
In meinem, von Dir zitierten Satz fehlt ein Wort, das sei mir verziehen (bin schon älter):
"In einem wenig behandelten Raum würde ich eher zum SM7B oder ALLGEMEIN dynamischen Mikrofon tendieren oder bei dem bleiben, was Du hast."
Das meint, dass ICH zum SM7B tendieren würde.
Da der TE
@Luli1989 von "glasklar" als Wunsch spricht, vermute ich, dass er unter KHn tieffrequente und ggf. hallige Raumanteile hört. Deine Empfehlungen dazu sind richtig. Ein De-Verb in der Live-Kette ist leider keine gute Idee...
@Luli1989, hier ein paar Grundeinstellungen für den EQ. Für Deine Stimme musst Du natürlich individuell nachjustieren.
- High Pass Filter (oder "Low Cut" genannt) bei 80Hz …
- Cut 100-300 Hz für mehr Klarheit… (um 200 Hz nicht zuviel, da "sitzt" die Wärme der Stimme
- Cut 300-400 Hz wenn es "muffig" klingt…
- Anhebung zwischen 2-6 kHz, für mehr Klarheit/Verständlichkeit…
- Cut zwischen 3-5 kHz oder De-Esser (Sibilanten)
Eine Aufnahme Deines aktuellen Setups würde helfen. Vielleicht präsentierst Du hier mal eine kurze Aufnahme, egal was, und beschreibst näher, was Dich stört.