Mikrofonfiepen ab einer gewissen Lautstärke - was kann man dagegen tun?

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Hukds
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Hallo,

ich habe ein Mikrofon über einen Vorverstärker an eine aktive Box angeschlossen. Ab einer bestimmten Lautstärke fängt es an zu "fiepen".

Nun würde ich gern wissen, an was das liegt. Ich vermute mal, das sind Rückkoppelungen?

Aber wie kann man das umgehen? Liegt es am Mikro, am Kabel, Vorverstärker, Box (Wattzahl?), oder etwas anderem? Welche Eigenschaften müssen die genannten Dinge haben, damit es nicht zu dem Fiepen kommt?
 
Eigenschaft
 
Rückkopplung dürfte schonmal stimmen. Das liegt aber nicht am Kabel oder Vorverstärker, und eigentlich auch nicht so sehr an Mikrofon oder Box selbst, sondern an der Richtcharakteristik des Mikrofons und seiner Positionierung/Ausrichtung relativ zur Box, sowie dem Abtrahlverhalten der Box und den räumlichen Akustikeigenschaften. Eine Box, über die das Mikrofonsignal ausgespielt wird, sollte grundsätzlich nicht in Richtung des betreffenden Mikrofons zeigen aus einer Richtung, in der jenes keinen akustischen "Schatten" hat. Bei Mikros mit Nierencharakteristik ist der Schatten exakt auf der Rückseite des Mikrofons, bei Mikros mit Superniere in einem Winkel von 135° zur Besprechungsrichtung (45° von hinten betrachtet).
Ein zusätzliches Problem bilden akustisch reflektierende Flächen (glatter Boden, schallharte Wände), die natürlich den Schall noch entsprechend umlenken. Je kürzer die Entfernung zwischen Box und Mikro, desto höher die Frequenz und Stärke der Rückkopplung.
Soweit die Grundlagen dazu, den Rest und geeignete Gegenmaßnahmen bitte selber zusammenreimen. ;)
 
Hi,

eine Rückkopplung entsteht immer dann, wenn der Schall des Lautsprechers ins Mikro gelangt und wieder verstärkt wird.

Verhindern kann man dies zuallererst durch sinnvolle Aufstellung von Lautsprecher und Mikrofon zueinander. Die Stichworte hier sind Richtcharakteristik und Abstrahlwinkel - siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Richtcharakteristik
http://de.wikipedia.org/wiki/Lautsprechergehäuse

Dabei ist zu bedenken, dass ein Lautsprecher in den tieferen Frequenzbereichen (=tieferen Tönen) nicht gerichtet, sondern rundum abstrahlt.

Zur Aufstellung gehört auch immer die Akustik des Raumes mit dazu: Wo "verläuft" sich der Schall, wo wird er "geschluckt", wo sind schallharte Flächen an denen er sich reflektiert und zurückgeworfen wird?


Dann ist es noch so, dass der Freuqenzverlauf sowohl bei Mikrofonen als auch bei Lautsprechern nicht linear ist. Eine Bildersuche im Web mit dem Stichwort "Frequenzverlauf" sollte Klarheit bringen, was gemeint ist.
Abhängig vom verwendeten Material (Mikro und Lautsprecher) und im Zusammenspiel mit dem Raum gibt es bestimmte Frequenzen, die besonders koppelfreudig sind. Hier geht man mit einem Equalizer her und senkt diese Frequenzen im Klangspektrum etwas ab. Je nach Anwendungsfall in einem einzelnen Mikro-Kanal oder in der Summe mehrerer Kanäle (quasi dann im Signalweg direkt vor dem Lautsprecher respektive seinem Verstärker). Und je nach Anwendungsfall nimmt man einen parametrischen oder grafischen Equalizer.


So... das war mal einiges an Grundlagen-Futter - ich glaub die Stichworte reichen erst mal für eine ausgedehnte Nacht; Material zum Lesen dazu gibt's genug im Netz.

MfG, livebox
 
vielen Dank, ihr habt mir sehr weitergeholfen :great:
 
Je kürzer die Entfernung zwischen Box und Mikro, desto höher die Frequenz und Stärke der Rückkopplung.

desto höher stimmt nicht. Das hängt von den Frequenzgängen des Mikros, Lautsprecher und des Raums ab und wie sich die am Mikrofon die Phasenbeziehungen überlagern.
 
Ja, aber trotzem hat steini recht.
Du hast vergessen, dass die Dämpfung bei hohen Frequenzen deutlich höher ist als im Bass; heißt im Umkehrschluss, dass da der Pegel direkt vor der Box im Hochton verhältnismäßig größer ist. Was zum beschriebenen Effekt führt.

MfG, livebox
 
Wir haben in unserem Proberaum auch seit neuestem ein enormes Feedbackproblem. Wegen irgendwelcher Auflagen mussten wir den Pyramidenschaumstoff von der Decke entfernen. Diese hat zwar einen groben Putz aber dennoch genug Abstrahlverhalten, dass es sehr fiept, egal wie wir den Equalizer einstellen. Zum einen wollten wir es jetzt mit dem Behringer Shark in den Griff bekommen, was bisher mangels Netzteil noch nicht geklappt hat, haben aber momentan eine andere Variante im Einsatz.

Wir haben aus Styroporplatten eine kleine Stellwand gebastelt und diese hinter der Sängerin platziert. Das Ganze haben wir noch mit billigem Mollton beklebt. Da die Sängerin im Rücken sonst eine Holzwand hat, die stark abstrahlt, war das auch notwendig. Das hat uns einiges in puncto Feedback gebracht. Vor allem wenn der Drummer auf die Snare oder die hohen Toms geschlage hat, haben die Obertöne eine Feedback schleife produziert, da sie von der Wand reflektiert wurden. Das bleibt jetzt aus.

War eine billige schnelle Lösung mit recht ansprechendem Ergebnis. Wenn jemand Interesse hat stelle ich gern eine kleine Bastelanleitung zusammen.
 
Du hast vergessen, dass die Dämpfung bei hohen Frequenzen deutlich höher ist als im Bass; heißt im Umkehrschluss, dass da der Pegel direkt vor der Box im Hochton verhältnismäßig größer ist. Was zum beschriebenen Effekt führt.

Meinst du durch die Bündelung bei hohen Frequenzen? Das ist dann aber nur im Abstrahlbereich der Box der Fall.
Dissipation kann nicht der Grund sein, die spielt frühestens ab 20-30m ne Rolle...
 
Hi, nein, ich meine einfach das nieder Volk, welches dämpft. Ich muss zugeben, "...dass da der Pegel direkt vor der Box im Hochton verhältnismäßig größer ist" drückt das ziemlich schlecht aus :D

Aber um den Gaul mal anders rum aufzusatteln: Ich geb oben bei ein paar Frequenzen am EQ etwas mehr Stoff (je nach Holz halt), was zwar beim Soundcheck scharf und überspitzt klingt, sich aber gibt wenn genug Masse im Raum ist. Vorne resp. auf der Bühne ist der HT trotzdem überbetont, was dieses Koppelverhalten begünstigt.

MfG, livebox
 
um noch kurz was hinterher zu drücken:
Habe ich das richtig verstanden, dass somit der Noppenschaumstoff sehr hilfreich ist?
Wir sind grade dabei den Gesang....oder wie mans nennen will ;) einzubinden und parrallel kommen noch Noppenschaumstoff Platten an die Wand, ein Teil ist noch nicht bedeckt. Es hat gekoppelt, wenn ich mal darüber nachdenke und das nich grad alles zufall war, ging das ganze in Richtung der Schaumstoffplatten gerichtet um einiges besser, kann das sein?
Würde bei uns schonmal sehr weiterhelfen, denn der Drummer haut ordentlich rein und jetz ham wir noch ne 4x12 Box da rumstehn :D
 

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