Gehen wir mal die Kanalzüge durch:
16 Stück an der Zahl und mit einem einzigen Eingang versehen, nämlich ein symmetrischer XLR-Eingang, hinter dem höchstwahrscheinlich ein Mikrofonvorverstärker sitzt. Sollte sich nicht irgendwo auf der Rückseite des Mischers ein Schalter zur Aktivierung der Phantomspeisung befinden (Phantom, PP oder 48V beschriftet), dann möchte ich annehmen, daß das Pult selbige nicht liefern kann. Würde dann auch die fehlenden Klinkeneingänge in den Kanalzügen erklären, weil man so gefahrlos auf unsymmetrische Klinke adaptieren kann.
Für zu hohe Pegel gibt es dann eine PAD-Schalter und eben den Gain-Regler zur Anpassung der Eingangsempfindlichkeit auf die angeschlossene Signalquelle. Siehe auch Solo-Schalter.
Anschließend ein Vierband-Festfrequenz-EQ, dessen Centerfrequenzen entsprechend aufgedruckt sind.
Darunter die vier "A-Regler", welche die vier AUX-Wege des Mischers darstellen. Aufgrund der zweierlei Farben gehe ich davon aus, daß zwei AUXe pre-fader (also vor dem jeweiligen Kanalfader) abgezweigt werden und zwei dahinter (post-fader). Welche welche sind, muß man halt testen, indem man Signal auf einen Kanal gibt und kuckt, ob am betreffenden AUX-Send-Ausgang (respektive dessen Solo-Abhöre) was raus kommt, wenn der Kanalfader unten ist.
Als nächstes zwei Schalter um Kanäle Subgruppen zuzuordnen, der Panoramaregler, Soloschalter und Kanalfader.
Weiter rechts folgen dann die vier Subgruppen, auf die man die Kanäle routen kann, die man zusammenfassen möchte. Auch hier war der Rotstift am Werk und so teilen sich Subgruppenausgang und Tape-Return eine TRS-Klinkenbuchse. Belegung rechts am Pult aufgedruckt. Die vier Pegelanzeigen über den Subgruppenfadern zeigen vermutlich die Send-Pegel der Subgruppen an. Darunter ebenfalls vier AUX-Regler, um die Tape-Returns auf Monitore und Effektgeräte schicken zu können. Darunter dann L-R-Schalter, um die betreffende Subgruppe auf den Main-Out legen zu können, Pan-Regler, Soloschalter, Fader, fertig.
In der Mastersektion finden wir neben den (unsymmetrischen!!!) XLR-Ausgängen zwei AUX-returns (mit Effekt-Return bezeichnet), die vier AUX-Send-Ausgänge (jeweils mit Pegelregler und Solo-Schalter), sowie die Pegelregler der Effekt-Returns plus Panoramaregler und Solo-Schalter. Drunter dann die Master-Fader.
Daneben noch Anschlüsse für (schalt- und pegelregelbares) Talkback-Mikro (welches vermutlich nur auf die pre-fader AUXe läuft, was uns annehmen lässt, daß das A1 und A2 sind), pegelregelbarer Kopfhöreranschluß und ein main Rec-Out und tape-Return. Dazu noch ein Umschalter, ob Kopfhörer/Pegelanzeige main den Main-Mix anzeigen/ausgeben sollen oder Solo.
Fertig ist die Laube.
Zur Frage mit dem EQ: Ich gehe da mal von einem Grafik-EQ zur Entzerrung der angeschlossenen Boxen aus und der käme entsprechend hinter den Main-Out respektive A1/A2-Out. Inserts sind nicht vorgesehen.
Solltest Du dagegen in einen Kanalzug einen EQ einschleifen wollen, ist das Essig, weil keine Kanal-Inserts vorhanden. Man könnte also nur den Weg über Subgruppen beschreiten.
Das Pult ist halt doch schon älter und da waren viele Dinge, die heute schon bei Kompaktmischern alltäglich sind, noch nicht Standard. Dennoch ist anzunehmen, daß dieser Mischer noch für die Ewigkeit gebaut wurde und wenn der Erhaltungszustand ok ist, hat man an dem Teil im Proberaum noch lange seine Freude.
domg