Multi Gitarrenständer, selbst gebaut.

Koll
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Hallo liebe Freunde der Gitarren.

Zuallererst der Verweis auf den Thread, warum ich mich entschlossen habe, den Bauplan hier reinzustellen.
https://www.musiker-board.de/thread...n-gitarrenstaender-aus-geoelter-buche.738179/

Es gibt sicher einige Gitarristen, die sich eventuell einen Multi Gitarrenständer selbst bauen wollen, aber vielleicht nicht wissen, wie sie anfangen sollen.
Ich hab in den letzten Jahren schon mehrere solcher Dinger gebaut, für mich, für Freunde, für den Proberaum.
Entstanden ist die Idee aus Platznot in meinem kleinen Musikzimmer. Es musste ein Gitarrenständer her, der sich zentimetergenau den Platzverhältnissen anpasst.
Die Konstruktion ist sehr einfach gehalten und von jedem Laien mit einem Minimum an handwerklicher Begabung in kürzester Zeit zu schaffen.

An Werkzeug reicht eine billige Handkreissäge, zur Not geht auch eine Stichsäge und eine Bohrmaschine. Materialwert ist sehr gering. ab 30-40 Euro ist man dabei.
Die Maße können beliebig verändert werden und die Dimensionen der Hölzer sind nicht bindend. Die Länge kann beliebig gewählt werden.
Es geht fast jedes Plattenmaterial, Sperrholz, Spanplatte, 3 Schicht Platte, OSB Platten.
Je nachdem was gefällt oder einem günstig erscheint.
Es geht hier rein um die Konstruktion.


Zuerst werden die Seitenteile zugeschnitten. Die Maße sind auf der Schablone ersichtlich.

IMG_7731 (1).jpeg


Die Längshölzer wo die Gitarren aufliegen sind aus gehobelten Brettern, ca. 30x80 mm.
Es gehen auch Streifen aus 27 mm starker 3 Schichtplatte. Oder Staffel 5x8.
Holzreste nicht gleich wegwerfen. Die braucht man noch um die Positionen zu kennzeichnen.
Dazu legt man sich am besten eine Gitarre auf das Seitenteil und legt die Holzreste so hin, dass die Gitarre überall schön anliegt.
WICHTIG: Die Holzleisten für die Bodenplatte mit einberechnen. Ist auf dem Foto nicht gut zu erkennen.

IMG_7733 (1).jpeg





IMG_7734 (1).jpeg


Gitarre wegnehmen die Postion der Hölzer anzeichnen und auf das andere Seitenteil übertragen.
Löcher bohren und am besten mit Hilfe einer weiteren Person alles auf einer ebenen Fläche zusammenschrauben.
Es geht auch hier nicht um jeden Millimeter Passgenauigkeit.
Die Längshölzer unbedingt auch alle vorbohren, damit das Holz nicht reisst.
Ich nehme Tellerkopfschrauben 5x80 Gehen aber auch andere Schrauben.

IMG_7739 (1).jpeg


IMG_7738 (1).jpeg


In das Längsholz, wo der Hals aufliegt bohre ich 8mm Löcher im Abstand von 10 – 12 cm, wo dann die Rundstangen oder Dübelstangen reinkommen. Nicht ganz durchbohren, damit die Dübelstangen nicht hinten rausfallen. Meiner Meinung nach ist das die einfachste Methode, um die Abstände zwischen den Gitarren herzustellen. Da hab ich schon abenteuerliche Konstruktionen gesehen, die mit sehr viel mehr Arbeitsaufwand verbunden sind.
10-12 cm Abstand reicht für E-Gitarren. Für dickere Gitarren die Abstände erweitern und anpassen.
Filz mit 3mm Stärke bekommt man im Stoffhandel, beim großen Onlinehändler oder eventuell auch im Baumarkt. Einen grünen Kunstrasenteppich in jedem Baumarkt als Meterware.
Filz ist auch für Gitarren mit Nitrolack geeignet.
Der Filz wurde mit einem Heißkleber angeklebt. Schrauben oder Klammern gehen aber auch.

Das wars jetzt schon. Viel Spaß beim selbermachen und gutes Gelingen.

Fertig sieht das dann so aus.


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Hier noch eine Variante mit Lochreihen, die man verstellen kann um die auch Akustikgitarren unterzubringen

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Sehr gut find!
 
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Wenn ich mir meinen Gravity Vari-G 9 so ansehe, ist der Unterschied nicht wirklich groß. Gute Idee, grade auch mit der Lochreihe zum "Verstellen" :keks:
 
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Hey,
schönes Teil und absolut tadellose Funktion.
Davon abgesehen ist deine Gitarrensammlung recht groß - was an sich nicht ungewöhnlich ist...
Eher schon ungewöhnlich finde ich die Menge der Gurte - an jeder Klampfe ein Gurt ist schon Hammer und sicherlich ungewöhnlich! ;) :biggrinB:
Gruß,
Bernie
 
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Sehr schöne Idee und Darstellung, danke für`s Teilen! :great:

Das mit den Gurten mache ich auch so, ich dachte immer, da sei ich der Einzige.....^^
Ich spiele sehr ungern ohne Gurt und wenn ich spielen will, dann will ich nicht vorher am Gurt "herumfriemeln". Also reine Bequemlichkeit und praktisch (man könnte es auch Faulheit nennen, aber wir sind ja im höflichen MB)...^^

Nur am Rande für den Fall, dass jemand Gitarren mit Nitrolack hat:
Ist Filz eigentlich unkritisch für Nitro-Lacke? Bin leider kein Chemiker, aber die Frage, welche Materialien (auf Dauer) Lacke angreifen, wird ja öfter sehr kontrovers erörtert. Ggf. könnte man natürlich auch einfach anderes Material nehmen. (Rein logisch müsse ja eigentlich dieser Auspolsterstoff, den Hersteller von Nitrolack-Gitarren in ihren Gitarrenkoffern verwenden, unschädlich sein. Oder ist das den Herstellern egal? Wo bekommt man den eigentlich her? Gibt es irgendein Material, das mit Sicherheit unschädlich ist?
 
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Ist Filz eigentlich unkritisch für Nitro-Lacke? Bin leider kein Chemiker, aber die Frage, welche Materialien (auf Dauer) Lacke angreifen, wird ja öfter sehr kontrovers erörtert.
Den Beweis wird natürlich keiner führen, und gleich vorab - ich bin da auch nicht so überkritisch und nehme ggf. Lackschäden bei Nitro im Sinne von "natürliches Aging" auch in Kauf.

Aber, als ich damals auf der Suche nach hochwertigen Ständern war, bevor ich merkte dass sich bei meiner Wohnsituation das alles schwierig gestaltet... habe ich zumindest so weit geforscht:

Echter Wollfilz sollte eigentlich unkritisch sein, weil halt Naturmaterial. Gilt zum ähnlichen Grad auch für Leder, wenn es entsprechend schonend gegerbt ist. Bei "Kunstfilz" wird's dann schon wieder anders, hier kann es halt wie immer bei Kunststoffen auch zu Ausdünstungen kommen. Ich hätte mich damals in Bezug auf Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit auch für entweder ein Leder oder einen Filz entschieden.

Aktuell stehen die Instrumente daheim immer noch in dem hier - der K&M translucent ist in den 11 Jahren in meinem Besitz (der Thomann-Bestellhistorie sei Dank) in würde gealtert und die "Transparent"-Teile sind vergilbt, die Gitarren die drauf stehen sind aber lacktechnisch unbeschadet. Eingelagerte und wenig genutzte Instrumente lagern in SKB Cases, und auch da ist bisher alles im Lot.

Meine Meinung ist und bleibt - ein bisschen Invest in Qualität kann helfen, unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Und die etablierten Marken haben halt schon ein Interesse, möglichst wenig Ärger zu haben und ihren Ruf zu bewahren.
 
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Ist Filz eigentlich unkritisch für Nitro-Lacke?
Filz ist so gesehen kein Material - so ziemlich jede Faser / jedes Gewebe kann man verfilzen:
Wolle, Baumwolle, -zig andere Naturfasern, aber auch Polyester, Polyamid...

Die Meterware aus dem Baumarkt ist vermutlich Polyester oder Polypropylen.
 
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Top, danke
Habe heute gerade im Inet nach einem geeigneten Ständer gesucht, nun baue ich mir selber einen :cool:
 
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Vielleicht noch ein Tipp hinsichtlich der Konstruktion:
Je nach Breite des Ständers würde ich dringend anraten eine weitere Wange in der Mitte einzusetzen, oder die Konstruktion in der Mitte einmal geeignet gegen Verwinden zu sperren. Ansonsten vielen Dank für die Inspiration.

Fürs Material bietet sich im Low-Budget Bereich sicher Wisa-Platte (Seekiefersperrholz) in geeigneter Dimension an. Bei nem Plattenpreis von ~ 50 € bei 15mm Stärke kann man sicher einen ganzen Ständer bei entsprechendem Zuschnittlayout fertigen.

Wenns n bisschen teurer sein darf würd ich mal bei Buchenleimholz schauen.

Gruß
T
 
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Eure Oma soll halt einen Schal in geeigneter Dimension aus reiner unggefärbter Schafwolle stricken. Den könnt ihr dann um das Holz wickeln und am Anfang und Ende festtackern. Das sollte dann auch nicht abfärben. Obwohl...Lanolin ist auch ein Fett....ohohohoh..... gaaanz böse....ob das nicht den teuren Nitrolack ausweicht.... 😉

@Koll ... Klasse Idee!! Danke fürs zeigen!!!
 
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Sehr geil. Plane auch sowas zu bauen, allerdings nicht so breit, dafür evtl. 2-stöckig. Deine Lösung wäre vermutlich eine super Grundlage dafür.
 
Der ist sehr fein. Ich hab was ähnliches in einen Ikea-Schrank reingebaut. :). Das mit den steckbaren Aufnahmen um unterschiedlich dicke Gitarren unterzubringen ist eine coole Idee. :)
 
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