Mundstück!

[KeyMotif]

Hallo Leute...
Ich hatte schon länger einmal überlegt, mir ein neues Mundstück zu holen, nur bräuchte ich mal Empfehlungen.
Momentan spiele ist diese hier:

http://www.musik-produktiv.de/selmer-s-80-t-c.aspx

mit dieser Blattschraube

http://www.musik-produktiv.de/francois-louis-pure-brass-tenorsax-l-100050233.aspx
(Die sollte auch zum neuen Mundstück passen!


Mein Problem ist folgendes:

Privat spiele ich eher Jazz und Blues. Nur bin ich in einer Organisation (Ten Sing), wo wir Pop Stücke covern. Also sollte es in beiden Richtungen Flexibel sein.

Wo ist der unterschied zu nem Kautschuk Mundstück, wenn ich zum Beispiel ein Bronze Teil nehme?
http://www.musik-produktiv.de/otto-link-metall-t-7.aspx (so wie dies hier)


Könnt ihr mit Blätter empfehlen? (Für diese Musikrichtungen)

Das Mundstück sollte ein Budget von 200 Euro nicht übersteigen und sollte auf Musik Produktiv vorhanden sein. (http://www.musik-produktiv.de/)

Liebe Grüße
Key

 

[lePhilippe]

Hallo Key!

Wo ist der unterschied zu nem Kautschuk Mundstück, wenn ich zum Beispiel ein Bronze Teil nehme?
http://www.musik-produktiv.de/otto-link-metall-t-7.aspx (so wie dies hier)

Find es selbst heraus Wenn es um Mundstücke geht, kannst nur du selbst entscheiden. Also nimm dir mal nen Mittag Zeit, fahr in ein gut sortiertes Geschäft und spiel am besten alles an, was sie da haben.

Privat spiele ich eher Jazz und Blues. Nur bin ich in einer Organisation (Ten Sing), wo wir Pop Stücke covern. Also sollte es in beiden Richtungen Flexibel sein.

Es kommt größtenteils auf dich an, was du mit einem Mundstück spielen kannst. Natürlich spielen Bohrung, Kammer, Stufe des Mundstücks ne Rolle, aber wer sein Mundstück im Griff hat, kann fast alles damit spielen. Bei Pop/Rock macht sich ein Metallmundstück oft ganz gut, im Jazz geht der Trend momentan eher zu Kautschuk... Ich spiel das Otto Link aus deinem Link, allerdings ist es schon n bisschen älter, und komme damit in der Bigband (Swing, Fusion, Rock, Latin..) und sonst, wenn ich eher richtung Jazz unterwegs bin, immer gut zurecht..


gruß
Philippe

 

[HCL991]

Ich will jetzt auch meinen Senf dazu geben. Philippe hat völlig Recht. Pack dein Sax, nimm dir nen Mittag frei und teste die MPCs durch. Auch mit verschiedenen Blättern ist nicht schlecht. Ich habe mal auf einer HP gelesen, wie man das relativ schnell machen kann:
Du testest ein MPC indem du es einfach auf deinen Bogen schiebst, ein beliebiges Blatt nimmst, mittels deiner Rechten Hand das Blatt in Position bringst und festhälst und dann ein paar Töne spielst. Also muss das Blatt nicht erst einspannen, sondern du kannst es festhalten, und auch verschiedene Blätter an einem Test-Mpc ausprobieren!
Dann kannst du relativ schnell die richtige Mpc-Blatt Kombination rausfinden!

Greetz
Stefan

 

[Leve]

Hi,

Jazz, Blues und Pop sind so ,,eng" beieinander, da musst du in dieser Hinsicht nicht auf verschiedene Mundstücke achten. Da kannst du ohne nachzudenken jedes ,,jazzige" Mundstück nehmen. (Wissenswertes: http://www.tittmann.de/SaxMundTip.html)

Wenn du bis jetzt auf einem C** unterwegs warst, solltest du dich bei der Musik vllt jetzt in Richtung eines offeneren Mundstücks vortasten.
Um bei Otto Link zu bleiben (auf der Homepage siehst du die Vergleichswerte), bist du momentan auf einer 5* Öffnung. Ich würde Richtung mittel-mitteloffen gehen, sonst wirds zu extrem. Also in Otto Link Werten: 6-7.

Der Unterschied zwischen Metall und Kautschuk dürfte der Preis sein^^
Letztendlich gilt hier, wie oben gesagt, probieren. Viele Jazzer schwören auf Metall-Mundstücke. Andere nicht. Kommt im Endeffekt auf dich an, du kannst mit einem Kautschuck-Mundstück die Schärfe von Metall erreichen, aber mit Metall auch sehr ,,sanft" spielen. Viel Zeit beim Ausprobieren und eine große Auswahl an verschiedenen Mundstücken ist da die beste Lösung.

Blätter lassen sich schwer bis nicht weiterempfehlen. Je nach Ansatz brauchst du eine ganz andere Stärke als ein anderer Saxophonist. Deine Mund/Zahnstellung hat Einfluss auf deine optimale Blattstärke. Dein persönliches Klangempfinden dürfte entscheidend für diese Frage sein...und natürlich, ob das Blatt auf dem Mundstück losgeht.
Ich habe z.B. i.wo auch noch das Selmer C** bzw C* für Tenor/Alt rumfahren, aber spiele absolut unterschiedl. Blätter auf den beiden Mundstücken.
Bei einem Meyer 6/7 würde ich sagen, du kannst mal die Rico Jazz Select ausprobieren. Bei dem C** sind vielleicht AW Reeds Blätter ganz nett. Auch hier: durchprobieren
Bei Thomann mal einen ganzen Stapel kommen lassen und ein paar Mittage drauf rumtröten.

Die Blattschraube kann sich sehen lassen, die würde ich ohne Bedenken weiter verwenden.

Grüße

 

[KeyMotif]

Ich habe das mit den Öffnungen nicht ganz verstanden....
Könntest du mir bei Musikproduktiv mal eins mit ner größeren Öffnung zeigen?
(Metal bitte)

 

[Leve]

Hast du selber schon
Das von dir verlinkte Mundstück hat eine Öffnung von 2,25mm. Sprich von der Spitze deines Mundstücks zur Spitze deines Blattes sind es, sofern das Blatt noch gerade ist und nicht durch zu festen Ansatz krummgebogen wurde, 2,25mm. Wie der Name schon sagt, ist das die 7er Öffnung aus der Tabelle auf meiner angegebenen Seite.
Damit bist du schon ziemlich gut dabei.
Ich denke, dass ist so ungefähr die Grenze, wenn du davor noch nie etwas Offneres als das C** gespielt hast. Natürlich kriegst du auch aus einem 10er mit etwas Geduld einen Ton und mit etwas mehr Geduld einen schönen Ton raus, aber die Ansatzumstellung von C** auf ein 7er Otto Link ist schon ziemlich anstrengend (schmerzende Backen ahoi ). Wenn du das 7er beherrscht, kannst du dir dann immernoch überlegen, ob es jetzt eine richtige Wuchtbrumme sein muss, oder ob du akzeptierst, dass du lange üben musst, bis du die Grenzen dieser Öffnung wirklich erreichst.

Das dürfte die größte Bahnöffnung sein, die Musik-Produktiv bietet:
http://www.musik-produktiv.de/otto-link-metall-t-9.aspx

Allerdings ist es wirklich empfehlenswert, sogar wichtig, dass du die Mundstücke, die für dich in Frage kommen, ausgiebig testen kannst und tust.
Auch sind Metall-Mundstücke immer eine Spur extremer als ihre Kautschuck-Pendants. Mit einem Metall-Mundstück wirst du zwar leichter gehört, wenn du i.wo mitspielst...aber das ist nicht nur positiv

 

[KeyMotif]

Kannst du mir denn noch kurz den unterschied erklären?
Je offener, desto.....? (Schöner, Härter, Weicher etc...?)

 

[Leve]

Je offner, desto schwerer zu kontrollieren, aber desto freier in der Effektgestaltung.
Um eine 10er Öffnung zu kontrollieren, brauchst du (im Vergleich zum C**) irrsinnig viel Lippenspannung (ohne zu drücken!) und natürlich: wo viel Loch, will viel Luft rein. Du kriegst zwar durch eine große Öffnung mehr Luft durch, aber diese Luft will der Ton auch, damit er nach etwas klingt.

Du solltest die Seite von mir noch mal durchlesen, ich will sie jetzt nicht abschreiben

Die Farbe des Tons wird weniger durch die Öffnung, als durch die Kammergröße und Form bestimmt.

Zitat Homepage:

,,Beispiel 1 " Koncave und gerade Gegenwand "
Ist die Innenform sehr rund mit ausgehöhlten Seitenwänden und einer konkav verlaufenden Gegenwand, so bewirkt das eine sehr dunkle und weiche Klangcharakteristik.

Beispiel 4 " enge Gegenwand "
liegt die Gegenwand extrem eng am Blatt mit einer Stufe zur Kammer, ist der Ton hell und durchdringend scharf, verursacht aber auch im tiefen Register mehr Widerstand. "

Und dazwischen gibts natürlich noch tausende Zwischenstufen.

Edit: Tonschönheit macht nicht das Mundstück, sondern der Spieler (du!). Außerdem ist schön ziemlich subjektiv. Deswegen strebe ich zum Beispiel auch nicht nach dem schönen Ton eines klassischen Saxophonisten, sondern nach einem schönen Blues-Ton.

 

[Mr. Brightside]

Privat spiele ich eher Jazz und Blues. Nur bin ich in einer Organisation (Ten Sing), wo wir Pop Stücke covern. Also sollte es in beiden Richtungen Flexibel sein.

Wo ist der unterschied zu nem Kautschuk Mundstück, wenn ich zum Beispiel ein Bronze Teil nehme?
http://www.musik-produktiv.de/otto-link-metall-t-7.aspx (so wie dies hier)


Könnt ihr mit Blätter empfehlen? (Für diese Musikrichtungen)

Wie sich bestimmte Mundstückeigenschaften auf das Spiel auswirken musst du nicht unbedingt wissen.
Wie meine Vorredner schon sagten: Ausprobieren.
Und wenn du dich dann wohl fühlst, ist dir hinterher garantiert egal, ob das Mundstück jetzt z.B. Baffle und konvexe Gegenwand hat.

Der Unterschied zwischen Kautschuk und Metall (und Glas, Holz, Keramik und weiß der Teufel) ist neben dem Preis und dem Gefühl im Mund auch die Selbstwahrnehmung.
Metall resoniert viel obertonreicher, Kautschuk eher gedämpfter. Das Betrifft jetzt, wie gesagt, nahezu ausschließlich die Selbstwahrnehmung.
Der Sound der am Ende rauskommt, den das Publikum wahrnimmt ist meist etwas anders als die Selbstwahrnehmung und eher weniger vom Material der Mundstücks abhängig als von der Form.
Noch entschiedender für den Sound, als die Mundstückform, ist der Spieler. Daher ist es, wie auch schon gesagt wurde, nicht ein Mundstück für Jazz, ein Mundstück für Rock und eins für Blues zu haben.
In der Klassik hast du es mit einem anderen Mundstück wohl leichter. Aber Jazz/Rock/Blues/Pop und so, sollte mit einem Mundstück problemlos machbar sein.

Blattauswahl ist genauso individuell wie Mundstück Auswahl. Sicherlich kann dir jeder sagen, was er gerne spielt. Das einzige was du davon hast ist, dass du vielleicht eine neue Marke kennen lernst.
Jeder empfindet die Blätter anders. Ich spiele Beispielsweise Legere Studio Cut (Kunststoffblätter). Vorher habe ich AW Blätter gespielt.
Möglicherweise vertragen die sich aber gar nicht mit dir und deinem neuen Mundstück. Das heißt, dass du auch das wieder ausprobieren musst.