Music Man Gitarre neu bundieren lassen

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Hallo zusammnen,

ich habe mir vor ein paar Jahren eine Music Man JP genehmigt und dann einen sehr schlimmen Fehler gemacht: Habe einige Zeit lang intensiv mit verrosteten Saiten gespielt und es nicht gemerkt... bei den Elixir-Saiten ist wohl die Nanoschicht über den Bünden aufgerubbelt worden und konnte dort rosten. Von oben fühlten sich sie Saiten an wie neu! Sehr tückisch... Die Gitarre war sehr, sehr gut eingestellt, ein besseres Spielgefühl habe ich noch nie bei einer anderen Gitarre erlebt und jetzt habe ich die Sorge, wie ich das wieder so hinbekomme.

Naja, jetzt sind die ersten 7-9 Bünde in den hohen Lagen total verpfuscht und runtergeschmirgelt, es scheppert einfach richtig übel. Die Sound ist mittlerweile ziemlich mies, vor allem clean.

Ich habe die Gitarre mal in einen guten Laden gebracht, dort wurde noch versucht ein Kompromiss zwischen tiefer Saitenlage und klarem Klang zu finden, das Ergebnis war aber nicht befriedigend. Da war nicht mehr viel zu machen.

Ich habe mir darum überlegt die Gitarre kompett neu bundieren zu lassen und sie damit sozusagen in ihren Ausgangszustand zu versetzen. Ich weiß bloß nicht, wem die die Arbeit anvertrauen soll. Am Liebsten würde ich sie zu Music Man selber schicken, weil die dort wissen, was genau wie verbaut wurde, die haben die richtigen Bundstäbe da etc. Das wird aber wohl teuer werden, darum wollte ich hier mal nach Rat fragen, wo ich das machen lassen könnte, was das kosten kann und worauf ich achten sollte.

Wäre sehr dankbar für jegliche geteilte Erfahrung und jeden Tipp!

Viele Grüße und Danke im Voraus,
Markus :)
 
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Vielleicht reicht es ja auch, die Bünde einfach feilen zu lassen? Dadurch werden sie zwar natürlich flacher, aber es ist deutlich günstiger, kann jeder Gitarrenbauer für dich erledigen, und ist nicht so ein "großer" Eingriff wie eine komplette Neubundierung. Zumindest eine Überlegung wert...?
 
ich hatte ein ähnliches problem mit meiner strat. war beim gitarrenbauer und wollte neue bünde machen lassen und er hat mir davon abgeraten, weils erstens ziemlich teuer wäre, zweitens sollte man das nicht zu vorschnell machen weil es bei einer gitarre nur ca. zweimal möglich ist (ich weiß leider nicht wieso genau).
jedenfalls hat er mir die bünde abgefeilt, so wie domo es schon vorschlug. hat gut funktioniert, alles wieder stimmig. hat bei ihm knappe unter 100 euro gekostet.
 
Als ich die Gitarre damals in den ersten Laden brachte, habe die Bünde schon mal feilen lassen. Das Ergebnis ist aber wirklich nicht gut. Ich glaube nicht, dass das mangelnde Kompetenz war, der Laden ist wirklich top und ich habe bis jetzt nur begeisterte Kunden kennen gelernt. Denke, das ist einfach keine Lösung mehr für das Problem.

Warum man eine Gitarre nur zwei mal bundieren lassen kann, weiß ich auch nicht. Vielleicht wird dadurch das Material am Hals zu stark beansprucht? Ist wahrscheinlich nicht der liebevollste Akt im Umgang mit einer Klampfe^^
 
Wenn du das nötige Kleingeld hast, und es dir die JP wert ist, empfehle ich dir eine Neubundierung mit Edelstahl.

Hab das Anfang des Jahres meiner Ibanez J. Custom gegönnt, zum PlekHaus Berlin geschickt, Edelstahlbünde rein, pleken lassen, alles super.

Hat den Vorteil, dass sich deine Bünde dann nichtmehr, bzw so gut wie nichtmehr abnutzen, bleiben also nahezu ewig glänzend und rund.


Die Preise findest du auf der Hompage, oder du kannst dem Herrn Kuhlo einfach mal ne Mail schreiben, sehr schneller udn kompetenter Kontakt.


Grüße,
Flo
 
Ich denke, da kann man bedenkenlos einen guten lokalen Gitarrenbauer dran lassen. Du erklärst ihm die Situation, und vielleicht weiss er, welche Bünde ursprünglich drauf waren.

Und übrigens: keine Nanosaiten mehr wäre ein guter Tipp für die nächste Bundierung ;) Ich denke, die Lektion hast du nun gelernt.

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Wenn du das nötige Kleingeld hast, und es dir die JP wert ist, empfehle ich dir eine Neubundierung mit Edelstahl.

Hab das Anfang des Jahres meiner Ibanez J. Custom gegönnt, zum PlekHaus Berlin geschickt, Edelstahlbünde rein, pleken lassen, alles super.

Hat den Vorteil, dass sich deine Bünde dann nichtmehr, bzw so gut wie nichtmehr abnutzen, bleiben also nahezu ewig glänzend und rund.


Die Preise findest du auf der Hompage, oder du kannst dem Herrn Kuhlo einfach mal ne Mail schreiben, sehr schneller udn kompetenter Kontakt.


Grüße,
Flo



Nachtrag: Das funktioniert aber nicht mit jedem Griffbrett. Mir wurde damals das Edelstahlbundieren abgeschlagen mit dem Argument, dass Ebenholz zu sehr arbeiten würde, so dass da Risse entstehen können, oder etwas in der Richtung. Aber ein kompetenter Fachmann wird sich da wohl bestens auskennen.

Neubundieren ist jedenfalls super und die Gitarre wert.
 
Bei Dir um die Ecke gibts ein Gitarrenbauer, der hat mal super Arbeit bei Bundarbeiten an zwei meiner Gitarren abgeliefert (war auch eine Petrucci darunter). Vielleicht kannst Du bei dem ja mal anfragen:
http://www.cuntz-guitars.de/
 
... Warum man eine Gitarre nur zwei mal bundieren lassen kann, weiß ich auch nicht. Vielleicht wird dadurch das Material am Hals zu stark beansprucht? ...

... das leuchtet ein, wenn man sich mal so ein Bund-Draht genauer anschaut. Der Blechstreigfen, der in dem Schlitz im Briffbrett steckt, hat, laienhaft ausgedrückt, seitlich Widerhaken, um die Bünde fest im Griffbrett zu verankern. So, nun kann man beim Neubundieren natürlich darauf achten, den neuen Bund so einzusetzen, dass der neue Widerhaken nicht an der gleichen Stelle sitzt, wo der alte vorher schon herausgezogen wurde. ... würde schlecht halten. Aber irgendwann ist der Schlitz durch Raus- und Wiederrein augeleiert ... laienhaft ausgedrückt - Aber die Jungs sind pfiffig. Da wird mit Anfeuchten und Lötkolben gearbeitet. Da gibts wohl ein paar Tricks, mit denen man die Logik aushebeln kann.

Der Gitarrenbauer hier behauptet von sich, dass ers so macht, dass es mehrfach, oder sogar unbegrentzt oft geht. Etwas weiter unten in seinem online gestellten FAQ.

OK, ich habs hier vorort machen lassen. Ist noch nicht fertig - ist noch beim Lackierer - aber die Fotos in den Mails vom Gitarrenbauer sehen vielversprechend aus.
 
Das mit dem Lötkolben ist unsinnig. Wird nur nötig bei eingeleimten Bünden. Sonst bringt es keinen Vorteil. Und das es beliebig oft gemacht werden kann.... darauf würde ich nicht vertrauen. Je nach Griffbrettmaterial muß das Griffbrett etwas geschliffen werden und die Bundschlitze "nudeln" aus.
 
... naja, ich hab mich da ein bisschen umgeschaut, bevor ich meinen Hals in fremde Hände gegeben habe. Das mit dem Lötkolben sieht man öfters. Auch mein Gitarrenbauer setzt den ein. Übrigens auch mit Lötzinn. Ich glaube es geht hauptsächlich um das "Verhalten" der Holzfasern unter hoher Temperatur. Wahrscheinlich lösen sich so auch Lack, eventuell Kleber und Schmodder, der sich beim Spielen da abgelagert hat.

Hier mal ein Video, wo man dabei zuschauen kann:

 
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... naja, ich hab mich da ein bisschen umgeschaut, bevor ich meinen Hals in fremde Hände gegeben habe. Das mit dem Lötkolben sieht man öfters. Auch mein Gitarrenbauer setzt den ein. Übrigens auch mit Lötzinn. Ich glaube es geht hauptsächlich um das "Verhalten" der Holzfasern unter hoher Temperatur. Wahrscheinlich lösen sich so auch Lack, eventuell Kleber und Schmodder, der sich beim Spielen da abgelagert hat.
Hier mal ein Video, wo man dabei zuschauen kann:

Nun, dieses und andere Videos sind mir nicht unbekannt...Bin ja auch nicht erst seit gestern dabei. Kann man so machen, geht vielleicht schneller. Bei lackierten (Ahorn) Griffbrettern nicht unbedingt zu empfehlen. Außerdem kommen dabei zu viele kleine Holzstücke mit nach oben. Ich habe schon ca. tausend Bünde entfernt und ALLE Methoden versucht. Für mich bringt es keine Vorteile, habe meine eigene Art.
 
... ernsthaft, ich habe Deine Posts in anderen Threads gefunden - auch im T-Style User Thread - großer Respekt! Ich bin sicher, Du weißt wovon Du redest. :great:

Ich denke aber, so ein kleines Bisschen Voodoo ist bei so heiklen Operationen, wie beim Ziehen der Bünde, wo schnell mal was vom Griffbrett mitgehen kann, kein Nachteil.

... und wenn man sich dazu überwindet sein Baby in fremde Hände zu legen, dann hört man halt gern, dass der "böse Mann mit der Zange" es gleich auf die feingliedrig komplizierte Weise angeht, statt "grob" draufloszuackern. :D
 
Beim Ziehen der Bünde kommt oft etwas Material mit. Ist aber allermeist kein Problem, weil die Stelle vom neuen Bundstäbchen wieder verdeckt wird.
Und natürlich kann mehr als 2x bundiert werden. Wenn die Bundschlitze ausgeweitet sind, werden die neuen Bünde halt verleimt. Da hat jeder so seine Tricks (der Typ im Link auch).

Überhaupt kann das schneller nötig sein als man denkt. Gerade bei den alten Gitarren z.B. der 50-er und 60-er Jahre war der Steg des Bundstäbchens etwas dickier als 0,6mm (mit Widerhaken ca. 0,85mm -ungefähr). Die hatten nämlich oft die großen halbmondförmigen "Widerhaken" und kamen schon über einem Millimeter an der Stelle, je Typ.

Es hat immer mit dem Aufwand zu tun. Natürlich muss man sie vorbiegen...einfach reindreschen - wie oftmals in Videos zu sehen - ist dann natürlich nicht mehr. Ich habe sie bei sowas auch vorher möglichst komplett bearbeitet. Gerade bei einer alten Jazzgitarre mit meterweit überstehendem Griffbrett kommt man später schlecht ran (auch wenn die nicht bis zum Ende bundiert sind)
 

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