Musikalische Blockade

[MarkFrisch20]

Hi, seit ca. 1 woche will mir nichts mehr im punkto gitarre gelingen. Ich kann die einfachsten sachen einfach nicht mehr sauber spielen.
Ich habe sowas wie viele andere musiker auch haben, einfach mal ne zeit wo einem nichts gelingen kann, war bei mir schon sehr oft. Irgendwann klappts dann auch wieder wenn ich meine Gitarre ein paar tage bis wochen liegen lasse. Nur habe ich nächste woche einen Auftritt und wenn ich dann ums verrecken nicht ordentlich spielen kann, das wäre sehr ärgerlich.
Woran meint ihr liegt das, dass man eine art "musikalische Blockade" hat und nichts klappen will? Und vorallem wie kann ich wieder alles aus mir rausholen und so spielen wie ich spielen kann?

 

[DrScythe]

Musizieren ist sehr durch deine Psyche beeinflusst. Fühlst du dich nicht gut, spielst du kacke. Ganz einfach. Und Fühlst du dich nicht gut fängt bei "ich mag meinen Verstärker nicht" an, geht über "leichte Erkältung" oder "5 in Mathe" bis hin zu "Mist ich hab 10.000 Euro Schulden und weiß im Leben nciht mehr weiter." - All diese Zustände können motivieren oder auch blockieren und letzteres trifft eher zu.

Deine Gedanken behindern dich zusätzlich: Du denkst "ich hab einen Durchhänger" - also wirst du auch einen haben. Du achtest auf jeden minimalst falschen Ton, jeden nicht ganz 100% Anschlag und beurteilst dich total penibel. Das demotiviert dich und lenkt dich ab - folglich wirds immer mieser werden. Von daher: versuch dich zu entspannen. Hab wieder mehr Spaß dran. Im Publikum achtet eh keiner auf Einzelheiten. Die achten auf Action und auf das Gesamtbild.

 

[Amen X]

Musizieren ist sehr durch deine Psyche beeinflusst. Fühlst du dich nicht gut, spielst du kacke. Ganz einfach. Und Fühlst du dich nicht gut fängt bei "ich mag meinen Verstärker nicht" an, geht über "leichte Erkältung" oder "5 in Mathe" bis hin zu "Mist ich hab 10.000 Euro Schulden und weiß im Leben nciht mehr weiter."

In ein paar Jahren Bafög werd ich völlig depressiv sein!

 

[Effjott]

Musizieren ist sehr durch deine Psyche beeinflusst.

Da stimme ich absolut zu. Welcher Musiker kennt das nicht, dass ihn beizeiten mal Selbstzweifel plagen, dass Minderwertigkeitsgefühle aufkommen, dass man sich selbst nicht genügt...

In Verbindung mit einem öffentlichen Auftritt wirkt sich das dann häufig so aus, dass die Nervosität steigt und man zu sehr von der eigentlichen Sache - der Musik selbst - abgelenkt wird und sich nur noch auf technisch möglichst fehlerfreies Spielen konzentriert, um vor dem Publikum nicht schlecht auszusehen.
Dabei ist es viel wichtiger, mit dem, was man spielt, möglichst eins zu werden, zu verschmelzen, "drin zu stecken" in der Musik.

Patentrezepte kenn ich auch nicht. Versuche, das Publikum aus Deinen Gedanken auszuklammern, für Dich selbst zu spielen. Vor Beginn einige Male tief durchatmen kann dabei helfen und kleine Fehler fallen den Zuhörern häufig gar nicht auf.

 

[-Philipp-]

vielleicht wäre jetzt die richtige Zeit um einfach mal wieder mit den Lieblingsplatten und -songs mitzujammen. So hälst Du Dich mit Spass zumindest bis zum Auftritt auf der Gitarre fit !

 

[MarkFrisch20]

Danke ich werde das mal versuchen. Ist ein abgefahrendes Phänomen^^
Naja ich spiele auch gerade sone fingerkiller wie "La Feria-Juan Martin" wenn da was nicht läuft demotiviert das ganz schön weil das ja auch sozusagen das "highlight" meines auftritts werden soll.
Ansonsten Muchas Gracias.

 

[Beatler90]

Ich weiß genau wovon du sprichst.

Ich hab das seit nem guten halben Jahr. Besser gehts aber immer, wenn ich mit anderen zusammen spiele, das hilft wirklich. Das mit dem jammen zu Platten funktioniert auch ganz gut.
Nur meine Kreativität ist irgendwie flöten gegangen...vermutlich weil sie momentan in Abiturstress investiert wird

Ich denke/hoffe, dass die Kreativität wieder kommt, wenn ich nach dem Abi erstmal 4 Monate frei hab...we'll see.


MfG

 

[Frostbalken]

Ja, das kennt wohl jeder Musiker. Mir hat da sehr geholfen, wie ich in anderen Hobbies mit so etwas umgehe.

Ich spiele seit 12 Jahren Basketball in verschiedenen Ligen. Wenn da mal nichts läuft und alles daneben geht, versuche ich mich möglichst an Standardsituationen zu halten, sprich einfache Würfe, nichts riskantes.

Wenn das erst mal einigermaßen klappt, macht das Spaß auf Schwereres un d gibt Motivation.

Analog dazu mache ich es auch beim Gitarre spielen. Wenn es par tout nicht laufen will und ich nicht mal eigene Songs richtig sauber spielen kann, spiele ich erst mal etwas total simples, was ich eigentlich mit verbundenen Augen spielen könnte. Hauptsache es rockt, bzw. macht dennoch Spaß zu spielen.

Klappt das sauber und fehlerfrei, vergesse ich im Eifer des Gefechts meist, dass ich ja gerade eine Blockade habe. Dann fallen auch schwerere Stücke wieder leichter, weil der Kopf erst mal wieder frei ist und ich mir insgeheim denke: "Komm, wenn das klappt, klappt, geht es auch noch etwas schwerer."

Dann kommt Spaß und vor allem Motivation von ganz alleine und es läuft wieder.

 

[langhaar!]

Besorg dir mal 'Zen und die Kunst Gitarre zu spielen'.
Mit einfachen Atem- und Konzentrationsübungen lässt es sich wesentlich entspannter spielen.

Naja ich spiele auch gerade sone fingerkiller

Sorry, aber wer sich komplett überfordert, ist selber schuld. Einfaches richtig gut zu spielen, ist schwer genug. Zu sich selbst ehrlich sein und sich realistische Ziele setzen und bei Auftrtitten das spielen, was man immer und perfekt kann.

 

[depi]

Wie wärs, wenn du dir einfach mal eine Playlist von Songs zusammenstellst, zu denen man gut mitjammen und drübersolieren kann. das machst du dann wirklich mal ein paar stunden.
Oder nimm songs, die du gut vom Hören kennst, aber nie auf der gitarre gespielt hast. und ab geht die post. Je nachdem kannst du mal einen Song wirklich perfekt tabben.
Das alles hilft zumindest bei mir ein wenig gegen musikalische Minderwertigkeitskomplexe.

 

[sOL1d]

Oh man ich kann dich so gut verstehen. Das gleiche habe ich zur Zeit auch. Ich fange neue Songs an aber bringe nichts zu ende. Stelle fest, dass ich Sachen die ich schon sehr lange spiele immer noch unsauber spiele. Auf er einen Seite möchte ich noch weiter Improvisieren lernen aber da komme ich auch auf keinen grünen Zweig und weiß nicht wo ich anfangen soll.

Ich suche jetzt etwas mit dem ich mich wieder motivieren kann. Einfache Songs wären gut um wieder ein bisschen im Stimmung zu kommen ^^ Hat da jemand nicht einen Tip?

 

[Effjott]

Wie wär´s mit einem Blues im 12er Schema?