Musikantenstadl: Akkordeons "zu groß"/Verwendung passender Instrumentengrößen

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Wir waren aus Hannover erst gegen 22.00h zurück und ich habe dann noch in den Musikantenstadl geschaut.
Denn fast jede Gruppe hat eine/n Akkordeonspieler/in dabei.
Zum Schluss wurde unter den Nachwuchsgruppen eine von den Zuschauern gewählt. Die mit der Harmonika haben - zu Recht - gewonnen.
Der Spieler mit dem 120er Beltuna Instrument konnte gar nicht die Performance abliefern wie der mit der kleineren Harmonika.
Dann haben wir noch die "jungen Paldauer" gesehen - gibt es keine anderen Namen? - mit der jungen Frau und ihrem orangenen Akkordeon.
Auch sie konnte sich mit dem großen Teil nicht richtig bewegen. Wirkte nur steif.
Daher ist meine Meinung: zu solchen Events ist ein kleineres Instrument mehr.
Ich habe in meiner Sammlung für jedes Event die entsprechende Größe.
Chor, Orchester, Bus, zu Fuß.
Leider steht nach 2 großen Chor-Events wieder der Karneval für mich an. Gezwungenermaßen.
Da habe ich immer mein 72er dabei, um mich eben entsprechend bewegen zu können.
Wie ist da Eure Meinung?

Viele Grüße Jutta
 
Eigenschaft
 
Der Spieler mit dem 120er Beltuna Instrument konnte gar nicht die Performance abliefern wie der mit der kleineren Harmonika. ... Auch sie konnte sich mit dem großen Teil nicht richtig bewegen. Wirkte nur steif.
Daher ist meine Meinung: zu solchen Events ist ein kleineres Instrument mehr.

Hm... ich weiß von 2 Formationen - und vermute, dass es viiiiel mehr sind - bei denen bei solchen Events, die eh Voll-Playback "gespielt" werden, der/die Akkordeonspieler mit leerem Instrument auf der Bühne ist/sind - eben aus Gewichtsgründen. Also sollte da die Behinderung durch das große Instrument im Vergleich zu einem kleinen minimal sein. Oder diesen jungen Gruppen wurde der Tipp "Stimmstöcke raus für die Bühne" noch nicht gegeben ...

Gruß,
INge
 
hier ist natürlich alles Playback. Ja, über Stimmstöcke raus habe ich noch gar nicht nachgedacht.
Trotzdem wirkt zu einer eher kleinen Person - habe ich so empfunden - dieses große orangene Instrument (ich glaube, war Lanzinger) eher plump.
 
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Zu diesem Thema ließe sich natürlich allerlei sagen...

Ich kenne Michi Blum (den Herrn mit der Beltuna) persönlich und weiß, dass er ein begnadeter Akkordeonist ist, der genau wie sein Bruder sein Handwerk von der Pike auf gelernt hat. Wäre er mit einem Zirkusakkordeon aufgetreten, hätte ich ihm das nicht abgenommen. Aber vielleicht wäre es angesichts des Playbackverfahrens die richtige Wahl gewesen.

Die Jungen Paldauer kommen von der Oberkrainermusik, wo schon tonumfangsmäßig ein 120bässiges Instrument notwendig ist - wenn auch nicht unbedingt in diesem Farbton:D. Aber wenn die Musiker durch viel zu enge Reihen geschickt werden und aufpassen müssen, die vorne stehenden Kinder nicht anzurempeln (was einmal leider der Fall war), dann wäre auch hier eine Konzertina angebrachter.

Es ist dann nur traurig, dass die Grinse-Wackel-Performance alles sein soll. Ein Slavko Avsenik hatte das jedenfalls nicht nötig: Er lächelte immer freundlich, aber nie anbiedernd; er hielt sein Instrument ruhig und verließ sich im übrigen auf sein Charisma.
 
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Oder diesen jungen Gruppen wurde der Tipp "Stimmstöcke raus für die Bühne" noch nicht gegeben ...

So ganz einfach ist das nicht mit dem "Stimmstöcke raus". Ich habe schon solche "Künstlerinstrumente" gesehen, die umgebaut wurden. Wenn man die Stimmstöcke entfernt hat und drückt jetzt die Tasten (Besonders bei mehreren gleichzeitig), pfeift die Luft mit wenig Widerstand durch die Füllung und der Balg fällt herunter wie ein Sack. Man bekommt da keine einigermaßen echt aussehende Balgbewegung zustande. Daher wird die Kiste innen abgedichtet und ein oder mehrere schaltbare Ventile mit verschiedenen Querschnitten eingebaut, damit der Balg wieder seinen Widerstand bekommt.

Ist wohl eine fragwürdige Angelegenheit, aber wenn's halt für die Bühne so sein muss.....

Gruß Claus
 
Genau dieser Gedanken gehen mir auch durch den Kopf.
Bei dieser, wie ich finde, sehr gelungenen Show wäre bestimmt auch ein kleineres Instrument angebracht gewesen. Der arme Kerl hätte sich nicht so abschleppen müssen und wäre noch besser zur Geltung gekommen.

http://www.youtube.com/watch?v=nq4KsGYoofo&feature=related

meint akkotue
 
Hallo Jutta,

ich habe mir mal erlaubt, den etwas schwammigen Threadtitel ein wenig zu präzisieren...

Zum Thema: Vielleicht erinnern sich einige der Älteren noch an die Kirmesmusikanten. Die recht zierliche Dame trat bei Fernsehsendungen oft in hochhackigen Schuhen auf, und ihr Akkordeon war mindestens 2 Nummern zu groß/zu schwer, aber sie "spielte" mit Leichtigkeit auf diesem Instrument. So etwas ist natürlich nur möglich, wenn ein Teil der Stimmstöcke ausgebaut wird, der bei Playback-Gigs ohnehin nicht gebraucht wird ;).
Warum "man" kein Instrument in der passenden Größe spielt: Endorsement (das Thema hatten wir neulich im Zusammenhang mit Sandi Jug/Hohner). Endorser sind vertraglich gebunden, bei öffentlichen Auftritten bestimmte Marken/Modelle zu spielen. Dafür gibt's als Gegenleistung das Instrument gestellt und/oder eine mehr oder weniger hohe finanzielle "Belohnung". Teilweise spielt auch das Prestige bestimmter Akkordeons eine Rolle - "je größer desto besser"?
 
Wobei da mal das Akkordeon im Diskant und Baß mit Sendern mikrophoniert ist. Wäre es Vollplayback, würde man sich wohl die Arbeit sparen. Zumindest kenne ich das so, daß die Gitarren, Keyboards etc. völlig kabellos "funktionieren".

Grüße

Ippenstein
 
Nun ich war schon etliche Mal bei Fernsehsendungen dabei und wir haben nie die Stimmstöcke entfernt. Auch andere Gruppen wie Kastelruther, Alpetrio u.s.w. haben die Stöcke nie ausgebaut. Es wuden ja auch immer die Instrumente im Klang verglichen. Natürlich ist das Vollpayback , geht ja eigentlich gar nicht anders ,aber seinen Titel sollte man schon richtig mitspielen. Das habe ich auch schon anders gesehen .

Gruß vogt
 
Es geht auch halb-playback.

Der Sänger/Spieler hat dann einen Knopf im Ohr und weiß durch Vorgabe, wann das Stück in welchem Tempo beginnt. Das König-Ludwig-Musical hatte damals ein Teilorchester, während die Streicher im Vorfeld auf Band aufgenommen worden waren und von ebendiesem in der Aufführung abgespielt wurden, während der Rest live spielte und sang.

Natürlich kommt bei Shows wie der obigen es oft vor, daß es Vollplayback ist. Ich weiß aber, daß es auch anders geht. Ein Bekannter von mir z.B. bestand darauf, live zu singen, was ihm auch gewährt worden war.

Grüße

Ippenstein
 
Die von Wil erwähnten Kirmesmusikanten sind / waren eine der beiden Formationen, die ich meinte, als ich schrieb, ich weiß, dass sie mit ausgebauten Stimmtstöcken spiel(t)en. Die andere ist eine aktuelle "Volks"musikgruppe; ich werde den Namen allerdings nicht öffentlich nennen, da ich nicht weiß, wie gerne die es sehen, wenn dieses herumgetratscht wird.

Gruß,
INge
 
Servus!
Beim Oberkrainerbühneneinsatz steht man meistens mal leicht 4 stunden (die meisten bereits mit Hüftgurt,wie auch Waltraud Hirschmann von den JP)auf der Bühne.Und da wird Vollgas gegeben.
Beim Stadl spielt man einen Titel,und dann Playback.Zweitens:Soll man(bzw. sie) am Akkordeon ziehen und reissen was nur geht?Das braucht man live nicht,wenn das Akkordeon einen guten Tonumfang bzw. Ansprache hat.Sie spielt doch ganz normal,spiel ich auch nicht anders,muss nicht immer alles voll auf Show sein,wenns auch Playback ist.
Drittens:Ganz so schwer ist ihre Lanzinger nicht,ist nur 3-chörig.Erleichtert wird das dann auch noch durch den Hüftgurt.
Find speziell ihren Auftritt nicht zu steif oder zu "fetzerisch";),passt genau nach meiner Meinung.
Lep pozdrav
 
Die Dame hier dreht sogar Pirouetten und kommt mit dem "schweren" Akkordeon nicht aus dem Gleichgewicht. Sehe auch keine Taste, die gedrückt wird und Registerschalter hat man auch eingespart. Muss immer lächeln, wenn ich sowas sehe. Ob die auf ihren CD's selbst gespielt haben oder auch nachgeholfen wird wie damals bei Trompetenspielern?
 
Also ich sehe sie spielen und es ist synchron zu dem, was man hört. Jedoch handelt es sich dennoch um Vollplayback, da keinerlei Abnahmemikros zu sehen sind. Man muß ihr also dazu gratulieren, daß sie das so schön synchron hinbekommt. Daß es bei Showakkordeons statt obenliegender Registermaschine dann halt die Schieber unterm Diskant sind, ist ja kein Problem - bzw. ev. hat das einfach keine Register, um leichter zu sein.
 
Um die ganze Debatte der leichteren Akkordeone auf der Bühne wird denke ich viel zu viel nachgedacht und spekuliert.

Im vorherigen Fall der Christa Behnke, vermute ich dass die ganz einfach mit ihrem Akkordeon , so wie es ist aufgetreten ist.

Zum einen spielt sie ein 37 tastiges Instrument - die sind gewichtsmäßig mit typischerweise ca 10 bis 11 kg ganz gut zu handhaben und nicht übermäßig schwer. Damit kann man schon ganz gut und locker herum marschieren.
Außerdem ist sie das Gewicht ihres Akkordeons mit Sicherheit gewöhnt - vermutlich meist sogar noch deutlich schwerere Intrumente. Denn immerhin ist /war sie mal Akkordeonweltmeisterin. Auch wenn ich nicht weiß, wie der genaue Wettkampfmodues einer Akkordeonweltmeisterschaft abläuft (Mehrkampf, Einzel, Sprint, Duell ...?) , so wird dort zumindest in aller Regel mit den "großen" Akkordeonen gespielt, weil dies meist schon die zu spielenden Stücke erfordern. Und bei solchen Fernsehauftritten spielt man meist ja nur relativ kurze Zeit. Das steht man schon durch, so rein gewichtsmäßig.

Und für eine Akkordeon-Weltmeiterin ist es für mich auch nicht verwunderlich, dass sie es schafft synchron zu ihrer Playbackmelodie zu spielen, zumal das Stück nicht allzu kompliziert ist. Für Spieler mit der Könnensstufe ist das vermutlich keine große Herausforderung - das schaffen die! Es erscheint nur uns so schwer, weil wir das aus dem Blickwinkel von uns Laien/Hobbyspieler betrachten und unser spielerisches Niveau als Maßstab nehmen. Aber mit zunehmendem Können erwirbt man eben auch mehr Freiheiten im Umgang mit dem Instrument und kann dann auch in Situationen spielen, wo es unser Können eben schon nicht mehr zulässt.

Gruß, maxito
 
Ich habe Christa Behnke live auf der Bühne erlebt.
Es war keine Veranstaltung auf der das Fernsehen zugegen war, wir waren unter uns.
Dazu kann ich nur sagen, sie hat ein vollwertiges Instrument zur Hand gehabt.
Sie hat ein 90 Minuten Programm plus Zugabe hervorragend abgespult. Mit Belloschake auf der rechten und linken Seite.......
Sie hat keine Minute geschwächelt......
Es war bestimmt nicht Playback! Die Technik war nämlich dort gar nicht vorhanden.
Und sie hat die gesamte Bühne benutzt und keine Minute gesessen.

Klar sie ist ein Profi und das merkt man auch jede Sekunde.
Nein, ich bin kein Fan von ihr, aber die Leistung die sie bringt ist trotzdem beachtlich und einfach klasse.
 
Ich habe ja auch früher im Stehen auswendig auf meiner 5-chörigen Morino gespielt, aber nur 3 Stücke, das war auch schon das Limit für mich.
Mein früherer Duo-Partner spielte jahrelang stehenderweise und stundenlang in einer Oberkrainer-Gruppe auf seiner ebenfalls 5-chörigen Morino und hat sich blutige Kerben in die Schultern gespielt.
Letztendlich wurde ihm diese ganze Anstrengung zum gesundheitlichen Verhängnis (er konnte nicht anders) und führte bei ihm viel zu früh zum Tod.
 
@ Jutta,
Morino ist nicht gleich Morino, die VM's wiegen um die 11,5 kg und sind die Leichtesten, ich hatte mal zum Vergleich eine de luxe in einem Laden umgehangen, da fiel mir das höhere Gewicht gar nicht so auf, aber als ich dann nach ca. 20min meine VM wieder umhing, war ich erschrocken, die wog auf einmal gar nichts mehr. Also 1kg mehr das sind schon Welten.

Schöne Grüße Frank
 
Ganz klar , weniger Gewicht auf der Bühne macht mehr Beweglichkeit!

...darin sind wir uns denke ich alle einig!

Das Beispiel im Eingangspost bringt ganz klar die beste Beweglichkeit auf der Bühne. Mit der kleinen Harmonika kann man am besten mittanzen.
Aber das Beispiel der Christa Behnke zeigt auch ganz klar, dass man mit wesentlich schwereren Instrumenten sehr wohl auch noch "tanzend" durch die Reihen gehen kann und immer noch sehr gut spielen kann.
Man kann das auch noch weitertreiben - Mein Lehrer hatte eine Gesangsperformance zu untermalen , indem er mit deinem Akkrodeon die Sänger auf der Bühen mit all ihren Bewegungen auf Schritt und Tritt begleiten sollte, also auch alle deren Bewegungen und Drehungen nachvollziehen musste. Das ging auch - und zwar mit einer 15 kg schweren MIII Gola!

Damit bleibt für mich der Schluss - möglich ist sehr viel und es gibt nicht nur "DAS Bühneninstrument", sondern es hängt vom jeweiligen Einzelfall, ab und davon, worauf der Schwerpunkt liegt!

Im ersten Beispiel, dürfte die Tanzaufführung auf der Bühne im Vordergrund stehen. Im zweiteren Fall ist die Musik schon mindestens gleichwertig, drum ist das Instrument auch größer und bietet klanglich und spielerisch mehr Möglichkeiten. Im dritten Beispiel waren die Bewegungen zwar auch wichtig, aber der Sänger stand bewegungsmäßg im Vordergrund und beim Spieler war die Musik das wichtigste - da durfte dann das Instrument auch recht groß und schwer ausfallen, zumal das ein Ausnahmefall war und nicht regelmäßig vorkam.

Und unter dem gleichen Aspekt kann man nun das Gewicht betrachten:

Steht man den ganzen Abend auf der Bühne und spielt dem Publikum auf, dann macht 1 kg weniger, wie Zuecks bemerkt, sehr wohl eine deutlich spürbare Erleichterung aus. Während, wenn man nur für ein Stück auf der Bühne steht (oder auch tanzt), das überlebt man auch mit richtig schweren "Kisten".

Und das sieht man dann auch im Musikantenstadel den Leuten an. Spielen die selten im Stehen oder wandern nur sehr selten rum, dann haben die für den Zweck nicht extra ein Instrument und spielen halt mal mit ihrer "dicken Berta" und stehen das halt durch. Spielen die aber öfters in solchen Situationen, dann legen die sich mit Sicherheit für genau solche Gelegenheiten auch ein handlicheres Instrument zu, das leichter und kompakter ist, aber noch grade so groß ist, dass das was man spielen will grade noch machbar ist.

Je nach Zielsetzung und Schwerpunkt eben!:)

Gruß, maxito
 
Meine zwei Cents dazu:

Im TV geht es um Unterhaltung. Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen Dummies. Dann muß es die Performance aber auch wirklich erfordern. Leider macht das Playbackspiel ganz oft die Performance aber nur unnötig künstlich und die Macher merken es garnicht oder verordnen es aus technischen Gründen dem Künstler und dem Publikum frei nach dem Motto "Du hast eh keine Ahnung, Du hast das gut zu finden".
Die meisten Zuschauer achten garnicht darauf. Wenn man sie fragt, was sie darüber denken, wird es Ihnen bewußt und dann finden sie es doof. Beim nächtsten mal schauen sie trotzdem wieder gerne zu.
Parrallele auf anderer Ebene von Steve Jobs: "Wir sagen den Leuten, was sie brauchen" (und bieten eigentlich keine Alternativen ...)


2. Es geht garnicht so sehr ums Gewicht, ein Sousaphon mit 18 Kilo senkrecht auf der Schulter ist weniger belastend als ein 15 Kilo Akkordeon mit tiefem Korpus. Durch den Hebel zieht das viel mehr am Kreuz!

BTW. Christa ist phänomenal! Auch Frank Marocco oder Galliano. Sie haben zwar schmale Akkordeons, aber sie spielen lange Konzerte im Stehen und sind alle nicht mehr 20...
 

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