Ich werde einfach von sehr vielen Leuten gefragt, was ichd enn für Musik mache
Ja - diese Frage kriegt man leider immer wieder gestellt - ich hasse sie. Wenn ich sage "Liedermacher mit deutschen Texten", denken die Leute sofort an Reinhard Mey oder Knut Kiesewetter, wo ich mich rein musikalisch aber nicht heimisch fühle.
Man kann sie im Prinzip nur beantworten, wenn man sich ganz eindeutig für ein Genre entscheiden hat. zB in einer Jazz-, Metal- oder Bluesband spielt. Daher habe ich mich für folgende Presseinfo entschieden:
Nahezu jeder Liedermacher oder Singer-Songwriter gibt als Hauptinspirationsquelle für sein Werk wohl persönliche Erfahrungen und die eigene Erlebniswelt an. Das ist bei Lars Rheinstedt genauso, klingt aber anders. Hinzu kommt nach eigenen Worten noch eine Portion "temporärer Einfallslosigkeit, die aber ebenfalls ein Recht haben soll, gehört zu werden".
In seinen deutschsprachigen Alltagsminiaturen treffen liebenswürdiger Spott, Absurditäten des Zusammenlebens, Trink- und Liebeslieder, sinnlose Lautmalereien und eigene Wortkreationen aufeinander. Als lyrische und/oder musikalische Einflüsse nennt Lars Rheinstedt Cole Porter, Heinz Erhard, Tom Waits, Frank Zappa und Dieter Hallervorden. Ob und wie viel davon tatsächlich zur Geltung kommt, hängt aber auch von der Tagesform ab: "Manchmal klinge ich auch wie Roland Kaiser".
Denny Weit aus München bevorzugt Musik der 60er Jahre. Aber auch Rockabilly oder New Wave der 80er Jahre schenkt er gerne Gehör.
Das finde ich eigentlich völlig ausreichend - es deckt sich ja sogar teilweise mit meiner Beschreibung.
Darf Jazz nicht ruhig poppig und strukturiert sein?
Kann nicht eine Spieluhr eine Orgel ersetzen?
Warum nicht auch auf Deutsch und modern?
So etwas finde ich eher ungünstig und kaum aussagekräftig. Denn es suggeriert, dass es da irgendwelche Beschränkungen und Verbote gäbe - und die gibt es in der Welt der Popularmusik ja eigentlich nicht. Pop mit Jazz/Brazil/Latinelementen hatte schon in den 80ern einen wahren Hype (Sade, Victor Laszlo, Matt Bianco ... usw). Eine Spieluhr habe ich selbst mehrfach seit in den 90ern eingesetzt. Und was heißt "deutsch und modern"? Dass andere Musiker, die deutsch singen, unmodern sind? Dass andere moderne Künstler nicht deutsch singen? Das sind alles keine wirklichen Alleinstellungsmerkmale.
Pop kennzeichnet sich eben dadurch, dass er von vielen Bewegungen und Stilen beeinflusst wird, ohne aber die unflexible "Strenge" des Einflusses einzuhalten, damit es konsumierbar bleibt. Schon immer und immer wieder. Das ist das Wesen der Popularmusik.
Was meint ihr? Welchen anderne Musikern würdet ihr mich zuordnen?
Ich habe ja oben schon auf den Sprach- und Gesangsstil hingeweisen, den ich ebenfalls einigen wavigen Vertretern der 80/90er zuteilen würde. Meine ersten Assoziationen waren Andreas Dorau, Grauzone, Rheingold ...