Neue Gitarre oder Billig-Gitarre umbauen?

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Hallo Leute,

ich hadere derzeit ein wenig mit mir, bzw. meiner ersten E-Gitarre die ich mir vor Jahren gekauft habe.

Besagte Gitarre ist eine klassische Strat Kopie von Career Guitars. Die gabs damals im Set mit Rocksmith für ca. 120€ oder etwas in dem Bereich, also so gesehen alles andere als Hochwertig. Die Gitarre mit der ich derzeit spiele ist eine Ibanez S771-PB. Die Career spiele ich auf Standard Tuning und auch Drop D, die Ibanez spiele ich hauptsächlich in D und Drop C, zukünftig vielleicht auf ab und an mal auf C Tuning.
Grundsätzlich bin ich mit der Career eigentlich ziemlich zufrieden, klar, die Hölzer können nicht die besten sein, ganz klar gespart wurde auch an der Elektronik und den PUs. Derzeit sind 3 Single Coils verbaut, wahrscheinlich irgendwelche No-Name Dinger. Die Mechaniken sind dagegen gar nicht so schlecht, wahrscheinlich zwar auch No-Name Produkte, aber interessanterweise ist sie stimmstabiler als meine Ibanez. Sehr gut ist auch die Verarbeitung des Halses, ein Punkt der mir immer sehr wichtig ist. Keine schlampige Verarbeitung, alles sehr sauber und glatt. Auch Oktavreinheit und Intonation sind mit der Gitarre kein Problem. Daher muss ich schonmal sagen dass ich für den Preis schon ne echt gute Gitarre bekommen habe.
Hauptproblem ist natürlich der Sound. Ich spiele hauptsächlich Rhythmusgitarre im Metal Bereich (klassischer Heavy Metal bis Melodic Death) dafür sind die Single Coils natürlich auch nicht wirklich geeignet. Grundsätzlich klingt der Sound... irgendwie hohl könnte man sagen. Bei Sachen wie Judas Priest oder Iron Maiden entwickelt sie hingegen tatsächlich einen recht authentischen Sound. Auch im Cleanen oder Solo Bereich hört sie sich teilweise gar nicht so schlecht an.
Deswegen denke ich darüber nach ein wenig Geld in diese Gitarre zu stecken. Also erstmal die PUs auszutauschen und die Elektronik neu machen zu lassen. Die Gitarre brummt ziemlich stark, liegt natürlich hier auch wieder an den Single Coils, aber ich glaube da ist auch irgendwas nicht richtig gelötet bzw. isoliert.

Mein Plan ist jetzt dort nen Humbucker in Single Coil Format an der Brücke einzubauen und zwei schönere Single Coils. Welche ich nehmen soll weiß ich derzeit noch nicht wirklich und wäre für Vorschläge offen. Wahrscheinlich wird es aber auf nen Humbucker von Seymour Duncan und zwei Single Coils von Fender hinauslaufen. Die haben mir in anderen Gitarren zumindest eigentlich immer recht gut gefallen. Spielen werde ich das ganze demnächst wahrscheinlich über nen Kemper.

Was sagt ihr zu dem Plan? Habt ihr schon Erfahrungen mit dem Umbau solcher billigen Gitarren gemacht? Mir gibt das Risiko ein wenig zu denken, schließlich weiß ich nicht ob das Endergebnis, nachdem ich mehr als den Neupreis der Gitarre nochmal über PUs und Elektronik reingesteckt habe, dann tatsächlich so viel besser sein wird als das was ich bisher habe.

Der Alternativplan wäre entweder eine neue Gitarre für Standardtuning, da liebäugele ich beispielsweise mit der G260OPN von Cort (https://www.thomann.de/de/cort_g260_black_egitarre.htm), ner Bolero von DBZ Diamond (https://www.thomann.de/de/diamond_guitars_bolero_fm_kb.htm) oder ner Super Swede von Hagström (https://www.thomann.de/de/hagstrom_super_swede_cbb.htm) oder meine Ibanez für Standard zu nehmen und dafür für die etwas tieferen Sachen entweder ne 7-Saiter oder ne Bariton Gitarre zu kaufen und die Career dafür in Rente zu schicken, allerdings hänge ich irgendwie schon ein wenig an der Career =) Auf der anderen Seite sehe ich wie der andere Gitarrist in meiner Band mit seiner Epiphone SG rumkrepelt, bei der ist eigentlich nur noch das Holz Original, den Rest hat er schon ausgetauscht, ist immer tagesabhängig wie zufrieden er mit dem Teil mittlerweile ist, letztlich wird er sie aber wahrscheinlich doch gegen ne andere tauschen.

Was meint ihr? Klar wird es jetzt nicht DIE richtige Lösung geben, aber was sind eure Meinungen dazu?

Danke im voraus.
 
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Mein Tipp: Spar Dir den ganzen Aufwand, verkaufe die alte Gitarre für nen Fuffi (hast ja 120 im Paket für bezahlt) und nimm das Geld, das Du in neue Hardware investieren würdest, tue noch einen Hunni drauf und besuche verschiedene Händler, wo Du Gitarren testen kannst. Mit einem Wort: kauf Dir ne Neue. Verschlimmbessern macht Dich letztendlich auch nicht glücklicher.
 
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Die von dir genannten Pickups dürften den Neupreis der kompletten Gitarre schon überschreiten. Career soll mal ganz interessante RIC-Kopien produziert haben, erinnere ich. Trotzdem würde ich bei solch einem günstigen Instrument, wenn ein Upgrade überhaupt in Frage kommt, auf die Preis/Leistungs-Relation achten. Wenn du in neue PU's investieren willst die preislich im Rahmen bleiben: Tonerider, Tesla, Artec, GFS.
 
Bei mir war es so ähnlich. Hab in meine Squier Bullet Strat einen Hum im Singlecoil Format eingebaut und den 5WaySwitch getauscht, jetzt is irgendwas anderes mit der Elektrik und die Mechaniken schnarren. Die Gitarre komplett fit zu machen würde den Kaufpreis vermutlich ein gutes Stück übersteigen.

Ergo, schau dich lieber nach einer neuen Gitarre um.
 
Wenn dir die Career so gut gefällt, wäre es natürlich eine Überlegung wert, neue PUs einzubauen. Für mich persönlich stehen nämlich Sound und Feeling an erster Stelle und erst danach kommen solche Sachen wie Lackierung, das verarbeitete Holz usw..

An sich wäre in dem Preissegment das du anstrebst auch der Kauf einer neuen Gitarre genau so eine
Glücksache wie wenn du die alte aufwertest. Die neue Klampfe kann super sein, oder nur zu Brennholz taugen, genau so kann die Career mit neuen Pickups enttäuschen oder begeistern.

Neue Gitarren solltest du aber natürlich möglichst anspielen, das minimiert das Risiko ne Gurke zu erwischen. So oder so hast du ja ne Backup Gitarre, schau dich also vielleicht nach ner Gitarre um und wenn du nichts findest was dir gefällt für dein Budget, rüste erstmal die Career auf.

Da du allerdings nen Kemper hast, frage ich mich wieso du dann eine Gitarre im unteren Preissegment suchst.
Oder geht für den dein ganzes Budget drauf? ^^
 
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Hi,
erstmal danke für die ganzen Antworten.

Die oben genannten Gitarren habe ich bereits angespielt und war vom Sound und der Verarbeitung halt recht angetan. Deswegen glaube ich nicht dass ich da Gurken erwische, wird eh nur was gekauft was ich vorher in der Hand hatte.
Was die Preisfrage angeht, grundsätzlich ist der Umbau ja immer noch billiger als eine der genannten Gitarren, und auch wenn es nicht soo knap bei mir ist dann reißt so nen Kemper doch schon nen gewisses Loch in das Sparkonto =)
Wird ja auch alles nicht sofort kommen, sondern alles eher so nach und nach, von daher ist das mit dem finanziellen eher zweitrangig.

Naja, ich werd mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen, mir mal noch ein/ zwei Meinungen einholen und dann schaue ich mal wofür ich mich entscheide.
 
Hi,
erstmal danke für die ganzen Antworten.

Die oben genannten Gitarren habe ich bereits angespielt und war vom Sound und der Verarbeitung halt recht angetan. Deswegen glaube ich nicht dass ich da Gurken erwische, wird eh nur was gekauft was ich vorher in der Hand hatte.
Was die Preisfrage angeht, grundsätzlich ist der Umbau ja immer noch billiger als eine der genannten Gitarren, und auch wenn es nicht soo knap bei mir ist dann reißt so nen Kemper doch schon nen gewisses Loch in das Sparkonto =)
Wird ja auch alles nicht sofort kommen, sondern alles eher so nach und nach, von daher ist das mit dem finanziellen eher zweitrangig.

Naja, ich werd mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen, mir mal noch ein/ zwei Meinungen einholen und dann schaue ich mal wofür ich mich entscheide.

Mit ner Hagström kann man eigentlich kaum was falsch machen, die haben ne sehr gute QA auch im unteren Preissegment. Hab selber ne Ultra Swede und will sie nicht mehr missen. :great:
Auf Cord soll das auch zutreffen hab ich schon öfter gehört, hatte aber selber noch keine in der Hand.
Wenn dir die Gitarren beim anspielen eh schon gefallen haben, dann schlag zu!
Die Career läuft dir ja nicht weg. ;)
 
Grundsätzlich bin ich mit der Career eigentlich ziemlich zufrieden
sie ist stimmstabil, intoniert ordentlich und lässt sich vermutlich leicht spielen. Mein Rat: Behalten und um- bzw. ausbauen.
 
Auch ich würde in dieser Preisklasse eher dazu tendieren die alte Gitarre zu verkaufen und eine komplett neue Gitarre zu kaufen. Upgrades und Umbauten können sehr viel bringen und absolut Spaß machen, aber ich wäre dennoch vorsichtig. Du weißt nie, was am Ende dabei rauskommt und es kann auch schonmal unerwartet teurer werden als gedacht, wenn nämlich auf einmal irgendwas schief läuft. Und wenn du die alte Gitarre dann verkaufen möchtest, bekommst du die Investitionen nie wieder raus. Sofern du ohnehin auf ein bestimmtes, recht kleines Budget festgelegt bist, solltest du auf dieses Risiko vielleicht besser verzichten. Immerhin möchtest du die Gitarre ja auch spielen und brauchst sie. Wäre es nur ein nebenbei laufendes Spaßprojekt, um mal etwas rumzubasteln und zu probieren, wäre das etwas anderes...
 
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Hi,

wenn die Career Dir gut gefällt, und Du nicht noch andere Baustellen hast (Tremolo, Sattel, Schalter, Mechaniken), spricht aus meiner Sicht nichts gegen eine dezente Aufrüstung. Selbst wenn früher oder später noch eine dazukommen sollte - es schadet ja auch nicht, wenn man eine Zweit- und Drittgitarre hat, die gut einsetzbar ist.

Nachdem ein normales Fender-Schlagbrett passen sollte, könntest Du vielleicht auch an einen Fullsize-HB denken. Der Ton ist mit denen einfach breiter, authentischer. HB im SC-Format sind eigentlich immer etwas "enger" und komprimierter im Sound. Ist natürlich geschmackssache. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass die Carer wie die meisten Gitarren dieser Preisklasse eine vielseitige Fräsung hat, in die auch ein HB am Steg passt. Fender SCs findet man auf ebay oft sehr günstig, auch Noiseless, wenn Du auch in diesen Positionen das Brummen loshaben willst. Ein Durchschnitts-Duncan wie der JB geht oft für unter 50 € weg, normale weiße HSS-Pickguards gibts auch schon um die 10 €, insgesamt solltest Du für knapp über 100 € eine wirkliche Aufwertung hinbekommen.

Aber auch neu gibts vernünftige Ware zu einem günstigen Preis, wie von guitarfetish.com oder Tonerider. In Sachen HB im SC-Format haben mir die Artec-Teile übrigens auch gut gefallen, wenn es denn in diesem Format sein soll. Qualitativ würde ich da auf diesem Gebiet ohne weiteres vielen Dimarzios und Duncans gleichsetzen. Immerhin, gerade für Metal ist ein mittiges, komprimiertes Brett ja durchaus gefragt, da muss es nicht das letzte Quäntchen Offenheit und Transparenz sein. Dave Murray spielt zB vorzugsweise Duncan Hot Rails am Steg (und für singende Soli auch Hals, was sehr typisch für den Maiden-Sound geworden ist). Unter dem Gesichtspunkt der unterschiedlichen Sounds im eigenen Arsenal ist sowas vielleicht auch gar nicht schlecht, eine gute Gitarre mit großem HB hast Du ja auch schon.

Gruß, bagotrix
 
Den Hot Rails von Seymour Duncan kann ich auch sehr empfehlen, wenn man seine Strat mehr in die Metalecke bringen möchte, ohne zu fräsen oder den klassischen Look zu zerstören. Der Hot Rails klingt im Vergleich zu vielen Singlecoils aber auch zu einigen Humbuckern relativ dunkel mit sehr warmen Höhen, vielen Bässen und Tiefmitten. Wenn man hauptsächlich verzerrt oder stark verzerrt spielt, ist das ein super Pickup. Clean und angezerrt sind nicht seine Stärke, aber man kann ihn auch splitten oder besser parallel schalten. Dann geht der Klang in die Richtung eines heißen Tele-Steg-Singlecoils.
Beim Hot Rails stört mich die kleine Bauform auch gar nicht. Als Fullsize-Modell würde er vielleicht auch zu "voll" klingen :).

Man sollte allerdings auch beachten, dass die beiden restlichen PUs nicht zu schwach vom Output sind. Vom Voicing sollten sie auch nicht zu hell und gescoopt in den Mitten sein, sonst passt es einfach nicht so gut. Es sei denn man möchte sehr unterschiedliche Klänge mit einer Gitarre abdecken. Dunkel gevoicte Pickups wie der Hot Rails funktionieren meiner Erfahrung nach besser mit 500K-Potis. Es gibt aber z.B. auch eine Schaltung auf Acys Lounge, bei der der Humbucker am Steg mit 500K läuft und die Singlecoils mit 250K. Für Singlecoils passen in der Regel 250K-Potis besser, sonst schlägt gerne mal der berühmt, berüchtigte "Icepick" zu. Heiße, dunkle Singlecoils wie z.B. der Seymour Duncan SSL-3 Hot klingen dagegen mit mindestens 500K besser.

Wenn die Basis der Gitarre stimmt (Hardware, Stimmstabilität, Eigenklang...) spricht nichts dagegen, sie aufzuwerten. Ich würde aber immer gleich die Elektronik mit austauchen. Bei billigen Gitarren wird meistens asiatische Gut-und-Günstig-Ware verbaut, die qualitativ nicht so hochwertig ist.

Mit einem anständigen 5-Way-Switch:

Neuen Potis:
Bei Bedarf sollten es welche mit 500K sein.

einer guten Klinkenbuchse:

und vielleicht noch einem neuen Kondensator (gibt es woanders zum einem Bruchteil des Preises ;)):

lässt sich die Gitarre auch ohne neue PUs schon einmal etwas aufwerten und legt die Grundlage für einen späteren Pickuptausch.
 
Du hast ja schon deine Erfahrungen gemacht, auch bzg. anderen anspielen. So wie es sich liest, bist du mit der Career zufrieden, für das Geld was sie dir noch bringt würde ich sie nicht verkaufen, abhängig natürlich vom Geldbeutel.
Bei so Umbauaktionen finde ich wichtig, dass man Spass und Interesse daran hat. Dann ist man nachher bei einem evtl. nicht so prallem Ergebnis nicht ganz enttäuscht. Auch hier wieder: gebrauchter PU wäre eine Option, so machst du, wenn es dir nicht gefällt, kein Geld kaputt.

Die Hagström sind ihr Geld wert. (In meinem Fall ne Select Super Swede Dirty Blonde)
 

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