Notation in der Neuzeit ( Blues und Jazz )

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schöner-steinway
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in der Nähe vom wunderschönen Frankfurt ;-)
Hola
ich muss eine Präsentation über Notation machen und habe keine Ahnung wie diese bei Jazz und Blues Stücken aussieht, da wir bis jetzt eigentich nur Klassik Romantik und so ältere Sachen gemacht haben, und wenn jemand etwas weiß und was zu Notation bei Jazz und Blues sagen kann, wär es schön,
und der Steinway würde sich freuen ^^
 
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sehr schön:great: noch ein Frankfurter
Was meinst du genau mit Notation in Blues und Jazz?
Das ist doch genauso eine grafische Darstellung von Musik wie in jeder anderen Musikrichtung auch
OK, Hendrix hat dafür gerne mal charakteristische Farben benutzt,
weil er nie Noten lesen gelernt hat
Der einzige Unterschied den ich so spontan assoziiere ist der Shuffle
Aber nicht jedes Blues- oder Jazzstück ist ein Shuffle (dafür ist fast jeder Shuffle Blues oder Jazz)
Ist jetzt wohl nicht sooo die Hilfe, aber man tut was man kann
 
Au weia - also ich weiß, dass es in der modernen Klassik - so um 1920 rum - Notationssysteme gab, die mit den normal verwendeten Noten wenig zu tun hatten - das waren eher graphische Aufzeichnungen über Dynamik - also im Bereich atonaler Musik gibt es sowas - kennst Du so Sachen wie: Komposition für sechs Schreibmaschinen und ein Klavier (so in der Richtung) - also wo die zunehmend mit Geräuschen gearbeitet haben, um den modernen Beat der Industrialisierung wiederzugeben) - aber das finde ich im Moment nicht, auch weil es mich seinerzeit nur periphär interessiert hat als drummer, der eh mit Harmonie-Noten nix zu tun haben wollte.

Vielleicht hilft Dir dieser link weiter - ohne Anspruch auf Gewähr:
Positional notation - Wikipedia, the free encyclopedia

x-Riff
 
Oder sowas:
So z.B. das für vier Stimmen geschriebene FOUR² von 1990, welches für den Madrigal-Chor der Hood River Valley High School komponiert wurde. Die Nummernstücke sind in so genannten "Time brackets" notiert. Es handelt sich weder um die traditionelle Form der Musiknotation, noch um eine grafische Notationsform. Vielmehr hat der Interpret die Möglichkeit, das Klangereignis während eines definierten Zeitraums einzuführen und während eines Zeitraumes wieder herauszunehmen.
 
Jazz und Blues leben von der Improvisation. Entsprechend sind auch die Notationen freier.

Man kann mehrere Arten unterscheiden:

1. Notation wie aus der Klassik bekannt: Also jede Stimme für jedes Instrument (z.B. für eine exakt funktionierende Bigband) exakt ausnotiert.

2. Vereinfachte rhythmische Darstellung: Das Swing- oder Triolenfeeling (3/16tel + 1/16tel oder 1. und 3. Note einer Triole) werden nicht exakt notiert, sondern optisch vereinfacht als Achtelnoten dargestellt, mit der Anweisung, sie durchgängig swingend zu spielen.

3. LEad-Sheet: Es stehen keine Noten und keine rhytmischen Werte da, sondern nur Akkordbezeichnungen. Ob dann alle Töne eines C9-Akkords gespielt werden oder nur Ausschnitte (Voicings) und in welcher Tonlage und Umkehrung, entscheidet der Spieler alleine (in einer kleinen Besetzung) oder der Arrangeur einer größeren Band, der die vielen möglichen instrumentellen Zutaten ordnet. Auch rhythmische Variationen und Eigenständigkeiten sind eine Frage der Absprache und der Inerpretation.

4. Lead-Sheet plus Melodie: Es ist eine Melodie notiert und dazu Akkordbezeichnungen. Die Ausgestaltung obliegt den Musikern. Gerade Jazz und Blues leben davon, dass unterschiedliche Innterpretationen in Tempo, Akkorderweiterungen, Rhythmik, Klanggestaltung, Verzierungen etc. möglich sind.

5. Es gibt auch Notationen, wo die Akkordbezeichnungen angegeben sind und darunter im Notensystem nur die Rhythmik. Bitte im folgenden Bild nur die 2. und 4. Zeile beachten. Statt der Tabs in 1 und 3 steht üblicherweise meist nur ein Akkordbezeichnung (siehe Punkt 3), z.B. Ebmaj7 / D7 / Gm7...

ChordsRhythm4.gif
 
Der Batman des Musiker-Boards hat auf seiner Nachtstreife wieder zugeschlagen;)
 
Sorry, wenn das nicht hilfreich war.
Einfach überlesen.
 
wow, immerhin habe ich jetzt ansatzpunkte wonach ich recherchieren kann, danke sehr, weil ich hatte bis jetzt so gut wie absolut keine ahnung von sowas,
=) muchas gracias
 
Popularmusik verwendet spezielle Notationen, Hans3 hat ja schon einige genannt. Hinzuzufügen wären z.B. Schlagzeugstimmen und die Konventionen zur Notation des Drumsets. Ein Drumset wird im Regelfall (wenn es überhaupt notiert wird) nur grundlegend notiert, nicht detailliert. Viel wichtiger als alle Details ist die Integrationsfähigkeit des Spielers - die Noten sollen ihm nur eine möglichst gute Vorlage dafür liefern. Das gilt für Drumset-Noten wie im Bereich Musical und Big-Band.

Andere spezielle Notationskonventionen in der Popularmusik sind
- im Jazz und Funk die Ghost-Notes, deren Tonhöhen als Kreuze notiert werden
- im Jazz die Falls, die ein Abwärtsglissando auf eine unbestimmte Tonhöhe sind
- Faulenzer und Strich-Notationen zur sinngemäßen Wiederholung und Fortführung von Motiven
- variable Spielanweisungen für Wiederholungen wie "2nd time only" oder "open repeat", die in der klassischen Musik unüblich sind
- Notensatzfonts, die handschriftlich aussehen
- detaillierte Dämpferanweisungen für Blechbläser; in der klassischen Musik ist nur das allgemeine "con sordino" üblich. Gelegentlich detaillierte Soundanweisungen für Gitarristen und Keyboarder
- Seitenlayout: der "Broadway Style", der 4 Takte pro Zeile als Standard festlegt
- die Partituranordnung: Sänger oben, dann Bläser, Streicher und Rhythmusgruppe. Das ist bei klassischen Partituren anders.
- konkrete Metronomzahlen sind üblicher statt Charakter-Tempoangaben à la "molto vivace" etc.

Harald
 

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