Noten oder Tabs? Bringen mich Noten weiter?

  • Ersteller Kannix*
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Noten als Sprache dienen der Kommunikation innerhalb aller, die diesen Zeichenvorrat als normativen Hintergrund haben.
Sie dienen, das ist auch Tenor bei @InTune, der Reproduzierbarkeit.

Noten bedeuten beim Anwender nicht per se Musikalität oder gar Talent oder Kreativität.
Als Beispiel liefere ich gerne die ehem. Mitbewohnerin meiner damaligen Freundin in einer WG, die Musik studierte, Meisterschülerin war, mehrfache Preisträgerin ihres Instrumentes ist, aber sie kann nicht selber was entwickeln, mit dem, was sie technisch oder aus der gelernten Theorie transponieren können kann (können müsste). Sie kann "nur" reproduzieren, was auf dem Blatt steht.
Liebhaber der E-Musik wird es nicht stören.

Tabulatur ist eine andere Sprache, mit dem Ziel, das gleiche wie die Noten hörbar zu machen.
 
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Also, mich bringen Noten weiter. Ich kann sie jedoch auch nicht perfekt lesen.

Ich nehme aktuell immer noch mit meinem Gitarrenlehrer die "Schule der Rockgitarre" von Andreas Scheinhütte durch, wo ich mich aktuell bis zu "Hey Joe" von Jimi Hendrix vorgekämpft habe. Bevor ich bei ihm Gitarrenunterricht genommen hatte, fühlte ich mich immer zu blöd, um jemals das Spielen nach Noten zu erlernen. Da ich mich jetzt von dem Gegenteil überzeugen konnte, habe ich ein gutes Stück mehr Selbstvertrauen entwickelt.

Mein Gitarrenlehrer und ich praktizieren allerdings nicht das pure Spielen nach Noten, sondern er schreibt bei so kurzen Stücken immer den Finger hin, den man für eine bestimmte Note verwenden soll. Idealerweise macht er mir dann noch Anmerkungen, in welcher Lage ich beispielsweise ein Riff spielen soll. Manchmal sind auch noch die Saite nötig, damit der Erfolg schnell vonstatten geht. Im Gitarrenunterricht zeigt er mir dann auch noch, wie ich ein Stück spielen muss. Aber gerade bei dem mehr oder weniger aktuellen Stück "Hey Joe" war es mir auch möglich, teilweise auch selbst herauszufinden, wie es sich spielt.

Auch ich bin der Meinung, dass es das beste aus beiden Welten wäre, wenn man zugleich Noten und Tabs beherrschen kann.

Wenn ich dagegen nur mit Tabs ein Stück erlernen sollte, wäre ich verwirrt. Dort steht dann vielleicht, welchen Ton ich in welchem Bund ich anschlagen soll. Aber welche Finger ich jeweils dazu verwenden muss, weiß ich dadurch ebenfalls nicht. Ebenso der Punkt, ob es eine gewisse Systematik in Form von Akkorden beispielsweise bei Arpeggios gibt. Auch andere Informationen bleiben mir verschlossen, wenn ich mal gar keine Noten zur Hand haben sollte. Wie lang ist beispielsweise ein Ton, den ich da anspielen will? Welchem Rhythmus folgt die Musik? Woran erkenne ich, dass es sich beispielsweise um Triolen handelt, die ich da spielen muss? Umgekehrt stimmt es natürlich auch, dass jeder Ton zig Mal auf dem Gitarrengriffbrett vorkommt. Da muss man dann eventuell auch erst einmal lange suchen, um die richtige Lage herauszufinden, wenn man beispielsweise irgendein Riff oder eine Melodie gut erlernen will. Noten lesen alleine kann für Musikprofis sicher eine gute Hilfe sein. Als Amateur dagegen brauche ich mehr Informationen. Und wenn ich nicht weiter weiß, ob ich bei einem Stück zwei relativ benachbarte Noten eher mit einem Hammering oder einem Slide verbinden soll, frage ich lieber meinen Lehrer.

Ein völlig anderer Punkt wäre dann natürlich auch die Musiktheorie und das Schreiben eigener Musik. Mir reicht es als Amateur mit nur begrenztem Zeitumfang auch völlig, wenn ich ein Stück so weit verstehe, dass ich es auch nachspielen kann. Bzw. ich improvisiere dazu auf einer Pentatonik. Mein Gitarrenlehrer hat sich jedenfalls noch nie darüber beschwert, dass ich die falschen Töne spielen würde, wenn ich dann zu Hause ein Stück einübe. Und das Tempo kommt sowieso von alleine, wenn man ein Stück lange genug immer wieder wiederholt.

Im Rückblick kann ich also jedem Anfänger ausdrücklich empfehlen, so schnell wie möglich irgendwie das Spielen nach Noten zu erlernen. Das Spielen ohne Noten mag zwar verlockend und bequem erscheinen. Es gibt ja wohl auch immer noch diesen Peter Bursch, der den Leuten das Gitarre spielen "ganz ohne Noten" beibringen will. Wer sich danach jedoch immer wieder wundert, wieso er nur die sogenannten "Lagerfeuerakkorde" drauf hat und sein musikalisches Verständnis ebenso winzig ist, der wird jetzt wissen, warum dies so ist.

Noten sind eben wie die Buchstaben eines Alphabets. Und ohne sie kann man keine Worte bzw. Melodie bilden, die wiederum Grundvoraussetzung sind für den Zugang zu einer neuen Sprache: der Musik. Natürlich schadet auch ein gewisses Wissen an Musiktheorie nichts. Aber sich nur darauf zu beschränken, irgendwelche Griffmuster in der Art von Peter Bursch oder aber Tabulaturen alleine zu erlernen, das wäre mir zu wenig. Bzw. zu eindimensional.
 
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.... Sowas kommt dabei heraus wenn ein Anfänger, anderen Anfängern erklären möchte wie sie zu lernen haben.

Der absolute Abschuss ist Dein Beispiel mit den Lagerfeuerakkorden...

Alles weit weg von der Praxis.

Wenn ich Dir aus meinem Musiker Kreis 10 Gitarristen präsentiere, wirst Du nicht im entferntesten bei Ihrem Spiel feststellen koennen, wer diejenigen sind die Noten koennen und welche nicht.

Was Du aber feststellen kannst, ob jemand spielen kann oder nicht....
 
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"Noten bedeuten beim Anwender nicht per se Musikalität oder gar Talent oder Kreativität." - Danke, @OliverT, dass Du meiner Hypothese zustimmst.
Ein Herr wie Devin Townsend "denkt" Töne in Farben. Sind seine Lieder deshalb unmusikalisch oder gar überhaupt nicht komplex? Henrik Freischlader, da ich gerade den Namen in einem Thread über das Makeovern durch Florian Jäger las, kann keine Noten. Auch seine Lieder sind musikalisch.

Ein Mozart und ein Beethoven konnten im Kopf die Noten auf Papier bringen (inkl. Taktbeachtung und andere Zeichen in der Musik). Und nicht nur für ein Instrument, sondern für ein ganzes Orchester. Genie oder einfach nur Schüler anderer Methodik und Didaktik?
 
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wirst Du nicht im entferntesten bei Ihrem Spiel feststellen koennen, wer diejenigen sind die Noten koennen und welche nicht.

Was Du aber feststellen kannst, ob jemand spielen kann oder nicht....
die meisten von uns sind ja eher im Bereich Rockmusik unterwegs, da möchte ich doch mal an die Ursprünge erinnern. Die liegen im Blues, Jazz und auch Folk. Die Leute früher haben das eher übers Gehör gemacht, auch die alten "Rocker". Ausserdem kommt es nicht auf die einzelnen "Noten" an, sondern viel mehr auf die Art und Weise, wie sie gespielt werden, und da kommt es auch viel auf die Rhythmik (timing) an, und eben auch das Zusammenspiel mit anderen. Sowas kann man nicht aufschreiben.
Seit den siebzigern Jahren ist das ganze akademisiert worden, dadurch ist vieles zu einer verkopften Sache geworden. Curt Cobain z.B. ist mit Nirvana eher oldschoolmässig an die Musik rangegangen, heute gibt es auch noch ein paar. Will sagen "Noten oder Tabs" können, mag sicherlich hilfreich sein, aber um den, ich sag mal, "Spirit" von Rock `n Roll in seine Musik rein zubringen, ist es absolut nicht notwendig, sie lesen zu können. Man sollte aber schon das Griffbrett kennen, und wissen, was man da spielt. (das funktioniert auch ohne aufgeschriebenes)
Das konnten die Leute auch, damals, (ohne Studium:m_git_a::m_git1:, mMn)..
 
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Auch ich bin der Meinung, dass es das beste aus beiden Welten wäre, wenn man zugleich Noten und Tabs beherrschen kann.
Hä das beste aus beiden Welten wär mMn wenn Noten und/oder Tabs beherrscht UND über ein gutes musikalisches Gehör verfügt.

Ich glaub ja gerne das dir (und anderen) Noten zu lernen weiterhilft. Aber es gibt auch andere (wie mich) bei denen das Gehörte so
wichtig ist, das es sich für mich kaum lohnt sich ellenlang mit Noten lesen zu beschäftigen. Ich hab mit ca 10 Unterricht bekommen
und so einfache Folksongs nach Noten gelernt. Nach 1-2 Jahren und dem Überwinden der motorischen Anfangsschwierigkeiten
wurden die Songs komplizierter. Und ich hab automatisch damit angefangen bereits im Unterricht neue Songs auswendig zu lernen.
Ist das besser oder schlechter ...? Nö einfach anders als Notenlesen. Denn es gibt einfach Unterschiede im Lernen
https://studybees.de/magazin/welcher-lerntyp-bist-du/

Und in 47 Jahren Gitarre spielen bin ich, trotz mässiger Notenkenntnisse und Peter Bursch Erfahrung, zufrieden damit wie weit ich gekommen bin. :opa:
 
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Mein Gitarrenlehrer und ich praktizieren allerdings nicht das pure Spielen nach Noten, sondern er schreibt bei so kurzen Stücken immer den Finger hin, den man für eine bestimmte Note verwenden soll. Idealerweise macht er mir dann noch Anmerkungen, in welcher Lage ich beispielsweise ein Riff spielen soll. Manchmal sind auch noch die Saite nötig, damit der Erfolg schnell vonstatten geht. Im Gitarrenunterricht zeigt er mir dann auch noch, wie ich ein Stück spielen muss. Aber gerade bei dem mehr oder weniger aktuellen Stück "Hey Joe" war es mir auch möglich, teilweise auch selbst herauszufinden, wie es sich spielt.
Ein echtes Plädoyer für die Tabs :)
Und wenn ich nicht weiter weiß, ob ich bei einem Stück zwei relativ benachbarte Noten eher mit einem Hammering oder einem Slide verbinden soll, frage ich lieber meinen Lehrer.
Und wenn du den mal nicht zur Hand hast, was dann?
Welchem Rhythmus folgt die Musik? Woran erkenne ich, dass es sich beispielsweise um Triolen handelt, die ich da spielen muss?
Das hier ist ein 4/4-Takt mit Tönen im sechzehntel Notenwert. Die selben zwei Balken wie bei normaler Notenschrift.
(Triolen würdest du daran erkennen, dass drei Töne mittels Balken miteinander verbunden sind.)
taBB.JPG
 
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damit angefangen bereits im Unterricht neue Songs auswendig zu lernen.
in der Praxis hab ich mir zu jedem song, den wir gespielt haben, zu dem Text/Titel die Akkorde notiert, aber das diente, wie bei den "Klassikern" eher als Orientierungshilfe bei Auftritten, einmal angefangen zu spielen, ist dann alles klar:).
 
"Bringen mich Noten weiter?"
Bringt es, vor einer Reise auf Google-Maps den Weg sich vorher anzuschauen oder soll man dem Navi vertrauen und blind folgen? Auf die Frage: ich will die Stadt und die Strassen kennenlernen und ein Gefühl dafür aufbauen, was nun?
Wenn man Noten lesen kann, kann man das, was man auf der Gitarre kann, auch auf dem Klavier spielen und mit den Grundkenntnissen der Harmonielehre gar begleiten. Die Grundkenntnisse der Harmonielehre beinhalten Intervalle und Dreiklänge, Vierklänge und ganz wichtig, die Namensgebung!
Wie war das Merkspiel mit dem Verreisen? So ist es auch hier, man prägt sich die Stücke deutlich besser ein und kann es dauerhaft im Gehirn abspeichern, weil man eben nachvollziehen kann, wie und warum die Akkorde zum Beispiel so heißen wie die heißen, von dem Vorteil des Lernens ganz abgesehen. Nach einiger Zeit und einigen Stücken bekommt man ein Gefühl dafür, wie man das, was einem durch den Kopf geht, auf das Notenblatt bekommt, Tastatur sowieso! Aber es nimmt wirklich Zeit in Anspruch oder ich bin einfach doof und brauche eben lang. Sieh es als Motivation! Viel Erfolg!
 
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass manche hier unter dem Begriff "Noten können" ausschließlich das Spielen vom Blatt (im Sinne von: die Note zwischen erster und zweiter Linie ist ein f) meinen und daher einen Widerspruch zu Tabs sehen. Wenn ich weiß, wie eine Gitarre funktioniert, erkenne ich aber auch bei Tabs auf einem Blick, dass eine "1" auf der e-Saite bei Standard Tuning ein f ist. Und dass Tabs auch Rythmus-Angaben enthalten, ist heutzutage eigentlich Standard. Ich sehe also nicht, warum die Verwendung von Tabs automatisch bedeuten soll, dass man keine Ahnung von Noten und Theorie hat.
Für mich persönlich (schlechtes optisches Gedächtnis, aber Affinität zu Zahlen) sind Intervalle bei Tabs sogar deutlich einfacher zu erfassen. Dass zwischen dem 5. und 8. Bund drei Halbtöne bzw. eine kleine Terz liegt, ist für mich einfach intuitiver, als ein Blick auf Noten.

Insofern würde ich sagen: Theorie können ist sinnvoll, setzt aber nicht unbedingt voraus, dass man nach klassischer Notation spielt. Man sollte sich aber auf jeden Fall mit Tonleitern, Intervallen usw. beschäftigen.

Im Riffhard-Podcast (ich glaube, es war die Folge mit John Petrucci) wurde unlängst übrigens auch die Frage Tabs vs. Noten diskutiert. Die Hosts des Podcasts (beide ich Bereich Metal aktiv) haben erzählt, dass sie im Berklee-Studium natürlich nach Noten spielen mussten, diese Fähigkeit später aber weitgehend verlernt haben, weil sie in ihrer Praxis nur mit Tabs arbeiten. Insofern stellt sich für mich schon die Frage, wie viel Energie man ins Blattspiel investieren sollte, wenn man vor allem im Bereich Rock/Metal aktiv sein mag.
 
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Wenn man Noten lesen kann, kann man das, was man auf der Gitarre kann, auch auf dem Klavier spielen und mit den Grundkenntnissen der Harmonielehre gar begleiten
Das ist ja interessant! Ich glaube jetzt fange ich doch noch an nach Noten spielen zu lernen.
Geht das auch mit Saxophon?
 
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@NU1X
Heilige Mutter Gottes, was ein Text :biggrinB:War das als Satire gemeint?

Das beste:
Wenn man Noten lesen kann, kann man das, was man auf der Gitarre kann, auch auf dem Klavier spielen und mit den Grundkenntnissen der Harmonielehre gar begleiten.
;) ;) ;)
Also ich bin Gitarrist und spiele in 2 Bands was auch ganz gut funktioniert.
Bin ein mittelmäßiger Noten Leser.

Zu Hause hab ich zusätzlich einen Bass und ein Keyboard.... Aber bin auf den Instrumenten noch nichtmal auf Anfaengerlevel da ich diese 2 Instrumente im Jahr 1 bis 2 x bediene, geschweige das ich diese durch Notenlesen spielen kann

Aber wie @revolverband schon geschrieben hat, vieleicht kann ich ja Saxophon oder Geige spielen und weiss es noch gar nicht ;)
..... von dem Vorteil des Lernens ganz abgesehen. Nach einiger Zeit und einigen Stücken bekommt man ein Gefühl dafür, wie man das, was einem durch den Kopf geht, auf das Notenblatt bekommt...
Ach Du spricht von den Musikern die geradezu abhängig von Noten sind und auf der Bühne einen Notenstaender benötigen?

Wenn Du Biografien, vor allem von Gitarristen liest, dann wirst Du bei annähernd 100% feststellen, dass diese verdammt viel nachgespielt haben: Durch SELBST heraushören...

Und wer sich diese Arbeit macht, kann davon ausgehen dass es danach sitzt und bestmöglichste Selbstsicherheit gibt....
 
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etwas, aber nur ein wenig OT, vor 30 Jahren, also mit Mitte 30 hab ich ein wenig Keyboardunterricht bekommen. Das war für mich auch sehr hilfreich, was harmonische Zusammenhänge betrifft. Auf der Tastatur liegen die Noten von links nach rechts aufsteigend ja alle nebeneinander, und man sieht sofort wie sich beispielsweise Akkorde aufbauen. Mit etwas nachdenken war das für mich dann alles auch auf die Gitarre übertragbar, die ja in der Hinsicht ein wenig unübersichtlich ist. Aber bei beiden Instrumenten gilt in erster Linie, ich muß wissen, wo die Noten sind. Sich mit beiden Instrumenten eingehend zu befassen, (da ist erstmal das Lesen vom Blatt untergeordnet), um zu verstehen, was da abläuft, ist aber Voraussetzung um überhaupt geschriebenes auf das Instrument übertragen zu können. Geschriebenes wird halt dann wichtig, wenn man Sachen anderer interpretieren möchte, sofern man das nicht "raushören" kann.
Also, @Kannix* , sich mit dem Instrument selber zu beschäftigen, ist die Voraussetzung, um, egal welche Musik, spielen zu können.
 
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Aber bin auf den Instrumenten noch nichtmal auf Anfaengerlevel da ich diese 2 Instrumente im Jahr 1 bis 2 x bediene
Da hätte ich auch keine großen Erwartungen an sich selbst.
Ach Du spricht von den Musikern die geradezu abhängig von Noten sind und auf der Bühne einen Notenstaender benötigen?
Empfinde ich als "Wörter in den Mund legen"

Die Frage, ob man die Noten lesen können muss oder nicht, hat ein Bart! Ich sage, dass es nur von Vorteil sein kann, wenn man die Notenschrift versteht, weil man diese unabhängig von dem Instrument versteht! Von der Tatsache, dass die Notenschrift letztendlich das Alphabet der Musik ist ganz abgesehen.
Wie will man im Buch der Musik lesen, ohne die Schrift zu kennen? Mit Tabs? Mit den psychodelisch wirkenden von oben langsam gleitenden bunten Streifen, hier Klavier gemeint? Wie doof sind denn die ganzen Musiklehrer in ihren unzähligen Musikschulen weltweit, weil die sich nach wie vor der Notenschrift widmen?
Also ich bin Gitarrist und spiele in 2 Bands
Du kannst in zehn Bands spielen und tausend Gitarren in deiner Sammlung haben, es hat keine Aussagekraft zum Thema Notenschrift Pro und Contra.
Sich mit beiden Instrumenten eingehend zu befassen, (da ist erstmal das Lesen vom Blatt untergeordnet), um zu verstehen, was da abläuft, ist aber Voraussetzung um überhaupt geschriebenes auf das Instrument übertragen zu können
Da versteht es einer!
 
Oder wer nicht Notenlesen kann ist musikalischer Analphabet.
(Auch Analphabeten können schöne Geschichten erzählen)
 
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Oder wer nicht Notenlesen kann ist musikalischer Analphabet
So ist es - Noten sind "nur" die Schrift.
Wenn ich eine Geschichte nacherzählen will muss ich sie halt auswendig können.
Für das Rock-/Pop-/Indie- Zeug, das ich so spiele, reicht meine Gehirnkapazität locker.
Bei den ganzen Klassik-Stücken, die ich auch kenne und mag, gibt´s da halt keine Chance. Das sind einfach zu viele verschiedene Stimmen, die Tonarten wechseln ständig und ein so'n Stück dauert 'ne halbe bis zwei Stunden. Logisch, dass man da Notizen braucht, und da sind Noten das Beste.
"Hey Joe" sind vier Akkorde und die Melodie ist nicht schwieriger als ein Kinderlied. Wenn jemand dafür Noten braucht habe ich echt Mitleid. Wirklich! Dann ist ja alles im Leben total schwierig...
Wie will man im Buch der Musik lesen, ohne die Schrift zu kennen?
Naja, Musik ist ja wohl hauptsächlich was zum Hören, oder?
Und anders als im Mittelalter haben wir die Möglichkeit, uns Aufnahmen anzuhören. Und die sind jederzeit und überall verfügbar.
 
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Vielleicht sollte man vorher mal unterscheiden was "Noten können" ist.
Für mich ist Noten können nicht Blattspielen aus dem ff.

Noten können ist für mich, das du weißt wie das funktioniert, kennst die Zeichen, hast anfangs deine Anhaltspunkte an denen du dich orientierst, kannst die wichtigesten Akkorde lesen, kannst eine einfache Line umsetzen wenn auch nicht 100%. Das erreicht man in wenigen Lernstunden und braucht nicht Wochen.
Das ist supernützlich und ich brauch das immer wieder. Erst ab da geht für mich Blattspielen an und das ist je nachdem wie gut du werden willst wirklich aufwändig und ich sehe da für mich aktuell (bei Gitarre) auch keinen Nutzen.

Noten bringts halt nur wenn man sich auch die absoluten Theorie Basics draufschafft. Wenn du nicht weißt was zB 2# bedeuten und wie du D aufs Grifbrett bekommst profitiert man nicht wirklich davon, man braucht bei mehreren Themen ein paar Grundkenntnisse weil alles ineinandergreift.

Zur Verteidigung von @NU1X muss ich sagen, dass ich verstehe was er meint. Wenn du Theorie und Notenblatt kannst und weißt was die schwarzen und weißen Tasten sind und wo auf dem Klavier das C ist, weißt du was gewollt ist. Das Klavierspielen zu nennen ist halt ein bissl gewagt.
 
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Wenn du Theorie und Notenblatt kannst und weißt was die schwarzen und weißen Tasten sind und wo auf dem Klavier das C ist, weißt du was gewollt ist. Das Klavierspielen zu nennen ist halt ein bissl gewagt.
Es sprengt hier etwas den Rahmen, aber wenn ich Gitarrenunterricht geben würde und einem Schüler Musiktheorie beibringen/erklären sollte, würde ich die Gitarre wegstellen und mich mit ihm an eine Klaviatur setzen!!! So habe ich auf jeden Fall autodidaktisch sehr schnell und effektiv gelernt, wie Akkorde und CoKG funktionieren. Die Übertragung auf die Gitarre ist dann ein Klacks.
Nur muss ich dazu auch eigentlich keine einzige Note lesen können….
 
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Das würde ich auf keinen fall so pauschal sagen, ich kenne Musiker in allen möglichen Richtungen, von studierten bis self made, Notenleser und nicht, manche wissen noch nicht mal etwas über Harmonielehre und sind exzellente Bandmusiker.

Ich selbst habe Harmonielehre Bücher verschlungen und mich hat immer interessiert weshalb, wieso, warum ... aber es gibt halt auch Vollblutmusiker die das gar nicht groß interessiert und dennoch Top sind.
Ja, dass es das gibt ist unbestritten, nur die Frage ist, ob es jemandem der sich musikalisch mit einem Instrument ausdrücken will, dabei hilft. Vor allem wenn man noch nicht so viele (Gitarren)Kilometer gemacht hat.
aber ich verwende auch nicht unnötig viel Zeit darauf, mir Dinge anzueignen, die mir dann am Ende doch nur wenig helfen.
Das genau ist der springende Punkt
Was noch wichtig ist: wenn du eine Tabulatur siehst kannst du dir gar nichts vorstellen aber wenn du die Noten siehst dann siehst du die Melodie.
Das dachte ich auch.
Als Kind hatte ich schon ein bisschen musikalische Ausbildung(Trompete :ugly: ), da gab es nur Noten und ich konnte Sachen nicht vom Blatt spielen, aber doch erkennen, weil mir die Noten Informationen gaben über eine Melodie und wie es klingen sollte, um es dann zu üben.
Bei Tabs sehe ich irgendwie nicht das Verhältnis der Töne zueinander, z.b. Tonhöhe, Notenwert und Rhythmus.

"Noten bedeuten beim Anwender nicht per se Musikalität oder gar Talent oder Kreativität." -
Natürlich, ich würde nie daraus schließen, dass jemand der keine Noten kann unmusikalisch ist. Das sollte eigentlich klar sein, dafür gibt es unendlich viele Beispiele.
Ein Herr wie Devin Townsend "denkt" Töne in Farben. Sind seine Lieder deshalb unmusikalisch oder gar überhaupt nicht komplex?
Hat er sich damit nicht seine eigene Notation geschaffen? Hut ab, aber sind Noten da nicht einfacher für uns Normalsterblichen?

Also meine "Theorie" war, dass neben Rhythmus, Musik eigentlich durch Intervalle zu erklären ist. Um ein bestimmtes Intervall zu spielen, muss ich wissen welche Töne es sind. Wenn ich das nicht im Urin habe muss ich zumindest den Grundton benennen können. Das richtige Intervall zu finden kann ich mir aneignen durch Erfahrung, aber ich könnte mir vorstellen, dass ich es besser erarbeiten kann, wenn ich die töne benennen kann.
Und da dachte ich, dass Noten hilfreich sind. Und die verinnerliche ich nicht wenn ich nach Tabs spiele.
Das ist wahrscheinlich ziemlich verkopft und ich verstehe die, die sagen: spiel einfach Gitarre und hab Spaß. Aber ich frage mich ob Noten nicht besser sind um die Beziehung der Töne zu einander besser zu sehen und zu verstehen.
 
@Kannix* tue es einfach!!

Es gibt keine Nachteile, wenn du Noten lesen kannst. Du wirst schon selbst merken, ob du die Zeit und die Geduld dafür hast, bzw. ob du das überhaupt brauchst.

Die Frage ist: was willst du mit der Gitarren-Musik erreichen? Wenn du professionell Jazz spielen willst, wirst du den Kram sicherlich brauchen, um mit den anderen zu kommunizieren. Wenn du als Amateur bzw. Semi-Pro in einer Rock-Konstellation spielen willst... wahrscheinlich nicht, oder nicht viel davon. Wie viel "Rock-Material" gibt es überhaupt, was in "Standardnotation" runter geschrieben ist? (Was bringt es dir lesen zu können, wenn's keine Bücher gibt, die du lesen willst?). Aber noch mal: ein Nachteil ist dass nicht, oder, andersrum: es ist vorteilhaft! Ist halt nur kein Muss.

Und falls du nicht lange durchhältst, wirst du trotzdem einen nützlichen Teil fürs Allgemeinverständnis mitnehmen.

Sonst möchte ich noch den folgenden (ich finde zum Thema passenden) Meme zitieren. In dem Fall nicht ironisch, sondern ernsthaft

jazz-meme.jpg


Gruß
P.
 
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