Du verwendest einen veralteten Browser. Es ist möglich, dass diese oder andere Websites nicht korrekt angezeigt werden. Du solltest ein Upgrade durchführen oder einen alternativen Browser verwenden.
Moin und Hallo,
hat jemand eine Notenempfehlung um den Einstieg zum Jazz auf der Querflöte zu finden? Das Ganze darf gerne auch für Anfänger geeignet sein. Vielen Dank für nachdenken und teilen.
Gibt es leider nur antiquarisch/gebraucht, und ist ein Buch allgemein für C-Instrumente: "The Musician's Fake Book Jazz & Blues" mit C-Noten und Begleitakkorden für 50 Stücke. ISBN 0-7119-3064-3 von Wise Publications.
Einige Stücke daraus kann man so, wie üblich, auf der Querflöte nicht, oder nur mit H-Fuß spielen, weil sie bis h oder tiefer gehen, aber die Mehrzahl dürfte sich spielen lassen, und das meiste sieht jetzt auch nicht übermäßig schwierig aus. Ich habe das Buch selbst erst seit kurzem und verwende es mit den passenden YT-Videos, um mich in die Phrasierung von Jazz-Stücken einzuarbeiten.
Dankenswerterweise hat es eine Spiralbindung, und viele Stücke passen auf eine oder zwei Seiten.
Anders als das bekannte Fakebook /Real Book ist dieses Buch erstens in C (das Real Book gbt es allerdings auch als C-Ausgabe), und zweitens in gewöhnlicher Notenschrift - ich finde den Jazz-Stil des Real Book (handschriftartig, kursiv) schwer zu lesen.
Das richtige Real Book von Hal Leonard ist teurer, schwerer, und enthält natürlich vornehmlich die "verpflichtenden" Jazz-Standards. Ich habe mir diesen Wälzer zwar gekauft, finde es aber schwer, darin etwas für den Anfang zu finden.
Das Inhaltsverzeichnis von"The Musician's Fake Book Jazz & Blues" kann man hier einsehen:
Anders als das bekannte Fakebook /Real Book ist dieses Buch erstens in C (das Real Book gbt es allerdings auch als C-Ausgabe), und zweitens in gewöhnlicher Notenschrift - ich finde den Jazz-Stil des Real Book (handschriftartig, kursiv) schwer zu lesen.
Eine gut lesbare Ausgabe des Real Book ist die von Chuck Sher in drei Bänden. Die Noten stehen im Großdruck, die (dicken) Hefte haben eine Spiralbindung und liegen daher auf dem Notenständer astrein auf.
Allerdings finde ich den Wert für Anfänger eher bescheiden, denn eigentlich geht es beim Einstieg in den Jazz um etwas anderes als die Noten, nämlich das Üben nach Plan mit Hören und Nachspielen, bis das klappt.
Um die fast unvermeidlichen Anfangsschwierigkeiten kleinzuhalten kann man sich zunächst möglichst einfache Stücke aussuchen. Als üblichen Übungsstoff für den Anfang kenne ich z.B. C-Jam Blues, Fly Me to The Moon, Blue Bossa... oder allgemeiner ausgedrückt die (einfache) Bluesform, II-V Sequenzen, Turnraround, Rhythm Changes...
JazzStandards.com: The premier site for the history and analysis of the standards jazz musicians play the most.
www.jazzstandards.com
Beim Improvisationsmaterial würde ich mit der Pentatonik und deren Varianten Minor & Major Blues Scale starten. Damit bekommt man wesentlich schneller etwas Boden unter die Füße und ermutigende Improvisationspraxis als mit dem Akkordskalenkonzept.
Bei Skalen und Akkordbrechungen macht es Sinn, die auch in Swing-Achteln und Achteltriolen auszuführen und - m.E. sehr nützlich - auch gleich auf Akkordverbindungen wie den Turnraround mit der Anwendung von "Verbindungstönen" (Durchgangstönen) für den eleganten Übergang der Skalen zu üben.
Oft vernächlässigt wird bei Einsteigern in den Jazz die Rhythmik. Dabei zahlt sich die Beschäftigung damit sowohl bei der musikalischen Gestaltung wie auch für die eigene Sicherheit beim Spielen aus. Deshalb macht es Sinn, das Zählen, Klatschen und Rhythmus aufschreiben anhand bekannter Themen zu üben.
Für das Spielen nach Gehör und wie wichtigsten Improvisationstechniken kann man sich viele Anregungen zum Üben auf Youtube holen, die Videos müssen nicht einmal unbedingt für Flöte produziert sein. Wie man sich Inhalte auf YT für's eigene Üben anpassen kann, könnten wir bei Bedarf noch diskutieren.
Gruß Claus
Grund: Bild & YT-Link eingefügt, kleine Korrekturen
Aktuell sehe ich allerdings weder bei Ebay noch bei Medimops Gebrauchtangebote.
Bei Gebrauchtkauf von Aebersold Band I würde ich auf mindestens "6. revidierte Ausgabe" achten und auf die Audio Tracks, wenn man sich die Erstellung von Play-Alongs in BiaB oder GarageBand ersparen will.
Aebersold habe ich seinerzeit reichlich angeschafft und würde heute sagen, dass da bisweilen der Zahn der Zeit ziemlich genagt hat.
Zu Band 1 sollte man wissen, dass es neben Grundwissen musikalisch um Blues und den Einstieg in Akkordskalen geht.
Moll wird in Akkordfolgen von Aebersold immer als "dorisch" interpretiert, die in der Praxis für Dominantskalen wichtigen harmonisch und melodisch Moll (HM5, Alterered Scale) werden bei Aebersold abweichend von heutigen Gepflogenheiten als "Spanisch or Jewish Scale" und "Diminished Whole-Tone" bezeichnet.
Aus der Rückschau finde ich, dass wesentliche Inhalte auch im freien Jazz Handbook enthalten sind und ansonsten YT etliche Videos mit einer besseren Vermittlung des Stoffs und Anleitung für Übungsformen bietet.
Abersold war das vor Jahrzehnten über die Medien Lehrheft/Audio natürlich noch gar nicht möglich.
Get a FREE Jamey Aebersold Jazz Handbook! Often referred to as "The Red Book", Jamey has been providing it at jazz clinics and jazz workshop for over 50 years.
Danke für den Hinweis mit den evtl. veralteten Inhalten. Da habe ich mich mit dem Adjektiv empfehlenswert doch zu weit aus dem Fenster gelehnt. Selbst bin ich sehr wenig in Richtung Jazz unterwegs und bin sicher nicht so richtig firm. Ich fand es alleine von der Strukturierung im Inhaltsverzeichnis vernünftig aufgebaut, daher meine Aussage.
Der Thread liefert gute Hinweise, was alles so auf den Markt ist.
Es geht mir kaum um die Inhalte von Aebersold, die können im Jazz als historischer Musikform des letzten Jahrhunderts kaum veralten.
Wenn, dann würde ich wegen der deutlich besseren Didaktik überlegen, mit der jazzkompetente Musiker jungen bis mittleren Alters heutzutage auf YT unterrichten.
Mit oder ohne Aebersold, mit Ausnahme hoher Begabung macht es Sinn, sich entweder einen Lehrer (mit Konzept) zu suchen oder selbst eines aufzustellen, z.B. mit Hilfe einer Forumsdiskussion.
Das aktuelle Gebrauchtangebot bei Amazon betrifft übrigens die 6. Auflage, die wäre im Prinzip schon ok.
Allerdings gab es damals in den 90er bis 00er Jahren noch eine CD-Beilage und wie ich neulich bei einem Ebay-Händler erfahren musste, fehlt so etwas schon einmal. Der Händler teilte mir auf Nachfrage mit, er könne die angebotene Vollständigkeit aufgrund der hohen Stückzahlen auch weder beim Zulauf noch vor dem Versand prüfen.
Klar hätte ich dann ein Rückgaberecht, aber bei jedem weiteren Kauf bleiben natürlich das gleiche Risiko und der Aufwand einer Rückgabe.
Meine persönliche Quote ist übrigens mies, zwei Heft-/Buch-Gebrauchtkäufe in zwei Jahren und beide ohne CD statt mit der angepriesenen Beilage.
Scheint irgendwie ein Fehler auf der Amazon-Seite zu sein. Das Bild zeigt die 6. Auflage, in der Titelbeschreibung steht "7. überarbeitete und erweiterte deutsche Ausgabe". Vermutlich doch die neue Auflage, aber mit altem Bild versehen.
Mit Tonträger ist es immer besser. Das hilft ungemein.
Sorry, aber der Fehler des alten (offenbar Kunden-)Bilds zur Textbeschreibung der aktuellen 7. Ausgabe gilt m.E. nur für das Neu-Angebot von Amazon.
Das Gebrauchtangebot ist von einem Drittanbieter und für sein Angebot gelten daher auch seine eigenen Angaben.
Die sind, wie im Screenshot zu sehen, "Sammlerstück, Sehr gut" als Titel und 6. Auflage laut Beschreibung, übrigens ohne Erwähnung eines Tonträgers.
Soweit ich mich erinnere, gab es Aebersolds Bestseller Band 1 und Band 3 damals als reine Text-Ausgaben ohne Tonträger sowie als Ausgaben mit LPs und später CDs gegen Aufpreis.
Allerdings gab es damals in den 90er bis 00er Jahren noch eine CD-Beilage und wie ich neulich bei einem Ebay-Händler erfahren musste, fehlt so etwas schon einmal.
Die Aebersold Hefte 1 & 3 enthalten keine Standards, sondern Akkordfolgen für die Grundlagenübungen und Blues. Deshalb mein Hinweis, dass man ohne die beiliegenden CDs GarageBand oder BiaB braucht.
Was man damit natürlich nicht ersetzen kann sind die "Sample Solos" der Beilage CDs ab der "6th revised edition" von Band 1 und die eingespielten Demo-Übungen bei Band 3.
Mir ging es aber vor allem um die Info, dass gerade bei Aebersold 1 & 3 einige Feinheiten der verschiedenen Ausgaben zu beachten sind.
Unabhängig davon habe für einen Einstieg heute aufgrund meiner Erfahrung mit Online-Kursen verschiedentlich bereits andere Empfehlungen ausgesprochen und die wären stark YT-lastig, nebst Firefox und uBlock origin zum störungsfreien Empfang.
Ergänzung: Auch für II-V-I und ähnliches gibt es auf youtube jede Menge vorgefertigter Backingtracks, genauso kann man sich die in iRealPro selbst erstellen. Oder halt mit einem Klavier/Gitarre, oder in einer MIDI-fähigen DAW (dh. alle )
Aber die Backingtracks alleine machen ja noch keinen Jazzflötisten. Und Aebersold ist "nur" ein Übungswerk, kein Lehrbuch. Welche Töne spielt man denn am besten dazu, was macht ein gutes Solo, wie begleite ich usw.
Die Grundlagen Jazz-Harmonielehre, Improvisation usw. sind eigentlich ziemlich unabhängig vom Instrument. Dazu hattest Du @Claus ja schon mehrfach sehr gute Empfehlungen geschrieben.
Nochmal: Ich würde dem OP ein paar Stunden Unterricht empfehlen, um in die richtige Spur zu kommen. Dürfte Faktor 10 effektiver sein als sich selber durchzuwursteln (was natürlich trotzdem geht).
Allerdings.
Als Anfänger auf dem Instrument und in Sachen Jazz hat man gleich zwei Baustellen, das kann ohne die Unterstützung und Anleitung des persönlichen Unterrichts ganz schön frustrierend werden, zumindest falls man nicht mit überdurchschnittlichen Begabungen gesegnet ist.
Ich (hatte) und würde mir zumindest für's Instrument jemand suchen und falls das jemand mit Erfahrung im Jazz ist, umso besser.
Ich habe mir die Jazz-Sachen selbst erarbeitet, aber im Rückblick wäre ich mit Unterricht deutlich schneller und effektiver gewesen. Deshalb schreibe ich das ja immer
Wobei ich halt schon klassische Harmonielehre, Liedspiel und so ganz gut drauf hatte.
Ich denke aber wie Du, dass die heutigen Möglichkeiten über youtube und Co. deutlich besser sind. Ich hatte damals Burbat Harmonik des Jazz und Levine Jazz Piano (was in weiten Teilen mit seinem Jazz Theory identisch ist).
Beides nach wie vor OK, aber wie man gut spielt, lernt man denke ich besser durch Hören, Transkriptionen und Unterricht / Kurse.
Alle Fakebooks/Realbooks
sind selbstverständlich "in C" vorhanden, und natürlich gibt es für die Bläser Bb-Ausgaben (und idR auch Eb).
Von einigen gibt es auch noch eine Ausgabe im Bass-Schlüssel.
Nur ob es für Bratsche (Altschlüssel) was gibt, weiß ich nicht ließe sich aber auch einrichten.
Ist vielleicht eine Marktlücke, Realbook in alten Schlüsseln =
Ich würde da andersrum herangehen. 1. Viel Jazz hören, daraus 2. Auswahl: Welches Stück gefällt mir und will ich spielen, 3. die Noten dazu suchen (vieles gibt es auch Online), 4. oft anhören, ein Play along dazu suchen oder erstellen, 5. Melodie üben und auswendig lernen, 6. die Akkorde des Stücks als Arpeggien üben
Einfache Stücke mit wenig Harmonien und im überschaubaren Tempo können wir gerne raussuchen. Dazu gibt es aber auch x Seiten im Netz.
Ich würde da andersrum herangehen. 1. Viel Jazz hören, daraus 2. Auswahl: Welches Stück gefällt mir und will ich spielen, 3. die Noten dazu suchen (vieles gibt es auch Online), 4. oft anhören, ein Play along dazu suchen oder erstellen, 5. Melodie üben und auswendig lernen, 6. die Akkorde des Stücks als Arpeggien üben
Oder eben in so ein Fakebook reinschauen, wie ich es oben benannt habe, und versuchen, ein Stück daraus nachzuspielen. Das erste Stück meines Buches ist z.B. "Afternoon im Paris", und bevor ich Rhythmus und Feel nicht halbwegs treffsicher mit einem Melodieinstrument nachspielen kann (ich kann es definitiv noch nicht), befasse ich mich auch noch nicht eingehender mit der harmonischen Struktur, die dem Stück zugrundeliegt.
Ich mache in der Musik, und das trifft für den Jazz ganz besonders zu, immer wieder die Erfahrung, dass da oft ein enormer theoretischer Überbau vorgeschaltet wird, quasi als Einstiegshürde.
Wenn ich ein Stück nachspielen kann, lerne ich doch auch schon einiges über die Machart, die verwendeten Töne, Harmonien usw. - und bin dann auch offener für die Theorie.
Ich verstehe Deinen Ansatz auch in diese Richtung. Erst einmal mit dieser Musik beschäftigen, sie überhaupt kennenlernen.
Solche "50 bekannte und beliebte Jazzstücke" wie in meinem Buch finde ich dafür genau richtig.
Die "Standards" im Real Book sind nach dem, was ich darüber weiß, zu einem großen Teil jazzig angehauchte alte Schlager, die von Könnern nur mehr als Ausgangspunkt oder auch als Steinbruch für ihre Improvisation darüber verwendet werden.
Das muss man dann aber auch erst einmal können.
Deshalb gibt es mWn sogar Anleitungsbücher "how to play from a Real Book", oder so ähnlich.
Im Jazz steht eben nur ein Teil der Musik in den Noten. Deshalb halte ich es eben andersrum für zielführender.
EDIT: Man kann das schon so machen, bei vielen Balladen und Standards, die man vielleicht schon mal gehört hat, geht das. Aber es gibt auch viele Stücke im Realbook, wo man aus den Noten nicht viel mit dem Stück anfangen kann, aber der Rhythmus und das ganze Feeling ganz schnell klar wird, wenn man mal die Aufnahme gehört hat.
Ich mache in der Musik, und das trifft für den Jazz ganz besonders zu, immer wieder die Erfahrung, dass da oft ein enormer theoretischer Überbau vorgeschaltet wird, quasi als Einstiegshürde.
Diese These eignet sich eher für eine Diskussion im Bereich Genres - Jazz.
Cover Songs werden im Jazz natürlich mit einem Improvisationsteil gespielt, nur hat das mit "Steinbruch" nichts zu tun. Eher damit, dass viele Jazzer auch Pop-Musik mögen und heute sehr alte Standards - im Original mit wenigen Ausnahmen überhaupt nicht jazzig - eben die zeitgenössische Pop-Musik oder auch Jugenderinnerung stilprägender Jazzmusiker waren oder sind.
Auch ohne inhaltliche Auseinandersetzung will ich ein paar Beispiele nennen, in denen Jazzmusiker ihre Wertschätzung für Pop-Musik hören lassen, die Liste ließe sich natürlich deutlich verlängern.
Louis Armstrong - Back Home Again In Indiana (James F. Hanley), mit Charlie Parker - Donna Lee Anklang im Pianosolo
Der Mann spielt wirklich zum Niederknien schön, ein Genuss.
Dennoch, für mich weit mehr als eine Hommage an einen Popsong - ich würde schon eher von einer Umdeutung oder kompletten Neuinterpretation des Hits von Cindy Lauper sprechen, den wohl die meisten Menschen, die die Zeit miterlebt haben, noch als Original im Ohr haben dürften.
Mich erinnern einzig einige Passagen der Keys ans Original.
Mit so etwas hat aber der Jazz nicht angefangen, und damit fängt man auch als Lernender mit Sicherheit nicht an.
Man vergleiche mal mit meinem Beispielstück aus meinem Buch:
Irgendwie glaube ich sowieso, dass mit Jazz ganz viele Leute etwas ganz unterschiedliches verbinden.
Wo soll man als Anfänger einsteigen? Ich finde die Frage alles andere als einfach zu beantworten. Man könnte sich ja z.B. zunächst auch mit Dixieland befassen.