Spielen welcher Instrumente erfordert zwingend (bzw. keine) Notenkenntnis?

Hatte sogar mal nen ungeprobten Jazzgig, bei dem die Leiterin für alle Stimmen akkurat Noten dabei hatte, nur für die Drums nicht. Glaube, sie hat tatsächlich gefragt "braucht man das?". Zumindest sinngemäß.

Ist Jazz nach Noten nicht eigentlich widersinnig, schließlich handelt es sich dabei per Definition um improvisierte Musik. Akkorde, auf die man sich vorher einigt, sind in der Tat aber auch beim Jazz hilfreich. Oder wenigstens die Tonart. Und da sind wir wieder nahe an den Noten, zumindest bei der Bezeichnung der Töne.

Da fällt mir ein: Jodeldiplom! Kann man jodeln, ohne das zweite Futur bei Sonnenaufgang zu kennen?
 
Ich bin grundsätzlich in jedem Bereich von Musik sehr wissbegierig, und so würde ich auch gerne Noten lesen können. Das Problem ist dabei nur, dass ich das noch schneller als ich es gelernt hätte, wieder vergessen würde, weil ich 99,9% von dem was ich spiele, auswendig kann. Das ist auch eine Fähigkeit, die von Bandmusikern im Rock Bereich „eingefordert“ wird. Zum Erarbeiten von neuen Stücken wären Noten vielleicht hilfreich, stehen aber im Bereich Gitarre, in Konkurrenz zu Tabulaturen, die oft Informationen enthalten, die Noten nicht nicht abbilden. Hinzu kommen die notorisch schlechten Transcriptionen, die ein genaues Heraushören eh notwendig machen. Der Übungs-/Lerneffekt, der bei Heraushören resultiert, konkurriert auch mit dem Können, Noten zu Lesen. … das geht aber gewiss vielen Gitarristen so, bis sie dann vielleicht mal bei einem Studio Job oder auf einem Kreuzfahrtschiff ein Packen Noten in die Hand gedrückt bekommen und etwas dumm aus der Wäsche gucken.. doch wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, in diese missliche Situation zu kommen?
 
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Hatte sogar mal nen ungeprobten Jazzgig, bei dem die Leiterin für alle Stimmen akkurat Noten dabei hatte, nur für die Drums nicht. Glaube, sie hat tatsächlich gefragt "braucht man das?". Zumindest sinngemäß.
Ich denke, das ist aber eher eine Folge der Unkenntnis der musikalischen Funktion der Drums und des Rhythmus überhaupt, als eine
Geringschätzung der Notation.

Thomas
 
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Ich denke, das ist aber eher eine Folge der Unkenntnis der musikalischen Funktion der Drums und des Rhythmus überhaupt, als eine
Geringschätzung der Notation.

Thomas
sehe ich auch so!
gibt auch einige "große" Arrangeure, die zwar Schlagzeugnoten liefern, aber die sind für die Katz, andere schreiben sehr präzise für Drums.
Da wäre z.B. Maria Schneider zu nennen, da ist das Schlagzeug sehr integriert in den Gesamtsound, die Dame weiß was sie will, und sie weiß, wie sie Sounds schaffen kann.
 
Hallo in die Runde :)

Ich hab mir mal ein Sätzchen von @WilliamBasie rausgepickt, welches ich etwas umformulieren würde:
Noten sind "die Sprache" der Musiker, nicht die Sprache der Instrumente.
Auf: Musik ist die Sprache der Musiker, Noten sind ihre Schrift.

Die Thread-Frage ist so ähnlich, wie wenn man fragt, welche Schulfächer denn alle wegfielen oder nicht zu Unterrichten wären, wenn die Schüler keine Buchstaben beherrschen würden.
Auf den ersten Blick erscheint "Na- alles ?!" vielleicht naheliegend, aber abgesehen von Deutsch, wo man nunmal eben (auch) diese Sprache abstrakt analysieren muss wären bei so ziemlich allen anderen Fächern ja eher das Problem, dass man das Gehörte nicht archivieren, weniger gut kategorisieren und vor allem auf längere Sicht schwieriger umfassend verstehen kann. Aber prinzipiell, niemand muss schreiben können, damit man ihm oder ihr erklären kann, wie es kam, dass Hannibal über die Alpen marschiert ist oder warum eben jenes Gebirge sich aufgefaltet hat.

Man kann klarer weise jedes Instrument ohne Noten lernen, genauso wie man jedes Schulfach ja auch ohne Mitschrift und Bücher, nur durch vortragen, ggf. nachmachen, verstehen und merken unterrichten könnte.

Man kann den Vergleich auch ganz gut so weiter spinnen:
Ein geschichtsinteressierter, analphabetischer Protagonist aus so einer Überlegung, der sich mit fortschreitenden Erkenntnisstand immer öfter fragen würde, ob es sich nicht doch auszahlt, diese Bücher lesen zu lernen entspricht doch ziemlich genau einem autodidaktischen Gitarristen, der je weiter er kommt sich immer öfter fragt, ob er sich nicht vielleicht doch mal mit Noten und Musiktheorie beschäftigen sollte.
 
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... weil ich 99,9% von dem was ich spiele, auswendig kann. Das ist auch eine Fähigkeit, die von Bandmusikern im Rock Bereich „eingefordert“ wird.
Auswendig wird nicht eingefordert. Eingefordert wird, dass man gut abliefert - wie man das macht, ist einem selbst überlassen.

Wenn jemand Profi ist und so richtig fit im Blattspiel, warum soll der Zeit mit Auswendiglernen vertrödeln? Der springt mal hier bei ner Theaterproduktion ein, mal da bei einer Gala oder bei einem Chorkonzert, kassiert seine Gage und was er gespielt hat, kann ihm danach wurscht sein. Als guter Notenspieler kann er viel mehr Geld verdienen, indem er aus Noten spielt, als indem er den Kram zuerst auswendig lernt.

Klar, Hobbymusiker können das nicht bzw. liefern dann nur sehr mäßig ab. Die müssen pauken, und das läuft oft auf Auswendig hinaus. Aber ein generelles Muss ist das nicht.
stehen aber im Bereich Gitarre, in Konkurrenz zu Tabulaturen, die oft Informationen enthalten, die Noten nicht nicht abbilden.
Das Argument kommt auch immer wieder. Stimmt aber so nicht. Wenn man sein Griffbrett kennt und weiß, wo die Töne liegen, dann braucht man diese Extra-Infos nicht. Im Gegenteil, dann sind sie sogar hinderlich und verwirrend.

Leute, man spielt Noten nicht Ton für Ton, ebenso wie man einen geschriebenen Satz nicht Buchstabe für Buchstabe liest. Man denkt beim Notenspielen nicht "G-Saite 9. Bund". Man weiß aus der Vorzeichnung, welche Tonart gilt und welche Lagen aufm Griffbrett dafür in Frage kommen, sind ja meist nur zwei oder drei. Und dann bringt man die Hand in Stellung, erkennt man ganze Melodiephrasen, sortiert die in die Tonart ein und weiß, wie man die Finger nacheinander setzen muss.

Das ist nicht nur Notenkenntnis allein, das ist auch Kenntnis des Instruments und der harmonischen Zusammenhänge (welche Halbtöne gehören zur Tonart, welche nicht).
Hinzu kommen die notorisch schlechten Transcriptionen, die ein genaues Heraushören eh notwendig machen.
Wobei Tab-Transkriptionen im Mittel schlechter sind als Noten-Transkriptionen.
 
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Die ganze Argumentation finde ich nicht überzeugend:

Auswendig wird nicht eingefordert. Eingefordert wird, dass man gut abliefert - wie man das macht, ist einem selbst überlassen.
Ich weiß nicht in welchen Bands Du unterwegs bist, aber als festes Mitglied in einer Rockband (…was für in Bands spielende Hobby-Gitarristen eher der Regelfall ist) ist es absolut verpönt mit Notenpult vor der Nase auf einer Bühne zu stehen. Allenfalls Sängern wird noch zugestanden, nicht alles auswendig drauf zu haben.
Wenn jemand Profi ist und so richtig fit im Blattspiel, warum soll der Zeit mit Auswendiglernen vertrödeln?
…um die Freiheit/Möglichkeit für eine visuelle Performance zu haben. Was auch der überwiegenden Teil der Profis im Rock und Pop Bereich so handhaben.
Der springt mal hier bei ner Theaterproduktion ein, mal da bei einer Gala oder bei einem Chorkonzert, kassiert seine Gage und was er gespielt hat, kann ihm danach wurscht sein. Als guter Notenspieler kann er viel mehr Geld verdienen, indem er aus Noten spielt, als indem er den Kram zuerst auswendig lernt.
Von Profi und vom Blatt spielen können, war noch garnicht die Rede! Ein Profi soll sein Instrument professionell beherrschen und die entsprechende Ausbildung/ein Studium dafür absolvieren, um professionellen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Vorgaben/ Ansprüche sind im Hobby Bereich aber eben ganz andere.
Klar, Hobbymusiker können das nicht bzw. liefern dann nur sehr mäßig ab. Die müssen pauken, und das läuft oft auf Auswendig hinaus. Aber ein generelles Muss ist das nicht.
Das ist eine unbewiesen Behauptung. Man wird kaum argumentieren können , dass Notisten die bessere Musiker sind oder gar dass sie deshalb „ besser abliefern können“
Das Argument kommt auch immer wieder. Stimmt aber so nicht. Wenn man sein Griffbrett kennt und weiß, wo die Töne liegen, dann braucht man diese Extra-Infos nicht. Im Gegenteil, dann sind sie sogar hinderlich und verwirrend.
Na ja, ein Blues Lick mit Rackes, 1/4 Ton Bend und Release Bend lässt sich bzw. wird in Tabulaturen problemlos dargestellt. Da bedient sich die Notenschrift dann im Zweifel eher bei den Tabulaturen…
Noten lesen können und wissen wo die Töne auf dem Griffbrett sind, sind auch zwei paar Schuhe! Auf ersteres kann ich gut verzichten auf letzteres nicht. Tabulaturen lesen sollte und muss auch nicht nicht spielen nach Zahlen sein.
Leute, man spielt Noten nicht Ton für Ton, ebenso wie man einen geschriebenen Satz nicht Buchstabe für Buchstabe liest.
Ist doch bei Tabulaturen nicht anders…
Man denkt beim Notenspielen nicht "G-Saite 9. Bund". Man weiß aus der Vorzeichnung, welche Tonart gilt und welche Lagen aufm Griffbrett dafür in Frage kommen, sind ja meist nur zwei oder drei. Und dann bringt man die Hand in Stellung, erkennt man ganze Melodiephrasen, sortiert die in die Tonart ein und weiß, wie man die Finger nacheinander setzen muss.
Dito…
Das ist nicht nur Notenkenntnis allein, das ist auch Kenntnis des Instruments und der harmonischen Zusammenhänge (welche Halbtöne gehören zur Tonart, welche nicht).
…kann/soll/muss man alles lernen, doch dazu muss man nicht eine Note lesen können.
Wobei Tab-Transkriptionen im Mittel schlechter sind als Noten-Transkriptionen.
….mag sogar sein, dafür ist die Verfügbarkeit an notierten Rockstücken (Siehe Ultimate Guitar & Co) sehr übersichtlich Und so muss man sich doch wieder mit Tabulaturen behelfen.
 
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Die ganze Argumentation finde ich nicht überzeugend:
Musst du ja auch nicht. Ich weiß, dass ich mit der Meinung ziemlich alleine bin, zumindest unter Gitarristen. Ich kann gut damit leben.
Ich weiß nicht in welchen Bands Du unterwegs bist, aber als festes Mitglied in einer Rockband (…was für in Bands spielende Hobby-Gitarristen eher der Regelfall ist) ...
Ich bin kein festes Mitglied einer Rockband. Ich bin fest in zwei Gruppen, aber keine davon spielt Rock. Da ein Tablet neben sich zu haben und ab und zu mal draufzuschauen ist absolut kein Problem. Daneben habe ich mehrere Immer-wieder-mal-Projekte, wo niemand irgendwelches Auswendigkönnen erwartet, dafür laufen die zu selten.
Na ja, ein Blues Lick mit Rackes, 1/4 Ton Bend und Release Bend lässt sich bzw. wird in Tabulaturen problemlos dargestellt. Da bedient sich die Notenschrift dann im Zweifel eher bei den Tabulaturen…
Rackes?? Na ja, wie auch immer. Ich weiß nicht, ob man solche Verzierungen wirklich bis ins allerletzte ausnotieren muss. Man kann auch einfach dem Spieler überlassen, was er draus macht. Aber wenn man unbedingt will: Irgendeine Linie über die Note gemalt wird sich schon finden lassen.
Tabulaturen lesen sollte und muss auch nicht nicht spielen nach Zahlen sein.
Für mich ist es das aber. Eine Zahlenwüste, in der ich nichts erkenne. Wo ich Stück für Stück übersetzen muss: "G-Saite 2. Bund ist A, H-Saite 1. Bund ist C, E-Saite leer dazu ... aha, A-moll." Bei Noten muss ich nicht überlegen, da sehe ich das mit einem Blick.
Und so muss man sich doch wieder mit Tabulaturen behelfen.
Bei UG benutze ich nur die Chordsheets. Tabulatur ignoriere ich. Dann schon lieber Youtube und Raushören.
 
Also ich war sicher bei ein paar hundert Pop, Blues, Rock, Hard Rock und Metal Konzerten und Noten hab ich da (außer im untersten Hobby Bereich) bei einem Gitarristen noch nie gesehen.
Zwangsläufig wird man da mindestens einen Ablauf auswendig wissen müssen. Ettliche Songs wollen die Fans Note für Note hören, man sollte nicht unterschätzen dass auch nicht-Gitarristen die Solos teils Note für Note mitsingen können. Sie zahlen, wir wollen ein volles Haus und das sie wiederkommen ... man kann sich natürlich auch als "Künstler" sehen und über solchen Dingen stehen.

Von mir wird das genau so erwartet wie ich geschrieben habe. Auswendig, einige Songs 98% Note für Note. Man kann natürlich das am besten was man immer wieder macht und braucht ... ich lerne Songs schneller auswendig als ich sie spielen kann. Ich weiß nicht welche Zeitverschwendung gemeint ist, das geht beim spielen lernen so nebenbei. Ich wüsste nicht was mit Blatt schneller gehen soll. Man kann immer das gut was man viel braucht.
Ich muss nie Blattspielen, ich habs nur im Rahmen vom Unterricht bissl gemacht, warum soll ichs weiterverfolgen. Ich würde aber nie behaupten, dass es in einem anderen Umfeld nicht sinnvoll ist.

Leute, man spielt Noten nicht Ton für Ton, ebenso wie man einen geschriebenen Satz nicht Buchstabe für Buchstabe liest. Man denkt beim Notenspielen nicht "G-Saite 9. Bund". Man weiß aus der Vorzeichnung, welche Tonart gilt und welche Lagen aufm Griffbrett dafür in Frage kommen, sind ja meist nur zwei oder drei. Und dann bringt man die Hand in Stellung, erkennt man ganze Melodiephrasen, sortiert die in die Tonart ein und weiß, wie man die Finger nacheinander setzen muss.
Genau so lernt man auch schnell auswendig?!?

Eine Zahlenwüste, in der ich nichts erkenne. Wo ich Stück für Stück übersetzen muss:
Also urteilst du ohne vergleichen zu können.

Deine ganze Meinung trifft auf deine Situation, deine Erfahrung und wies für dich passt zu, ist aber nicht allgemeingültig für jeden.
 
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Vielleicht sollte man mit Respekt für den threadersteller diese ganze Diskussion entweder lassen oder auslagern.

Das hat schon lange nichts mehr mit dem eigentlichen Anliegen und der ursprünglichen Fragestellung zu tun.

Die Frage war, welche Instrumente ohne Erlernen von Noten leicht erlernbar sind.
Umd nicht, welche Vor- und Nachteile das Erlernen von Noten hat.
Und ja: Man kann dem threadersteller durchaus zutrauen, selbst zu beurteilen, ob seine Fragestellung für ihn Sinn macht.

Danke.

x-Riff
 
Ich bin der Meinung, dass gerade bei der Gitarre gerne übersehen wird, dass Tabulaturen auch nur eine Form der Notation sind. Und zwar eine, die musikalisch gesehen abstrakter und daher sogar eher schwieriger zu verstehen ist, technisch aber viel leichter auf das Instrument zu übertragen ist.

Klassische Notation und Tabulaturen haben beide Einschränkungen, was die Darstellung bestimmter Ausführungsanweisungen oder Feinheiten angeht. Daher nutze ich auf der Gitarre je nach Zweck die geeignetere Darstellung, oder auch mal beide gemeinsam. Manchmal reichen mir auch Chords. Warum auch nicht?

Wenn aber gerade Gitarristen gerne damit kokettieren, dass sie Noten weder können noch brauchen wird halt oft verschwiegen, dass man stattdessen Tabs nutzt, oder sich stundenlang YT-Tutorials reinzieht. Klassische Notation nicht zu beherrschen ist nicht schlimm, es zu tun ist aber auch kein Makel...

Ich beneide Musiker, die alles nach Gehör spielen können, und sich aus den harmonischen und theoretischen Zusammenhängen erschließen können, was zu spielen ist. Ich persönlich kann das leider nicht. Daher bevorzuge ich es, mir aus einer (wie auch immer gearteten) Notation schnell, gezielt und geräuschlos (was in manchen Situationen auch nicht unwichtig ist) bestimmte Informationen heraussuchen zu können, ohne mir ganze Songs mehrmals anhören zu müssen oder die richtige Stelle in einem YT-Tutorial suchen zu müssen.

Mir fällt insgesamt kein Instrument ein, dass sich nicht ohne Notation erlernen ließe. Aber um ein großes Spektrum and Songs zum Spielen verfügbar zu haben, halte ich eine Notation (klassisch oder Tabs, oder...) für sehr hilfreich.

Gruß,
glombi
 
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Also urteilst du ohne vergleichen zu können.
Ich finde, dass ich das durchaus vergleichen kann. Es ist ja nicht so, dass ich nicht verstanden habe, wie Tabs funktionieren.
Deine ganze Meinung trifft auf deine Situation, deine Erfahrung und wies für dich passt zu, ist aber nicht allgemeingültig für jeden.
Ja, so isses. Der Rest der Welt sagt seine Meinung, und ich sage meine. Ist das ein Problem?
 
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Leute, die einzigen, die (objektiv) da halbwegs was dazu sagen könnten wäre entweder jemand, der tatsächlich etwa autodidaktisch via Tabs Gitarre und danach "erfolgreich" Notenlesen gelernt hat oder aber (wohl noch besser), ein entsprechender Lehrer, der von jung bis alt, von Null weg und auch mit teils verschiedensten Vorwissensständen eben verschiedenste Schüler in dieser Richtung "bearbeitet" hat.

Und auch da trau ich mich (viel) wetten, dass die größte Schnittmenge an Antworten trotzdem "jeder ist/lernt halt anders" wäre jedenfalls, jeder andere kann sowieso nur sagen "also in meinem Fall ......".

@Mister Spock, sorry, sobald man mit dem "Aber ich sag meine Meinung!" Argument kommt und nicht gerade in einer Politdiskussion ist entblößt man damit in erster Linie, dass einem offenbar die Argumente ausgehen (Sag nur meine Meinung^^).

BTT:
Was auf jeden Fall in der Diskussion fehlt ist (finde ich) der Punkt, wie weit jemand kommt auf seinem Instrument.
Fängt man auf der einen (Extrem-)Seite des Spektrums an, dem zukünftigen studierten Profimusiker, werden wir nicht viel darüber reden müssen, ob der Noten lesen können muss.
Auf der anderen Seite, dass jemand, der sich autodidaktisch mal seine ersten 3 Gitarrenakkorde draufschafft sich mit Notenlesen beschäftigt ist wohl auch eingängig, dass das die klassische Kanonen wären, die auf Spatzen schießen.
Wie es dann aussieht, wenn dieser Gitarrist weiterspielt und feststellt, das liegt ihm offenbar und macht ihm Spaß kann man dann teils eh gut hier im Forum beobachten, gefühlt die Hälfte der MuTh-Threads sind von Gitarristen die wissen wollen wie es denn nun ist mit dieser Theorie.
Man kann ja mal ein wenig im Einsteiger- und Analyseforum stöbern, da findet man einen Haufen Threads, wo z.B. dann sich alles schon daran aufhängt, dass der TO sich einfach nicht vorstellen kann, welchen Sinn es machen soll, zwischen F# und Gb zu unterscheiden - oder in Ablehnung von bs darauf bestehen, dass der Song in A# und nicht in Bb steht.

Worauf ich damit raus will:
Was mit/ohne Noten geht kann man auf jeden Fall unmöglich einfach nur auf das Erlernen eines Instruments ganz allgemein beziehen.

Um meinen Vergleich mit dem analphabetischen Geschichtsinteressierten noch etwas weiter zu führen, der dann als Vergleich zu Tabs z.B. Geschichtsdokus für sich entdeckt und fleißig weiter Wissen aufsaugt, der wird trotzdem zu dem Punkt kommen, wo bei den aller-allermeisten Kollegen, die sich diese Sachverhalte auch selbst aufschreiben können wesentlich mehr hängen bleibt. Nebst der zwangsläufigen Strukturierung und deutlich mehr Stimulation für's Gedächtnis, ab einer gewissen Komplexität bringen Buchstaben ja auch etwas mehr als nur Informationen festhalten zu können - sie geben der Information ja zusätzlichen Kontext. Für einen Analphabeten sind wider/wieder, war/wahr genau das, was für viele Tab-Spieler F#/Gb ist. Warum weiter unterscheiden, man weiß ja, wie's klingt und wie mans sagt (bzw. wo man's spielt), also wozu weiter differenzieren? Das bekommt man so aktiv ja gar nicht mit, was für einen radikalen Einfluss die Schrift bzw. die Fähigkeit, schreiben zu können auf die Wahrnehmung der eigenen Muttersprache hat.

Wenn unser Geschichtsprotagonist nicht das Pendant zu einem musikalischen Wunderkind ist und mit entsprechenden Talenten das ausgleicht, je weiter er in die Materie vordringt, umso weiter wird er hinter seinen lesenden Kollegen zurückfallen bzw. entsprechend immer mehr Mehraufwand reinstecken müssen- und entsprechend früher stagnieren.

Jetzt reden wir aber nicht von Grundbildung, sondern von (Hobby-)Musizieren, für viele stellt sich die Frage nach so weitem Fortschritt gar nicht - oder aber irgendwann nicht mehr, frei nach "Ich stagniere seit X Jahren auf dem Niveau, das mir Spaß macht" - was für unsereiner Hobbymukker ja eigentlich eher das Ziel als ein Unding ist ;)

Bleibt unterm Strich: Die Chance, früher an eine gläserne Decke zu stoßen steigt auf jeden Fall und das vor allem, wenn man irgendwann deutlich weiter ist, als man es sich anfangs hätte vorstellen können. Was aber sicher auch oft (größtenteils) irrelevant ist, weil solange das nicht der Fall ist- who cares?

LG
 
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@Mister Spock, sorry, sobald man mit dem "Aber ich sag meine Meinung!" Argument kommt und nicht gerade in einer Politdiskussion ist entblößt man damit in erster Linie, dass einem offenbar die Argumente ausgehen (Sag nur meine Meinung^^).
Wir sagen doch hier die ganze Zeit schon unsere Meinung. Was steht denn hier anderes als Meinungen, garniert mit persönlichen Erlebnissen? Die Eingangsfrage ist doch so gestellt, dass es gar nicht anders geht. Warum kreidest du das ausgerechnet mir an? Weil ich das Wort "Meinung" ausdrücklich benutzt habe? Oder weil ich nicht die Mehrheitsmeinung vertrete?
 
Oder weil ich nicht die Mehrheitsmeinung vertrete?
Deswegen ganz sicher nicht!

Aber wie du sagst, man kann größtenteils eh nur Meinungen austauschen was aber das Argumentieren derselben unausweichlich macht.

Und sobald man eben nicht über irgendwas politisches/religiöses/gesellschaftliches diskutiert, sondern etwas sachliches, da mag ich das allein stehenden Argument "Aber ich hab doch auch ein Recht auf eine eigene Meinung" als einzige Reaktion auf den Einwand, dass man das viel zu subjektiv beurteilt überhaupt nicht weil ich es für gänzlich überflüssig halte. Nicht mehr und nicht weniger.


Grüße
 
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da mag ich das allein stehenden Argument "Aber ich hab doch auch ein Recht auf eine eigene Meinung" als einzige Reaktion auf den Einwand, dass man das viel zu subjektiv beurteilt überhaupt nicht weil ich es für gänzlich überflüssig halte. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich habe meine Meinung ausführlich begründet, siehe weiter oben. Wenn jemand diese Gründe für zu subjektiv hält: Meine Güte, von mir aus. Das ist mir dann egal.
Und sobald man eben nicht über irgendwas politisches/religiöses/gesellschaftliches diskutiert, sondern etwas sachliches,
Dies ist aber keine Diskussion über etwas Sachliches. Wie weit man mit Noten kommt, das ist hochgradig Ansichtssache, "religiös" ist da gar nicht so falsch. Das hat jeder anders erlebt.
 
Für dich hat sowas religiöse Anmutungen?
Wenn das so ist, können wir nur aneinander vorbei reden. Ich denke bei sowas in Kategorien wie Didaktik, Geschichte, Musiktheorie, Musikpraxis, .... wo ich zugegeben sicher nirgendwo ein Profi bin, aber für mich ist das jedenfalls ein reines Sach-/Fachthema, jedenfalls das explizite Gegenteil einer Glaubensfrage.

Grüße
 
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Für dich hat sowas religiöse Anmutungen?
Für mich nicht. Aber für manchen anderen. Stichwort "Noten töten die Kreativität" oder "Niemand braucht Noten, weil Jimi Hendrix keine brauchte". Nicht in diesem Thread, aber kommt immer wieder mal vor.
 
Das sehe ich genau anders, Noten fördern zumindest meine Kreativität
 
Ich denke bei sowas in Kategorien wie Didaktik, Geschichte, Musiktheorie, Musikpraxis, ....
Das habe ich auch mal versucht, aber was für alle anderen gilt, gilt offenbar noch lange nicht für Gitarristen.
 

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