Orgelsimulation mit Raspberry Pi

  • Ersteller Doc Brown
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Nun bin ich doch etwas erstaunt: Das Nektar Impact GX61 MIDI Keyboard ist doch nicht für den Bau einer Orgel geeignet und man müsste welche von einem Orgelbauer anschaffen.
Du kannst es problemlos nutzen nur eben die Tasten nicht so leicht ausbauen. Natürlich könntest du die untere Platte mit einem Dremel zurecht schneiden und auf ein eigenes Gestell schrauben. Aber ob du das möchtest? Ich habe das Nektar auch ganz unten und darüber zwei kleine Manuale. So bin ich flexibel und kann auch mal Literatur spielen die mehr Oktaven braucht. Aber für das meiste reichen 50+ Tasten und man kann ja noch zwei Oktaven transponieren.

wenn du Breite sparen willst wäre es eigentlich nur beim Pedal möglich. Am Anfang hatte ich auch ein Pedal mit 19 Tönen Aber bei ernsthafter Literatur wird es dann eng.
 
Nun bin ich doch etwas erstaunt: Das Nektar Impact GX61 MIDI Keyboard ist doch nicht für den Bau einer Orgel geeignet und man müsste welche von einem Orgelbauer anschaffen.

Nein, nein.
Es reicht irgendein MIDI-Keyboard, wenn's um das Prinzip geht.
Und zum Orgelbauer brauchst Du nicht rennen, darum geht es doch nicht.

Nochmal langsam zum Mitschreiben:
  • Wenn eine Orgel mir mehreren Manualen ergonomisch spielbar sein soll, sollte man sich an die übliche Manual-Anordnung halten. Darüber kann man sich bei Orgelbauern informieren.
    Wo Du dann Deine Plastik-Keyboards herbekommst, ist doch völlig wumpe.
  • Wenn es schön sein soll und die Manuale robust montiert werden sollen, ist es von Vorteil, Tastaturen zu verwenden, die man auf einfache Weise irgendwo festschrauben kann. Dass das beim Nektar nicht so einfach geht, wundert mich, aber ich glaube Christian, der das schon von innen gesehen hat.

Das einfache Bastelprojekt, Orgel mit Raspberry Pi und MIDI Keyboard für Schüler, wie es sich anfänglich darstellte, explodiert nun zunehmend zu einer großen, aufwendigen Orgel, die leider die verfügbare Bauzeit und räumlichen Dimensionen sprengt.

"Bau einer Orgel" und "Schülerprojekt" sollte man vielleicht etwas differenzierter betrachten und sich bei einem Schülerprojekt, das sowohl finanziell als auch vor allem zeitlich stark limitiert ist, auf DAS WESENTLICHE konzentrieren.

Wesentlich wäre für mich die technische Funktionsweise und da reicht es doch einfach, das Nektar über MIDI anzustöpseln und sich lieber um die Himbeere und Aeolus zu kümmern.

Und a propos erstaunt. Ich bin auch erstaunt:

Das einfache Bastelprojekt, [...] für Schüler, [...]

Die "unwesentliche" Tatsache, dass es sich um ein einfaches Bastelprojekt für Schüler handelt, erwähnst Du in diesem Thread zum ersten Mal in Deiner letzten Antwort.
Oder bist Du ein Schüler - auch das war mir nicht klar - verzeih. Stand das irgendwo?

Ich dachte, die Frage nach optimalen Tastaturen ("für Orgel typisches MIDI-Keyboard" usw.) wäre tatsächlich so gemeint. Und für eine Orgel ist eben nur eine Orgel-Tastatur typisch. Also zum Beispiel eine der genannten Fatar-Sakralorgel-Tastaturen.
Und zum Orgelspielen gehört auch ein Pedal. Punkt. Diese Aussage hatte ich unter der Annahme getroffen, es solle eine brauchbare Orgel herauskommen, kein bloßes Demonstrationsobjekt.

Wenn man allerdings nur Schülern zeigen will, wie man mit Raspberry PI, einer MIDI-Tastatur und Aeolus eine Orgel zusammenbauen kann, dann muss das ja kein spielfertiges Riesen-Instrument werden.
Die "Idee" mit dem Korg i3 ist dann ja auch völlig witzlos. Was sollte man da lernen?

Viele Grüße
Torsten
 
Wenn es tatsächlich ein Schülerprojekt ist schau mal auf https://orgelbausatz.chayns.net/ da bekommst du ein Orgelbausatz zum Kauf oder Miete was eine echte Pfeifenorgel ist. Natürlich alles sehr klein aber sehr verständlich. Wir haben in der Gemeinde auch einen Satz davon und ich baue diesen jedes Jahr mit den Kindern und Konfirmanden mal auf. Das sorgt immer für viel Begeisterung.
 
Das war eines von den Projekten für den Raspberry Pi zum Lernen für Anfänger und ich habe mich gefragt, ob man damit wirklich mit so einfachen Mitteln, wie es sich darstellte, eine ernsthafte Orgel bauen kann. Ein Pedal kann ich mich dort nicht erinnern, gesehen zu haben. Meine ersten erfolgreichen Versuche waren ermunternd, dass das auch so einfach funktionieren würde, wie in der Bastelanleitung (oder den diversen Videos).

Also zum ergonomischen Stapeln von Manualen benötigt man Tasten mit Sprungbrett Typ (z.B. die Thomann Marke Swissonic EasyKey 61 würde dies bieten). Eigentlich wurde bereits zu Beginn geklärt, dass Wasserfall Keyboards nicht geeignet sind. Allerdings sieht man bei alten Orgeln meist Wasserfall Tasten, die an der Stirnseite zudem noch verziert sind. Die sind dann vermutlich nicht normgerecht.

In der Anleitung zum Nektar Impact GX61 habe ich gelesen, dass beim Ausschalten alle Werte zurück gesetzt werden. Das würde bedeuten, dass man die Midikanäle etc. jedesmal wieder neu einstellen/zuordnen muss. Das wäre ebenfalls ein wichtiger Grund gegen so ein Keyboard.

Wenn ich das inzwischen richtig sehe: da das Pedal das größte Teil der Orgel ist, wäre es sinnvoll beim Bau damit anzufangen und den Rest darum zu konstruieren.
 
Das war eines von den Projekten für den Raspberry Pi zum Lernen für Anfänger und ich habe mich gefragt, ob man damit wirklich mit so einfachen Mitteln, wie es sich darstellte, eine ernsthafte Orgel bauen kann.
Ja es ist so einfach. Ein Keyboard, ein Midi Pedal vom Händler, Software einrichten und du hast in 30 Minuten eine Orgel gebaut. Das worüber wir reden ist eher der Handwerkliche Teil und der ist nicht ganz so einfach :)

Allerdings sieht man bei alten Orgeln meist Wasserfall Tasten, die an der Stirnseite zudem noch verziert sind. Die sind dann vermutlich nicht normgerecht.
Du siehst bei Orgeln die nicht aus Zeiten der BDO Norm oder allgemeiner Normen kommen so einige Dinge. Wir haben hier im Pfarrbereich 10 Orgeln, keine einzige hat so breite Tasten wie eine andere. Jeder Orgelbauer hatte da seine eigenen Vorstellungen und dementsprechend könnte man fast sagen das du einfach so bauen könntest wie es für dich passt. Auch wenn die Vorstellung schön ist das jeder Spieltisch gleich ist, in der Praxis kommt so was bei 99% der Orgelspieler wohl nicht vor.

In der Anleitung zum Nektar Impact GX61 habe ich gelesen, dass beim Ausschalten alle Werte zurück gesetzt werden.
Kann ich nicht bestätigen. Die Midi Einstellungen bleiben zumindest bei mir erhalten.

Wenn ich das inzwischen richtig sehe: da das Pedal das größte Teil der Orgel ist, wäre es sinnvoll beim Bau damit anzufangen und den Rest darum zu konstruieren.
Ja das wäre sinnvoll. Wenn du die Breite des Pedals hast kannst du den Rest darauf anpassen. Du könntest wenn es um den Platz geht z.B dir auch mal das Klötzchenpedal anschauen ob dies eine Alternative zu einem Vollpedal wäre. Mindestens aber die Orgelbank solltest du erst nach dem Pedal bauen :)

Thema Pedal:
Frage mal bei den Orgelbauern vor Ort an. Die haben oft noch alte Pedale im Lager stehen die sie dann abgeben. Ich habe mein 30 Tasten Pedal auch für 50 Euro und eine Kiste Bier bekommen. Dann noch midifizieren und gut. Es wirklich selber bauen ist verdammt schwer.
 
Kleiner Nachtrag:

Ich habe tatsächlich noch ein Bild gefunden meiner ersten Revision meiner Orgel von Ende 2019.
Orgel_12.11.2019.jpeg


Das Gehäuse war eine alte Wersi Orgel welches ich komplett entkernt habe. Unten sieht man noch mein erstes Selbstbau Pedal mit 19 Tasten. Inzwischen ist das ganze natürlich gewachsen, aber vom Gehäuse her kann man es doch kompakt gestalten. Dicke würden 45cm reichen, Breite alles ab 75cm sollte passen. Die Höhe ist eigentlich nicht relevant. Vielleicht ist das ja eine kleine Inspiration für dich.

Bei Ebay-Kleinanzeigen oder anderen Portalen findest du in der Region ja immer alte Orgeln zum verschenken. So eine könntest du dir als Basis holen. Die Manuale kannst du ersetzen bzw. einfach midifizieren. Ein Stummelpedal könnte auch schon reichen wenn du kein virtuoses Pedalspiel machen willst. Dann wäre es mit etwas Zeit durchaus möglich für unter 200 Euro das ganze zu bauen.
 
Dann ist das ein Fehler in der Bedienungsanleitung von Nektar, denn die schreiben dort sogar, dass man mit dem Ausschalten auf Werkseinstellungen wieder zurück kommt. Das wäre so aber auch sehr unsinnig, wenn Einstellungen nicht erhalten bleiben würden. Hat vielleicht jemand Erfahrung mit dieser Thomann Eigenmarke, auch ob man das Manual zum Stapeln dort evtl. besser aus dem Gehäuse nehmen könnte.

Kleiner Nachtrag:

Ich habe tatsächlich noch ein Bild gefunden meiner ersten Revision meiner Orgel von Ende 2019.
Anhang anzeigen 796125

Das Gehäuse war eine alte Wersi Orgel welches ich komplett entkernt habe. Unten sieht man noch mein erstes Selbstbau Pedal mit 19 Tasten. Inzwischen ist das ganze natürlich gewachsen, aber vom Gehäuse her kann man es doch kompakt gestalten. Dicke würden 45cm reichen, Breite alles ab 75cm sollte passen. Die Höhe ist eigentlich nicht relevant. Vielleicht ist das ja eine kleine Inspiration für dich.

Bei Ebay-Kleinanzeigen oder anderen Portalen findest du in der Region ja immer alte Orgeln zum verschenken. So eine könntest du dir als Basis holen. Die Manuale kannst du ersetzen bzw. einfach midifizieren. Ein Stummelpedal könnte auch schon reichen wenn du kein virtuoses Pedalspiel machen willst. Dann wäre es mit etwas Zeit durchaus möglich für unter 200 Euro das ganze zu bauen.
Dabei bewundere ich Deine Geduld (und Deine Mitbewohner). Das ist quasi doppelte Arbeit: auseinander nehmen und umbauen. Wie gesagt sind mechanische Arbeiten nicht so mein Ding. Mir ist übrigens aufgefallen, dass auf den Fotos von Orgeln meist keine Pedale gezeigt werden ...

Nun sind wir aber weit weg, von diesen Raspberry Pi Experimenten. Möglicherweise könnte ich auch Mal probieren, Orgelsoftware von einem Midifile über einen Sequenzer zu steuern, anstatt Keyboard.
 
Dann ist das ein Fehler in der Bedienungsanleitung von Nektar, denn die schreiben dort sogar, dass man mit dem Ausschalten auf Werkseinstellungen wieder zurück kommt.
Das sehe ich dort aber nicht. Unter "Factory Restore" steht in meiner Anleitung zu GX49 & GX61:
If you need to restore factory settings for example if you by mistake managed to change the assignments needed for DAW integration files, here is how you do that.
  •  Make sure your Impact GX49 is switched off
  •  Press the [Octave up]+[Octave down] buttons and hold them
  •  Switch your Impact GX49 on
Was die Stapelbarkeit angeht, kann man bei den GX61 die Kappe des Lautstärkepotis abziehen, den darüberliegenden Gummifuß des oberen Keyboards entfernen und unter diesem Gummifuß für die Achse des Potis ein kleines Loch ins Gehäuse bohren. Den Gummifuß natürlich aufbewahren, damit man die Sache bei Bedarf wieder rückbauen kann.

Gruß,
Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
d3m hatte ich auch einige Zeit. Das ist gute Qualität, aber mir waren die vertikalen Abstände zwischen den Manualen zu groß.

Gruß,
Markus
 
die ist in den meisten Hammod Clones verbaut.

Der Vorteil wäre zumindest, dass man ein zweimanualiges Fertig-Produkt hat.

Aber es geht hier ja nicht um Hammond.
Und auch die Frage nach "Waterfall" oder warum nicht "Waterfall" möchte ich den pragmatischen Hinweis geben, dass man eine Hammond-artige Waterfall-Tastatur zum klassischen Orgeln zumindest nicht braucht, manchmal hat sie sogar Nachteile. Und sie ist deutlich teurer (unnötig teuer):
Eine TP/8O ohne Elektronik kostet deutlich mehr als ein komplette Nektar-MIDI-Keyboard.

Außerdem eine Variante des Stapelproblems, das gerade auf die Doepfer d3-Doppelkeyboard zutrifft:

aber mir waren die vertikalen Abstände zwischen den Manualen zu groß.

Und dann oft noch Zugriegel dazu, die teuer sind und die man bei einer Pfeifenorgel nicht braucht, ... wenn man überhaupt noch ein solches Master-Keyboard ergattern kann.
Diese Variante wäre wohl am besten geeignet:

1619341579084.png




Mir ist übrigens aufgefallen, dass auf den Fotos von Orgeln meist keine Pedale gezeigt werden ...

Stimmt. Auf den meisten Fotos von Klavieren werden auch keine Pedale gezeigt (oft liegen sie außerhalb des Bildausschnitts). Aber man kann wohl kaum bestreiten, dass zum artgerechten Klavierspiel zumindest ein Sustain-Pedal nötig ist.
Auf Orgelfotos sehe ich meist überhaupt keinen Spieltisch, sondern nur Pfeifen:

320px-Jesuitenkirche_Heidelberg_Kuhn-Orgel.jpg


Viele Grüße
Torsten
 
Ob es das auch als "Teppich" fürs Pedal gibt? Dann könnte man es ungestört liegen lassen und beim darüber Gehen würden Töne erklingen.

Ja, so etwas gibt es auch fürs Kinderzimmer:

1619342310119.png


Dann müsste ich auch nicht immer zum Thema "Pedal" herumnörgeln.
Das Ding hat wohl leider nur keine MIDI-Schnittstelle - und schon geht die Bastelei wieder los.

Fazit: Wenn man eine Orgel bauen möchte, muss man sie bauen.

Viele Grüße
Torsten
 
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Mir fehlen leider auch die geeigneten Werkzeuge, Maschinen und Werkstatt für das selber Basteln.
Im Prinzip brauchst du keine Werkstatt. Zuschnitte lässt du die passend machen und für den Rest reicht eine Säge, Stechmeisel, Schleifmittel, Bohrmaschine. Alles andere macht es nur angenehmer. Aber du kannst davon ausgehen das alle alten Orgeln auch so gebaut wurden.
 
Mir war nicht klar, das dies kein professionelles Projekt werden soll, sonst hätt ich mir die Zeit gespart und statt dessen mehr geübt. Anhang anzeigen 797074
AchimK, mit dem Keyboard zum ausrollen wird das professionell. In der Produktbeschreibung steht es sogar zwei Mal:

Features:
61 Keys Professional MIDI Keyboard.
Portable, fashionable, concise, easy to carry.
Makes you feel absolutely the same as real piano.
Playing, recording and editing your music become more easy.
Limitless professional tone and effect resources.
Use the USB port to connect the product with a computer, no additional power is needed.
Compatible with Win XP/Vista/7 and Mac OSX, without drive, supporting hot plug.
Compatible with Cakewalk, Sonar, Cubase, Nuendo, etc major sequencer software and VST/VSTi.

Das ist so professionell, wie die Elektowerkzeuge vom Lebensmitteldiscounter.

Oder was hast Du von einer Bastelanleitung mit Raspberry Pi erwartet? Es nennt sich doch Orgel spielen und nicht Orgel arbeiten. 🥳
Professionelle Sachen mache ich dann wieder auf der Arbeit.
 
@Doc Brown Ich denke mir egal an welchem Instrument man herum baut, so was ist eigentlich das Ergebnis von Leidenschaft für sein Instrument. Natürlich kann man sich für inzwischen überschaubare Beträge fertige Orgelspieltische kaufen die eine gute Verarbeitung haben. Aber eigentlich baut man ja nicht selber einen Spieltisch weil man es selber besser kann, sondern weil man einfach selber etwas schaffen will, oder aus der Not heraus weil das nötige Kleingeld nicht da ist. Aber egal was der Grund ist, Begeisterung für das Objekt ist eigentlich Grundvoraussetzung für ein gutes Ergebnis.

Ich vermisse heute bei vielen irgendwie die Ruhe und Gelassenheit. Als Laie werde ich nicht gleich eine ganze Orgel bauen. Ich werde erst einmal mit vermutlich günstigen Keyboards anfangen, dann vielleicht ein Pedal, danach ein grobes Gehäuse und am Ende nach vielen Erfolgen und noch mehr Fehlschlägen ist das Ergebnis über Jahre entstanden. Aber heute muss alles sofort und Perfekt sein :)

Aber ich stimme dir zu, ein Rollkeyboard ist in etwa genau so sinnvoll und nützlich wie Camping Becher zum ausklappen/ausziehen. Könnte theoretisch praktisch sein, objektiv betrachtet ist es der größte Murks :)
 
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