Passende Akkorde zur Tonart ermitteln: Tonleitereigene Dreiklänge und Quintenzirkel

  • Ersteller e-guitarman
  • Erstellt am
e-guitarman
e-guitarman
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
21.06.11
Registriert
12.09.08
Beiträge
111
Kekse
0
Ort
Nahe Frankfurt am Main
Hallo,

ich versuche momentan zu einer Tonart die passenden Akkorde zu finden.

In meiner Gitarrenschule wird das folgendermaßen erklärt: Man baut mit tonleitereigenen Tönen auf jedem Ton der Tonleiter einen Dreiklang auf. Daraus ergeben sich z.B. bei Moll die Akkordtypen 1.Stufe Moll, 2.S. vermindert, 3.S. Dur, 4.S. Moll, 5.S. Moll, 6.S. Dur und 7.S. Dur. So kann man einfach für jeden Ton der Tonleiter den passenden Akkordtyp einsetzen und man erhält die passenden Akkorde. Bei C-Dur ist das dann z.B.: C, Dm, Em, F, G, Am, B°.

Jetzt hab ich mir im Internet den Quintenzirkel angeschaut. Da werden ja die Akkorde, die eine Quinte Abstand zueinander haben als Verwandte bezeichnet. Bei der Tonart C-Dur sind das dann genau die Gleichen Akkorde, die man auch beim obigen Verfahren raus bekommen hat, obwohl diese beiden Ermittlungsarten so verschieden sind.

Warum ist das so?

Vielen Dank Schonmal!
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Die mit C-Dur verwandten Tonarten sind F-Dur und G-Dur. Diese bilden auch die I-IV-V Kadenz.
Was meinst du mit "genau die Gleichen Akkorde, die man auch beim obigen Verfahren raus bekommen hat" ?
 
Bei dem Verfahren, bei dem man die Akkorde auf allen Stufen der Tonleiter aufbaut bekommt man bei der C-Dur Tonleiter z.B. die Akkorde C, Dm, Em, F, G, Am und B° heraus. Genau die Gleichen Akkorde kann man auch beim Quintenzirkel als verwandt ablesen.
 
Wenn du von C eine Quinte runter gehst, kommst du zu F, genauso wenn du eine Quarte hoch gehst. Quinte hoch = G, Quarte runter G. Dies und die von dir beschriebenen Stufenharmonisierungen sind die Grundlagen des Quintenzirkels. Der Quintenzirkel ist ja an sich auch keine Methode, sondern ein Diagram, d.h. eine Darstellung von Beobachtungen.
 
Es gibt da mehrere Möglichkeiten, sich das zu veranschaulichen. Da du nach der Verwandtschaft im Quintenzirkel gefragt hast ordnen wir die Töne von C-Dur/A-Moll mal nach Quinten:

F C G D A E B

Nun sieht man, dass jeder Ton außer B eine reine Quinte besitzt (-> jeweils rechts davon). Weiterhin bedeuten 4 Quintsprünge nach rechts eine große Terz, also F - A, C - E und G - B. Ab dem D besitzt kein Ton mehr eine große Terz, da 4 Quinten rechts davon kein Ton mehr ist. Dafür bedeuten 3 Quintsprünge nach links (also Quartsprünge) eine kleine Terz, was man von D bis B hat. Letztendlich ergibt sich auf F, C und G ein Dur-Dreiklang, und auf D, A und E ein Moll-Dreiklang. B ist vermindert, da 6 Quintensprünge nach links eine verminderte Quinte ergeben, und wegen der schon erwähnten kleinen Terz. Somit ergibt sich bei 7 Tönen in Quintreihenfolge:

Dur Dur Dur Moll Moll Moll Vermindert


P.S.: Diese vereinfachte Anschauung funktioniert zwar bei unserer Gleichstufigen Stimmung (Oktave wird in 12 gleich große Schritte zerlegt) und einigen anderen Stimmungen, bei freier Intonation (Streichinstrumente etc.) lässt sich das Dur-/Moll-Prinzip aber leider nicht bloß mit Quintverwandtschaften erklären, da 4 natürliche reine Quinten (3:2) nur eine pythagoreische große Terz ergeben (81:64), aber keine große Terz mit reinem Stimmungsverhältnis (5:4). Mit der kleinen Terz und den Sexten ist es ähnlich.
 
C
  • Gelöscht von McCoy
  • Grund: Boardregel 11. Werbung bitte beim Boardbetreiber buchen.

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben