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Hallo,

habe eine kleine Frage. Gestern habe ich nach langem Überlegen zwei Tonabnehmer
(Bridge:SD- SH4, Neck SD Alnico II Pro) bestellt für meine Washburn A20 (Bj. 1981).
Diese empfehlung war oft zu lesen für LP- ähnliche Gitarren.
Habe tagelang in Foren rumgesucht etc. man weiß ja nicht so genau was rauskommt.
Gestern fiel mir eine Beschreibung auf die mich ein wenig verunsicherte. Der Alnico soll nicht so geeignet sein für Gitarren die von hause aus mampfen. Bin eher ein Anfänger und kann mit der Beschreibung nicht so viel anfangen. Mampft meine Gitarre oder nicht???
Ist wichtig, dann könnte ich noch auf den PAF59 SH1 wechseln.

Vielen Dank und viele Grüße, Andreas
 
Eigenschaft
 
Ich weiss zwar nicht, was "mampfen" sein soll, aber ich kann dir sagen, dass dir hier niemand sagen kann, ob deine Gitarre es tut.
Du musst also ersteinmal herausfinden, was der Autor mit "mampfen" meinte und dann selbst entscheiden, ob das bei deiner Gitarre der Fall ist. Du bist ja schliesslich der einzige in diesem Board, der deine Gitarre kennt...
 
Ja, das stimmt schon. Habe mal die Beschreibung aus dem Shop hinzugefügt. Muss natürlich "mumpfen" heißen. Das hilft Euch sicher auch nicht weiter und macht nicht den Unterschied.

"Der Seymour Duncan Alnico II basiert wiederum auf dem PAF Urmodel, nur das hier der berühmte Alnico II Magnet und eine etwas andere Wickelmethode zum
Einsatz kommen. Das Ergebnis ist ein ungemein süßer,warmer
Sound,der auch einem Herrn Santana gefallen könnte.
Sehr schön auch in der Halsposition, jedoch nur bedingt einsetztbar in Gitarren,die von Hause aus "mumpfen"."

Ich probier es einfach mal mit dem AlnicoII. Hat denn jemand Erfahrungen mit einer ähnlichen Gitarre gemacht. Das Risiko das meine mumpft ist ja wahrscheinlich nicht so groß.

Washburn A20: Mahagoni Body (Explorer ähnlich), Riegelahorndecke, durchgehender dreiteiliger Mahagonihals mit Palisandergriffbrett.

Vielen Dank für Euere Mühe.
Viele Grüße, Andreas
 
Hallo,
es ist so, daß Tonabnehmer mit Alnico II Magneten so ähnlich klingen sollen wie original alte Pickups. Wenn Pickups altern, verliert der Magnet glaube ich, etwas an Stärke und alles verändert sich son Biißchen. Mit dem Resultat, daß dieser Tonabnehmer weicher klingt. Definierter klingt ein TA mit Alnico V Magnet.

Deine Explorer Gitarre ist durch die Ahorndecke wenigstens vom Holz her eine Les Paul artige Gitarre. Und da PAF ursprünglich in der Les Paul eingesetzt wurden und da der SD Alnico II auf dem PAF basiert, sollte es da keine Probleme geben. Du wirst wohl einen warmen, singenden Sound mit diesem Tonabnehmer erreichen.

Viele Grüße
Matze
 
Hallo Matze,

vielen Dank!!!
Dann werde ich das mal so umrüsten und denke es wird schon klappen.

Viele Grüße, Andreas
 
notfalls ebay oder hier im flohmarkt ...
aber ich drück ma daumen das der sound dir gefällt !
bis denne
nils
 
ich nehm mal an mit ner "mumpfenden" gitarre war ne klampfe gemeint die von natur aus eher dumpf und bassig und wenig deffiniert klingt. da könnte ein sehr bass-lastiger PU unter umständen schon zu problemen führen.

drück dir mal die daumen, dass du mit deiner wahl auf anhieb den gewünschten sound findest!
 
Kompetenzbestie schrieb:
Hallo,
es ist so, daß Tonabnehmer mit Alnico II Magneten so ähnlich klingen sollen wie original alte Pickups. Wenn Pickups altern, verliert der Magnet glaube ich, etwas an Stärke und alles verändert sich son Biißchen. Mit dem Resultat, daß dieser Tonabnehmer weicher klingt. Definierter klingt ein TA mit Alnico V Magnet.
Der Alterungseffekt der üblichen Magneten, besonders der verschiedenen AlNiCo-Sorten, ist marginal! Ein anderes Kabel wird einen wesentlich größeren Einfluß auf den Klang haben.

Ulf
 
Kompetenzbestie schrieb:
[...] es ist so, daß Tonabnehmer mit Alnico II Magneten so ähnlich klingen sollen wie original alte Pickups. Wenn Pickups altern, verliert der Magnet glaube ich, etwas an Stärke und alles verändert sich son Biißchen. Mit dem Resultat, daß dieser Tonabnehmer weicher klingt. Definierter klingt ein TA mit Alnico V Magnet.[...]

Helmuth Lemme schrieb:
Viel gemunkelt wird auch über die verschiedenen Magnetmaterialien. In Gebrauch sind Alnico 2, Alnico 5, Keramik (Ferrit), Seltene Erden (rare earth) und noch andere. Laut Angaben der Hersteller sollen die jede ihre eigene Klangcharakteristik haben. Aber bei genaueren Nachforschungen bestätigt sich das nicht. In meinen jahrelangen Experimenten habe ich entdeckt, dass man mit fast allen Magnetmaterialien fast alle Übertragungscharakteristiken erzeugen kann, wenn man es nur richtig anfängt. Wer von der Magnetseite her die Pickup-Geheimnisse lüften will, kommt nie dahinter.

Quelle: http://www.gitarrenelektronik.de/elektronik/elektronik.html
 
Helmut Lemme schrieb:
Viel gemunkelt wird auch über die verschiedenen Magnetmaterialien. In Gebrauch sind Alnico 2, Alnico 5, Keramik (Ferrit), Seltene Erden (rare earth) und noch andere. Laut Angaben der Hersteller sollen die jede ihre eigene Klangcharakteristik haben. Aber bei genaueren Nachforschungen bestätigt sich das nicht. In meinen jahrelangen Experimenten habe ich entdeckt, dass man mit fast allen Magnetmaterialien fast alle Übertragungscharakteristiken erzeugen kann, wenn man es nur richtig anfängt. Wer von der Magnetseite her die Pickup-Geheimnisse lüften will, kommt nie dahinter.
Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Magnetfelder immer gleich sind, egal von welchem Magnetmaterial sie erzeugt werden... :D
 
schmoemi® schrieb:
Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Magnetfelder immer gleich sind, egal von welchem Magnetmaterial sie erzeugt werden... :D
Siehe mein Beitrag hier und die folgenden.

Ulf
 
Kann schon sein, dass es Einbildung ist ;), aber ich finde PU's mit Alnico-Magneten klingen in den Höhen weicher als PU's Keramikmagneten.
 
Maverick018 schrieb:
Kann schon sein, dass es Einbildung ist ;), aber ich finde PU's mit Alnico-Magneten klingen in den Höhen weicher als PU's Keramikmagneten.
Wie man meinem Beitrag entnehmen konnte, liegt das nicht am Material! Wenn man einen Keramik mit zu vielen Höhen hat, hilft ein paralleler Kondensator und / oder ein wenig weniger Tone zur Absenkung der Resonanzspitze. Zu dem Thema abe ich schon ausreichend Beiträge verfaßt und auch Guitar-Letter II liefert hier ein wenig Futter.

AlNiCo wird in der Regel nicht voll aufmagnetisiert. In der Folge ergibt sich eine größere relative Permeabilität und damit auch eine geringere Resonanzfrequenz. Der PU klingt "weicher".

Tauscht man jetzt nur den Magneten gegen Keramik, so ergibt sich eine höhere Resonanzfrequenz. Möchte man den gleichen Klang, wie bei AlNiCo, so kann man sich jetzt mehr Windungen leisten (erzeugt größeren Widerstand und damit Dämpfung und höhere Induktivität und damit geringere Resonanz). Als Abfallprodukt, wird der PI dann "lauter". Die Protomatic-V in meinen Arias sind dafür ein sehr gutes Beispiel.

Ulf
 
Das heißt ich könnte mit einfachen Ferritmagneten denselben Effekt - also den "weichen" Klang - erzielen, wenn ich die als Hersteller einfach genausowenig magnetisiere wie das AlNiCo ?
 
DerOnkel schrieb:
Wie man meinem Beitrag entnehmen konnte, liegt das nicht am Material! Wenn man einen Keramik mit zu vielen Höhen hat, hilft ein paralleler Kondensator und / oder ein wenig weniger Tone zur Absenkung der Resonanzspitze. Zu dem Thema abe ich schon ausreichend Beiträge verfaßt und auch Guitar-Letter II liefert hier ein wenig Futter.

AlNiCo wird in der Regel nicht voll aufmagnetisiert. In der Folge ergibt sich eine größere relative Permeabilität und damit auch eine geringere Resonanzfrequenz. Der PU klingt "weicher".

Tauscht man jetzt nur den Magneten gegen Keramik, so ergibt sich eine höhere Resonanzfrequenz. Möchte man den gleichen Klang, wie bei AlNiCo, so kann man sich jetzt mehr Windungen leisten (erzeugt größeren Widerstand und damit Dämpfung und höhere Induktivität und damit geringere Resonanz). Als Abfallprodukt, wird der PI dann "lauter". Die Protomatic-V in meinen Arias sind dafür ein sehr gutes Beispiel.

Ulf

Nimm's mir bitte nicht übel, aber als absoluter Physikabstinent seit bestimmt 5 Jahren, versteh ich meistens gerade mal die Hälfte von deinen Beiträgen...:rolleyes:
 
DerOnkel schrieb:
AlNiCo wird in der Regel nicht voll aufmagnetisiert. In der Folge ergibt sich eine größere relative Permeabilität und damit auch eine geringere Resonanzfrequenz. Der PU klingt "weicher".
AlNiCo II oder IV?

DerOnkel schrieb:
Tauscht man jetzt nur den Magneten gegen Keramik, so ergibt sich eine höhere Resonanzfrequenz.

Also wirkt sich das Magnetmaterial doch aus... Ich hatte das naemlich auch bei Lemme so verstanden, dass das mehr Marketing als sonst was sei.
 
diazepam schrieb:
AlNiCo II oder IV?
Spielt keine Rolle. Da AlNiCo, egal welcher Grad, ein ferromagnetischer Werkstoff ist, legt die Stärker der Magnetisierung die relative Permeabilität und damit die Induktivität mit fest.
diazepam schrieb:
Also wirkt sich das Magnetmaterial doch aus... Ich hatte das naemlich auch bei Lemme so verstanden, dass das mehr Marketing als sonst was sei.
Selbstverständlich!

Ulf
 
schmoemi® schrieb:
Das heißt ich könnte mit einfachen Ferritmagneten denselben Effekt - also den "weichen" Klang - erzielen, wenn ich die als Hersteller einfach genausowenig magnetisiere wie das AlNiCo ?
Achtung, hier muß der Onkel nochmal forschen. Meine Aussage zur Permeabilität von keramischen Magneten scheint nicht richtig zu sein!
Nein! Ferritmagnete sind nicht ferromagnetisch. Das heißt, daß ihre relative Permeabilität eine Materialkonstante ist. Möchte man hier einen weicheren Klang haben, gibt es mehrere Möglichkeiten:
  1. Ein Ferritmagneten mit der geeigneten relativen Permeabilität wählen.
    Ab hier ist alles wieder korrekt.
  2. Mehr Wicklungen aufbringen (L steigt, Resonanzfrequenz sinkt, PU wird "lauter").
  3. Eine andere Isolierung des Drahtes verwenden (Wicklungskapazität steigt, Resonanzfrequenz sinkt).
  4. Eine geeignete Lastkapazität (paralleler Kondensator) wählen (Resonanzfrequenz sinkt).
Bei den Protomatic-V von Aria wurde der zweite Weg beschritten. Vergleiche ich diese Tonabnehmer mit denen meiner Musician (AlNiCo), so sind sie, bei vergleichbarem Klang, um einiges lauter!

Welchen Weg man wählt, ist letztendlich egal und hängt auch davon ab, was insgesamt erreicht werden soll. Man hat als Hersteller also einen gewissen Spielraum, wenn man um diese Zusammenhänge weiß.

@Maverick018:

Leider kommt man bei diesem Thema um die Physik nicht ganz herum, um die Zusammenhänge richtig darzustellen. Für die Nichtphysiker ist die Botschaft indes ganz einfach:

Man kann mit jedem Magnetmaterial jede gewünschte Übertragungscharakteristik ("Klang") für einen Tonabnehmer erreichen, wenn man weiß, an welchen "Schrauben" man drehen muß.

Daß man für einen bestimmten Sound unbedingt AlNiCo egal welchen Grades benötigt, ist also ein Märchen und zeugt nur davon, daß der betreffende Hersteller nicht genau über die tatsächlichen Zusammenhänge informiert ist!

Sollten da weitere Frage sein, stehe ich Dir gerne zur Verfügung. Ich lege Wert darauf, daß diese Dinge möglichst von jedem Gitarristen verstanden werden, denn hier werden wir von den Herstellern gerne "verschaukelt", um kräftigere Ausdrücke einmal nicht zu verwenden. Letztendlich verdienen die Hersteller von Tonabnehmern an dieser Unwissenheit der Musiker nicht schlecht!

BTW: Wenn Du nur 50% verstanden hast, ist das schon ein recht guter Wirkungsgrad, finde ich. ;)

Ulf
 
DerOnkel schrieb:
Nein! Ferritmagnete sind nicht ferromagnetisch. Das heißt, daß ihre relative Permeabilität eine Materialkonstante ist.
Äh.. öh... steckt das nicht schon im Namen "Ferrit" dass das Zeug ferromagnetisch ist!?? :eek:
 
schmoemi® schrieb:
Äh.. öh... steckt das nicht schon im Namen "Ferrit" dass das Zeug ferromagnetisch ist!?? :eek:

Augenscheinlich ist das ein kleiner Stolperstein fuer angehende Elektroniker... :D
 

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