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LeGato
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... nennt sich dieses Projekt von einem meiner Mitmusiker. Ich persönlich find's ziemlich geil, aber das ist ja wie immer Geschmackssache. Deswegen einfach mal unverbindlich rumgefragt:

Wie findet ihr's?

Plastik - "Leise" (MP3, 5,4 MB)
 
Eigenschaft
 
Das Sounddesign ist vielfältig - wirkt auf Dauer aber zu vordergründig, weil der Song selbst nicht so der Aufreger ist - da es im Kern eine schlichte, chillige Ballade ist, würde ich sie auch schlichter halten. Evtl noch mindestens um 1 REfrain kürzen, dann hat man eher Lust, sie gleich noch mal zu hören, wenn der Sättigungseffekt noch nicht erreicht ist. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass die Komposition nicht mehr als max. 2:45 Min hergibt und kürzer besser wirkt.

Beispiel dafür, wo mir das Design zu willkürlich und nicht eng genug an den Text gekoppelt ist:

Bei 2:20 ist das "Auseinandergehen". Also der fade, widersprüchliche, unausweichliche, drohende usw. Ausgang des Freundestreffens vorher. Einen Takt später folgt dieser eingefadete tiefere, etwas drohende Ton. Der macht aber seinen Sinn bereits ab dem "...geh'n", weil er nur dort zeitnah die Aussage unterstützt. -

Womit ich wieder beim Anfang bin: Es fehlt eine Orientierung. Es kommt deshalb immer gut, wenn man die Aussage eines Textes (und die ist ja hier vorhanden) konsequent zur Leitlinie macht: Wo sind Überraschungen drin, Höhepunkte, Widersprüche, Steigerungen, Auflösungen, Wendungen usw., die man dann klanglich unterstützen kann? Also eher denken wie bei Filmmusik (ein Songetxt kann ein Film mit geschlossenen Augen sein, bzw. man kann ihn dazu machen!): Direkt der sehr zeitnah aufs Geschehen reagieren, wo etwas passiert.

Am Text würde ich auch noch feilen: Das Themen/Spannungsfeld "Wiedersehen mit der VErgangenheit" ist nur angedeutet aber überhaupt nicht ausgeschöpft. Das gibt viel mehr her. Was würde ein Film- oder Theaterautor rausholen:

Erwartung
Vor/Freude
Hoffnung
Enttäuschung
usw.

Der Zusammenhang der Strophen zum Refrain/Songtitel "leise" erschließt sich mir dabei überhaupt nicht.


Missgeschick: Die Instr.-Melodie bei 1:37 wirkt langweilig. MAn will wissen, wie es im Text weitergeht. Deshalb ist das retardierende Moment da durchaus gut als Spannungsverstärker platziert ... da ist einerseits der originell-kaputte Sound als Hinhörer und Aufreger, aber man bekommt letztlich eine musikalische Mogelpackung: Aufregender Sound mit profaner und überdehnter Musikidee. Es ist problematisch, die Harmonien eines gerade abgelaufenen Refrains instrumental anschließend gleich mehrfach zu wiederholen. Ich würde das dort zeitlich halbieren, die Intervalle etwas spanndender machen und so tief enden lassen, dass sich zum nachfolgenden Gesang (zur "1") wenigstens eine Terz ergibt. Die kleine Sekunde bingt's jedenfalls garnicht.

Ich hoffe, ihr bekommt das net in den falschen Hals. "finde ich alles toll" nützt ja auch nix. :)
 

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