Positionierung von Instrumenten/Sängern auf der Bühne?!

[maxhdr]

Endlich einmal wieder auf einem Konzert gewesen und gleich so richtig enttäuscht worden:

Die Positionen der Musiker auf der Bühne wurden nicht im Geringsten über die PA abgebildet! (Die Geige stand links und der Ton kam von rechts!)

Ist das eine HiFi-Jünger-Macke von mir und in Liveumgebungen spielt so etwas keine Rolle oder war der Mischer einfach nur mies? –Ich stand übrigens genau am Mischpult, daran, dass der Tontechniker es anders gehört hat kann es wohl eher nicht gelegen haben.

Danke und Grüße!
Max

 

[Nail.16]

oder war der Mischer einfach nur mies?

Musst schon Du wissen. Das kann man kaum nur vom Paning eines Instrumentes abhängig machen. Natürlich ist es logisch Instrumente so zu panen, wie sie auf der Bühne stehen (z.B. Schlagzeug HH rechts, Ride links), aber Paning dient eigentlich nicht dazu, die Instrumente so abzubilden, wie sie auf der Bühne sind, sondern u.a. auch, um ihnen im Mix platz zu verschaffen. Da kann es also auch ruhig so gewesen sein, dass auf der anderen Seite schon ein Instrument den Platz "besetzt" hatte. Bei einer guten PA und gutem Sound (Instrument, Mikrofon, Mix) sollte das zwar kein allzu großes Problem sein, aber Paning kann da hilfreich sein. Eine Sache ist, wo bekomme ich die Geige auf der Bühne unter. (Wo ist sie weit genug weg vom (z.B.) Schlagzeug, wo ist Platz auf der Bühne) und die andere Sache ist, wo sie gut in den Mix passen würde... Also Tonmann würde ich letzteres als wichtiger ansehen. Wenn ich 2 Geigen habe, würde ich die evtl. auch R/L panen (reines Beispiel), auch wenn die auf der Bühne beide nebeneinander auf einer Seite stehen. Ist doch egal....

Vllt. stand die geige beim Soundcheck auch einfach woanders und der Mischer hatte keine Zeit/Lust das nun zu ändern. Das kann zwar ein bisschen komisch wirken, wenn man im Publikum steht, aber groß stören würde mich das nicht...

 

[Harle]

Unter Umständen macht es Sinn Instrumente auf die andere Seite zu pannen.

Ich mache das hin und wieder bei einer Soulband mit den Bläsern. Diese stehen immer Links auf der Bühne. Bei einer breiten Bühne kann es notwendig sein die Bläser deutlich nach rechts zu legen, damit die Leute auf der Seite was davon hören, ohne dass die Bläser links zu dominant werden.

 

[maxhdr]

...wenn ich bedenke, dass ich meine Lautsprecher für zu Hause u.a danach gekauft habe, dass ich die Conga und die Quinto räumlich trennen konnte

Es gibt wohl doch gewisse Unterschiede zwischen Konserve und Live!

In Anbetracht eurer Antworten bin ich schon froh, dass nicht doof nachgefragt habe: "Hey, warum ist denn die Geige auf der falschen Seite? -Das hört man doch!"...

Zumal Links drei Instrumente (Drehleier, Geige, E-Gitarre) und Rechts immerhin zwei standen (E-Trumscheit und Bass).
(Wer angesichts dieser Besetzung die Band errät...)

 

[mHs]

Subway to Sally?
16.12. Hannover, Capitol

 

[maxhdr]

Jau, genau!
War nett mit dem Feuer und so. -Ich hatte die bis jetzt nur letztes Jahr unplugged in Celle gesehen.

 

[mHs]

Und, ... was hab ich jetzt gewonnen?

 

[phisky]

Und, ... was hab ich jetzt gewonnen?

Alle im Gewinnspielrausch hier

 

[ThomasT]

Es ist die Macke von manche Mixern überkreuz zu mischen. D.h. die Gitarre links mehr auf auf die rechte Seite zu drehen, "damit man auch rechts diese Gitarre hört". Ich persönlich halte davon gar nichts und panne live sehrwohl Stereo. Und zwar so wie man es auf der Bühne sieht. Viele Mischer mischen auch eher mono mit der Begründung des ausgewogenen Klangs überall. Mit dem Nachteil des dünneren Sounds in der Mitte.

Eine triviale Erklärung ist: am Master sind rechts und links vertauscht gewesen und der Mixer hat brav nach links gepannt.

 

[fnhoch2]

Wie war denn die Violine abgenommen?

Beim Chor macht man das manchmal, dass man Links und Rechts vertauscht um noch ein bisschen mehr Pegel fahren zu können. Daher kenn ich zumindest das verhalten.

Ich mische aber generell auch ehr Mono. Aber ich misch auch nur kleiner Sachen. Einfach Begründung. Wer die Mukke geil findet steht weiter vorne und macht mit, wenn er dann aber rechts steht kann es sein das bei starkem panning nur die rechts-gepannten Instrumente hört. Wäre doch ungünstig.

Schlagzeug kann man aber schön durchs Panorama schieben.

 

[ThomasT]

Ich mische aber generell auch ehr Mono. Aber ich misch auch nur kleiner Sachen. Einfach Begründung. Wer die Mukke geil findet steht weiter vorne und macht mit, wenn er dann aber rechts steht kann es sein das bei starkem panning nur die rechts-gepannten Instrumente hört. Wäre doch ungünstig.

Philosophiefrage. Gerne hier zur Diskussion gestellt.
Ich sage: wer geil mitmacht, den ist es egal wie der genaue Sound ist, an der Bühnenkante ist er so oder so anders. Teilweise aus den Monitoren, teilweise aus der Backline. Wer aber geil hören will - wie ich meist ... - der steht in der Nähe des FOHs und würde sich über einen "Hifi-Sound" statt "Monogeplärre" freuen.

 

[fnhoch2]

Auch ein spannender Ansatz. Aber man kann auch einen luftigen Mix fahren, ohne panning. Jedoch ist es mit noch einfacherer, oder noch luftiger.

Ich probier das nächste mal den PAN-Regler etwas mehr zu benutzen, vll bin ich danach auch komplett anderer Meinung.

 

[Harle]

Ich bin da völlig schmerzlos. Ich laufe in der Regel durch den Raum und sehe zu, dass es an allen Positionen vernünftig klingt. Wenn ich dazu ein Instrument über kreuz Pannen muss, dann mache ich das eben. Tendenziell ist der Mix aber meist eher Mono.

 

[Broadwoaschd]

Prinzipiell bin ich auch Mono-Fan in dem Sinne, dass man an jeder Position im Publikum alles hören sollte.
Andererseits mach ich gerne so Späßchen, wie Toms entgegen der Standrichtung panen. Das kann nen lustigen Effekt geben, wenn Publikum erwartet und auch sieht, dass der Wirbel von Rechts nach Links läuft, aber von der PA kommt er andersrum... Muss aber auch zur Musikrichtung passen.

Was hingegen immer passt ist die Abnahme einer Gitarre mit 2 Mikros. Eines Nah dran, welches hart auf die Position gepant wird wo der Instrumentalist steht, das andere weiter weg (~10-15cm) hart auf die andere Seite gepant, Hochpass mal bis ~400Hz und ich erhalte ein breites Panorama, ohne dass im Publikum sich jemand beschweren kann, dass er die Gitarre nicht hört.
Digital mach ich das schon auch hin und wieder gerne mit 1 Mikro gesplittet auf 2 Kanäle, wo ich den 2. Kanal digital verzögere. Über das Digitale Delay kann ich den ganzen Mix dann breiter und enger gestalten, je nach Erfordernis.

Will damit sagen, viele Wege führen nach Rom. Vielleicht wird der Kollege am Pult schon seine Gründe gehabt haben...

 

[ThomasT]

Was hingegen immer passt ist die Abnahme einer Gitarre mit 2 Mikros.

Ja?!?

Unsere Gitarristen fahren ihre Gitarre von vornherein Stereo (Delay auf einer Seite bzw. Stereo-Hall).
Rat mal, wie viele Mischer/PA-Leute freudig bereit, sind beide Gitarren stereo abzunehmen ... ?
Und dabei stehts extra im Rider ...

 

[Broadwoaschd]

Unsere Gitarristen fahren ihre Gitarre von vornherein Stereo (Delay auf einer Seite bzw. Stereo-Hall).
Rat mal, wie viele Mischer/PA-Leute freudig bereit, sind beide Gitarren stereo abzunehmen ... ?
Und dabei stehts extra im Rider ...

Zu welcher Band gehörst du denn, kommen ja schließlich aus der selben Ecke
Wenn ich für nen Clubgig nur 200€ am Abend bekomm mache ich das freilich auch nicht, da lohnt die Mühe nicht und ich hätte auch nicht genügend Kanäle am Pult frei...

Ridergeschichten sind zudem noch sowas... Hab schon so oft einfach alte und unbrauchbare Rider bekommen, oder Rider die vollkommen übertrieben waren... So haben wir schonmal 8 Monitore zumieten müssen, und als die Band kam haben sie gesagt brauchen sie nicht, haben jetzt komplett In-Ear. Und das war ne durchaus erfolgreiche Band die fast täglich im Radio kommt...

 

[maxhdr]

Wow,
erst einmal vielen Dank für die Infos. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass die Konserve eben nicht die Liveabnahme simuliert sondern nur die Einstellungen des Studiomischpultes abbildet. -Schade, das hier echte Musik (live) und Konserve so auseinander laufen.

Aus meiner Kosumentensicht muss ich gestehen, dass es wohl ein kein schlechter Ansatz ist eine gut durchhörbare Monomischung zu haben: besonders für die eher rockige Richtung (da fällt Subway To Sally für mich auch rein). Es stimmt schon, wer eher seitlich steht würde bei Stereo ja nur -mit glück- die Hälfte hören.

Für mich folgt daraus: wenn ich wirklich besser als aus der Konserve hören will dann muss ich auf Konzerte ohne PA gehen. Und auch gute Liveaufnahmen sind eher Clubkonzerte...

 

[Nail.16]

Wow,
.... sondern nur die Einstellungen des Studiomischpultes abbildet.

Ganz sicher nicht. Andere Situation, andere Akustik, andere Mikrofone, andere Abhöre. Studio und Live haben nur wenig miteinander gemeinsam.

Wow,
Für mich folgt daraus: wenn ich wirklich besser als aus der Konserve hören will dann muss ich auf Konzerte ohne PA gehen. Und auch gute Liveaufnahmen sind eher Clubkonzerte...

Würde ich nicht so sagen. Mit einer guten PA macht das meist mehr Spaß.

a) Du bezeichnest Dich ja als "HiFi-Jünger". Ich denke mal, dass Du auch öfters mal Studio-Aufnahmen hörst. Nun, da ist jede Spur nachbearbeitet, und das manchmal mit mehrfach. Ein Live-Schlagzeug klingt ziemlich anders als über ne PA. Einfach weil ich da die Lautstärkeverhältnisse anders gestalten kann. Dazukommt noch EQing, Dynamiks usw. Das macht man nicht nur alles, weil die PA den Sound verfälschen würde, sondern auch, um ihn so hinzubekommen, wie gewünscht. Das kann natürlich ähnlich der Studio-Aufnahme werden, aber Live klingt eigentlich immer anders.

b) Ohne PA wären manche Instrumente einfach zu leise. Eine BD würde nich richtig schieben, den Sänger würde man nicht hören und die Amps würden nur einen kleinen Teil des Publikums abdecken, weil die doch ziemlich richten. Und selbst wenn so ein Gitarren-Amp nicht schlecht klingt, sobald ich Gesang auf der PA habe, will ich beide EQen können. 1. weil ich mit dem Sound direkt aus dem Amp (persönlich!) nie ganz zufrieden bin und 2. weil ich dem gesang Platz verschaffen muss.

Ein Sinrtument alleine und ein Mis aus mehreren ist immer was anderes. Und das kann ich ohne Michpult und anderen Gerätschaften einfach schlecht in den Griff bekommen.

 

[highQ]

Verstehe ich jetzt gar nicht was es da für ein Problem mit der Stereomikrofonie gibt. Wenn es sogar im Rider steht

Ich hatte am Wochenende eine Band auf der Bühne, der beim Changover eingefallen ist, das beide Amps Stageleft eine Stereomikrofonie benötigen. Das wurd kurz stressig, aber er hat sie bekommen. Das ging dann allerdings von der Spielzeit ab.
Wenn es im Rider nicht steht, und das Mischpult dann zu klein ist: Pech gehabt. Das gilt für die Gitarristen wie auch für Keyboarder oder Sampler.

 

[maxhdr]

Ganz sicher nicht. Andere Situation, andere Akustik, andere Mikrofone, andere Abhöre. Studio und Live haben nur wenig miteinander gemeinsam.
Würde ich nicht so sagen. Mit einer guten PA macht das meist mehr Spaß.

Das würde ich nun auch so Unterschreiben!

a) Du bezeichnest Dich ja als "HiFi-Jünger". Ich denke mal, dass Du auch öfters mal Studio-Aufnahmen hörst. Nun, da ist jede Spur nachbearbeitet, und das manchmal mit mehrfach. Ein Live-Schlagzeug klingt ziemlich anders als über ne PA.

Genau da liegt ja der Hase im Pfeffer: man will ja im HiFi das das Instrument so kling als stände es live einem.
Anscheinend gilt das für beide Situationen nicht. -Schade: also doch selbst die Musik spielen
Und ich gebe zu HiFi ist auch viel Voodoo: da passt "Jünger" ganz gut.

b) Ohne PA wären manche Instrumente einfach zu leise. Eine BD würde nich richtig schieben, den Sänger würde man nicht hören und die Amps würden nur einen kleinen Teil des Publikums abdecken, weil die doch ziemlich richten. Und selbst wenn so ein Gitarren-Amp nicht schlecht klingt, sobald ich Gesang auf der PA habe, will ich beide EQen können. 1. weil ich mit dem Sound direkt aus dem Amp (persönlich!) nie ganz zufrieden bin und 2. weil ich dem gesang Platz verschaffen muss.

Ich glaube ich bin Überzeugt: Konzert ohne PA ist fast unmöglich und anscheinend hat auch ein Mono *brrr* Mix Vorteile.

...man lernt nie aus! -Danke!