Preamp bzw. Settings/Hardware für optimale Mic-Aufnahme

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NikWing
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Hallo Leute :)

ich bin momentan am Verzweifeln.
Mal abgesehen von wilden Filtern, die ich in Audition auf meine raw vocals klatsche, habe ich das Gefühl, dass ich schon im Aufnahmeweg Fehler mache.
Vielleicht kann mir jemand Tipps geben, wie ich meine Situation hier verbessern könnte, eventuell ohne zusätzlich noch viel Geld auszugeben.

Hier ist die Ausgangssituation:

Ich hab ein rode NT2-A mic. Dieses ist angeschlossen an ein Voice Live 2. Das VL2 ist angeschlossen an ein Edirol FA-66 (optisch), sowie an ein Edirol M-16DX. So kann ich einmal die vocals über das FA-66 aufnehmen und mich beim Singen über den Mixer abhören, dabei reverb hinzugeben und die Lautstärke des Backings bzw. meiner Stimme anpassen.

Am VL2 hab ich momentan folgende Einstellungen:
mic gain ist 24 dB (ist z.B. der Wert, den das Gerät bei auto-gain einstellt/vorschlägt)
Adaptiver EQ, leichtes shaping bei 18%, warmth ist off.
Manual gate, lead attn von -18 dB, harm. attn von -4 dB, threshold bei -52 dB.
So stelle ich sicher, dass ich die PC-Lüfter nicht aufnehme, aber Wortanfänge bzw. leise Stellen nicht ab-/wegschneide.

Dann der Kompressor des VL2:
Momentan steht der auf -12 db für threshold, ratio ist 2.2

Wenn ich den Kompressor ausmache (bzw. thresh. auf 0 dB, ratio auf 1), dann hör ich beim Singen kaum was und der Durchschnittspegel, den ich mit audition aufnehme, beträgt -15 dB oder weniger.
Mit den oben genannten Werten hab ich einen Schitt von vielleicht -6 dB beim Singen, einige Peaks bei -1 dB.

Da ich nur sehr leichte Kompression haben möchte, dami ich später in der DAW nicht eingeschränkt bin, weiss ich nun nicht, was ich am VL2 einstellen muss, ohne Qualität schon beim Aufnehmen zu verlieren.

Spreche ich in's NT2-A, dann ist der Pegel noch verschiedener.
Momentan habe ich einen Abstand zum Mikro von etwa 4-5 cm bis hin zu 20 cm.
Wenn ich leise Stellen singe (Beispiel den Anfang von Sunrise Avenue's Hollywood Hills), dann bin ich sehr nah am Mic, 4-5 cm vielleicht. Dadurch höre ich mich beim Einsingen subjektiv gut an, habe aber beim Abmischen später Probleme, weil es klingt, als ob ich das Mic im Hals habe. Gehe ich aber weiter weg ist der Pegel wie angesprochen recht niedrig und ich mag den Klang nicht mehr, der Bass fehlt auch.
Das liegt auch daran, dass ich nicht weiss, wie man richtig abmischt und bisher hab ich da auch noch keine Lösung gefunden, um wenigstens mal einen richtigen Ansatz zu haben :(
Die tutorials auf Delamar helfen mir auch nicht weiter, das liegt nicht nur an der fehlenden Software.

Seit ich das FA-66 habe, hab ich das Gefühl, die aufgenommenen vocals klingen mufflig.

Ein weiteres Problem ist, singe ich lauter (z.B. die höheren kraftvollen Stellen in Hollywood Hills), kann es sein, dass ich das VL2 übersteuere. Stelle ich mic gain wieder etwas schwächer ein klingen aber die leiseren Stellen nicht mehr gut bzw. das Signal ist für mein "Können" unbrauchbar.

Eine Bekannte bei einem Radiosender hat mir mal eine Testaufnahme geschickt. Deren Mic hängt an einem DBX286A. Die aufgenommene Stimme klingt sehr klar, Pop-sounds höre ich zwar, allerdings fehlt denen der Bassanteil, sodass es nicht störend tief PLOP macht, dennoch hat die Stimme ausreichend Bass, um für meinen Geschmack recht natürlich zu klingen.

Jetzt frage ich mich, ob ich statt des VL2 vielleicht ein derartiges Gerät benutzen sollte bzw eins mit opt. Ausgang etc.

Falls jemand einen Rat für mich hat, ich wär sehr dankbar dafür (auch was das vocal processing angeht)

Hier noch eine Testaufnahme mit den angesprochenen Kompressor-Settings. Das Signal ist so, wie es aufgenommen wurde. Keine Verstärkung, keine Filter.

http://www.4shared.com/audio/GqaCIhWV/mic_test_110511.html

Vielen Dank für Eure Zeit und Hilfe!
Nik
 
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Ich kann mir die Aufnahme grad nicht anhören, deswegen erstmal so der Versuch ein paar Tipps zu geben:

- Lass das Gate weg. Wenn dich die Lüftergeräusche stören kannst du sie hinterher manuell in der Software rausschneiden. Ist zwar mehr Arbeit, aber gerade bei Vocals sind Gates wirklich schwierig. Außerdem kannst du zur Not auch noch immer in der Aufnahmesoftware gaten. Damit machst du dir nur im schlimmsten Fall ne gute Aufnahme kaputt.

- Kann das VL2 auch manuelles Gain? Dann pegel das Mikrofon selber ein und lass das Autogain weg. Und zwar so, dass die lautesten Passagen nicht übersteuern und du noch ein klein wenig Luft nach oben hast, falls es zufällig noch einen Tick lauter wird.

- Versuche Lautstärkeschwankungen auch mit deinem Abstand zum Mikrofon beim Singen zu verhindern. Natürlich nicht extrem, aber damit kann was rausholen. Ist der Unterschied bei dir zwischen lauten und leisen Passagen so, dass es mal übertrieben gesagt von Flüstern bis Schreien geht, dann bleibt dir nur die Möglichkeit entweder an deiner Performance zu arbeiten, das hinterher in der Software entsprechend zu bearbeiten und zu editieren, oder die entsprechenden Parts vielleicht sogar getrennt aufzunehmen.

- Ich würde den Kompressor erstmal ganz weglassen und halt das Monitoring neu einstellen. Oder aber du musst dich nochmal mit dem Kompressor näher befassen. Wenn Du ihn schon bei der Aufnahmen einsetzen willst und nicht erst hinterher in der Aufnahmesoftware sollte er nach Möglichkeit nur die Pegelspitzen etwas bändigen oder aber bei Soundgestaltung die Stimme etwas weicher machen.

- Und damit wäre eigentlich mein eigentlicher Vorschlag, lass das VL2 Ding weg, geh direkt in dein Edirol Interface und hör dir an was passiert. Ein einigermaßen "klares" Signal sollte damit zu erreichen sein, wenn du nicht gerade unter der Bettdecke singst. :) Vielleicht kannst du gleich mal den LowCut am Edirol einschalten. So... dann versuch mit Technik an den Lautstärkeschwankungen zu arbeiten. Danach schnapp dir in der Aufnahmesoftware nen Kompressor und ein Tutorial aus dem Netz wie die Dinger funktionieren. :) Wenn es muffig oder topfig klingt, dann versuch auch mal, das Mikrofon einfach woanders hin zu stellen. Eine ungünstige Position kann enorm viel ausmachen.
 
Hallo Navar :)
Danke für die Antwort!

ok, ich kann das Gate ausmachen, ich hab nicht das Gefühl, dass es etwas wegschneidet, aber wenn ich mit dem Kopfhörer dasitze, dann höre ich ohne Gate die Lüfter. Zwar leise, aber störend. Deswegen hatte ich's minimal an, sodass die lüfter geradeso weg sind.

Mit dem Autogain habe ich mich schlecht ausgedrückt. Das VL2 hat eine Funktion, mit der man gain automatisch ermitteln kann. man startet die funktion, singt so laut wie es geht (bzw wie es später beim einsingen nötig sein könnte) in's mic und das gerät ermittelt dann die nötige Verstärkung. Die ist dann auch fix und passt sich nicht dauernd selbst an.
So kam ich auf die -24 dB.

Der Kompressor des VL2 verwirrt mich total. Ist er aus, ist das Signal recht leise und ich empfinde es als recht dumpf, irgendwie. Nehme ich die genannten Werte (-12/2.2) dann wird es deutlicher und lauter. Stelle ich diese noch extremer ein, bekomme ich scheinbar nur ein lauteres Signal heraus, aber ohne, dass es abgeschnitten aussieht.
Ich hab ja kaum Ahnung, wie die Waveform aussehen muss. Experimentiere ich aber z.B. mit einem Software-Compr., dann sehe ich, dass die Waveform ganz anders aussieht, die sieht da viel gleichmäßiger aus bzw "dichter". Sowas bekomme ich irgendwie mit dem VL2-Compr. nicht hin, da entsteht keine "gerade Linie" im Waveform.
Man sieht ja leider auch keine Pegel am VL2, wieviel der Kompressor dämpft usw :/

ich habe mal schnell einen Screenshot gemacht.
Abstand zum Mic: 4-5 cm, in gain ist hier jetzt 28 dB, hab immer "one two one two one two" gesagt
dabei am VL2 threshold von -30 dB auf 0 dB und wieder zurück auf -30 dB verändert, ratio ist 4.0, der maximal einstellbare Wert.
Vielleicht erkennt man was an diesem Waveform.


Wie gesagt, ich hab keine Ahnung, wie unbearbeitete vocals aussehen müssen, mir kamen deshalb die Werte um -15 dB komisch vor, weil ich immer davon ausgehe, dass die um die -6 dB sein sollten.
Diesen Wert erreiche ich, wenn ich 15-20 cm weg bin und schon sehr laut singen/brüllen muss. Das VL2 zeigt da schon clipping an.

achja, was ich noch vergessen habe: ich singe lieber sehr nah am Mikro. Gehe ich etwa 20 cm weg, dann habe ich schon Raumeffekte in der Aufnahme. Obwohl ich Pyramidenschaum an die Wände gehangen habe. Zwar nicht durchgehend, aber soweit ich gelesen hab, muss man nicht zwangsläufig die Wände komplett zupflastern. Singe ich hier in meinem Zimmer, dann höre ich mich recht schlecht, ich muss dann quasi Mic + Kopfhörer benutzen, damit ich mich selbst gut höre. Und dennoch hab ich halt leichten Hall in der Aufnahme bei größerem Abstand :/

Wenn ich das Micro nur in's edirol stecke, hab ich kein Monitoring mehr beim Einsingen
Ich werde das aber gleich noch mal testen.

Ich bin sicher, ich finde ne gute Lösung :)
deswegen bin ich ja hier :)

edit: beim edirol leuchtet die peak-LED, während gleichzeitig der Peak im Waveform bei -6 dB ist .... man eh ^^
 
Hi,

kann es sein, dass das Problem ist, dass du die Aufnahme nicht normalisierst, wenn sie im Kasten ist? Ich mache das immer standardmäßig nach jeder Aufnahme. Erst dann finde ich kann man vernünftig damit arbeiten.

Das Problem ist nämlich, dass man ja beim digitalen Recording immer sehr viel Headroom lassen muss, damit es nicht zum digitalen übersteuern kommt. Das ist aber auch kein Problem, wenn du mit 24 bit aufnimmst. Ich finde -15 dB nach der Aufnahme durch normalisieren aufzuholen nicht soo schlimm. Besser so rum, als übersteuern zu riskieren. Ich glaube das ist völlig normal.

Das mit dem Monitoringpegel ist halt ein anderes Problem, dass nur indirekt damit zu tun hat. Mir helfen da zwei Dinge: Erstens ein günstiger externen Kopfhörerverstärker der nochmal ordentlich Pegel machen kann. Zweitens benutze ich die internen Kompressoren von meinem Motu 828, aber eben nur fürs Monitoren, nicht für die Aufnahme selbst. Lautstärkeunterschiede gleiche ich später durch Pegelanpassungen der verschiedenen Bereiche, Automation und eben diverse Kompressorplugins aus.

Weiß nicht ob dir das hilft.

Gruß,
Phil
 
kann es sein, dass das Problem ist, dass du die Aufnahme nicht normalisierst, wenn sie im Kasten ist? Ich mache das immer standardmäßig nach jeder Aufnahme. Erst dann finde ich kann man vernünftig damit arbeiten.
Weil man sie dann als erstes wieder leiser machen muss? :redface: Auf welchen pegel normalisierst du denn da?

Also ich sehe keinen Sinn im Normalisieren von Einzelspuren. Gewinnen tut man ja technisch eh nichts. Wenn man mehrere Spuren aufnimmt, addieren diese sich ja sowieso. Wenn ich zwei Spuren mit -6dB habe, bin ich in der Summe ja eh wieder bei Null. In der Praxis muss ich Spuren daher eh meist leiser machen. Und wenn was zu leise ist, dann kann ich zum einen mit dem Kanalfader anheben (wohl je nach DAW anders, aber 6dB geht immer) bzw. kommt meistens eh ein EQ oder Dynamikplugin drauf. Und die haben ja einen Output-Gain. Gerade bei einem Kompressor stellt man den ja sowieso ein.

Die lautstärke muss man eährend des Mixens auch nicht ausreizen. Das ist dann was fürs Mastering, da kann man dann dafür sorgen, dass der fertige Song den digitalen Pegel ausreizt.
 
naja, es hilft mir insofern, dass es nicht so schlimm zu sein scheint, wenn ich so leise aufnehme
ich hatte in dem Zusammenhang auch eher Bedenken, dass da vielleicht eine andere Dynamik entsteht, die dann mein Filter-Wirrwar noch unbrauchbarer macht ^^

Ich hab in der Filterkette zuerst ein Dynamik-Plugin drin, dann einen Multiband-Kompressor, dann kommen EQ, Reverb usw, dann nochmal ein Multiband-Komp. und danach noch ein Mastering-Plugin. Ohne dieses klingt die Stimme im Mix mufflig/dumpf
im Masterchannel hab ich dann noch mal ein dynamik-plugin und einen multiband-kompressor

ich bin gerade dabei, einfach mal die einstellungen der multibänder zu ändern, vorallem release und attack und dasselbe beim limiter-teil der kompressoren
dabei konnte ich schon etwas mehr präsenz der stimme rausholen und die nicht mehr dumpf klingen lassen

Ich hab halt keine Ahnung und nur das Internet bzw google als Hilfe, aber das kann keine professionellen Ohren ersetzen, die einem sagen, wie es erst mal überhaupt klingen sollte, bevor man sich um Details kümmert :)

achja: ich hab mal direkt mit dem edirol fa-66 aufgenommen. der klang der rohaufnahme war subjektiv viel schlechter, als der der aufnahme vom VL2 ... alles sehr eigenartig
nachher hat das FA-66 irgendwie einen weg ...
 
Ich hab in der Filterkette zuerst ein Dynamik-Plugin drin, dann einen Multiband-Kompressor, dann kommen EQ, Reverb usw, dann nochmal ein Multiband-Komp. und danach noch ein Mastering-Plugin. Ohne dieses klingt die Stimme im Mix mufflig/dumpf
im Masterchannel hab ich dann noch mal ein dynamik-plugin und einen multiband-kompressor
An deiner Stelle würde ich den EQ zuerst ansetzen. Zumindest für den "chirurgischen" bzw aufräumenden EQ-Teil finde ich es klüger zuerst die störenden Frequenzen wegzunehmen und erst dann mit dem Kompressor anzurücken. Sonst verstärkst du ja die ungewollten Frequenzen noch weiter. Wenn du dann noch mit einem färbenden EQ ein bisschen Höhen, Präsenz, Fülle und was auch immer reindrehen willst kannst du das immer noch nach den Kompressoren tun.

Mit Reverb eher sparsam umgehen und (meine Meinung) als Zumischeffekt benutzen, sonst verwäscht du dir das Originalsignal -> dumpf.
Einen Multibandkompressor für die Vocals habe ich noch nie benutzt, mit denen sollte man ohnehin vorsichtig sein, da macht man schnell die Aufnahme kaputt. Wieso hast du das Gefühl zwei Multiband Kompressoren zu brauchen? Was willst du erreichen?
Wenn du wissen willst wie "es klingen soll" kannst du dir ja Referenz CDs anhören, das hilft beim abmischen ungemein um in die richtige Richtung hinzuarbeiten.

Um die Dynamik von Vocals besser in den Griff zu bekommen gibt es ein sehr nützliches Mittel: Volume-Automation, Volume-Automation und nochmal Automation. Und wenn du jedes Wort automatisieren musst, so stellst du sicher dass alles gut verständlich ist und der Kompressor muss nicht mehr ganz so schuften ;)
 
hey jipchen :)

naja, nicht falsch verstehen, aber ich hab wie gesagt keine Ahnung
ist zwar der falsche bereich hier (und ich hab in einem anderen Bereich einen thread dazu eröffnet vor einiger zeit), aber alle Filter, die ich da benutze, hab ich über 4 jahre hinweg immer wieder geändert und getuned, bis ich mit dem klang zufrieden war
vermutlich sind die blödsinnig oder behindern sich gegenseitig
gerade experimentiere ich wieder damit, weil ich mal wieder total unzufrieden bin (dadurch hab ich auch den thread hier aufgemacht, weil vielleicht das problem schon vor der Software beginnt)
ich hab also mal anhand von tutorials angefangen, eine filterkette zu bauen, nur leider sehr sehr unbefriedigend bzw (mit Audition) nicht nachvollziehbar für mich :/
Bei Audition wüsste ich z.B. nicht, wie ich einen sidechain-kompressor einbaue oder zumischeffekte ...
ich hab mal testweise samplitude 11 producer ausprobiert, damit komme ich z.b. bisher gar nicht zurecht
 
Weil man sie dann als erstes wieder leiser machen muss? :redface: Auf welchen pegel normalisierst du denn da?

Auf 0 dB. Ja, ich weiß was du meinst. Aus technischer Sicht ist es natürlich schwachsinn. Über die Normalisierung hab ich ja sogar eine minimale Unschärfe, das heißt ich mache einen unnötigen Schritt und verliere noch Qualität. Aber eben nur aus technischer Sicht.

Für meinen Workflow hilft es mir eben wenn alle Pegel erst mal ungefähr gleich sind und nicht eine Spur schon 20 dB unter den anderen liegt, nur weil ich bei der Aufnahme ein bischen zu vorsichtig war. Die +6dB von meiner DAW helfen mir da auch nicht mehr viel. Anders rum müsste ich alle Spuren die lauter sind als die eine erstmal gemeinschaftlich runter ziehen. Ich zieh immer einfach die Summe runter, sobald mir Headroom in der DAW fehlt.

Außerdem kann ich dann an den Fadern auch gleich die Lautstärkeverhältnisse erkennen.

Das hat wahrscheinlich auch damit zu tun, dass ich häufig am Rechner Songs entwickle und der Rechner mich dann nicht ausbremsen darf, wenn die Kreativität gerade strömt. Dann will ich so schnell wie möglich Spuren produzieren und sofort in angenehmem Pegel hören können was ich eingespielt habe. Also normalisier ich sofort. Das hab ich mir dann halt ins richtige Recording und Produzieren mit übernommen.

Der Schaden ist ein halbes Bit pro Normalisierung, oder? Wenn ich mich nicht irre rechnet Cubase das eh im Hintergrund und setzt es nicht wirklich in den Waves um, also verlier ich eigentlich doch nichts.
 
ok, ich hatte gerade eine Idee, da ich noch immer am experimentieren bin :)

reverb als zumischeffekt, wäre das z.b. diese lösung? -> ich dupliziere den track incl. aller filter, aktiviere reverb allerdings nur bei der kopie und setze direktsignal auf 0% und effektsignal auf 100%?
das müsste dann doch quasi einen zumischeffekt ergeben, oder?
 
Es gibt übrigens einige sehr empfehlenswerte Bücher zum Thema Mischen, der Klassiker ist "Mischen wie die Profis". Ansonsten findet man im Internet auch viele Anleitungen aber vor allem sehr hilfreiche Einzeltipps. Die rauszupicken braucht etwas, lohnt sich aber letztlich.
ok, ich hatte gerade eine Idee, da ich noch immer am experimentieren bin :)

reverb als zumischeffekt, wäre das z.b. diese lösung? -> ich dupliziere den track incl. aller filter, aktiviere reverb allerdings nur bei der kopie und setze direktsignal auf 0% und effektsignal auf 100%?
das müsste dann doch quasi einen zumischeffekt ergeben, oder?
Zumischeffekt bedeutet, dass du das Signal in deiner DAW auf einen Bus routest, auf dem dann das Hall-Plugin sitzt. Das kannst du dann stufenlos zum Originalsignal hinzumischen - das Original bleibt unangetastet und du musst die Spur auch nicht verdoppeln. Der Vorteil beim benutzen eines Bus / Aux Kanal ist dass du den Hall selbst bearbeiten kannst ohne wieder das Originalsignal zu bearbeiten, ein EQ bietet sich beim Hall oft an damit die tiefen Frequenzen nicht schwammig werden und alles verdröhnen. Im Hall Plugin musst du dann wie du auch festgestellt hast das Direktsignal auf 0% und das Effektsignal auf 100% setzen.

Im Prinzip kannst du natürlich auch die Spur duplizieren und dann mit 100% effekt und 0% direktsignal leise dazumischen, aber dann hast du eine zusätzlich Spur im Arrangierfenster die es eigentlich nicht braucht. Außerdem wird bei der Variante als Bus-Zumischeffekt der PC weniger belastet weil du nicht mehr Plugins als davor auch geöffnet hast.
 
ok, dann würde das so klappen, denn wie ich mitten in der filterkette den reverb auf einen anderen bus routen soll, das weiss ich bei audition nicht ^^
(ich hab nach dem reverb noch etwas anderes)
ich kann zwar irgendwelche busse einstellen, aber da kenn ich mich absolut nicht aus
ich hab lediglich einen track für's instrumental, einen für vocals und einen, mit dem ich die vocals noch etwas fetter mache bzw hervorhebe (weitestgehend eine verzögerung, z.b. left-20/right+30 ms, sowie einen detuner usw), das ganze mische ich dann recht leise zu den vocals dazu
jetzt hab ich noch einen 3. vocal track mit dem reverb :)
(bandpass des reverb ist 680-7300 kHz, damit sollten keine Bässe stören und kaum Hiss)

und an dieser stelle mal besten dank für die tipps! ich hab jetzt den EQ vor den kompressor gestellt und der trick mit dem reverb hat auch was gebracht
bin gerade etwas happy deswegen ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi NikWing,

mit dem NT2-A hast du ein ziemlich gutes Mikrofon. An deiner Stelle würde ich versuchen dieses Signal so unbearbeitet wie möglich aufzunehmen. Schließ das Mikro einfach direkt an das Edirol an und stelle dort den Gain manuell so ein, dass es nicht übersteuert. Das unbearbeitete Signal sollte dann eigentlich schon sehr brauchbar klingen. Auch wenn das jetzt hart klingt: deine Effektschlacht hilft dir wenig, besonders die vielen Kompressoren sind meines Erachtens nach völlig unnütz. Das Voice Live würde ich auch nicht unbedingt benutzen.

An Effekt-Plugins würde ich dann (in dieser Reihenfolge) empfehlen:

1.) EQ ... ganz dezente einstellungen. Ich würde einen Lowcut ausprobieren aber nicht zwangsläufig benutzen. Das NT2-A hat eine deutliche Anhebung bei ca. 8000Hz, die kann man mit vlt. 1-3 dB absenken. Generell eher Absenken als anheben. Wenn es zB nicht brilliant genug ist, dann lieber die Frequenzen absenken, die die Aufnahme dumpf klingen lassen. (möglicherweise so um 600Hz) Minimale Änderungen haben oft großen Effekt

2.) Kompressor ... Einstellung ist Geschmackssache. zum probieren: Ratio 3:1, Threshhold so einstellen dass bei lauten passagen die gain reduction vlt so 6-8dB beträgt (genaue werte kann man da nicht angeben, da es darauf ankommt wie laut dein aufgenommener pegel ist), Attack: 20ms, Decay: 300ms. dann den output des kompressors so einstellen, dass du einen guten (lauten) pegel bekommst.

3.) Reverb ... vlt. 80ms pre-delay, dafür das wet/dry-verhältnis möglichst so einstellen, dass man den hall kaum als solchen hört, sondern der sound nur durch räumlichkeit angefettet wird. vlt 10%.

die werte sind jetzt natürlich geschmackssache. es geht mir mehr um die größenordnungen. aber mit diesen drei plugins hast du schon genug parameter zum spielen um einen guten sound zu erreichen.

Noch ein paar gedanken zur hardware:

Ich nehme an du nutzt das Mikro mit eingestellter Nieren-Charakteristik. Daher passiert Folgendes: Je näher du an das Mikrofon herangehst, desto stärker wird der Nahbesprechungs-Effekt. Das ist eine (unnatürliche) Bassanhebung, die aber auch gezielt als Effekt genutzt wird. Ich würde 20cm-30cm als Abstand empfehlen.

das monitoring klingt natürlich ohne das voice live noch nicht nach toller aufnahme. das ist aber auch nicht die aufgabe des monitorings. ich würde einfach das direct-monitoring des Edirol verwenden.

Gruß!
 
Ich hab jetzt alles nur so ein bisschen überflogen, aber ich sehe das Problem vielleicht eher beim Aufnahmeraum als bei dem verwendenten Equipment - den an sich sollte es dir schon möglich sein in der Nachbearbeitung eine Stimme schick zu kriegen. Falls du nicht gut auskennst mit Mischen besorg dir wirklich mal das bereits empfohlene "Mischen wie die Profis".
Ansonsten kenn ich es aus Altbauten besonders, dass man wenn man nichts an der Akustik gemacht einfach keine gescheiten Vocalaufnahmen hinkriegt, weil der Raum viel zu doll mit aufgenommen wird, wenn die Stimme normal laut ist. Da hilft auch kein EQ oder Kompressor - mMn.
Vielleicht hilft es dir das ja.
 
2.) Kompressor ... Einstellung ist Geschmackssache. zum probieren: Ratio 3:1, Threshhold so einstellen dass bei lauten passagen die gain reduction vlt so 6-8dB beträgt (genaue werte kann man da nicht angeben, da es darauf ankommt wie laut dein aufgenommener pegel ist), Attack: 20ms, Decay: 300ms. dann den output des kompressors so einstellen, dass du einen guten (lauten) pegel bekommst.
Zum Output (Makeup Gain) ist es sinnvol, es so einzustellen, dass man genau den gleichen Pegel hinterher wieder raus bekommt. Sonst kann man schwerer beurteilen ob der Kompressor auch genau das macht, was man eigentlich möchte. Hat man mehr Pegel am Ausgang wirkt es gleich erstmal ein wenig besser und voller, einfach dadurch, dass es lauter ist. Um die Funktionsweise eines Kompressors auszuprobieren ist es auch nicht verkehrt mal mit nem tiefen Threshold zu fahren und dann an Attack/Release spielen, um die Auswirkungen auf das Material deutlich zu hören.

3.) Reverb ... vlt. 80ms pre-delay, dafür das wet/dry-verhältnis möglichst so einstellen, dass man den hall kaum als solchen hört, sondern der sound nur durch räumlichkeit angefettet wird. vlt 10%.
Manchmal kann man auch ganz einfach ein normales Delay benutzen.
 
hmm, delay hat ja den Vorteil, die Vocals nicht zu vermatschen

Aber wie gesagt, ich habe nur Audition (und Samplitude 11 prod. mal kurz ausprobiert) und bei Audition ist der Standard-Röhrenkompressor sehr eingeschränkt
da gibt's lediglich threshold, gain, ratio, attack und release

mit den multibändern bekomm ich da schon einen deutlich besseren klang, bei diesen hatte ich lange Zeit brickwall limiter eingestellt, was die vocals z.B. sehr unschön gemacht hat

ich hab m.H. der Tipps hier inzwischen schon einiges rausgeholt, wobei ich bei attack eher unter 25 ms bleibe und release nicht höher als 280 ms einstelle, da es mir sonst zu stark reinknallt (weiss gerade kein besseres wort ^^)
gain reduction um etwa 3-6 dB hab ich inzwischen auch, ich glaube, das war vorher sogar einiges mehr
Ab 7000 Hz hab ich etwas mehr eingestellt

was den Raum betrifft, ich kann nun nicht sagen, wie laut der Raum-Effekt ist (da ich keinen praktischen Vergleich dazu habe)
Ich finde nur, man hört einen leichten Effekt, komplett trocken/schalltot ist es wohl nicht
Oben habe ich ein mp3 verlinkt, da hört man, wie es klingt, wenn ich z.B. 20 cm weggehe vom mic

Achso, in meinem Profil hab ich meinen youtube-account verlinkt, das Video mit dem 2. Versuch von Hollywood Hills (ich möchte es hier nicht direkt verlinken) hat in etwa die aktuellen Settings
(ich singe da lipsync zur fertigen Aufnahme, normalerweise sitze ich anders herum und gucke Richtung rechten Nahfeldmonitor)

Wenn ich den Klang mit vorigen Aufnahmen vergleiche, dann bin ich mit dieser Abmischung schon sehr viel besser geworden, aber ich glaube, da kann man noch deutlich mehr rausholen ...

Wie gesagt, die Tipps haben mich schon viel weiter gebracht :)

Höre ich professionell gemasterte Songs, dann kommt's mir vor, als ob die Stimme da recht dumpf klingt, also fast wie durch ein Taschentuch gesungen, um jetzt mal einen Vergleich zu haben
ich persönlich mag's eher, wenn die Stimme nicht ab (was weiss ich) 8 kHz abgeschnitten wird, denn dann höre ich einen Unterschied zum Backing, welches klar und sauber klingt, die Stimme aber eher dumpf. Aber irgendwelche Gründe muss es wohl haben, warum man das so macht ...

Nach dem Buch seh ich mich mal um :)
 
Also wenn ich mir das hier alles so durchlese fällt mir eines sofort auf:
Alles viel zu kompliziert!

Wenn die Stimme nicht schon ohne Bearbeitung vernünftig klingt, dann stimmt was nicht.
Einfach mal die Stimme so aufnehmen, wie sie kommt.
Kein Gate, keine Kompression, kein EQ.

Wenn ich die Aufnahme schon bearbeiten will, um beim Monitoring was zu hören, ist das Käse. Lieber mal die anderen Spuren im Monitoring runter ziehen anstatt sich die aufnahme direkt zu versauen.

Schon mal probiert, ganz clean aufzunehmen und die Brarbeitung nsch dem Mix zu machen?

Da braucht man auch kein Normalisieren. Da stellt man sich die Pegel im Mix so ein, wie man es braucht. Wie so sollte das mit Normalisieren besser gehen? Da würde eine Spur ohne Peaks superlaut und eine andere Spur mit nur einem größeren Peak würde so bleiben wie sie ist.
Also welchen Sinn soll Nornalisieren machen, das kann ich alles direkt beim Mix viel besset ohne Normalisieren.
 
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