Proberaum (mit angeschlossener Werkstatt) zuviel Hall??? Und einige Detailfragen.. ^^

  • Ersteller Jule127
  • Erstellt am
J
Jule127
Gesperrter Benutzer
Zuletzt hier
16.10.22
Registriert
03.12.09
Beiträge
4
Kekse
0
Hallo zusammen,

ich plane gerade einen Proberaum für mein Schlagzeug (und zwischendurch auch Gitarrenbegleitung ;) )und habe mir schon einiges angelesen... trotzdem sind ein paar detailfragen geblieben.

Ich habe die Aussicht auf einen Proberaum mit ca. 5 x 3,5 m. (Leider z.zt noch zugemüllt so das ein richtiges ausmessen gerade nicht möglich ist.)
Die Wände sind aus Beton und ca. 30 cm dick. Keine Fenster. Wie auf dem Bild zu sehen ist direkt vor der (noch nicht vorhandenen) Tür eine große Werkstatt mit mehreren Lagerräumen

Die angeschlossenen Lagerräume haben keine Türen. Genau wie der Zugang zum Keller. Es gibt nur eine Haupteingangstür bei der Werkstatt die zum Innenhof führt (undichte Stahltür die nicht sonderlich gut isoliert ist und ausgerechnet direkt gegenüber des Proberaums liegt).

Und da sehe ich ein potentielles Problem.
Besteht nicht die Gefahr das diese vielen Räume (alle aus Beton, lagern größtenteils Holzleisten) den Geräuschpegel noch verstärken und extremer Hall entsteht?

Ich möchte natürlich so gut es geht dämmen. Heißt für mich mit Holzlatten an den Betonwänden ein Gestell bauen, mit Rockwool Sonorock (mind. 100mm) auffüllen und Holzplatten drauf. Den Boden wollte ich mit Resteteppich auslegen und ein Podest für das Schlagzeug bauen
(bestehend aus: mehreren kleinen Verbundschaumstoffwürfeln, darauf eine MDF Platte mit mind. 19mm, darauf eine Schaumstofflage, noch eine Platte und dann Teppich)
Die Tür sehe ich als hauptproblem weil es noch keine gibt. :D
So eine richtig super Schallschutztür ist leider zu teuer für mich... ich wollte mir zwei gebrauchte Stahltüren (Kellertür, Heizraumtür o.ä) besorgen. Plan ist: Die innere geht nach innen auf und hat auf der innenseite Bitumenmatte und eine Lage verbundschaumstoff und auf der außenseite ebenfalls verbundschaumstoff. Die äußere Tür würde ich nicht weiter verändern.


1. Ist es egal welches Holz ich bei der Verkleidung des Rockwools nutze? Es liegen nämlich sehr viele Holzplatten dort rum die ich kostenlos verwenden könnte (von 10mm bis 40mm alles dabei). Und dürfen die Holzlatten die das Gestell bilden die Wand berühren? (Bei diesem Thema habe ich verschiedene Meinungen und Ansätze gelesen. Die einen meinen auf GAR KEINEN FALL darf das Gestell direkt an die Wand... aber wie befestige ich es dann?).
2. Welcher Rockwool Dämmstoff ist für mein Einsatzgebiet am besten geeignet? Sonorock Akustik, Plus oder Normal?
Sollte auf die Holzplatten dann noch irgendein Dämmstoff zur noch besseren Dämmung oder ist das überzogen? Falls ja: Welcher?
3. Sollte ich die Türen irgendwie anders dämmen? In einer anderen Reihenfolge (also erst schaumstoff dann Bitumen?)? Beide dämmen? Oder doch nur die eine? Sind Stahltüren in meinem Fall überhaupt geeignet oder sollte ich dich lieber Holz nehmen? (wobei ich davon ausgegangen bin dass das Gewicht einer Stahltür besser wäre...) Sollte zwischen beiden Türen Luft bleiben oder komplett alles dicht mit schaumstoff? Was wäre besser?

Ich kann leider nur in dem einen Raum veränderungen vornehmen. Also die Werkstatttür kann/darf ich nicht dämmen.
Bin auch noch etwas besorgt das der Raum sich dann schlussendlich total scheiße anhört... :D aber da muss ich wohl erstmal abwarten und mir in dem Fall nachträglich etwas einfallen lassen...

Das ist so der ungefähre Plan. Lasse mich aber sehr gerne belehren. ;)
Bitte teilt mir eure Gedanke mit... :D

Gruß Jule
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • Skizze.png
    Skizze.png
    4 KB · Aufrufe: 670
Die angeschlossenen Lagerräume haben keine Türen. Genau wie der Zugang zum Keller. Es gibt nur eine Haupteingangstür bei der Werkstatt die zum Innenhof führt (undichte Stahltür die nicht sonderlich gut isoliert ist und ausgerechnet direkt gegenüber des Proberaums liegt).
Wenn der Krach Niemanden stört dann kann man das so lassen.
Besteht nicht die Gefahr das diese vielen Räume (alle aus Beton, lagern größtenteils Holzleisten) den Geräuschpegel noch verstärken und extremer Hall entsteht?
Da es sich hier um 30 cm Beton handelt sollte in den Nebenräumen kaum bis gar nichts ankommen.
Im Raum selber reicht es warscheinlich wenn ihr Teppich auslegt und in geringen Abstand zur Wand auch Teppiche oder ähnliches an die Wand anbringt.
Holzleiste an die Decke und mit Dachpappen Nägel Teppiche antackern.
So eine richtig super Schallschutztür ist leider zu teuer für mich... ich wollte mir zwei gebrauchte Stahltüren (Kellertür, Heizraumtür o.ä) besorgen. Plan ist: Die innere geht nach innen auf und hat auf der innenseite Bitumenmatte und eine Lage verbundschaumstoff und auf der außenseite ebenfalls verbundschaumstoff. Die äußere Tür würde ich nicht weiter verändern.
Zwei Türen wären schon schick,die soLuftdicht wie möglich einbauen.
Bitumen Matten auf der inneren Tür kann nicht schaden würde aber erst mal ohne probieren wenn o.k dann o.k wenn nicht Matten drauf.
Schaumstoff dämmt so gut wie gar nicht.
Kann lediglich die Akustik im Raum beeinflussen.
 
Hallo,

Du musst bitte zwei Dinge unterscheiden.

1. geht es dir um eine Schalldämmung nach außen?

Wenn dein Raum 30cm dicke Betonwände hat und du dich in einem Industriegebäude bewegst, ist das aus meiner Sicht ausreichend. Du kannst mit Trockenbau sicher noch ein paar dB an Dämmung nach außen erreichen aber die Frage ist, muss das denn wirklich sein?

In diesem Fall ist den Holzplatten eine doppelt beplankte Rigipswand vorzuziehen. Diese hat eine höhere Masse und dämpft den Schall besser als Holz. Das Refelktionsproblem von 2. bleibt dann aber erhalten. Es spielt hierbei übrigens keine Rolle ob der Trockenbau im Raum oder außen um den Raum herum gebaut wird. Bei 3,5m ist ein zusätzlicher Platzverlust schon ein Problem.

2. Aus meiner Sicht ist es in deinem Fall wesentlich wichtiger die Innenraumakustik deines Proberaums zu bedämpfen. Wenn du in einem 3,5m breiten Raum mit Betonwänden Schlagzeug spielst, fliegen dir die Ohren weg und die Reflektionen der Außenwände werden sich irrsinnig addieren und zu einem widerlichen Sound führen. Die Holzplatten machen in diesem Fall keinen Sinn außer du möchtest einen Plattenresonator bauen. Gestell mit Steinwolle ja aber die Oberfläche muss schalldurchlässig sein (Textilgewebe). Der akustische Hintergrund der Steinwolle liegt in der Dämpfung von Reflektionen durch Reibung in einem offenporigem Material. Luftbewegungen werden innerhalb der Wolle gedämpft. Wenn du Bretter drüber schraubst geht dieser Effekt verloren, da der Schall schon vor der Wolle auf der Oberfläche der Platten refelktiert wird. Es spielt in diesem Fall auch keine Rolle ob das Holzgestell auf der Wand aufliegt oder nicht. Akustisch von Vorteil wäre aber trotzdem, wenn hinter der Wolle noch ein Abstand zur Wand ist. Je größer der Abstand zur Wand, desto niedrigere Frequenzen können bedämpft werden. Du kannst hier einfach mit der entsprechenden Wellenlänge rechnen. Bei 3,5m Raumgröße ist das aber kaum umsetzbar.

"Besteht nicht die Gefahr das diese vielen Räume (alle aus Beton, lagern größtenteils Holzleisten) den Geräuschpegel noch verstärken und extremer Hall entsteht?"

Falls hier eine Schallverstärkung auftritt solltest du den Nobelpreis für ein Perpetuum Mobile beantragen. Energie kann nicht aus dem Nichts entstehen oder sich verstärken. Was den Hall betrifft hast du sicher recht aber was kümmert dich der Hall in der Werkstatt, wenn du die noch nciht vorhandene Tür zum Proberaum schließt? Ich würde die Tür in deinem Fall wahrscheinlich sogar absichtlich durchlässig aufbauen um den Schall im unteren Frequenzbereich nach außen zu leiten. Damit senkst du zusätzliche Reflekionen innerhalb des Raumes und unterdrückst sogar noch stehende Wellen. Im Kino wird sowas als Bassfalle bezeichnet. Außerdem solltest du in einem fensterlosen Raum bedenken, dass dir irgendwann die Puste ausgeht und es feucht und stickig wird. Also muss auch irgendwie Luft in und aus dem Raum kommen.

Welcher Dämmstoff ist der Richtige?

Je dichter die Steinwolle ist, umso höher ist der Dämpfungsfaktor. Wichtig ist aber immer wieder, dass du in keinem Fall ein Material mit einer geschlossenen Oberfläche verwenden darfst. Beschichtete oder geschlossenporige Schaumstoffe sind akustisch nicht wirksam.

Gruß Subsonic
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo Subsonic75,

ich fürchte, Deine guten Tipps werden nicht mehr wahrgenommen, denn die Threaderstellerin war seit über einem halben Jahr (direkt nach ihrer Anfrage) nicht mehr online.
 
Dann hat sie wahrscheinlich einen Hörsturtz erlitten und das Schlagzeugspielen aufgegeben :)
 
Dafür konnte ich mit den Ausführungen was anfangen. Danke für die Erklärungen :)
 
Ich fand's auch interessant. Ruhig weiterhin antworten :great:
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben