Problem mit zu bassiger alter Westerngitarre

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Schneekoenigin80
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Hallo liebes Forum und Mitglieder...

ich habe eine uralte an sich sehr tolle Westerngitarre, es ist eine Ibanez vielleicht aus 1982..... Nur an den Stimmern ist noch ein Schriftzug.

Mein Problem ist, dass die Gitarre vor allem wenn ich Powerchords spiele, macht man ja mal bei Rock und so... (-: einfach viel zu starke Bässe hat. Das geht schon ins unangenehme....

Meine Vermutung ist, dass es am zu stark schwingen Holz und allgemein an der Größe der Gitarre liegt.

Hat jemand einen Ratschlag für mich, was ich tun kann außer leiser spielen?

Danke
 
Eigenschaft
 
Ja. Dünnere Saiten aufziehen.
Aber ansonsten ist das leider eine Folge des "Ladeneffektes". eine Gitarre soll schon fabrikneu im Laden so gut klingen wie eine gut abgelagerte 30 Jahre alte Gitarre. Klar, dass dann nach 30 Jahren die Gitarre nicht mehr so gut klingt. Dagegen hilft wenig, nur duennere Saiten, vielleicht auch andere Saiten also mal verschiedene "Mischungen" - 80/20, PB, 85/15 - durchtesten und ausserdem mal an der Spielposition feilen, also evtl.. etwas naeher zum Steg spielen.
 
.....schließe mich dem Tipp mit den unterschiedlichen Saitenstärken und Fabrikaten an und empfehle auch unterschiedliche Pleks auszuprobieren. Die sind neben Deiner Spieltechnik nämlich auch maßgeblich am Klang beteiligt!
 
Wie wäre es denn mal mit ein paar Fotos und einer genauen Modellbezeichnung der Gitarre (die zumindest auf dem im Korpusinneren unter dem Schalloch angebrachten Sticker noch lesbar sein sollte)? Und wenn ich's richtig habe, ist die zumindest bei den alten Ibanez auch auf der Rückseite der Kopfplatte (mit der Seriennummer) ins Holz eingeschlagen. Das mit dem "Ladeneffekt" kann man bei einer Gitarre von 1982 knicken (vergessen). Ich glaube eher, daß bei einer so alten und möglicherweise auch ziemlich malträtierten Klampfe da eher aufgrund mangelnder Pflege und diverser Trocknungsprozesse die Verbalkung gelitten hat und/oder auch der Steg nicht mehr so fest auf der - wahrscheinlich mittlerweile ziemlich aufgewölbten - Decke sitzt. Und da gäbe es schon noch ein paar Möglichkeiten, der Gitarre die übertriebenen Bässe wieder abzugewöhnen. Ibanez hat in den 80er Jahren gerade bei den günstigeren Serien öfter mal nicht nur Sperrholz für die Korpi verwendetet, sondern auch laminierte Decken verbaut. Und wenn die Decken (ob massiv oder gesperrt und Ibanez oder eine andere Marke ist egal) sich dann aufgrund des Saitenzuges und nach der langen Zeit aufgewölbt haben, und der Halswinkel auch nicht mehr optimal ist, dann gibt es die teure Möglichkeit eines Neckresets, der hier aber (Ibanez) wahrscheinlich wegen des geklebten Halses ausscheiden wird, eine unfeine Methode, bei der an der Gitarre etwas gesägt werden muss, um den Hals wieder in den richtigen Winkel zu Decke und Steg zu bekommen, bzw. eine wieder geringeren Saitenabstand (Action) zu erzielen, und auch noch den Einsatz eines "Bridgedoctors".
Alle drei Möglichkeiten sind aber eigentlich nur etwas für fachkundiges Personal, sprich Gitarrenbauer, weil man da sehr viel verpfuschen kann. Allerdings könnte man auch mal bei der Firma Meinl anrufen, ob die nicht vielleicht weiterhelfen können. Dort soll es nämlich Leute geben, die auch die alten Teile noch kennen, und wissen, was man zu deren Rettung noch machen kann. Möglicherweise bringt nämlich auch schon die Neujustierung des Halses mittels Stahlstab etwas. Wobei ich persönlich aber die klanglichen Probleme eher auf die Deckenwölbung und den Steg (und ein Modell mit gesperrter Decke) zurückführen würde.
 
vielen Dank für eure Antworten.

Das Modell ist leider unbekannt, der Zettel fehlt, die Decke scheint eine sehr dünne Zederndecke zu sein. Ein Freund meinte schon zu mir, die dünne Decke könnte dafür (zu bassig) verantwortlich sein. Ich werde mir mal sowas kaufen:

http://www.ebay.de/itm/6-BRASS-PINS.../120882336453?pt=Gitarren&hash=item1c252612c5

oder

billiger:
http://www.instrumententheke.de/Katalog/Produkte/abm-2100-bridge-pins-westerngitarre-6-stück

damit sollte die Decke gedämpft werden können?

Pleks und dünne Saiten hatte ich schon probiert mit kleinem Effekt in Richtung weniger Bass.....
 
Eigentlich war oben schon alles geschrieben, und ohne Fotos bleibt es Rätselraten. Einfachster Rat wäre, das Teil zu einem Gitarrenbauer zu bringen, und dort checken zu lassen. So wie ich die alten Ibanez kenne, dürfte die aufgewölbte Decke (Stichwort "zu dünne Decke") und ein möglicherweise zumindest teilweise abgelöster Steg der Grund für die Probleme sein. Und die Messingpinne werden gar nichts bringen bzw. sind die hier kontraproduktiv, weil damit (wie auch in der Beschreibung zu lesen ist), mehr Masse/Gewicht auf die Decke kommt.
 
Die Gitarre war schon beim Fachmann, sie ist soweit ohne Defekte. Ich lasse es dennoch nichts unprobiert, da die Gitarre ein Erbstück ist und einfach einen wundervollen Ton hat.

Habe eben mal mit der Greifhand die Decke gedämpft, die zu starken Bassanteile sind dann deutlich weniger im Vordergrund. Weiß jemand wie schwer diese Pins sind?
 
Dann hilft das hier http://www.jldguitar.net/warped_tops/fixtop.html und http://www.jldguitar.net/ höchstwahrscheinlich weiter, während die Pinne gar nichts für die Lösung des Problems bringen werden. Nebenbei bringt der Bridgedoctor auch noch gewisse (minimale) Vorteile in Bezug auf Ansprache und Ton. Das Teil kann man auch selbst einbauen, bzw. ist es für einen Gitarrenbauer auch keine große Sache. Ich habe es bei einer Tanglewood AS mit der beschriebenen Deckenproblematik verbaut, und bin mit dem Ergebnis recht zufrieden.
Kriegen kriegt man es u.A. da http://www.stewmac.com/shop/Tools/S..._Bridge_Doctor.html?actn=100101&xst=3&xsr=503, ich würde auf jeden Fall die "Screw Mount"-Version nehmen. Und dort gibt es auch genügend Meinungen zu dem Teil bzw. dessen Einsatz. http://www.stewmac.com/shop/Tools/S...s/JLD_Bridge_Doctor.html?read=reviews#reviews

Und Tschüss!
 
Hallo Schneekönigin,

an deiner Stelle würde ich die Messingpins ruhig ausprobieren. Im Schnitt kosten sie so um die 10 - 11 Euro.
Ich habe die Teile an einer Yamaha, einer Martin und an einer 12-saitigen.

Bei meinen Gitarren gab es im Vergleich zu den Plastepins einen beträchtlichen Unterschied im Sound. Ob es nun an der Masse liegt, die sich ja direkt am Ausgangspunkt der Schwingungen befindet oder an sonstwas.... ich empfinde die hohen/krispen oder wie auch immer Frequenzen kommen klarer hervor (vielleicht weil die tieferen sich nicht mehr so stark entfalten können)

Wie auch immer. Ich benutze sie ausschließlich (seit ca. 10 Jahren). Vorteilhaft finde ich auch, dass es niemals Probleme mit dem Saitenwechsel gibt (Plastepins verformen sich manchmal im Bereich der Saitenrille und lassen sich dann schwieriger entfernen, vor allem bei einer 12-saitigen, wo man mit der Nut der Saitenkurbel zum Ziehen schlecht an die erste Reihe kommt)
https://www.musiker-board.de/attachment.php?attachmentid=195629&d=1318956160

Ich benutze 80/20 Bronze Saiten von Elixier, wegen der langen Haltbarkeit und der geringen Schwankungen des Klangbildes (wenn man das so sagen darf)

Viele Grüße
 
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um das Thema hier abzuschließen:

ich habe mir die ABM Pins bestellt in Messing, sehen echt schön aus und wurden schnell geliefert.

Und siehe da, die Gitarre hat ihre unschönen Bassanteile fast verloren. Ich bin auf jeden Fall super froh, dass ich das ausprobiert habe....... war ja nicht teuer! (-:

Dank für eure theoretische Kritik und die "Aufmunterungsversuche" es zu probieren....

ist schon schön eine Rarität mit Erinnerungen zu spielen...
 

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