Professionelle Aufnahme = wieviel Geld?

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Hey Leute,

ich spiele schon seit über 2 Jahren in einer Band. Wir haben mittlerweile zwei Cd´s in Eigenregie produziert. Die erste war wirklich nicht gut. Die zwei schon gut hörbar, aber noch lange nicht professionel.
Wir schreiben grad an einem neuen Album. Wir machen da einen kleinen Genrewecksel. Um dann im Sommer wieder durchzustarten wollten wir mindestens ein Song recorden. Dazu dann ein Video machen etc.
Wir wollen mindestens ein Song sehr profesionnel aufnehmen. Also geht es eher um Qualität statt Quantität.

Meine Frage nun, mit was für einem Budget muss man da circa rechnen ?
Oder anders gesagt, wieviel Studiotage/Mix&Mastering Tage bräuchte man?

Ich weiß, es ist schwierig sowas vorherzusehen da vieles von unserem können abhängt. Aber wir gehen erst ins Studio wenn wir den Song sehr gut drauf haben.

LG

Meisseldrums
 
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Das ist wirklich nahezu unmöglich zu sagen, denn es kommt nicht nur auf euer Können an, sondern auch auf den Anspruch, den damit verbundenen Aufwand und die Vorgehensweise bei den Aufnahmen. In einem ausreichend großen Studio könntet ihr alle Instrumente auf einmal aufnehmen durch räumliche bzw. akustische Trennung. In einem kleinen Studio wäre eher eines nach dem anderen fällig, das kann sich sehr in die Länge ziehen. Im Zweifelsfall sollte aber auch unter schlechteren Bedingungen alles an zwei Tagen im Kasten sein.
Dann kommt die Sache mit dem Mischen, hier entscheidet vor allem eure eigene Klangvorstellung, wie lange das dauert. Das kann von "quasi noch während der Aufnahmen" bis zu zwei Wochen akribischer Mischarbeit und Nachbearbeitung alles mögliche sein. Dass manche Bands auf die Art für ein Album mehrere Monate im Studio verbringen, ist keine Seltenheit, wenn auch nicht die Regel.
Mastering sollte im Gegensatz dazu in weniger als zwei Stunden über die Bühne gehen, alles andere wäre (imho) ein schlechter Witz für einen einzelnen Track.
 
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sir stony hat die Situation schon gut beschrieben, ich hoffe mal Du erwartest nicht wirklich konkretere Antworten, wenn Du schreibst "eine Band"... und weder über die Konstellation der Band noch über das Genre aufklärst.
 
Da die Drums schon in Deinem Namen enthalten sind, fangen wir mal damit an.
Nur so als Beispiel ...

Eigene Drums? Aufbauen, Mikrofone aufstellen, Testaufnahme, Anpassen ... bis alles sitzt, rechnen auch Studios mit erfahrenen Leuten einen halben Tag.
Alternative: Studio mit eigenem Drumset - Mikros stehen schon - Drumset ein bisschen an den Stil des Drummers justieren - Mikrofone anpassen - geht natürlich schneller.

Oder Monitorsound ... bis ein guter, brauchbarer Monitorsound steht, geht einfach eine gewisse Zeit durch. Meistens wird nach der ersten Aufnahme nochmal nachjustiert.

Da empfiehlt sich eigentlich, wenn das Setup mal steht, noch eine zweiten Tag dran zu hängen.

Thema Gitarren:
Welche Musikrichtung - soll/muss/kann gedoppelt werden - wieviele Gitarristen - gibt es Ampräume - auch wieder: eigene Amps (für den Engineer fremd) oder Amps des Studios (da geht's etwas schneller)
Wenn Gitarren eh gedoppelt werden müssen, kann man das Ganze auch splitten - 1x Bandaufnahme (Gitarren eher als Guide-Tracks) und eine eigene Gitarren-Session sind dann oft effektiver.

Was bei uns recht gut funktioniert:
1. Termin: Bandaufnahme: Drums (von uns - vorbereitet) und Bass werden behalten, der Rest darf Fehler machen -> da gehen i.d.R. 3 Songs
2. Termin: Gitarrenaufnahmen (wir haben zwei Ampräume) - mit Doppeln und Solos usw. gehen die 3 Songs meistens auch an einem Nachmittag
3. Termin: Sänger - ruhig auch mal einen Nachmittag rechnen - da kommt's am meisten drauf an und der braucht i.d.R. mehr Pausen
(4. Termin: Keyboards oder andere Instrumente)

Unser Prinzip funktioniert gut, wenn die Bands/Musiker etwas erfahrenere Laien sind. Vollprofis können noch mal ganz anders rangehen.

Clemens
 
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sir stony liegt, denke ich, nicht so falsch. 1 Tag ist zu wenig, muss ja auch gemischt und gemastert werden, in zwei Tagen sollte 1 Song schon drin sein.
Schwieriger wird da die Videogeschichte, wer soll das machen? Das kann um ein Vielfaches teurer werden wie die Tonaufnahmen.

Zu Vill-Harmonix: Ja, wird den Studiokunden seit 20 Jahren erzählt, dass ein Drum-Soundcheck 4-5 Stunden braucht. Aber sorry, hier geht es um 8-10 Signale. Entweder die Basis (Drums) stimmt von Anfang an nicht, dann sollte das jeder Tontechniker sofort hören und dann muss das zuerst in Ordnung gebracht werden (STIMMEN!!!) oder aber das Set ist stimmig, dann muss das in 1 Stunde stehen, alles andere ist Try&Error und damit unprofessionell. Live-Engineers dürfen da auch nicht stundenlang dran rumdrehen. Und ja, ich weiss, von was ich rede, ich mache Beides schon sehr, sehr lange.
 
dann muss das in 1 Stunde stehen, alles andere ist Try&Error und damit unprofessionell.
du solltest dich unbedingt großen studios anbieten. wenn du schon vor aufbau weißt welches mikrofon mit welchem drumset an genau welcher stelle am besten klingt für einen stimmigen drum-sound, da würdest du allen massig zeit ersparen!
 
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Hi ambee,

war mir klar, dass so eine Reaktion kommt, habe ich ja auch etwas provoziert.

Aber bitte, wenn zitieren, dann richtig. Da steht ganz deutlich, das Set steht, ist angespielt und in sich stimmig. Dann sollte es für jeden versierten Tonmann möglich sein, innerhalb einer Stunde einen vernünftigen Sound zu zaubern.
Wir reden hier ja auch nicht von einer Megaproduktion in einem Major-Studio, sondern von einer Band, die wohl zum ersten Mal ins Studio geht, für 1 Song. Und da erlebe ich es halt oft genug, dass solche Kunden mit Super-Dumping Deals geködert werden und im Endeffekt mehr bezahlen, weil da von den "Semipros" an den Knöpfen zuviel Zeit verbraten wird.
Wenn ich die Zeit und den Etat habe, probiere ich da auch gern mal etwas rum, aber bitte nicht auf Kosten einer Kundschaft, die sich den/die Studiotage mühsam zusammen gespart hat.
 
Das klingt schon wieder anders....
Hab letztens an einem Tag 13(!) Titel aufgenommen. OK, es ging nur ums Schlagzeug, bei den restlichen Instrumenten war von vornherein klar, daß es nur Schmutzspuren werden. Allerdings haben wir das drumset am Vorabend aufgebaut, eingerichtet, gestimmt und mikrofoniert, so daß am anderen Morgen alles entspannt und ausgeschlafen losging.
Na gut, der studiert auch Jazz-Schlagzeug.....;)

Wenn ihr top vorbereitet seid, und vor allem ein Studio kennt, wo sich gegenseites Vertrauen herstellen läßt, sollte das an zwei Tagen durchaus drin sein.
 
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Bei unserer letzten Albumaufnahme mit PDR sind wir für die Drums ins Maarwegstudio 2 nach Köln gegangen und waren absolut perfekt vorbereitet. Zudem spielt unser Drummer wirklich gut und wir hatten fertige Playbacks für alle Tracks aus der Vorproduktion, es musste also nur er spielen. Wir haben für 12 Songs inklusive Soundcheck, Auf- und Abbau (den will auch kein Tontechniker alleine nach Feierabend in seiner Freizeit machen) 2 Tage gebraucht. Fürs Editing der Drums habe ich dann etwa 2-3 Tage gebraucht, also alle Takes durchgehen, Notitzen umsetzten, kompilieren usw. Geht auch schneller, kommt drauf an ob es gut werden soll oder halt nur werden soll. :rolleyes:
 
OK, stimmt, auf Arbeitstage umgerechnet, könnten es noch mal anderthalb Tage drums putzen und zubereiten sein/werden(is noch nich feddich).

Das sollte aber bei der einen Nummer vom Frager ja erheblich kürzer ausfallen.
 
Zu Vill-Harmonix: Ja, wird den Studiokunden seit 20 Jahren erzählt, dass ein Drum-Soundcheck 4-5 Stunden braucht. Aber sorry, hier geht es um 8-10 Signale. Entweder die Basis (Drums) stimmt von Anfang an nicht, dann sollte das jeder Tontechniker sofort hören und dann muss das zuerst in Ordnung gebracht werden (STIMMEN!!!) oder aber das Set ist stimmig, dann muss das in 1 Stunde stehen, alles andere ist Try&Error und damit unprofessionell. Live-Engineers dürfen da auch nicht stundenlang dran rumdrehen.

Sicherlich kann man ein Drumset in 20 min mikrophonieren (Stimmen, etc. mal ausgenommen). Ob das Ergebnis dann aber so genial wird, wage ich zu bezweifeln.
DrumMicing ist eine nicht zu unterschätzende Disziplin. Die einzelnen Mics müssen einzeln einen guten Sound ergeben, sollten nicht zuviel Übersprechungen haben und müssen ausserdem in Phase gebracht werden. Hierbei muss man immer Kompromisse bezüglich des Wunschsounds für ein einzelnen Mic und den Gesamtsound mit allen anderen Mics machen.
Es nutzt aber halt leider wenig, wenn man am Snaremic einen Hammersound hat, der sich mit den OHs aber leider in bösen Phasenauslöschungen zu einem Stift-auf-Bierdeckel-Sound reduziert..

So Far...
Laguna
 
Vielleicht eine blöde oder naive Frage, aber warum ist es heutzutage, wo man in der DAW die Spuren wunderbar zurecht rücken kann, immer noch wichtig, schon bei der Aufnahme auf die Phase zu achten?
Ist es denn überhaupt noch wichtig?

Ist es nicht zielführender, den bestmöglichen Sound aufzunehmen, und die Phasenlage dann in der DAW zu bereinigen?
 
Hallo,

ein möglicher Grund könnte sein, daß man schon beim zwischendurch-abhören bzw. auch beim Monitoring für später einspielende Kollegen einen sauberen Sound hat und nicht immer dem Gedanken nachhängen muß "irgendwas ist da falsch..." ;)
Und je weniger man hinterher nachbearbeiten muß, um so mehr kann man sich dem Mixing selbst statt der Fehlerkorrektur widmen.

Und zumindest für den Hobbybereich, wenn man denn nicht unter Zeitdruck ist, kann so eine Bastelei auch ganz schön Spaß machen. Ich entsinne mich da ganz dunkel an diverse Aufnahmesessions mit meiner vormaligen Band, bei denen ich mit unserem Leadgitarristen begeistert halbe Ewigkeiten an der optimalen Positionierung des/der Mikrofone/s gebastelt habe. Manchmal hatten wir da auch recht unkonventionelle Lösungen.

Viele Grüße
Klaus
 
Das Problem ist nur, ein Phasenschalter kennt ja nur zwei Positionen.
Keine von beiden wird in der Regel optimal sein, eine ist nur etwas passender als die andere.

In der DAW hingegen kann man ja die Phasen viel genauer abgleichen, von ganz schlecht (=fast komplette Auslöschung) bis zu ideal (=so gut wie keine Auslöschungen).
 
Was hat denn der Phasenschalter damit zu tun? Es geht hier doch um das Rücken der Mics. ... was ja im Grunde auch nichts macht als den Phasenversatz durchzudrehen (aber eben noch mit den ganzen Eigenheiten wie Nahbesprechungseffekt, etc.).

So Far...
Laguna
 
Mit dem Rücken der Mics tust du ja im Prinzip das Gleiche, als wenn du im Nachhinein in der DAW die Spuren verrückst.

Jetzt nur bzgl. der Phase - Klangunterschiede wegen Entfernung der Mics ist natürlich was anderes.
 
also ich lege da großen Wert auf korrekte Phasenlage. Wenn ich Raumaufnahmen mache z.B. mit einem Chor oder Orchester und ich ein Hauptmikrofon und mehrere Stützen habe, dann stelle ich mich während Vorbereitung der Mikrofone oder zwischen Generalprobe und Konzert auf verschiedene Positionen der Musiker und klatsche laut. In der Nachbearbeitung kann ich dann dieses attackreiche Signal als Referenz nehmen und so untereinander ziehen, dass der Verlauf der Wellenform identisch ist.

Bei Drum-Recording nehme ich auch oft die Snare und ziehe sie synchron zur die Overhead-Spur. Das geht relativ einfach und man hört meistens tatsächlich wie der Soundcharakter sich von weich auf knallig und lauter verändert.
 
Mit dem Rücken der Mics tust du ja im Prinzip das Gleiche, als wenn du im Nachhinein in der DAW die Spuren verrückst.
Nein.
Du kannst zwei Mikrofone so verschieben, dass sie immer noch den gleichen Abstand zueinander haben, aber etwas weiter von ihrem Instrument weg sind.
Nachher in der Aufnahme hast Du Übersprechen mit drauf. Das heisst, wenn Du eine Overhead-Spur verschiebst, verschiebst Du auch den Bleed (das Übersprechen) von Snare, Toms usw.
Das ganze nimmst Du jetzt mal 10 (für sagen wir mal 10 Mikrofone) und merkst sehr schnell, dass man in der DAW gar nicht alles unabhängig verschieben kann.

Ganz abgesehen davon habe ich auch bei der Aufnahme gern einen guten Monitorsound ;)

Clemens
 
Aber wenn ich etwa die Snare-Spur als Referenz nehme, kann ich doch alle anderen Spuren nach ihr ausrichten, oder nicht?
 
Fast. Die Snare spricht z.B. auch in die Overheads über. Wenn Du jetzt das Signal der Overheads verschiebst passen zwar die Becken aber die Snare hat gewisse Auslöschungen.
Ist alles immer etwas kniffeliger in der Praxis als in der Theorie.
Am besten ist es immer noch ein ordentliches Signal als Basis zu haben.

Gruß
Fish
 

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