Professioneller Notensatz in 2022. Wo bekommt man den ultimativen Überblick?

Fastel
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Hey Forum,

ich bin momentan noch am Suchen des für mich perfekten Notationsprogramms und wenn man so im Netz recherchiert ... kommt man irgendwie auch nicht so wirklich weiter.

Meistens stolpert man über Anzeigen und die suchmaschinenoptimierten Seiten der entsprechenden Programme, die sich natürlich selbst ins beste Licht stellen. Erfahrungsberichte (auch hier im Forum) kommen mir immer sehr zufällig vor, bei manchen Einträgen kann man auch davon ausgehen, dass hier Mitarbeiter aktiv sind. Egal...

Das Problem ist ja immer, dass solche Programm teilweise Expertensache sind und die wirkliche Einarbeitung und Durchdringung vielleicht Monate braucht. Um dann diese Programme vergleichen zu können müsste man also viel Zeit investieren. Solche Vergleiche auf Seiten wie Delmar und Backstage Pro usw lesen sich auch sehr oberflächlich und hobbymusikerisch. Na ich will mich nicht beschweren. Mein Workflow mit Sibelius ist inzwischen hervorragend. Aber deren Pricingsystem mit saftigen Monatsgebühren ist für mich langsam einfach ein NoGo. Kundensupport in meinem Fall nie vorhanden. Der Dorico-Verkäufer meint, deren Software ist natürlich viel moderner, weil nicht (wie bei der Konkurrenz) ein altes System aus Mitte der 2000er immer weiterentwickelt wurde und heute an Grenzen stößt (nachvollziehbar, aber auch nicht unbedingt belegbar). Dann lese ich aber von Dritten dass Dorico "einfach noch nicht so weit" sei wie die alteingesessenen... egal

Jetzt bin ich über irgendeine Werbung in der Filterbubble der Noteflight-Entwickler gestoßen. Vorher nie gehört. Laut eigenen Angaben haben sie die größte Musikercommunity (oder Nutzerbase?) der Welt... klar.


Tja was will ich nun von Euch? Eigentlich nichts bestimmte, vielleicht nur mal diesen Gedanken loswerden, dass ich irgendwie feststecke. Wer sind denn nun eigentlich die Big Player am 2022er Markt? Welche die professionellen Ansprüchen gerecht werden. Vielleicht gibt es doch ein neutrales, nicht von Werbeinteressen gesteuerten Beitrag mindestens von 2021 zum Thema, wo die Autoren auch in die Tiefe gehen. Oder Kommentare "ich habe 10 Jahre Sibelius benutzt und Dorico ausprobiert. Nach 2 Tagen wieder aufgegeben weil ich mit dem Workflow nicht klar gekommen bin. Bekommt daher 3 von 5 Sternen".

Musescore ist kostenlos und laut eigenen Angaben, das beste und bekannteste Notationsprogramm. Warum gibt es denn dann noch das teure Dorico und Co? Vielleicht gibt es eine Quelle wo mal die Vor- und Nachteile aufgeschlüsselt sind?

Sibelius, Finale, Dorico, Noteflight, Musescore, Crescendo - "Nimmam besten was Dir besser liegt" (Fianle Meinung in einem Vergleichsposting) - Am Arsch! Na das hilft! Das weiß man bei dieser Einarbeitungszeit doch gar nicht. Nimm am besten einfach was Dir besser liegt - was soll das denn für eine Empfehlung sein? ... warum gibt es so viele unterschiedliche Programme? Nur weil sich eine stabile Nutzerbase so weit reingearbeitet hat, dass sie einen Umstieg auf modernere, oder schlicht andere Programme zu aufwändig anfühlt? Können die nicht alle mehr oder weniger das gleiche?

Wie habt Ihr euer Notationsprogramm gefunden - habt ihr es auch verglichen oder euch einfach eingearbeitet und dann ist auch gut?
So sorry, für diesen unspezifischen Beitrag. Vielleicht bin ich nicht der einzige, der hier etwas orientierungslos ist... steigt gerne ein oder hatet! ;)
 
Musescore ist kostenlos und laut eigenen Angaben, das beste und bekannteste Notationsprogramm.
Ich habe über 20 Jahre lang Makemusic Finale benutzt und mich damals über eine wirklich lange Zeit eingearbeitet.

Letztlich kannte ich mich zwar bestens mit Finale aus, war aber damit unzufrieden, dass die Software nie den Sprung zur Objektprogrammierung geschafft hatte, was sich im Workflow deutlich niederschägt.
Also habe ich auch über den Zaun geschaut und das wesentlich moderner programmierte Sibelius ausprobiert. Das gefiel mir anfangs durchaus, aber letztlich arbeite ich nun seit über einem Jahr ausschließlich mit Musescore und bin damit insgesamt sehr zufrieden.
Auch wenn man es kostenfrei nutzen kann, freut sich der Stab natürlich über eine finanzielle Anerkennung. Ich habe daher das Musescore-Abo für die Noten-Downloads über die Homepage abgeschlossen, obwohl ich dieses Angebot kaum brauchen werde.

Deine Frage "Vielleicht gibt es eine Quelle wo mal die Vor- und Nachteile aufgeschlüsselt sind?" kann ich nicht direkt beantworten.
Sagen kann ich nur, dass Musescore für meinen Zweck Transkription und gelegentlich polyphon-mehrstimmige Notation für ein Soloinstrument ausreicht und dass Musescore ein schöneres Notenbild als Finale hat.
Für Musescore habe ich mir eine Textdatei der häufiger benötigten Funktionen geschrieben, weil die Suche in der Hilfe manchmal schon am Fachbegriff scheitern kann, bei Finale war das aber noch deutlich herber.

Aber auch in der aktuellen Version fehlen Musescore einige fortgeschrittene Funktionen und das Programm hat auch seine Eigenheiten, deren Lösung man erst einmal in der Dokumentation finden muss. Zum Glück ist die Community im Board da sehr hilfsbereit - und schnell. (y)

Die teuren Software-Angebote zeichnen sich m.E. dadurch aus, dass sie bei den fortgeschrittenen Funktionen glänzen, die bei Arrangement und Partiturerstellung oder Spezialaufgaben entgegenkommen. Ich habe solche Anforderungen nicht und könnte bei Bedarf auch den längeren Weg mit Musescore gehen.

Dass sich jemand die Mühe macht, die vielen Funktionen der verschiedenen Programme im Vergleich zu diskutieren, kann ich mir kaum vorstellen.
Mal abgesehen von der vielen Arbeit würden auf der anderen Seite Leser ohne tiefe Einarbeitung ins jeweilige Programm gar nicht unbedingt erkennen, worin der Wert bestimmter Funktionen für die Arbeit liegt bzw. ob ein nicht vorhandenes Feature überhaupt vermisst wird.
Dass auch bei den kommerziellen Apps nicht nur die Sonne scheint, kann man im Board und im Netz nachlesen.

Bei einer Entscheidung bzw. vor einem Kauf würde ich empfehlen, anhand der eigenen konkreten Notationsarbeit eine Liste der tatsächlichen Anforderungen zu schreiben und dabei auch aufzuschreiben, was z.B. mit Musescore ordentlich nervt.

Gruß Claus
 
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Interessante Gedanken. Aber ich glaube, einen solchen "objektiven" Vergleich wird es nicht geben. Niemand wird die Zeit haben, sich in alle Notensatzprogramme so einzuarbeiten, dass er/sie die Feinheiten und Unterschiede ausarbeiten kann.
Ich bin vor Jahren vor dem Problem gestanden, dass ich das Setzen von Chorsätzen mit Musescore sehr umständlich fand (das war aber noch mit der Version 2, die gerade erschienen war) und mir das Notenbild dann oft nicht gefiel (Text und Noten). Ich suchte nach einer anderen Lösung. Habe mir verschiedene Programme runtergeladen und tatsächlich sind erstmal die Programme aus der Auswahl rausgeflogen, bei denen ich schon intuitiv nicht mit den mir wichtigen Dingen zurecht kam. Zum Schluss habe ich mich für Finale entschieden. Das hat mir damals am besten gefallen.
Nun zum Punkt, der dann den Umstieg wieder schwerer macht: Meine Noten haben nun das Finale-Dateiformat, wenn ich sie nochmal bearbeiten möchte, ist das in Finale unproblematisch. In anderen Programmen ist das trotz XML-Format mit einem größeren Aufwand verbunden. Und da ich oftmals nicht noch zusätzlich Zeit investieren kann, bleibe ich bei Finale. Auch wenn Musescore enorme Fortschritte gemacht hat.
 
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bleibe ich bei Finale.
Das ist wohl einer der entscheidenden Punkte. Man baut im Laufe der Zeit nicht nur seine Fertigkeiten in einem Werkzeug aus und lernt, mit den Unzulänglichkeiten umzugehen. Man baut sich auch eine Bibliothek auf, die man nicht „mal eben“ umziehen kann.

Ich hatte das Vergnügen, über sieben Jahre als Product Manager die Entwicklung eines professionellen DVD Authoring Systems zu begleiten. Aus heutiger Sicht war das Programm nicht zeitgemäß, umständlich zu bedienen, aber es sind in den späten 90er und frühen Nullern fast alle großen Produktionen damit abgewickelt worden. Zum Einen, weil es unter den Usern Spezialisten gab und zum Anderen, weil wir mit Support dahinterstanden.

Mit Notensatz Programmen hab ich weniger zu tun, stand aber auch vor der Entscheidung. Grundsätzlich hast Du da den „Community“ Ansatz von Musescore und vielleicht anderen, neueren Tools und dann die alten Hasen mit Finale, Dorico und Sibelius. Bei mir richtete sich die Entscheidung nach dem ersten Eindruck, dem Wissen über die Firma, die dahinter steht und der Doku.

Finale hat sich mir nicht erschlossen, bei Sibelius kenne ich die Firma dahinter gut genug um zu verstehen, dass auch sie eine User Base haben, die auf größere Veränderungen zurückhaltend reagiert. Dorico ist auch „quirky“, kann aber für mich als Gelegenheits-Nutzer mit der Doku punkten. So bin ich für mich dabei geblieben und lerne die Unzulänglichkeiten des Programms zu umschiffen.

Sicher ist meine Entscheidung nicht 1:1 auf die Frage zu übertragen, ich wollte nur meinen Weg zur Entscheidung darstellen in der Hoffnung, er hilft 😉
 
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Wie habt Ihr euer Notationsprogramm gefunden - habt ihr es auch verglichen oder euch einfach eingearbeitet und dann ist auch gut?
Ich wurde durch "äußere Umstände" vor fast 20 Jahren auf FINALE gestoßen.

Kurzfassung: Jahrelang habe ich damit wirklich gekämpft und mich "eingearbeitet" (allerdings ohne dafür analoge oder Online-Tutorials zu bemühen ... dafür bin ich einfach nicht der Typ ... ich arbeite lieber nach "trial and error" ...), aber nach einigen (manchmal zermürbenden) Jahren hatte ich endlich den richtigen Workflow gefunden, und bin draufgekommen, WAS das Programm eigentlich alles kann, und wie man es am besten nutzt.

Dazu muß ich sagen: Ich rede hier ausschließlich von Bereich Notensatz und Layout (Auch Text). Der Bereich "Soundwiedergabe" und Onboard-Libraries interessiert mich persönlich nicht, da mir zum probeweisen Abhören der Noten ein 0-8-15-Klaviersound genügt.

Aber ich habe nie mit einem Konkurrenzprogramm verglichen, und ein Wechsel kommt für mich auch nicht in Frage, da ich keine Lust habe, wieder 2-5 Jahre in die Optimierung eines neuen Workflows zu investieren. FINALE kann (jetzt bei mir) alles, was ich will. Und mehr wünsche ich mir nicht.

Ob es objektiv gesehen besser oder schlechter als andere ist, weiß ich weder, noch interessiert es mich.

LG
Thomas
 
Ich war lange mit einer kleineren Finale-Version (PrintMusic) sehr zufrieden, bis 2014 alle Weiterentwicklungen bei den kleinen Versionen eingestellt wurden. Das Upgrade auf die große Version war nicht sehr attraktiv, so habe ich einige Zeit mit MuseScore weitergemacht.

Seit einem Jahr nutze ich nun Dorico Elements von Steinberg, das in den letzten Jahren sehr weiterentwickelt wurde und bin bisher sehr zufrieden damit, zumal es auch eine kostenfreie Version für iPad gibt.
 
Dank eines günstigen Updates von einer Finale Einsteiger Version (bei irgendeinem Magazin dabei) bin ich zu beginn bei Finale gelandet.
Das war aber schon sehr lange her. Aber irgendwie war das Programm für mich damals zu unintuitiv, vor allem für den nicht so häufigen Einsatz. Zwischendurch war auch mal Lilypond im Einsatz, was mir gar nicht so schlecht gefiel. Aber irgendwann bin ich dann auf Sibelius gewechselt, und das hat mir wirklich sehr gut gefallen. Intuitiv kam ich schon sehr schnell damit zurecht, auch ohne 50 Tastenkombinationen zu kennen usw...

Das hatte ich wirklich viele Jahre im Einsatz, nur war ich dann immer mehr enttäuscht von Avids Lizenz und Updatepolitik. Daher bin ich habe ich mir vor nicht allzulanger Zeit ein Crossgrade auf Dorico gegönnt, und versuche nun da reinzukommen. Ich finde Sibelius immer noch gut, aber für die Zukunft will ich da einfach nicht mehr drauf setzen und es hat weniger mit der aktuellen Funktionalität zu tun.

Ich muss aber auch sagen, dass ich nicht so der Powernutzer bin, der täglich Stunden damit verbringt. Ich kann schon gut verstehen, das man nicht einfach mal so wechseln kann. Ich kenne z.B. einen Komponisten/Verleger, der professionell immer noch mit Logic (und was man dafür an extra Musicfonts und Plugins so bekommt..) arbeitet und damit z.B. auch große Orchesterpartituren schreibt und sehr gut damit zurechtkommt.
 
Mein erstes Notationsprogramm war Capella - noch in der DOS-Version! Ich habe diese Version noch als sehr intuitiv in der Bedienung in Erinnerung. Den Wechsel auf Windows habe ich dann noch mit gemacht, die grafische Oberfläche war natürlich noch besser als unter DOS, aber die Entwickler hatten in der ersten Zeit erhebliche Mühe mit der Portierung nach Windows, und so lief denn auch nicht alles rund.
Aber während das Programm an sich immer stabiler lief und gute Funktionen dazu kamen, habe ich mich immer über die Unart geärgert, dass beim Verschieben in eine andere Tonart oder einfach auch nur beim Transponieren einzelner Stimmen die meisten Akzidentien nicht mit verschoben wurden. Da musste ich dann z.B. alle Legatobögen nochmal verschieben oder gleich ganz neu einrichten. Da für mich als Lehrer für Klarinette+Saxophon insbesondere das Transponieren im Unterricht eine zentrale Rolle spielt, war dieser Mangel ein besonders ärgerlicher. Außerdem fand ich das Notenbild damals grottenschlecht.
(Das alles sollte wohl aktuell keine Probleme mehr machen, aber da ich schon lange nicht mehr mit Capella arbeite, kann ich dazu nichts sagen).

Im Zuge einer Werbeaktion konnte ich dann eine Vollversion von Finale sehr günstig bekommen. Empfohlen hatten mit Finale damals (vor rund 25 Jahren) zwei Komponisten-Kollegen die mit Finale arbeiteten. Allerdings wurde ich auch gewarnt, dass die Lernkurve sehr steil sei und man am besten das Handbuch (das es damals immer noch gedruckt dazu bekam) immer griffbereit haben sollte.
So war es dann auch, und da ich auch nicht jeden Tag Noten schrieb und schreibe, waren nach jeder Pause einige Details in Vergessenheit geraten und erneutes Nachschlagen war angesagt (später auch komfortabler mit der "Hilfe" im Programm).

Die Komplexität der Notationsprogramme - insbesondere der professionellen mit größtem Funktionsumfang - ist schlicht der Komplexität der Materie selber geschuldet: Musik-Notation ist derart vielfältig und facettenreich, da sind alle Entwickler sehr heraus gefordert, vor allem die Übersicht und die Bedienbarkeit sinnvoll und komfortabel auszutüfteln.
Da ich bis heute bei Finale geblieben bin, kann ich nicht beurteilen, inwiefern die Konkurrenz wie Sibelius oder das neuere Dorico einfacher zu bedienen sind. Ich befürchte aber, dass alleine wegen der Komplexität und der unterschiedlichen Entwickler-Philosophien erneut für mich eine umfangreiche Neu-Einarbeitung droht, was mich nicht motiviert, die Konkurrenz auszuprobieren.

Das Notenbild von Finale überzeugt mich nach wie vor, die automatischen Abstände und Ausrichtungen sind sehr gut, Korrekturen sind bis ins kleinste Detail möglich, aber meiner Erfahrung nach nur selten nötig. Beim Verschieben und Transponieren verschieben sich die Akzidentien korrekt mit, jedenfalls fast alle, und bei Stimmauszügen sind auch meistens nur relativ geringfügige ergänzende manuelle Anpassungen nötig.
Über die verschiedenen Versionen ist die Bedienungsfreundlichkeit besser und übersichtlicher geworden. Da ich mit Finale alle meine Notationsaufgaben in guter Qualität und zudem sehr zügig erledigen kann (die Funktion "schnelle Eingabe" finde ich geradezu ideal), sehe ich für mich keinen Grund für einen Wechsel.

Mein Rat an Unentschlossene wäre, nicht nur Erfahrungsberichte aus Foren zu lesen und nachzufragen, sondern sich von den infrage kommenden Programmen Demoversionen zu laden und mit diesen ´herum zu spielen´. Dabei auch unbedingt die Hilfe-Funktionen und (online-)Handbücher testen, ggf. auch Hilfestellungen von Communities sofern verfügbar. Denn wie gesagt, wegen der Komplexität von Notation an sich wird man wohl bei jedem Programm irgendwann und irgendwo auf Hürden stoßen, die zu überwinden sind. da hat auch jeder seinen individuellen Blick, so dass Ratschläge nur begrenzt übertragbar und hilfreich sind.

Von Finale gibt es eine kostenlose Version "Finale Notepad", mit einem aber sehr eingeschränkten Funktionsumfang (sie kann aber Finale-Partituren und Stimmen jeglichen Umfangs öffnen und ist auch ausdrücklich zum Öffnen von weitergegebenen Partituren, z.B. an Schüler, gedacht), und eine Art ´mittlere´ Version, "Finale PrinzMusic", die schon recht viel kann, preiswerter ist und ggf. schon ausreicht für die eigenen Belange.
 
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bei MuseScore gab es letztens ein mächtiges Update auf die 4er Version. Soweit ich es beurteilen kann (YT-Videos und eigenes Ausprobieren), hat das Programm mächtig aufgeholt.



Neu ist jetzt u. a. der MuseHub, mittels dessen man neue und bessere Chor-/Orchester etc. Sounds importieren kann. Auch die Eingabe ist noch intuitiver geworden.

Ich fürchte, mein Dorico Elements hat zukünftig schlechtere Karten.
 
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Meiner Meinung nach gibt es nicht die eine perfekte Notationssoftware. Du musst einige ausprobieren um herauszufinden welche zu dir passt. Wenn du komponieren willst, kann eine andere Software besser sein als wenn du Noten für den Druck aufbereiten willst. Abhängig vom Instrument und Umfang ist es das gleiche.

Beispiel ein Orgelspieler wird abseits von Musescore wenig Auswahl haben, da die meiste Software die eine Notation für ein Pedal erlaubt dafür extra sehr viel Geld möchte. Bei einen Orchester mit vielen Instrumente wird es auch sehr schnell sehr teuer. Davon abgesehen muss die Software für dein System auch verfügbar sein und vor allem unter Linux ist die Auswahl überschaubar.

Musescore als Beispiel bietet extrem viele Möglichkeiten, die Komplexität ist daher aber auch sehr hoch, vor allem wenn die Aufgabe nicht alltäglich ist. Der beste Notensatz ohne Einschränkungen ist wohl mit LillyPond möglich, aber komfortablen ist das vor allem am Anfang nun überhaupt nicht.
 
Beispiel ein Orgelspieler wird abseits von Musescore wenig Auswahl haben, da die meiste Software die eine Notation für ein Pedal erlaubt dafür extra sehr viel Geld möchte.

Das kann ich so nicht bestätigen oder nachvollziehen. Weder bei Finale, Sibelius, Dorico oder Capella ist die Notation von Pedalstimmen für Orgel ein Problem. Bei welchem Programm ist da „extra sehr viel Geld“ notwendig?
 
Diese Aussage kann ich auch nicht nachvollziehen.

Bei Finale wird beim Einrichten einer neuen Datei explizit Orgel in der Auswahl angeboten:
Finale Orgel Auswahl.jpg



Die Partitur sieht nach Beendigen der Einrichtung denn auch so aus wie sie aussehen soll:
Finale Orgel Partitur.jpg



Selbst bei der extrem abgespeckten aber kostenlosen (!) Version "Finale Notepad" wird laut dieser Seite der zugehörigen Hilfe-Datei die Orgel beim Einrichten in der Auswahl angeboten:
Finale Notepad Datei einrichten.jpg


Welches Notensatz-Programm soll das denn sein, bei dem für die Möglichkeit, Orgelnoten mit Pedal einzurichten zusätzlich Geld verlangt wird???
 
Bei Musescore 3 sowie Musescore 4 ist es das Gleiche, Orgel wird ausdrücklich angeboten und die Partitur ist im Handumdrehen erstellt.
Beide Versionen lassen sich nicht nur parallel installieren, sondern auch öffnen und bearbeiten, s. Screenshot, der Vordergrund zeigt Version 4.

Musescore 3 & 4.jpg


Gruß Claus
 
Bei Musescore ist es klar, ich hatte vor einigen Jahren diverse Programme mal getestet, da konnte ich zwar grundsätzlich Orgel so auch wählen, aber die Anzahl der Stimmen waren dann das Problem. Gut wenn es sich inzwischen geändert hat. Aber es ging mir eben primär darum dass es für jeden Zweck eben eine Software gibt, die am besten damit zurecht kommt.
 
Das weiß man bei dieser Einarbeitungszeit doch gar nicht.
Ja, das ist wirklich ein Problem. Und wahrscheinlich auch der Grund, warum sehr viele mit der Software arbeiten, die sie anfangs mehr oder weniger zufällig in die Finger bekommen haben.
die meisten Akzidentien nicht mit verschoben wurden. Da musste ich dann z.B. alle Legatobögen nochmal verschieben oder gleich ganz neu einrichten.
Das war bei Capella in der Tat lange ein großes Problem. In der aktuellen Version zum Glück nicht mehr.

Ich arbeite z.B. mit Capella. Warum? Weil ein Freund damals damit gearbeitet hat und ich ihn bei Fragen direkt an der Hand hatte :) . Hätte er mit Finale gearbeitet, dann würde ich jetzt eben Finale verwenden.
Alle Umstiegsversuche sind wegen raschem erreichens der Frustgrenze letztlich gescheitert und heute mit der Version 9 von Capella wüsste ich auch nciht mehr, warum ich überhaupt umsteigen wollte.

lg Thomas
 
Seit Jahren arbeite ich mit MuseScore, und bin damit voll zufrieden. In der Hauptsache arrangiere ich damit klassische Stücke wie Lieder (Schubert,Schumann) und Opernarien für Klavier und Cello. Besonders gut funktioniert die Transponierfunktion, denn Des-Dur oder es-Moll kann ich meinem Cellisten nicht zumuten. Einziges Manko ist das Handbuch, das sehr kläglich ausgefallen ist, aber in der Community findet man Antworten auf alle Fragen.
 
Grund: Zitat entfernt, weil unnötig
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und wahrscheinlich auch der Grund, warum sehr viele mit der Software arbeiten, die sie anfangs mehr oder weniger zufällig in die Finger bekommen haben.
Ich denke dass wird tatsächlich der Hauptgrund sein warum jemand seine Software nutzt. Vom Grundsatz her kann man mit allen großen ja alle Aufgaben erledigen. Die eine macht es vielleicht komfortabler als die andere, dafür sind dort dann andere Dinge wieder weniger komfortabel. In meiner Software habe ich gelernt wie ich meine Probleme lösen kann, während ich bei einer anderen dann wieder von vorne anfange es zu lernen. Es gibt nur wenige Dinge die unbefriedigender sind als Dinge die man schon kann plötzlich nicht mehr zu können :)

Am Ende des Tages entscheidet eben die Gewohnheit und der Geldbeutel darüber mit welcher Software man seine Aufgaben erledigt.
 
Einziges Manko ist das Handbuch, das sehr kläglich ausgefallen ist, aber in der Community findet man Antworten auf alle Fragen.
Seit ich mit Version 3.06 wieder auf Musescore gekommen bin finde ich das Handbuch eigentlich sehr gut. Nur in Ausnahmefällen brauchte ich bei der Einarbeitung eine Googlesuche mit englischen Fachbegriffen.

Die neue Version 4 finde ich noch nicht ganz so geschmeidig, z.B. beim Finden der jetzt nicht mehr einheitlich verknüpften Eigenschaftseinstellungen, die zuvor auf einen Blick im Inspekteur angezeigt wurden. Ich bin mir insgesamt aber aber nicht sicher, ob es dabei noch an einer Versionsbearbeitung fehlt oder an meiner Gewöhnung an 3.06.
Im Augenbick arbeite ich meist wieder mit 3.06 und versuche ab und an die gleiche Bearbeitung in 4.0, um damit vertrauter zu werden.

Gut finde ich deshalb, dass beide Versionen vollkommen unabhängig voneinander sind, also zugleich installiert und benutzt werden können.

Gruß Claus
 
Hey, ich habe gar nicht bemerkt, dass hier noch Beiträge erschienen sind :)

Wie also in meinem Eröffnungspost und auch in einigen beiträgen zu lesen scheint ein elementarer Grund für die Entscheidung für ein Noteationsprogramm vor allem in der Gewohnheit zu liegen. Vor allem da man ja gar nicht weiß, wie groß das potential einer "Umlernung" wäre.
Wenn wir jetzt allem beschließen würden uns jeden Tag eine Stunde für den Umstieg auf Musescore zu nehmen, vielleicht wäre man in einem Monat schon im Flow und glücklich.
So fällt es wirklich schwer Vor und nachteile mal gegeneinander zu stellen. Der Verdacht bleibt ja, dass alle letztenendes das gleiche machen und können. Qualitätasunterschiede eher bei der Samplelibary oder Spezialfällen wie weißer Mensuralnotation, liegen :)

Mit meiner DAW ist das ähnlich. Ich habe erste zarte Gehversuche als pickeliger Teenager im Kinderzimmer gemacht: mit einer kostenlose SamplitudeVersion aus einem Heft am Kiosk. Das hat Jahre gereicht. Inzwischen 2 Vollversionen treuer gekauft.
Dann wurde ich misstrauisch: "nirgendwo (in Youtube oder hier im Forum) arbeitet jemand mit Samplitude. Es kann doch gar nicht sein, dass ich professionelle Ergebnisse liefere. Cubase, Logic, Protools sollten es schon sein oder? => jetzt wird es Zeit umzusteigen.... aber warum zur Hölle eigentlich"
Auch diese Programme können ja letztlich alle das gleiche. Und um herauszufinden was das Beste für mich wäre, ist mal gut ein jahr Einarbeitung und x.xxx€ Testbudget nötig :) So weiß ich nicht was ich verpasse, wenn ich weiter bei Samplituder oder eben Sibelius bleibe. Die Frage ist eher wo die Schmerzgrenze bei der Arbeit mit diesen Programmen übverschritten wird.
 
So fällt es wirklich schwer Vor und nachteile mal gegeneinander zu stellen.
Vor allem, weil das Thema "Notensatz" schier unerschöpflich ist und jeder andere Schwerpunkte hat.
Was man oft/ständig braucht, muss schnell und gut funktionieren, der Rest darf umständlicher sein.

Der Verdacht bleibt ja, dass alle letztenendes das gleiche machen und können.
Im Prinzip ja. Aber nur im Prinzip.
Du hattest ja nach "professionellem" Notensatz gefragt. Und ein professionelles Programm muss eine hervorragende Ausgabequalität bieten (auch optisch/ästhetisch) und vor allem volle Eingriffsmöglichkeiten bieten.
Aus diesem Grund würde ich beispielsweise Guitar Pro nicht als "professionell" bezeichnen, auch wenn der Name das suggeriert.

Aber es kommt auch auf die kleinen Feinheiten ah, die auf den ersten Blick bzw. dem Laien überhaupt nicht auffallen. Allein die Balkenplazierung füllt ganze Bücher oder optische Ausgleiche zwischen benachbarten Noten (nicht nur rechnerisch "gleiche" Abstände) usw.
Da gibt es schon Unterschiede.
Wichtig ist aber, dass man alles beeinflussen kann. Der Mensch ist die letzte Instanz (immer noch). Je besser die Vorgabe "out of the box" jedoch ist, desto weniger manuelle Eingriffe sind nötig.

Qualitätasunterschiede eher bei der Samplelibary oder Spezialfällen wie weißer Mensuralnotation, liegen :)
MuseScore hat aber von schon auch große Fortschritte in Sachen optische Ausgabequalität gemacht und Dorico hat durch den erzwungenen Neuanfang sehr viel altes Notenstecherwissen einfließen lassen, das die Alt-Programme noch überhaupt nicht berücksichtigt haben (bzw. konnten). Dafür muss es vom Funktionsumfang her nach und nach aufholen.

Viele Grüße
Torsten
 

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