Qualitätsmerkmale von Gitarrenhälsen

  • Ersteller schwoinigel
  • Erstellt am
schwoinigel
schwoinigel
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
24.08.21
Registriert
28.05.10
Beiträge
78
Kekse
0
Hallo an alle,
es gibt bei Gitarrenhälsen eine sehr große Preisspanne von ca. 50 € bis zu 300 €, allerdings weiß ich nicht, wie ich einen guten Hals von einem schlechten unterscheiden kann. Äußerlich ist es ja einem Hals nicht anzusehen, ob er sich möglicherweise irgendwann verziehen wird oder nicht.
Vielleicht gibt es hier ja einige Holzexperten, die sich mit dem Thema besser auskennen.

Ansonsten würde ich gerne wissen, welche Erfahrungen Ihr mit den Hälsen von Herstellern wie Warmoth, Allparts, Mighty Mite usw. gemacht habt.
 
Eigenschaft
 
Mighty Mite kenn ich nicht, der Rest ist super...

Die Qualität kann man optisch eher nicht erkennen. Man kann sich bei der Auswahl grob an der Verarbeitung orientieren.... alles was unsauber verarbeitet ist, lässt auch auf Billigherstellung schließen. Eine Garantie ist das jedoch nicht.

Das wichtiste Kriterium ist, wie lange und wie das Holz getrocknet wurde. Leider kann das einem selten jemand sagen und sehen kann man das auch nicht. Qualitative Hersteller erwähnen oft, dass das Holz lagergetrocknet ist.

Im Internet kann man sich daran orientieren, wieviel Informationen der Hersteller zum Hals zur Verfügung stellt. Eine Ausnahme bildet da aber zum Beispiel das Angebot von Göldo, die ja auch Hälse verkaufen und quasi nichts dazu sagen - allerdings sind die spitze...

Preislich ist ab ab 100€ meist schon eine gute Basisqualität geboten. Mehr weiß man aber leider erst wenn man ihn in der Hand hat oder im schlimmsten Fall nach ein paar Jahren, wenn er sich verzogen hat.
 
Schrammen, überstehende Bundstäbe und alles andere Äußerliche geben zumindest schon mal Aufschluss über die Sorgfalt des Herstellers ;)
 
Ich hoffe, das mein Post nicht wieder als Gewerbeanbahnung verstanden wird... ( Ich verkaufe keine einzelnen Hälse aus eigener Herstellung )
Obwohl ich bei meinen Gitarren auch manchmal Fertighälse von verschiedenen Herstellern verwendet habe, versuche ich wenn ein CNC Zugang möglich ist, eigene herzustellen und zu verwenden. Da ich möglichst Doppelweg Halsstäbe einsetzen möchte, und auch das Material begutachten oder aussuchen will. Das ist aber dann auch nicht günstiger als gute Fertighälse, kostet nur mehr Arbeit...Außerdem verwende ich gerne Vogelaugen oder Riegelahorn. Die einzukaufen, wäre doch zu teuer.
Die Warmoth sind allermeistens gute, bis sehr gute Qualität - die ihren Preis hat, aber auch die Möglichkeit auswählen zu können bei Form, Material und Aussehen. Mighty Mite zählten zu den mittleren bis guten Hälsen, und sind Fender Lizensiert. Es gibt aber nicht alle Radien oder Profile. Von Allparts habe ich keine verwendet, da mir davon einige vorgelegen haben, die ....!
Göldo oder Rockinger Hälse sind nach meiner Meinung den Fenderhälsen als gleichwertig zu betrachten - die Auswahl aber sehr begrenzt, was Form und Radius betrifft. Gute Standardhälse zu einem vertretbaren Preis!
Das sind meine Eindrücke, die nicht jeder teilen muß.

- - - Aktualisiert - - -

Ein genaues Betrachten und Fühlen, kann einen Fehlkauf schon etwas einschränken. An der Maserung und Farbe des Holzes, so wie der Bearbeitung der Bünde, kann die Qualität schon etwas beurteilt werden.
 
Fender bietet in den USA ja seit kurzem einzelne Hälse an. Schon merkwürdig dass ein US-Strat Hals fast 400$ kostet und ein Mexiko-Hals gerade mal 200$.
Vor allem, da doch Gerüchteweise alle Hälse aus Corona stammen.
 
Das nennt man Gewinnoptimierung! Das ist genau so dumm und üblich, wie für eine Gitarre deren Grundpreis bei ca. 500€ liegt, wenn überhaupt, nach kratzen, Säurebehandlung und Schleiferbearbeitung dann 5000€ zu verlangen...Solange es noch Typen gibt die so viel bezahlen?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Ist wahrscheinlich auch eine Art "Schutzgebühr" drauf, damit sich keiner günstig eine US-Strat zusammenbauen kann. Die Summer aller Einzelteile liegt nämlich nur ganz knapp unter denen einer fertigen MIA Strat.
 
...vor allem ist es krass, wenn man weiß, dass die in der Summe nur etwa 1h für so einen Hals brauchen, wobei die Bundierung ca. 75% der Zeit braucht ^^
 
Warmoth finde ich gar nicht so teuer.
Wenn man sich bei den "in stock" Hãlsen umschaut.
Vorteil: man sieht den Hals und kann sich auch noch seine Bundstãbe aussuchen.
Nachteil: der Versand ist recht teuer und Rückgabe ist auch so ne Sache (wobei ich nichts zu reklamieren hatte)
 
Falls Fender die Hälse demnächst auch in Europa anbietet, würde ich vielleicht sogar mal einen Mexiko Hals bestellen. Ich finde die qualitativ richtig gut.
 
smartin schrieb:"...Die Qualität kann man optisch eher nicht erkennen..."

Man kann schon sehen, ob die Jahresringe gleichmäßig verlaufen, Astlöcher bzw. kleine schwarze Punkte gehören auch nicht auf einen Hals von mehr als 100€.
Ein weiterer Unterschied ergibt sich aus der Art und Weise, wie der Stamm geteilt wurde.
Bei Quarter-Sawn Hälsen verlaufen die Jahresringe senkrecht zum Griffbrett, das bringt eine viel höhere Festigkeit gegen Richtung Saitenzug und sorgt für Stimmstabilität, ein Quarter-Sawn Strat-Hals mit 43mm Sattelbreite braucht kaum mehr einen Trussrod, der wird nur leicht angezogen, damit nichts klappert. Dafür soll er angeblich weniger Sustain bringen, was ich persönlich aber für ein Gerücht halte.

Aber das Thema hatten wir doch schon?
https://www.musiker-board.de/modifi...verkauft-bodys-haelse-auch-deutschland-2.html

Dass man am Rand keine blutigen Finger kriegt, wenn man den Hals hoch und runter mit den Fingern abfühlt, bzw. wie die Bundstäbchen verrundet, abgeschliffen sind, ist auch ein Qualitätsmerkmal, das erfüllen aber die namhaften Hersteller.

Wie der neue Hals nun wirklich klingt, erfährt man erst, wenn er montiert ist, Saiten drauf sind und los gehts.
Und das ist das Wichtigste: Was nützt mir ein 400€ Vogelaugenhals, wenn da nicht aus der Gitte rauskommt, was ich hören will?

Zum einen ist da das, was aus dem Verstärker rauskommt, das ist wohl das Wichtigste, zum anderen das Bauchgefühl, das Resonanzverhalten, welches auch mit dem des Korpus zusammenpassen muss.
Eine Strat, die im Verstärker super klingt, bringt mir nichts, wenn ich nicht von ihr die "Bauch-Rückkopplung" kriege.

Warmoth-Hälse habe ich schon mehrmals verbaut, nicht eine Enttäuschung erlebt. Und bei Warmoth gibts die Hälse mit jeder gewünschten Sattelbreite.
Auf jeden Fall halte ich den Hals für genauso wichtig wie den Korpus, wenn nicht sogar entscheidender, für den Klang.
Früher habe ich immer möglichst dünne Hälse gespielt, inzwischen habe ich mich auf fette Strat-Hälse eingeschossen, meine zwei Strats haben beide den 43mm-Sattel, Squier China (NC 42) und Korea (KV97) sind verbaut, da kommt nämlich genau das raus, was ich hören will. Ich brauche keinen 400 EURO-Hals.

Gitarre pimpen funktioniert nicht so wie Auto pimpen, montiere ich diesen Zylinderkopf mit der entsprechenden Auspuffanlage, ist berechenbar und voraussehbar, was dabei herauskommt.
Das ist bei Gitarren nie der Fall.
Letztens habe ich beim Music Store einen Strat-korpus für 15 Euro aus der Reste-Tonne gezogen, alles montiert, das Ding klang im Verstärker super, aber von dem Body kam überhaupt keine Rückmeldung an meine Bauchdecke.
Nun, jeder setzt seine eigenen Prioritäten.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben