Realitätsfremde Gebrauchtpreise für (Gibson-)Modelle aus/im Vergleich zu Verkaufsaktionen?

[Le_Franzose]

Der Euro hat auch deutlich an Wert verloren nach der Subprime Krise, wahrscheinlich schon ein Element. Aber es gibt einen anreiz für möchtegern-raritäten-Verkäufer, die Preise für was-auch-immer von Marshall hochzujubeln. Dies ist gewiss. Der Internet hat gezeigt dass wenn eine grössere Gruppe die Preise nach oben schraubt, allle unwissende ihre Preise auch nach oben schrauben. Dies nennt sich "Price Parking" und es funktionniert.

Beispiel aktuelle Modelle: 2555x NP ca. 1150€, gebraucht meist für 800-900€ angeboten. Da lohnt sich das Gebrauchtkaufen nun wirklich nicht mehr.

Schlecht gewähltes Beispiel : der 2555x ist im aktuelle Industriestyl verbaut, Komponente sind billiger, bauweise empfindlicher, Der Layout scheint komplizierterter/vertrackter (was im Klassik Verstärker Milieu unwerünscht ist), die Sektion der Komponente ist viel niedriger, es ermöglicht billigere Einkaufspreise für die Komponenten (Statt kostspieliege Orange Drop/Sozo/usw für 3$/st zu verbauen wird OEM China Wahre für 1cent pro 100st reingeklackst. Ich möchte gerne mal sehen, in 15 Jahren, wenn das Ding mal neu verlötet werden muss was dann passiert.

Im Original 2555 ist alles einfacher zu reparieren. Standardkomponente mit gute Sektion. Die Röhrensockel sind am Chassis verbunden, die Hitze geht nicht bis auf den Board drauf. Draht ist fest verlötet. Alles stitzt, 3 Wetter Taft. Es gibt schon einen Grund warum sich der Silver Jubilee preislich so gut hält, trotz neuer Konkurrenz. Wenn aber die langzeitliche Qualität unwichtig ist, neuer kaufen, ist billiger.

Noch eine sache, 800-900 Eur für einen Silver währen mir neu, die Preise habe ich deutlich höher in errinnerung.

Wenn ein Verkaüfer glaubt sein JCM900 zu Wunderpreise verkaufen zu müssen, einfach ignorieren und nicht kaufen. Vielleicht sieht er auch ein wieso er das Teil nicht wegbekommt.

 

[DirkS]

. Ebenso die 800er 2205 und 2210 bei denen sich manche Verkäufer auch schon vierstellige Beträge vorstellen ( bei dem 2203 versteh ich's ja noch...).

Naja, der 2210 wurde 20 Jahre lang unterschätzt, in den letzten 10-15 Jahren steigt er ständig, weil die Leute begriffen haben, dass ein Master, 2 Kanäle, Reverb eben doch ganz nützlich sind. Der ursprüngliche puristische JCM 800 kann wirklich nur einen Sound und auch den nur bei einer irren Lautstärke (dann allerdings ist er genial!). Diese ganzen Attenuatoren(Leistungsreduzierer) bringen da auch nicht viel, sie beeinflussen den Klang doch arg. Wer also nicht ständig volle Lautstärke gehen kann, der wird mit einem frühen 800er nur bedingt glücklich. Der 2210 klingt zumindest sehr nahe am Optimum (laut gespielter 2203), das aber bei verschiedenen Lautstärken und viel flexibler. Ich hänge z.B. gern andere Röhrenvorstufen an den Clean-Kanal.

Ich experimentiere seit über 30 Jahren mit Marshall-Tops. Ich verstehe sehr gut, dass die 800er langsam immer teurer werden, bei den 900ern sehe ich diesen Trend (m.E zurecht) eher nicht.

 

[Ratrider]

Ich meinte nicht den Vergleich vom neuen und alten Jubilee, sondern wirklich nur den Reissue. Also das aktuelle Top welches für 1150 neu angeboten wird und gebraucht eben für 8-900.

Das mit den 800ern ist ein Argument und tatsächlich nachvollziehbar. Allerdings ist der 2203 doch noch deutlich gehypter, aber nicht mehr deutlich teurer.

Ich muss auch gestehen, dass meistens VHB dabei steht, allerdings habe ich keine Lust auf ein Gespräch/ Chat mit einem Verkäufer dessen Vhb mehrere hundert Euro von dem entfernt ist was ich mir als fairen Preis vorstelle. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu geizig =D

 

[GeorgeB]

Ist zwar nun deutlich off-topic mittlerweile, aber einen (guten!) 2203 oder 2204 als one-trick-pony zu bezeichnen der zudem seinen einen Trick nur bei Brachialstlaustärken brächte, da muss ich doch arg wiedersprechen. Mit nur wirklich minimalsten Mods -- wenn überhaupt -- kann das Ding furztrockenen Clean, schön fett komprimierten Semi-Clean, organischen AC/DC-Crunch ohne bröseligen Ausklang (also ganz anders als ein Plexi zB), und hat bei Bedarf immer noch genug Gain für fettes Geriffe und tragende Solos, alles nur per Gain-Poti und Volumeregler an der Gitarre (und halt einem TS o.ä. davor falls nötig), und das ganze auch auf besserer Zimmerlautstärke wenn's sein muss (und viel lauter kann/darf man auf heutigen Bühnen ja eh nicht machen, im Proberaum/Studio schon). Ganz im Gegenteil, ein mastermäßig zu laut aufgerissener 2203 matsch mbMn ziemlich und verliert deutlich an "Kante".

 

[crazy-iwan]

organischen AC/DC-Crunch ohne bröseligen Ausklang (also ganz anders als ein Plexi zB),

Ist das nicht wie Berliner ohne Füllung, oder Schokocrossaints ohne Schoko, oder Bier ohne Bier?

 

[nitrogen]

... Berliner ohne Füllung ...

Du meinst Pfannkuchen! ...

 

[crazy-iwan]

Du meinst Pfannkuchen! ...

Nein, keine Crepes

 

[mr.coleslaw]

Ich persönlich habe mit dem TSL100 aufgehört, Marshalls zu kaufen die später gebaut wurden.

 

[GeorgeB]

Ist das nicht wie Berliner ohne Füllung, oder Schokocrossaints ohne Schoko, oder Bier ohne Bier?

Nee ;-) Weil es bratzelt ja trotzdem schön wenn man reinlangt, aber der Abgang ist eben geschmeidiger als bei 'nem Plexi (der dafür noch schöner bratzeln kann). Letztlich Geschmackssache, im Moment mag ich Amps die einen völlig bruchlosen Übergang im Ausklang von derb verzerrt zu clean haben, da hängt die Gitarre einfach per Anschlag und Vol.Regler so angenehm am Gas...

 

[C_Lenny]

Genug Pausenbrote geschmiert - vielleicht wieder BTT ?? LG Lenny

 

[mr.coleslaw]

Genug Pausenbrote geschmiert - vielleicht wieder BTT ?? LG Lenny

BBT ? ich kenne nur BBQ

 

[tintenschleuder]

Hallo ihr,
ich möchte mal meine Meinung zu der Thematik an Hand von Gibson erklären. Wir wären ja weltfremd, wenn wir behaupten würden 60-65% vom Neupreis ist der Gebrauchtpreis.Und das noch als Faustregel. Macht das mal mit einer 59 er Standard... Quatsch.(früher 500 Dollar, heute Häuserwert).
Ich sehe eines klar. Gibson war 2018 Pleite. Als Grund dafür ist nicht nur der seit Jahren rückläufige Einfluss der E-Gitarre sondern die schwindenden Ressourcen bezüglich der Hölzer verantwortlich. Ja schlagt mich.. Keine Qualität mehr möglich. Während ältere Standards noch vor 3 Jahren mit Glück für für 1500-1700 Euro zukommen waren, liegen sie jetzt schon lässig über 2300 Euro. Ähnlich ist es bei den Custom. Meine 1980er Custom konnte ich vor 4 Jahren noch für 2300 Euro erwerben. Versucht das heute mal! Es ist unter 3500 nichts zu wollen. Custom Shops kommen da auch schon mal an 5000 ran. Genau wie die 58,59 und 60er Reissue.
Fazit: Selbst die verhassten Norlins steigen stätig, obwohl es immer hieß "Der letzte Schrott".
Nein für die wirklichen schlechten Gitarren, nämlich die eher unterpreisigen Gibson Modelle der letzten 15 Jahre gilt vielleicht noch "etwas über die Hälfte des Neupreises" .
Aber klar, die Preisentwicklung ist natürlich nicht darstellbar, wenn eine frühe 90er LP Standard gebraucht so viel kostet, wie eine neue. Es ist eben so, als ob ich mir einen nagelneuen VW Golf für 25000 Euro kaufe, oder doch lieber den 1966er Ford Mustang für 35000.
Trotzdem ist der Hype eigentlich nicht normal.
Dennoch vielleicht ist die Standard aus den frühen 90ern einfach klanglich besser, als die Standard von 2015. Jetzt kommt der Musiker ins Spiel: Ja dann muss die gebrauchte soviel kosten - oder auch mehr-wie die neue aus dem Laden.

 

[crazy-iwan]

Gibson war 2018 Pleite. Als Grund dafür ist nicht nur der seit Jahren rückläufige Einfluss der E-Gitarre sondern die schwindenden Ressourcen bezüglich der Hölzer verantwortlich

Nein, Gibsons massive Zukäufe in anderen Bereichen haben sie nachweislich gekillt.
Informiert Dich doch bevor Du auf den Hatewagon springst, meine Güte...

 

[tintenschleuder]

Nein, Gibsons massive Zukäufe in anderen Bereichen haben sie nachweislich gekillt.
Informiert Dich doch bevor Du auf den Hatewagon springst, meine Güte...

Ja Sorry, ich weiß Gibson wollte Globalplayer werden und hat sich in anderen Sparten verzockt. Philips gekauft usw. Ich weiß das.
Nur wer seit 1880 Musikinstrumente baut muss sich daran messen lassen. Immer locker bleiben!

 

[crazy-iwan]

Nur wer seit 1880 Musikinstrumente baut muss sich daran messen lassen.

Der Erfolg in der Gitarre sparte gibt Gibson völlig Recht in diesem Bereich, dort geht's denen ja so gut dass sie überhaupt über die Käufe nachdenken konnten.

Immer locker bleiben

Sorry, nein. Dieses uninformierte Meinung-und-Fakt-Vertauschen ist, was Mutti gegen Impfungen und Nazis in die Politik bringt.

 

[tintenschleuder]

Der Erfolg in der Gitarre sparte gibt Gibson völlig Recht in diesem Bereich, dort geht's denen ja so gut dass sie überhaupt über die Käufe nachdenken konnten.

Sorry, nein. Dieses uninformierte Meinung-und-Fakt-Vertauschen ist, was Mutti gegen Impfungen und Nazis in die Politik bringt.

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Steige hier jetzt aus. Ist nicht mein Niveau

 

[Der gute Fee]

Das ganze Board voll mit hyperaktiven Mods, aber wenn man einen braucht ist keiner da

 

[KickstartMyHeart]

Ich sehe eines klar.

Was wäre das ? Der dieser Aussage folgende Absatz ist es nämlich nicht (der davor liegende Teil leider auch nicht).

 

[rw]

Trotzdem ist der Hype eigentlich nicht normal.

... .aber mit zuviel Liquidität erklärbar. Das Sparbuch bringt keine Zinsen mehr, Immobilien sind vielenorts zu teuer, Briefmarken out - da kann man auch das Geld in Tulpenzwiebeln oder alte Gitarren investieren. Irgendein Markt (mitsamt den Deutern und Sehern, äh: "Spezialisten") entwickelt sich dann schon, der auch die Norlin-Gibsons oder CBS-7enders zu tollen Gitarren hochstilisiert. Nicht alle Norlins waren Schrott, aber viele eben auch keine besonders guten Instrumente. Ok, Gitarren an der Wand machen mir mehr Spaß als Autos in der Garage, aber unter meinen ca. 40 Instrumenten sind keine expliziten Sammlerstücke, sondern das sind alte, ordentliche Gitarren, Bässe etc. In dem Moment, wenn Repliken selbst Sammlergegenstände werden (und nicht nur sehr gute Instrumente mit dem entsprechenden Preis sind), ist der Markt eigentlich schon pervertiert. Und eine Wand voller Paula-Sammlerstücke passt auch nicht in die trendy Tiny Houses...

 

[Revolver]

Steige hier jetzt aus. Ist nicht mein Niveau

Jo, das ist offensichtlich

... Gibson war 2018 Pleite. Als Grund dafür ist nicht nur der seit Jahren rückläufige Einfluss der E-Gitarre sondern die schwindenden Ressourcen bezüglich der Hölzer verantwortlich. Ja schlagt mich.. Keine Qualität mehr möglich...

Meine 2017 SG Standart ist nichts weniger als perfekt! Ich dachte erst, FGN hätte Gibson übernommen
Sie ist leicht, sie schwingt gut und klingt genau so, wie man sich eine SG vorstellt. Ich bin echt kein Gibson Fanboy, aber so einen Schmarrn kann ich einfach nicht unkommentiert lassen