Recording mit Effekten - Recording from Buses

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Kuss der Muse
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Für einen Rechner zu Hause habe ich ein altes CUBASE Studio 4 geschenkt bekommen.
Ich bin damit soweit zufrieden, bis ich eben festgestellt habe, dass Recording from Buses nicht möglich ist.

Ich halte das für eine immens wichtige Funktion und ich bin erstaunt, dass sie hier so wenig gewertet wird.

In CUBASE Studio 4 ist es nicht möglich, ein Audio-Signal inklusive Effekten aufzunehmen. Bei meiner Akkustik-Gitarre möchte ich schon während der Aufnahme die Tiefen absenken, auch möchte ich einen leichten Limiter dabei haben. Meinetwegen auch noch einen Kompressor, der mein wildes Gitarrenspiel etwas ausgleicht.

Nun bin ich sehr erstaunt, dass diese Funktion auch in CUBASE Artist 7 nicht zu finden ist, geschweige dann in CUBASE Elements 7!

Mit CUBASE Artist 7 soll man doch angeblich schon recht komfortabel arbeiten können?
Und ich habe das Gefühl, dass CUBASE Studio 4 nicht so viel wert ist wie CUBASE 4?

Wie haltet ihr es denn mit der Aufnahme mit Effekten (und damit meine ich bestimmt keinen Hall oder PingPong!, sondern leichtes Equalisation, Komprimieren.)

kuss der muse
 
Eigenschaft
 
Wenn ich bei der Aufnahme schon Effekte einsetze (was praktisch nie vorkommt), verwende ich ausschließlich Outboard.

Der Signalweg schaut dann so aus: Mikrofon -> Mikrofonvorverstärker -> Effektgerät -> Digitalwandler.


Wie bereits erwähnt mache ich das aber so gut wie nie, um im Mix flexibler bleiben zu können, denn was einmal auf der Aufnahme drauf ist, kriegt man nicht mehr raus.
 
Richtig erkannt.
Die (vorher SL- heute Artist- )Studio-Versionen sind der erste 'Abspeckungsgrad' von der Vollversion, und haben nicht die Eingangsspurensektion im Mischer.
 
Wozu solltest du das denn brauchen?

Es ist ohne weiteres Möglich beim Software-Monitoring die Effekte schon zu hören ohne dass sie direkt in die Spur gerechnet werden.
 
Vorausschicken möchte, dass ich ein schon älteres Semester bin. Ich habe jahrelang mit einer 24-Spur TELEFUNKEN Tonband-Maschine gearbeitet. Da war ein Kompressor im Eingangs-Aufnahme-Kanal Usus. Ich kann mich gut an meinen BARTH-Kompressor erinnern.

Im Studio habe ich jetzt das Interface Focusrite Saffire Pro 24 DSP. Dieses hat alle Möglichkeiten schon bei der Aufnahme.

Zu Hause aber habe ich den kleinen Bruder, weil ich über USB aufnehme:
Focusrite Scarlett 6i6. Der hat leider keinen Kompressor und Equalizer eingebaut.
Bei einer Akustik-Gitarre weiß ich einfach, dass ich die tiefen Frequenzen nie brauchen werde, die mulmen in jeder Abmischung. Und einzelne Dynamik-Spitzen müssen auch nicht sein. Also ist ein sanfter Limiter im Eingangskanal nicht verkehrt.

Aber natürlich hat man heute viel mehr Möglichkeiten eine Aufnahme zu handhaben.

kuss der muse
 
Im digitalen Zeitalter braucht man das halt nichtmehr. Deshalb haben die Geräte auch die Funktionalität nicht.

Qualitativ macht es keinen Unterschied ob du die Effekte vorher oder nachher draufmachst.
 
in protools löse ich das so:
mikpreamp auf einen auxkanal, auxkanal out auf einen audiokanal eingang. alle aufzunehmenden plugs im auxkanal inserten.
ich denke das sollte in cubase auch nachbaubar sein.
 
Der Ansatz von bafc24 ist nicht schlecht. Aber ich werde es erstmal so wie chaos.klaus halten.
Andererseits liebäugele ich mit dem neuen Steinberg UR44, das bereits mit Onboard DSP-Effekte versehen ist. Es gibt wohl doch noch ein paar alte Techniker, die meine Gewohnheiten haben.
Leider steht der Preis für dieses Interface noch nicht fest.

kuss der muse
 
Jetzt stell dir mal vor zu nimmst was mit EQ und Comp. auf und es gefällt dir so. Am nächsten Tag denks du aber..."was soll das denn? Warum beißen die Höhen denn so extrem? Und warum pumpt der mist?". Dann stehst du natürlich da und bist nun gezwungen entweder alles neu aufzunehmen, oder du versuchst mir Nachbearbeitung alles wieder grade zu biegen, was kaum mehr möglich sein wird. Die raw-Spur ist einfach wesentlich flexibler und du muss doch auch nur aur 'render' klicken und hast doch dann alle voreingestellten Effekte drin.
 
Hallo ColdDyMemory
Ich versteh Deinen Mahnfinger nicht ganz. Ist zwar sicher gut gemeint, aber nicht in jedem Fall richtig. Kuss der Muse hat ja nicht gefragt ob sein Vorhaben empfehlenswert ist, sondern wie er die PlugIn-Einstellungen direkt in Cubase aufnehmen kann. Somit nehme ich an, dass er schon einen gewissen Erfahrungsschatz mitbringt.

Ich bin auch von der älteren Generation. Auch ich liebe es halt, einen Grossteil der Entscheide schon bei der Aufnahme zu fällen. Da gehört für mich auch die EQ- und Dynamic-Bearbeitung dazu. So hab ich das gelernt und bin bis anhin sehr gut damit gefahren. Alles was ich bei der Aufnahme entscheide, kratzt mich später nicht mehr....
Genauso wie Du dich für die Platzierung der Instrumente im Raum, den Mikrofontyp und deren Position usw. vor der Aufnahme entscheiden musst, kannst Du Dich doch auch dafür entscheiden, ob dem Signal ein LoCut, eine EQ-Korrektur, oder eine leichte Kompression gut bekommt. Braucht natürlich entsprechend Erfahrung und Feingefühl, wie für das Mikrofonieren halt eben auch.
Sorry... Wenn Du erst am nächsten Tag feststellst, dass Du Betr. Signalbearbeitung Sch...se gebaut hast, dann frage ich mich, wie Du denn überhaupt gute Aufnahmen auf die Platte bekommst. Auch bei der Mic-Auswahl und deren Positionierung kann man - wenn man nicht weiss was man macht - ziemlich danebenhauen.

Da bin ich ganz bei Dir: Wenn man sich bei der Aufnahme mit der Signalbearbeitung nicht sicher ist, oder keinen zwingenden Bedarf sieht, dann spart man sich das wohl besser für den Mix auf... ist aber nicht in jedem Fall der schnellere Weg.

LG Franz
 
Der Punkt ist doch, dass man eine Spur so mit Kompressoren und EQ bearbeitet, dass es im Mix passt. Natürlich kann ich schonmal grob mit einem EQ einen Nahbesprechungseffekt ausgleichen oder überzeichnete Höhen wegdrehen. Diese Bearbeitungsschritte sind aber auch nicht komplett verlustfrei. Die Phasenlage des Signals ändert sich bei einem Lowcut zB frequenzabhängig. Wenn man später merkt dass es dann ein Problem zusammen mit einem anderen Instrument gibt, hat man unter Umständen die A-Karte.
 
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chaos.klaus hat es einfach auf den Punkt gebracht. In meinem Post wollte ich auf selbiges aufmerksam machen. Und nur weil man es so früher mal gelernt hat, heißt es ja lange noch nicht, dass das der besste Weg ist, oder?
Man hat eben heute die Möglichkeit der Nachbearbeitung und ob es jetzt mehr Zeit kostet wage ich zu bezweifeln. Ich möchte auch gar nicht in Abrede stellen, dass der oben beschriebene Weg nicht funktioniert, nur man sollte diesen nicht über andere Vorschläge heben.
 
Genau das lieb ich doch so an unserem job, es gibt keine allgemein gültigen regeln:)
 
allgemein gültige Regeln gibt es wirklich nicht.
Zitat: "Somit nehme ich an, dass er schon einen gewissen Erfahrungsschatz mitbringt."
So ist es. Meine Gitarren kenne ich im Laufe der Jahrzehnte schon sehr gut, auch meine Stimme und die Stimme meiner Frau.
Und wie bafc24 andeutet: der Klang wird ja schon viel früher gestaltet.
Spiele ich mit Plektrum oder zupfe ich mit den Fingern. Ist das Plektrum eher thin oder heavy. Welches Mikrofon. Liegt ein Teppich unter meinem Stuhl, bin ich nackicht oder habe ich etwas an ;-)
Es gibt tausend Faktoren und das ist gut so, das macht echte Musik so lebendig. Ich habe auch einige virtuelle Gitarren im VST-Ordner, aber die haben immer die gleiche Tagesfassung. Wenn ich die als Dritt-Gitarre im Hintergrund verwende, versuche ich ordentlich Fehler in die Spur hinein zu programmieren (was dann genauso viel Zeit braucht wie eine reale Gitarrenspur).

somit wünsche ich fröhliches Musizieren und Aufnehmen

kuss der muse
 
Wir reden aneinander vorbei.

Ich rede nicht davon Sound zu machen, sondern über den Mix! EQ, Kompression und andere Effekte werden doch vorrangig benutzt um den Zusammenklang der Instrumente zu beeinflussen. Von einem kreativen Hall, oder dem allgemeinen Sound der Gitarre rede ich nicht.

Ich bin Saxophonist und in 80% der Fälle werde ich ein Saxophon im Mix komprimieren. Die Kompression als Teil meines Sounds aufzufassen würde meine Ehre verletzen. Wenn ich keine Kontrolle über meine Dynamik habe, dann bin ich ein schlechter Saxophonist und sollte üben gehen anstatt einen Kompressor zu bemühen. Meine Meinung.

Als Techniker hingegegen habe ich die Aufgabe einen akustischen Sound aufzunehmen und mit anderen Sounds in Einklang zu bringen. Wenn ich von vornherein weiß wie der fertige Mix klingen soll, dann kann ich natürlich schon auf dem Aufnahmeweg analoge Outboard-Geräte (zB Kompressor) nutzen. Bei DSP-Effekten macht es aber halt wirklich garkeinen Unterschied ob ich den Effekt jetzt direkt in die Aufnahme einrechnen lasse oder ihn einfach beim Monitoring an habe und trotzdem das trockene Signal aufnehme. Der einzige Unterschied ist wieviele Änderungsmöglichkeiten ich im Nachhinein noch habe. Bei analogem Gerät mit Bändern mag ein Lowcut und ein Kompressor ja Sinn machen um mehr Pegel auf's Band zu bekommen, aber im digitalen Zeitalter braucht es das nicht.

Und natürlich gibt es Regeln ...

Es steht natürlich jedem frei einen schlechten Mix zu machen und das als "kreativ" zu verkaufen, aber ein guter Mix hat bestimmte Eigenschaften. Außerdem gibt es ganz banale technische Dinge die man schlicht falsch machen kann.
 
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klaus hat es auf den Punkt gebracht. Ich versuche es kürzer und deutlicher: Keinen interessiert es wie deine Gitarre auf solo klingt. Sie muss ins Lied hineinpassen und das kannst du ganz einfach im vorhinein nicht entscheiden.
 
Einspruch!
die entscheidende Frage ist ja nicht, ob das Signal vor der Aufnahme bearbeitet wird, sondern wo.
Wenn das Signal vor der AD-Wandlung bearbeitet wird, ist das sehr wohl relevant. Danach ists natürlich egal, und kann auch bis zum Mix warten.
 
Es heißt "Akustik-Gitarre".


Im Studio habe ich jetzt das Interface Focusrite Saffire Pro 24 DSP. Dieses hat alle Möglichkeiten schon bei der Aufnahme.

Zu Hause aber habe ich den kleinen Bruder, weil ich über USB aufnehme:
Focusrite Scarlett 6i6. Der hat leider keinen Kompressor und Equalizer eingebaut.

Das Saffire Pro 24 hat auch keinen Kompressor etc. "eingebaut", es besitzt einen DSP-Chip auf denen solche Prozessoren berechnet werden.
Und diese DSP-FX sind eher für das SW-Monitoring gedacht, wirken sich also in der Regel nicht auf das aufgenommene Signal aus, würde mich wundern, wenn das beim Pro 24 anders wäre.



Bei einer Akustik-Gitarre weiß ich einfach, dass ich die tiefen Frequenzen nie brauchen werde, die mulmen in jeder Abmischung. Und einzelne Dynamik-Spitzen müssen auch nicht sein. Also ist ein sanfter Limiter im Eingangskanal nicht verkehrt.

Sowohl Plugins im Eingangskanal als auch DSP-FX werkeln nach der AD-Umsetzung, bieten also keinen Übersteuerungsschutz. Der praktische Nutzen geht also gegen Null.



Der Ansatz von bafc24 ist nicht schlecht.

Aber in C4 nicht realisierbar.



Andererseits liebäugele ich mit dem neuen Steinberg UR44, das bereits mit Onboard DSP-Effekte versehen ist. Es gibt wohl doch noch ein paar alte Techniker, die meine Gewohnheiten haben.

Siehe den ersten Punkt meiner Ausführungen.



Im Endeffekt ist die Antwort ganz einfach: Geht nicht in der dir vorliegenden Cubase-Version. Wenn Du doch meinst es zu brauchen musst Du upgraden.
 
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Signalschwarz: dummerweise sind jetzt Weihnachtsferien angesagt :)

Das heißt, ich kann Deine Aussage erst im nächsten Jahr überprüfen. Ob sich der DSP-Chip nur auf das Monitoring auswirkt und nicht auf das aufgenommene Signal.

Aber ich vermute stark, dass Du Recht hast, hier ist die Produkt-Beschreibung:
"Auf DSP-Basis stehen Kompressoren und Equalizer bei der latenzfreien Aufnahme sowie ein Halleffekt für eine komfortable Monitormischung zur Verfügung."

Dem gegenüber steht allerdings folgende Beschreibung:
"EQ, und Kompressor ... arbeiten innerhalb der Saffire Mix Control Software und gestatten eine latenzfreie Nutzung während der Aufnahme und des Monitorvorgangs."

Im Januar melde ich mich hier mit dem Ergebnis zurück.

Meine Unsicherheit gegenüber meines eigenen Interfaces verwundert vielleicht etwas, aber bisher (das digitale Studio habe ich seit Februar in Betrieb, vorher war ich analog unterwegs) habe ich das Signal komplett aufgenommen und dann erst beim Abmischen bearbeitet. Also ein Verfahren, das die meisten hier praktizieren.


Nebenbei:
Akustik-Gitarre habe ich nur einmal falsch geschrieben, mehrheitlich aber richtig!

kuss der muse
 
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Die Produktbeschreibung deutet schon eher daraufhin, dass die DSP-FX, zumindest was EQ und Kompressor betrifft, wahlweise wohl doch in das Aufnahmesignal eingerechnet werden können, gut zu wissen und Danke für die Info.

Und ja, mir ist schon aufgefallen, dass Du die richtige Schreibweise mehrheitlich verwendet hast, aber da war mein Klugscheisser-Gen einfach stärker. :D
 

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