[REVIEW] Neutrik - NP2 RX-AU-Silent - "Der ruhige" 6,3mm-Winkel-Klinkenstecker

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[REVIEW] Neutrik - NP2 RX-AU-Silent - "Der ruhige" 6,3mm-Winkel-Klinkenstecker


IMG_20180427_045841.jpg

Vorgeschichte


Ich bin ja schon eine ganze Weile ein Fan von diesen Neutrik-Klinkensteckern und habe auch schon mal ein Review über die gerade Version verfasst. Um meiner Frau das Handling mit der aktiven Elektronik ihres E-Basses etwas zu vereinfachen hatte ich bei der letzten Thomann-Bestellung mit dem gewonnenen 50 Euro-Gutschein die "Silent-Version" des Winkelsteckers bestellt.

Silent - was bedeutet das denn?


Jeder kennt das laute, unangenehme Geräusch wenn man einen Klinkenstecker aus der Gitarre zieht wenn der Verstärker noch offen ist. Um Das zu verhindern haben sich die Ingenieure bei Neutrik einen kleinen Trick einfallen lassen und ein beweglicher Teil des Steckers schließt den Stecker so lange kurz, bis er vollständig eingesteckt ist.
silent-switch-d.jpg

Klingt simpel und interessant, oder? Die Technik, die mit beweglichem Magnet und Reed-Kontakt dahinter steckt ist nicht simpel, aber sie funktioniert gut und einfach.

Auspacken, Löten und Montage


Ich habe jetzt keine komplette Doku mit allen Abisolier- und Lötschritten gemacht. Das könnt ihr euch gerne in meinem Review über die gerade Version des Steckers anschauen. Ich denke aber, dass auch diese Bilder den Prozess ganz gut dokumentieren (und wenn man sie anklickt hilft zusätzlich die Bildbeschreibung):

(Bild zur Vollansicht und für weitere Infos anklicken)

Der Test


Ich steckte das Kabel in den aufgedrehten Verstärker. man hörte nichts. Wenn ich den beweglichen Steckerteil nach hinten schob hörte man ein leichtes Brummen durch den offenen Anschluß wenn der Schalter den Kurzschluß im Stecker aufhob. Es funktionierte also.
Und es ist wirklich wahr: Man kann den Stecker bedenkenlos in die Gitarre, oder den Bass ein- und ausstecken und man hört nicht! Kein Knall, kein Knacksen, alles "still".

Warnhinweise


Aus der leidvollen Erfahrung eines Kollegen hier aus dem Board weiß ich, dass der Stecker weder hohem Druck (Einspannen in einen Schraubstock zum Halten beim Löten), noch zu langer Hitzeeinwirkung standhält. Der verbaute Reedkontakt ist druck- und auch hitzeempfindlich, da er einen Glaskörper hat (siehe hier).
Das Einklemmen in die "dritte Hand", wie auf meinen Bildern zu sehen, ist dagegen problemlos und die Lötstellen des Steckers nehmen das Zinn sehr schnell und gut an, insofern ist auch schnelles Löten gut möglich.
Eine weitere Fehlerquelle ist das Kabel:
Bei ihm sollte der Schirm und auch die schwarze Umhüllung (die ebenfalls Teil des Schirmes ist und leitet) weit genug entfernt werden (siehe hier).

Fazit


Man kann bei aufgedrehtem Verstärker, bzw. aufgedrehtem Kanal der PA bedenkenlos das Instrument ein- und ausstecken, ohne dass ein Knacksen oder ein Knall zu hören ist!
Das Ein- und Ausstecken ist wirklich still!
Dadurch kann bei einem aktiven Bass (oder bei einer aktiver Gitarre) direkt nach dem Auftritt, oder in der Pause, der Stecker gezogen werden und die Batterien werden geschont (da ja durch das Ziehen des Steckers der interne Vorverstärker ausgeschaltet wird).
Super Erfindung! Der Umbau hat sich gelohnt!
Bin gespannt wie lange das so gut funktioniert!

...wer noch mehr von mir lesen möchte, darf gerne durch meine Reviews und Workshops stöbern. :coffee:

Vielen Dank für Euer Interesse! Seid gesegnet!
 
Eigenschaft
 
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sehr schönes Review und wirklich ein sehr praktischer Stecker, sollte bei jeder Bandprobe "obligat" sein :)
 
Zunächst Dank für den kleinen "Workshop" :).

In dieser Sache
Bin gespannt wie lange das so gut funktioniert!
wäre eine Rückmeldung tatsächlich von Interesse, weil ich nicht sicher bin, ob nur ich die folgende Beobachtung/Erfahrung gemacht habe:

Ich war auch zunächst begeistert von der Funktionalität des Steckers, nachdem das etwas knifflige, mit Obacht anzugehende Verlöten geklappt hatte. Nach eigentlich recht weniger Zeit musste ich allerdings feststellen, dass sich der bewegliche Ring in eingeschobener Stellung verklemmte und damit der vorgesehene Effekt, das knacksfreie Ein-/Ausstecken, beim nächsten Vorgang nicht mehr erfolgte. Ich habe den Eindruck, dass bei nicht stets völlig geradem Handling infolge Hebelwirkung beim Ein- und Ausstecken die erforderliche Passgenauigkeit/Ausrichtung für das funktionierende Zusammenspiel von Ring, Gehäuse und Schaft zunehmend abhanden geht ("Deformierung"). Mit leichtem Biegen kann man das zwar vorübergehend wieder "gängig" bekommen, aber das verleidet einem schon den mit dem Kauf dieses nicht gerade günstigen "Gimmicks" angedachten Komforts ;).

LG Lenny
 
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Gutes Review zu einem verbreiteten Problem und dessen Lösung. Die werde ich bestimmt auch mal ausprobieren, stehen schon länger auf der T-Merkliste.
Bis dahin bin ich froh, daß meine Amps einen Standby-Schalter haben. ;)
Auf weitere Langzeiterfahrungen zu dem von C_Lenny genannten Problem bin aich aber auch gespannt.
 
Anmerkung zum Review/C_Lenny: ich verwende diese Silent-Plugs sowohl in der graden als auch in der gewinkelten Version und ich habe den Eindruck, dass bei den gewinkelten Steckern die Reedkontakte gerne mal dazu neigen hakelig zu werden, was dann zur Folge hat, dass es eben doch ab und an knackt wenn man den Stecker rauszieht, weil die Kontakte nicht mehr richtig schließen.

Bei den geraden Steckern ist mir das so noch nicht aufgefallen.
 
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Habe die Dinger seit ca 10 Jahren verbaut und in Benutzung - dass es ab und zu "hakelt", kann bzw. muss ich bestätigen. Eine winzige Menge Ballistol, Nähmaschinenöl o.ä. schaffen hier Abhilfe.
 
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Hi zusamm,

so gut Neutriks normalerweise sind-mit den Winkel-Silents hatte ich bisher so gut wie nur Ärger!
Konstruktiv neigen die Stecker dazu, dass sich die gesamt Konstruktion recht schnell lockert, was sich anfangs dadurch bemerkbar macht, dass der Federring drinnen bleibt wenn man den Stecker nicht 100% akkurat ohne geringste Seitwärtsbelastung Richtung Tip aus der Buchse zieht, was bei einem Winkelstecker schwierig ist...
Ganz toll ist das bei Akustikgitarren-es macht laut Peng obwohl man Silent Plugs hat. Und schon nach ner Weile wackelt der gesamte Stecker und wenn man dran kommt macht`s wieder Peng...

Diese Erfahrung hab ich schon mit einem sehr teuren Kabel mit dem Stecker (QuckLock VitaminA) und einem anderen selbstgelöteten gemacht-beide nach 2 Jahren Schrott.

Neutrik Winkel-Silents bekommen von mir Prädikat :bad::bad::bad::bad:.....

Die geraden Silent Plugs sind deutlich stabiler, aber auch die wollen pfleglich behandelt werden, hab über ca 15 Jahre auch schon zwei davon weggeschmissen, während die nicht Silents unzerstörbar sind.

Alles in allem scheint bei der Neutik Silent-Konstruktion dieser Federring ein Schwachpunkt zu sein, der allerdings bei der gewinkelten Variante auf Grund der haptischen Mechanik deutlich anfälliger ist...

Gruss,
Bernie
 
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Kann Dir nicht zustimmen. Wie gesagt, hab die Dinger schon lange im Gebrauch (90 Grad und gerade) ohne nennenswerte Probleme. Habe sie ebenfalls selbst gelötet mit textilummanteltem "Bügeleisen-Kabel".
 
...jeder behandelt Zeugs anders. Das eine Kabel war ca 2 Jahre als Bühnenkabel für Sessions usw. in meinem Musikcafe in Gebrauch. Hab es extra angeschafft damit die Musiker zwecks Batterieschonung in den Pausen abziehen können ohne Knacken... doch nach ca. einem Jahr hat`s dann immer öfter sehr laut geknackst und sich der Stecker mehr und mehr aufgelöst...

Du behandelst dein Zeug zu gut...Kabel sind pures Werkzeug, die müssen ohne Einschränkung den "worst case" überstehen, das tun diese Neutriks nicht, also taugen sie nichts...auch wenn sie für viele funktionieren weil die drauf aufpassen.

Bisher sind mir in dieser Kategorie nur zwei Sachen negativ aufgefallen, die eigentlich Top Qualität sein sollten:

-Vovox Gitarrenkabel (Bruch des zu starren Innenleiters nach ca. 1/2 Jahr)
-Neutrik Silent Winkelstecker (siehe Beschreibung)

Meine Meinung nach über 30 Jahren Musikmachen.

Gruss,
Bernie
 
Dafür ist so ein Forum ja da, dass man die unterschiedlichen Erfahrungen miteinander teilt.
Ich werde jedenfall die Leichtgängigkeit immer wieder kontrollieren und schon jetzt vorsorglich mit Kontakt Vaseline etwas schmieren.
Danke für eure Beiträge!
 
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Alles in allem scheint bei der Neutik Silent-Konstruktion dieser Federring ein Schwachpunkt zu sein,
Einer von meinen beiden hatte das auch und wurde durch einen normalen ersetzt. Der andere
funktioniert noch, wird aber seltener eingesetzt (beide gerade Typen).
Ganz toll ist das bei Akustikgitarren-es macht laut Peng obwohl man Silent Plugs hat.
Das mit den Akustik-Gitarren hat folgenden Grund: Viele haben einen eingebauten Preamp. Wenn man den Stecker einsteckt, wird erst die Betriebsspannung zugeschaltet, und zwar mit dem Kurzschluss: Ring-Masse durch Einstecken des Mono-Klinkensteckers. Gängige Praxis. Beim Einstecken verhindert der Kurzschluss im Silent Stecker den Knacks.

Nun brauchen manche Preamps noch kurz, bis alle Arbeitspunkte erreicht sind. Das klingt oft wie ein Knackser, und der kommt erst _nach_ dem Einstecken. Bei meiner Ovation muss ich zum Stöpseln den Lautstärkeregler auf 0 stellen, dann knallt auch nichts.

Ich habe den "Mute" Zustand meines Bodentreters auf einen externen Fußtaster gelegt und schalte darüber stumm während ich umstöpsle.
 
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Ich finde diese Silentstecker großartig, vor allem bei Leuten, die häufiger die Gitarre wechseln, ein Muss!
Bislang habe ich zwei von den Neutrik kabeln mit diesen Steckern, habe bislang noch nie selber einen angelötet. Daher gut zu wissen, worauf man beim Selberlöten aufpassen muss. Dass sich dieser Mechanismus verhakt oder in sonst irgendeiner Weise anfällig ist, kann ich nicht bestätigen.
 
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Frage an die Technikexperten: Die Silent-Funktion beruht ja darauf, dass bei "nicht eingesteckt" Leiter und Schirm des Kabels kurzgeschlossen sind. D.h. in der Folge, dass alle! am am anderen Ende bereits angeschlossenen Teile (Effekte, Amp) an deren Eingängen dann ebenfalls kurzgeschlossen sind. Zudem liegt dann ja dann auch noch der Pluspol der Stromversorgung (in der Regel an Masse/Gehäuse) am Signalweg der Geräte an, was ja so eigentlich nicht gedacht ist. Daher frage ich mich als Physikdepp, warum dieser Zustand den so angeschlossenen Geräten offenbar nichts macht. Oder doch?

PS: zu den Winkelsteckern allgemein noch: Die zieht man ja nicht immer penibel bei 180 Grad aus der Buchse. Ein bisschen weiter hinten angefasst, ergibt sich sofort mechanische Belastung im Winkelbreich, also tendenziell eine Art Kronkorkenöffner-Effekt. Dass das schleichend die Lebensdauer verkürzt, liegt auf der Hand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht verwechseln: Es wird nicht die Spannungsversorgung sondern nur das zu verstärkende Signal kurzgeschlossen.
 
D.h. in der Folge, dass alle! am am anderen Ende bereits angeschlossenen Teile (Effekte, Amp) an deren Eingängen dann ebenfalls kurzgeschlossen sind.
Ja. Das ist aber durchaus normal und wird bei zugedrehtem Lautstärkeregler bei den meisten Gitarren ebenfalls gemacht. Auch da wird der Eingang kurzgeschlossen.
Zudem liegt dann ja dann auch noch der Pluspol der Stromversorgung (in der Regel an Masse/Gehäuse) am Signalweg der Geräte an, was ja so eigentlich nicht gedacht ist.
Du meinst die Aktivierung des Vorverstärkers in der Gitarre bei aktiver Gitarre?
Das kenne ich von der Schaltung her so, dass der Minuspol, also die Masse der Batterie ohne Stecker in der Luft hängt und über Ring und Masse einer dreipoligen Klinkenbuchse dann durch die Masse des eingesteckten Steckers verbunden wird. Dadurch wird sie eingeschaltet. Der Pluspol der Batterie ist aber dauerhaft am Stromeingang der Gitarrenelektronik angeschlossen und nicht am Ausgang, also an der Spitze der Klinke. Da liegt nur das Ausgangssignal an.
Insofern ist die Silent-Schaltung durchaus "ganz normal" und macht weder der Gitarre, noch den Effekten irgendwas.
 
Also ich nutze diese Stecker auch viel bei allen Instrumenten Kabeln meiner Band, gerade und abgewinkelte Version.
Ich muss @OldRocker zustimmen, die Winkel-Silent-Stecker sind wirklich nicht so toll im Touralltag. Bei wöchentlicher Probe und ca 40-50 Auftritten im Jahr wechsel ich die Winkelstecker jährlich aus weil sie nicht mehr funktionieren. Der Ring bleibt einfach drin und kommt nicht mehr heraus. Sowohl Ballistol und sonstige Schmierstoffe haben nix gebracht. Komischerweise habe ich das bei der geraden Version nicht. Hier ist das älteste Kabel 7 Jahre und funktioniert immer noch einwandfrei.

Ansonsten ist der Sinn hinter den Silent Plugs natürlich genial. Klar ich hab n Tuner zum Stummschalten, aber das vergesse ich auf der Bühne gerne mal^^ also einfach Kabel ziehen und gut ist :) bin sogar dazu übergegangen und hab den Stecker auch an dem Kabel meines Shure GLDX angebracht. Super Erfindung (in der geraden Version ;))
 
Bei mir funktioniert er absolut problemlos in der abgewinkelten Version, trotz mindestens schon 100 Steckungen :nix:
 
Bei mir funktioniert er absolut problemlos in der abgewinkelten Version, trotz mindestens schon 100 Steckungen :nix:
Bei mir gab es Probleme und ich kenne auch andere Musiker die mit dem gewinkelten Stecker irgendwann Probleme bekamen, dass der Kontakt-Ring hakt und dann nicht mehr richtig schließt.

Bist du Rock'n'Roller?
 
Ich stecke aus und ein... schnell, langsam... aber meistens im Innenraum, wenig open Air, wenig Dreck.
Es kann aber durchaus auch sein, dass da eine Oberflächen-Rauheit an den Drehteilen etwas variiert.
Und man muss beim löten Aufpassen und ihn nicht zu lange "braten".
 
Ja das mit der Rauheit kann natürlich sein! Ich verwende die Stecker allerdings auch bei Open Air Konzerten, also gut möglich, dass hier durch Luftfeuchtigkeit und Schmutz der Fehler kommt. Dennoch verwunderlich das es nur bei den gewinkelten ist^^. Aber egal, ich benutze die Winkelstecker weiterhin, sind nämlich an der Akustik Gitarre sowie an der Ukulele um einiges angenehmer als die geraden Stecker.

Löten sollte ich eigentlich können als Elektroniker ^^
 
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