Rhodes Mk2 - Verstimmung einzelner Tines

[muenks]

Hallo zusammen,

habe vor Kurzem ein Rhodes Mk2 ersteigert. Alle Tasten + Pickups funktionieren, habe allerdings zwei "Problemchen" festgestellt, welche ich gerne beheben würde:

1. Einige Töne (vor allem im unteren Bereich) halten nicht ihre Stimmung, sondern schwingen ein paar Sekunden nach dem Anschlag einen Halb-/ bzw. teilweise sogar einen Ganzton nach oben. Sind die Tines kaputt oder kann ich das Problem anderweitig beheben?

2. Das untere Drittel der Töne ist im Vergleich zum Rest relativ leise. Habe schon die Pickups so nah wie möglich an die Tines geschraubt und hier und da etwas an den Stellschrauben gedreht, aber manche Töne scheinen einfach leiser zu sein. Muss ich ggf. etwas an der Einstellung der Hämmer vornehmen? Habe auch das Gefühl, dass die Töne im unteren Bereich nicht so schnell/leicht anschlagen, wie im oberen Part...

Ich bin relativ neu in der Materie, darum wäre ich für ein paar Tipps sehr dankbar!
Einen guten Rutsch ins neue Jahr und Grüße

 

[Piano1071]

Klassische Fall von Groschengrab, ich hoffe es war günstig.
Mach dich mal ein paar Fotos der entsprechenden Stellen. Grommets, Dämpfer, Hammerköpfe usw.
Ich weiss von einigen Leuten, die sich nach unter ihr Rhodes leiser einstellen...
Aber mal ganz ehrlich: ich würds vom Profi richten lassen!

 

[McCoy]

aber manche Töne scheinen einfach leiser zu sein.

Funktionieren alle Pickups? Mit einem Schraubenzieher gegen die Pickups klopfen, es muß ein lautes Klacken im Lautsprecher geben. Wenn nicht, ist der Pickup defekt. Austauschen oder neu wickeln. Der Ton ist auch bei defekten Pickups durch Übersprechen noch leise durch den Nachbarpickup zu hören.

Beim Rhodes kann man sehr viel selber machen. Wenn man daran Spaß hat, empfehle ich das unbedingt, man kennt dann sein Instrument besser.

Viele Grüße,
McCoy

 

[FantomXR]

1. Einige Töne (vor allem im unteren Bereich) halten nicht ihre Stimmung, sondern schwingen ein paar Sekunden nach dem Anschlag einen Halb-/ bzw. teilweise sogar einen Ganzton nach oben. Sind die Tines kaputt oder kann ich das Problem anderweitig beheben?

Erstmal Glückwunsch zum Kauf!

Das kann mehrere Gründe haben. In 90% der Fälle sind es die Grommets, die du tauschen musst. Das sind die Gummipuffer zwischen Schrauben und Tonebars. Eventuell wurden dort auch mal die falschen Federn eingesetzt. Erstmal würde ich allerdings die Grommets tauschen und schauen ob es besser wird.
Was du außerdem recht leicht ausprobieren kannst: viele Probleme erledigen sich allein durch das Lösen und das wieder Festdrehen der Tines.

2. Das untere Drittel der Töne ist im Vergleich zum Rest relativ leise. Habe schon die Pickups so nah wie möglich an die Tines geschraubt und hier und da etwas an den Stellschrauben gedreht, aber manche Töne scheinen einfach leiser zu sein. Muss ich ggf. etwas an der Einstellung der Hämmer vornehmen? Habe auch das Gefühl, dass die Töne im unteren Bereich nicht so schnell/leicht anschlagen, wie im oberen Part...

Dann mach es doch anders herum und mache alle anderen Töne leiser. Wenn ein Rhodes zu "heiß" gevoiced wird, klingt es oft auch gar nicht mehr so gut. Ein gesunder Abstand zwischen Pickup und Tine ist ratsam.

Liebe Grüße vom Rhodes Service Berlin!

 

[Jenzz]

Hallo zusammen,

habe vor Kurzem ein Rhodes Mk2 ersteigert. Alle Tasten + Pickups funktionieren, habe allerdings zwei "Problemchen" festgestellt, welche ich gerne beheben würde:

1. Einige Töne (vor allem im unteren Bereich) halten nicht ihre Stimmung, sondern schwingen ein paar Sekunden nach dem Anschlag einen Halb-/ bzw. teilweise sogar einen Ganzton nach oben. Sind die Tines kaputt oder kann ich das Problem anderweitig beheben?

2. Das untere Drittel der Töne ist im Vergleich zum Rest relativ leise. Habe schon die Pickups so nah wie möglich an die Tines geschraubt und hier und da etwas an den Stellschrauben gedreht, aber manche Töne scheinen einfach leiser zu sein. Muss ich ggf. etwas an der Einstellung der Hämmer vornehmen? Habe auch das Gefühl, dass die Töne im unteren Bereich nicht so schnell/leicht anschlagen, wie im oberen Part...

Ich bin relativ neu in der Materie, darum wäre ich für ein paar Tipps sehr dankbar!
Einen guten Rutsch ins neue Jahr und Grüße

Moin

Zu 1:

In Grenzen völlig normal, das ist eine physikalische Sache aus dem Zusammenspiel zwischen Magnetik der Pickups und den Biege-/Rückstellkräften der Tines.

Wenn Du bis zu einem Ganzton 'Verzug' hast sind die Pickups schon viel zu nah dran. 1 - 1,5mm wären normal.

Extrem verhärtete Grommets verstärken das 'Problem' meist noch, daher Zustimmung zu FantomXR


Zu 2:

Wie McCoy schon schrob: Das sieht ganz nach defekten Pickups aus, dafür sind die Mk2-Pickups mit dem weißen Band leider recht anfällig (Korrosion des Kupferdrahts durch aufplatzen der Lackschicht).

Wenn nebeneinander liegende Pickups in ungünstiger Konstellation defekt sind kommt es zu einem Pegelabfall in dem Bereich, weil sich der Innenwiderstand der Anordnung erhöht...

Wie schon vorgeschlagen einfach jeden PU mit einem (magnetisch relevanten) Metallgegenstand berühren, es sollte laut klacken.


Jenzz

 

[McCoy]

Falls es notwendig wird: Zum Thema Pickups wickeln gibt es schon ein paar Threads im Board:

https://www.musiker-board.de/threads/fender-rhodes-stimmen.325361/#post-3786766

https://www.musiker-board.de/threads/rhodes-pickups-reparieren-ohne-neu-wickeln.681472/

https://www.musiker-board.de/threads/rhodes-pickups-50-defekt.589965/

Ich bin gerade etwas überrascht: Ich habe meine Pickups vor über 10 Jahren gewickelt, keine Ausfälle bisher und keine weiteren kaputten Pickups.

Viele Grüße,
McCoy

 

[muenks]

Besser spät als nie:
Vielen Dank für die hilfreichen Antworten! Es waren tatsächlich die Pickups!